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Yamada Aya

Kuroo brachte mich freitags nach dem Training nach Hause. Kenma hatte sich bereits an der Kreuzung verabschiedet, da er dringend nach Hause musste. Den Grund hatte der Setter nicht genannt.

Am Tor des Vorgartens blieben wir stehen.

"Braucht ihr morgen Hilfe bei den Vorbereitungen?", bot Kuroo an, welche ich nur zu gerne annahm. Dann verabschiedete der Kapitän sich, doch ich hielt ihn an seinem Hemd zurück, was ihn überraschte.

Irgendwie war ich nervös. "Ich habe am Mittwoch doch meine Prüfung in Biologie", begann ich.

Stirnrunzelnd schaute Kuroo mich an. "Das weiß ich. Wir haben die letzten Wochen doch gemeinsam hin und wieder dafür gelernt."

"Ähm ja. Ich bin auch weitestgehend fit, aber ich kann einige Reaktionen bei manchen Stoffwechselwegen einfach noch nicht richtig nachvollziehen." Peinlich berührt blickte ich gen Boden. "Deswegen kann ich mir diese nicht wirklich merken." Vielleicht hätte ich bereits früher mit der Sprache rausrücken sollen, doch ich wollte es zunächst allein versuchen. Allerdings kam ich bisher nicht wirklich weiter. "Könntest du mir eventuell ein letztes Mal helfen?" Verunsichert spielte ich mit dem Saum meines Rockes.

"Natürlich helfe ich meinem Kätzchen in Not." Die Selbstgefälligkeit in seiner Stimme spiegelte sich auch in seinem Lächeln wider, als ich aufsah.

Mit geröteten Wangen boxte ich leicht gegen seine Brust, aber war auch erleichtert. "Du bist arrogant." Das war selbstverständlich ironisch gemeint, worauf Kuroo direkt ansprang.

Getroffen hielt er sich die Brust und taumelte etwas zurück. Ich lachte wegen seines Schauspiels. Schmunzelnd kam Kuroo wieder die wenigen Schritte auf mich zu und berührte mit seinen Fingerkuppen zart meinen Kiefer. Sein verträumter Blick verriet vieles, während er eine verirrte Haarsträhne aus meinem Gesicht strich. Ich genoss es und schloss die Augen. Diese zarte Berührung löste ein Kribbeln aus. Ich mochte dieses Gefühl sehr. Meine Lippen reagierten schneller als der Verstand und ich bat ihn, zu bleiben.

"Was wäre, wenn ich nein sage?", erwiderte er.

"Dann wäre ich traurig und enttäuscht." Der Kapitän strich mein Haar nach hinten und legte seine Hand seitlich an meinen Hals. "Und du dürftest morgen nicht in den Pool." Was bei dieser Hitze eine harte Bestrafung wäre. Ich ging in meiner Schuluniform heute bereits ein und Kuroo erging es wahrscheinlich nicht anders. Es waren an die 30 Grad.

"Letzteres wäre mir egal. Ich schaue dir nämlich lieber zu, wie du dich ins Wasser gleiten lässt und wieder hinaussteigst."

Augenblicklich lief ich knallrot an. Daran hatte ich gar nicht gedacht. Dem Team hatte ich gesagt, sie sollen Badesachen mitbringen, aber dass ich selbst auch in den Pool steigen müsste, stand zu diesem Zeitpunkt nicht auf dem Plan.

Kuroo lachte heiser auf.

"Bleibst du bitte?", bat ich ihn trotzdem nochmals. Auch wenn diese Situation mir gerade unangenehm war, wollte ich nicht allein sein. "Mutter ist noch arbeiten. Alex ist bei einem Freund. Yukiko und Vater sind auch nicht da." Die Letzteren interessierten mich nicht wirklich. Das Haus war somit allerdings leer und dies war mir nicht geheuer.

"Du weißt doch, dass ich dir nur weniges abschlagen kann." Kuroo ließ mich los und schob mich vor sich her. "Und das hier zählt eindeutig nicht dazu. Dann kannst du mir auch direkt zeigen, wo genau es hakt, und wir können morgen direkt anfangen."

Wir nahmen uns etwas zu trinken mit nach oben, wo wir uns einander gegenüber auf mein Bett setzten.

Ich holte mein Biologiebuch heraus und legte es zwischen uns. Viele Seitenmarkierungen zierten den Seitenrand, wovon die meisten grün und nur vier rot waren. Die roten Klebchen markierten die Themen, die ich nicht verstand. Kuroo kannte dieses System bereits.

Kuroo x OC - Das Versprechen - Haikyu!! [laufend]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt