Yamada Aya
Kuroos Schritte verhallten und schluchzend schlug ich mit der Faust gegen die Tür.
Er wollte mit mir reden.
Da war mehr als nur Besorgnis in seiner Stimme. Verzweiflung.
Ich bereitete ihm Kummer, weswegen ich unbedingt mit ihm reden musste, aber erst nach dem Spiel.Schniefend wischte ich die salzige Flüssigkeit fort und ging wieder zu meinen Sachen. Ich beeilte mich. Vorsichtshalber nahm ich zwei Schmerztabletten statt nur einer.
Schnell wechselte ich mein Shirt. Nun prangte die Nummer Acht sowohl auf meiner Brust als auch auf meinem Rücken. Erstaunlicherweise war es der Frauenschnitt, es hatte keine Ärmel. Die Coaches hatten dieses Vorhaben wahrscheinlich schon länger im Sinn. Stolz sah ich in den Spiegel, der wieder recht schnell verging.
Während des Trainings vorhin behielt ich die Jacke an, weshalb ich meine Handgelenke gut verstecken konnte, aber während des Matches war dies nicht möglich. Auch mein Hals war über und über mit Markern übersät. Der Schweiß hatte sie wieder freigelegt. Zum Glück verdeckte das Shirt größtenteils mein Schlüsselbein.
Hektisch suchte ich jedes Fach der Tasche ab und fand das Make-up auch schnell. Alles schminkte ich über, bis nichts mehr zu sehen war. Meine Haare band ich zu einem hohen Pferdeschwanz zusammen. Mehr schlecht als recht blickte mich mein Spiegelbild an. Das musste reichen.*
Vorsichtig lugte ich in die Halle. Tatsächlich zogen sich die Jungs jetzt erst um.
Trantüten. Da bin ich ja schneller für einen Abschlussball fertig als die mit dem Umziehen für ein Spiel.
Ich seufzte, verkniff es mir aber nicht, einen verstohlenen Blick in die Runde zu werfen.
Oh, Mann...! Vor allem die Drittklässler können sich sehen lassen!
Zu lange verweilten meine grünen Iriden auf Kuroo.
Seine Bauchmuskeln waren mir nicht fremd. Genau wie seine gut trainierten Ober- und Unterarme. Meine Iris liebkoste seine definierte Rückenkontur, das Spiel seiner Muskeln bei jeder Bewegung.Wie sie sich wohl anfühlen?
Im Grunde wusste ich es bereits. Jedes Mal, wenn er mich in den Arm nahm, spürte ich sie. Das eine Mal, nachdem ich auf seiner Brust beinahe eingeschlafen war, fühlte ich es auch.
Gerade sehnte sich mein Körper nach seiner Nähe. Die Sicherheit und den Schutz, die dieser ausstrahlte.
Irritiert blinzelte ich mehrmals. Gewaltvoll drängte ich diese fehlplatzierte Begierde zurück, denn es fühlte sich nicht nur falsch an, sondern gehörte nicht hierher.Mit leicht geröteten Wangen stellte ich die Tasche wieder an ihren vorherigen Platz und ging zu Kuroo, der sich gerade erst sein Trikot mit der Nummer Eins und dem Symbol des Kapitäns anzog. Er bemerkte mich gar nicht, weshalb ich ihn seelenruhig weiter betrachtete.
Ich stand einfach dort und sah ihm zu, wie er das Trainingsshirt fein säuberlich faltete und in seine Tasche legte. Er war ordentlich. Sein Zimmer sah bestimmt auch so aus.Mittlerweile sah es komisch aus, dass ich einfach nur da stand und ihn ansah, also holte ich den Schlüssel für die Umkleiden aus der Jackentasche. Das Klimpern erschreckte mich leicht, weckte aber auch die Aufmerksamkeit des schwarzen Katers. Überrascht musterte er mich und runzelte die Stirn. Wortlos hielt ich ihm den Schlüssel hin.
"Ist was?", fragte ich mit belegter Stimme.
"Das sollte ich eher dich fragen."
Nervös biss ich auf meine Unterlippe, woraufhin ein metallener Geschmack über meine Zunge zog. Ich antwortete ihm nicht. Seufzend nahm er die Schlüssel entgegen.
"Komm. Wir nehmen die Fukurōdani in Empfang", murmelte er und ging zum Hallenausgang. Stumm folgte ich ihm.
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Kuroo x OC - Das Versprechen - Haikyu!! [laufend]
Fanfiction'...Während er flüsternd mit beruhigenden Worten auf sie einredete, wurden ihre leidvollen Schluchzer allmählicher weniger und leiser bis sie irgendwann ganz verstummten. Ihr Atem war nun ruhiger und zittern tat sie auch nicht mehr. "Es tut mir so...