Yamada Aya
Viertel vor sechs sind wir dann hinruntergegangen. Der Tisch war noch nicht gedeckt, was Kuroo und ich direkt in Angriff nahmen.
"Fünf oder sechs, Teller?", fragte ich Mutter.
"Vier", antwortete sie und hantierte am Herd herum. Dann aß bestimmt nur Alexander mit. Schließlich ist Yukiko bisher freitags immer aus gewesen und der Herr des Hauses war wie immer mit seiner Arbeit beschäftigt. Also nahm ich vier Teller aus dem Schrank und stellte diese auf den Tisch. Als Nächstes ging ich zur Besteckschublade.
"Geschäftsreise oder Geschäftsessen?" Eigentlich interessierte es mich kein Stück, aber wegen Sonntag sollte ich es schon wissen. Nicht, dass er mir deshalb noch einen Strich durch die Rechnung machte.
"Geschäftsreise." Die zweite in Folge. Er ließ Mutter viel zu oft allein.
Ich konnte die Mittag- und Abendessen an einer Hand abzählen, an denen Vater mit uns hier am Tisch gesessen hatte. Nicht, dass ich es wollte, dass er mit uns aß, da ich auf die missbilligen Blicke gut verzichten konnte, allerdings hätte es Mutter und Alexander gutgetan und gefreut. Scheppernd schlug ich die Schublade zu und drehte mich um."Kopf runter", sagte Kuroo im selben Moment und ich duckte mich. Kuroo öffnete, wie heute Nachmittag die Schranktür, weshalb ich dann doch kicherte trotz Wut im Bauch.
"Warum lachst du?" Kuroo musterte mich, während er die Gläser auf die Arbeitsfläche stellte und dann den Schrank wieder schloss.
"Das erinnert mich an heute Nachmittag", erklärte ich ihm kichernd. "Nur mit einem Unterschied~" Frech glitt mein Blick über seinen Oberkörper.
"Ach, ja?" Kuroo sprang direkt darauf an und stützte sich links und rechts von mir an der Platte ab. "Vielleicht sollten wir-"
"Mama, was gibt's zu essen?" Ertönte eine nervige schmierige Stimme und unterbrach Kuroo, der sich sofort sichtlich anspannte."Ich müsste mal an die Schublade, ihr zwei." Erschrocken wich Kuroo zurück und ich zuckte zusammen.
"Entschuldige", murmelten wir unisono und gingen zur Seite.Kuroo stellte dann die Gläser auf den Tisch, während ich das Besteck hinlegte.
"Tetsurō, Süßer. Was machst denn du hier? Du warst doch die letzten Schulstunden nicht da. Geht's dir gut?" Yukiko schleimte ihn direkt zu und lehnte sich provokant mit den Armen auf die Stuhllehne.
"Ja, mir geht's gut. Kannst du bitte aus dem Weg gehen?" Höflich lächelte er ihr zu, die tatsächlich ihren Hintern aus dem Weg schaffte und Kuroo vorbeiließ, der das letzte Glas an seinen Platz stellte.
"Warum bist du dann eher nach Hause gegangen?" Ich rollte mit den Augen. Interessierte sie das wirklich?In Kuroos Iriden glomm der Schalk auf, als sein Blick kurz zu mir rüber huschte. "Wieso bin ich wohl hier, Yamada-San?" Ein Zeichen, dass er nicht viel mit ihr zu tun haben wollte. Ich verkniff mir das schadenfrohe Grinsen und setzte mich, darauf bedacht, mich nicht gegenüber der älteren hinzusetzen.
"Du weißt doch, dass du mich Yukiko oder auch Kiko nennen sollst", schnurrte sie und ließ sich nichts anmerken. "Die da darf doch nicht trainieren. Warum bist du also hier?" Sie ließ nicht locker, klimperte mit den Wimpern und klopfte auf den Stuhl neben sich.
Kuroo ignorierte sie geflissentlich und steuerte den Stuhl an meiner Seite an."Wie war Ihr Tag, Naomi?" Er schien erleichtert, dass Mutter ihm antwortete, als sie sich ebenfalls setzte und die Teller auffüllte. Sie erzählte von ihren Erlebnissen und Kuroo und ich hörten ihr aufmerksam zu, während Yukiko mürrisch in ihrem Essen herumstocherte.
"Was habt ihr beide heute denn schönes gemacht?"
Bei den Gedanken an die ganzen Geschehnisse wurde mir warm. Ich schielte kurz rüber zu Kuroo, der etwas in sich gekehrt war.
"Wir haben die Wand gestrichen", erwähnte ich nebenbei und aß eine Gabel vom Gemüse.
"Und Filme geschaut", fügte Kuroo hinzu. Auch er blickte auf seinen befüllten Teller.
Yukiko schnaubte nur: "Wegen so 'nem Scheiß hat er den Unterricht geschwänzt?" So fies wie sie war, verstand Kuroo das nicht mal.
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Kuroo x OC - Das Versprechen - Haikyu!! [laufend]
Fanfiction'...Während er flüsternd mit beruhigenden Worten auf sie einredete, wurden ihre leidvollen Schluchzer allmählicher weniger und leiser bis sie irgendwann ganz verstummten. Ihr Atem war nun ruhiger und zittern tat sie auch nicht mehr. "Es tut mir so...