Yamada Aya
Je näher wir der Schule kamen, desto aufgewühlter war mein Inneres. Ich wurde immer nervöser und mein Magen krampfte sich schmerzhaft zusammen, weshalb ich meinen Bauch feste umschloss, in der Hoffnung, dass so die Übelkeit verschwand.
Kenmas Gerede ging ins linke Ohr rein und aus dem rechten wieder raus. Mein Fokus lag eher auf der aufkommenden Angst. Eine Sintflut, die jede Nervenfaser erfasste und meine Muskeln erzittern ließ.
Ich betrat das Schulgelände und die Panik sickerte langsam aus allen Poren. Als ich die Halle erblickte, durchzog Eiseskälte meinen Körper. Die Furcht packte mich und kettete mich mit ihren eisernen Klauen an Ort und Stelle.
Kenma ging einfach weiter. Alexander lief an mir vorbei, aber blickte kurz zurück und fragte, was los sei. "N-Nichts. I-I-Ich brauche n-noch einen-einen Moment", nuschelte ich, während ich mich von ihm und der Halle abwandte, um zum Schulhof zu gehen. Ich sollte erstmal einen klaren Kopf kriegen.
Mit tiefen Atemzügen versuchte ich das Band zu lockern, welches sich immer enger um meine Brust schnürte. Es half nicht.
Schritte entfernten sich. Ich konzentrierte mich auf diese und fuhr zusammen, als die Hallentür aufgeschoben wurde. Mittlerweile herrschte ein Druck wie in der Tiefsee auf meiner Brust. Verzweifelt fasste ich an meinen Hals.
"Aya." Kuroo griff nach meiner Hand. "Sieh mich an." Er lenkte meinen Blick auf sich, indem er wie gestern seine Hand an meine Wange legte. "Ganz ruhig. Wir haben Zeit." Ich zerquetschte beinahe seine Finger und umschloss feste sein Handgelenk. Versuchte die Kontrolle zurückzuerlangen, während unsere Blicke den jeweils anderen nicht losließen.
Ein leichter Sommerwind wehte. Der süße Duft, der von Kuroo ausging, lullte mich ein. Ich hätte zu gern gewusst, was für ein Duschgel er benutzte.
Es lenkte ab und beruhigte mich."Besser?" Seine Daumenkuppe strich sanft über meinen Wangenknochen. Das elektrisierende Gefühl seiner Berührung stellte meine feinen Armhärchen auf und ich nickte knapp. "Möchtest du jetzt reden?"
"Worüber?" Ich wollte nicht reden. Vor allem nicht über gestern Abend. Nicht vor dem Spiel. Das würde sowohl ihm als auch mir nicht guttun, denn wenigstens einer sollte sich voll und ganz auf den heutigen Tag konzentrieren.Seufzend strich Kuroo kurz über mein Haar und sah mich so mitfühlend an, dass ich meine Augen schloss. Das ertrug ich keineswegs.
"Es tut mir leid. Ich- du hättest mich gestern gebraucht und ich war nicht in der Lage, für dich da zu sein", flüsterte Kuroo.
"K-keine Sorge. I-ich kom-komme auch all-leine klar", murmelte ich stotternd und wollte gehen, aber Kuroo ließ mich nicht.
"Zu spät. Ich mache mir mehr als Sorgen. Gestern ist etwas passiert und egal, was es ist, allein lasse ich dich damit jetzt bestimmt nicht, Kätzchen."Wieso nur jetzt? Wieso hätte er damit nicht bis nach dem Spiel warten können?
Ich biss in die Innenseite meiner Wange, um die aufkommenden Tränen zurückzuhalten - ohne Erfolg. Der Damm brach. Schluchzend klammerte ich mich an Kuroo, der beruhigend begann, meinen Nacken zu kraulen. Das, was ich gestern Abend gebraucht hätte, gab er mir jetzt.
"Du bist gestern nicht auf der Treppe hingefallen, oder?", wisperte er in mein Haar, nachdem ich mich weitestgehend beruhigt hatte.
Dass seine Vermutungen beinahe immer ins Schwarze trafen, war nahezu gruselig. Schniefend löste ich mich von ihm. "Nach dem Spiel, Kater.""Also hab ich recht." Kuroo strich meinen Arm entlang, was meinen Blutdruck in die Höhe trieb. Sanft streifte er meine Hand und verhakte seinen kleinen Finger mit meinem. "Wenn du mir sagst, dass du dich momentan nicht wohlfühlst, hier zu sein, dann bringe ich dich augenblicklich nach Hause. Wir gucken Filme, reden und vergessen-"
DU LIEST GERADE
Kuroo x OC - Das Versprechen - Haikyu!! [laufend]
Hayran Kurgu'...Während er flüsternd mit beruhigenden Worten auf sie einredete, wurden ihre leidvollen Schluchzer allmählicher weniger und leiser bis sie irgendwann ganz verstummten. Ihr Atem war nun ruhiger und zittern tat sie auch nicht mehr. "Es tut mir so...