- 57 - Spaß & Konfrontation

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Yamada Aya

Bokuto und ich gingen Richtung Ufer und unterhielten uns ein wenig über das Spiel letzten Samstag. Seine Auffassungen waren eigen, aber auch interessant. Aus solch einem Blickwinkel hatte ich es noch nie betrachtet.

"Kommst du mit ins Wasser?", wechselte er urplötzlich das Thema.
Lächelnd winkte ich ab. "Ungern." Er versuchte mich zu überreden, aber ich blieb hartnäckig, bis er sich zu mir drehte und ich den Boden unter den Füßen verlor. Wie ein Kartoffelsack schmiss Bokuto mich über seine Schulter, woraufhin ich ein lautes Quieken von mir gab. Seine Schulter presste mir jeglichen Sauerstoff aus der Lunge.

Ich verfluchte in diesem Moment jeden Volleyballspieler, da sie alle verdammt muskulös waren und dementsprechend auch genügend Kraft hatten.

Die Rufe von anderen waren zu hören, dass Bokuto stoppen sollte, aber er hörte nicht. Stattdessen lief er weiter und die ersten Wasserspritzer erreichten mich. Keine fünf Sekunden später ließ Bokuto sich fallen.

Der Aufprall war hart und zog durch meinen gesamten Rücken. Bokutos Körper drückte mich unter Wasser und weiter in die Tiefe. Irgendwann ließ er mich los und ich verlor die Orientierung. Panik stieg in mir auf und ich wandte mich hin und her. Meine Lungen zogen sich zusammen, schrien nach Sauerstoff, der ihnen verwehrt blieb. Statt Luft drang ein Schwall Wasser ein und kurz darauf wurde ich nach oben gezerrt. Sobald mein Kopf die Oberfläche durchstieß, begann ich gierig nach Luft zu schnappen und gleichzeitig das Salzwasser wieder auszuhusten. Mein Körper verkrampfte so sehr, dass ich beinahe wieder im Wasser landete, hätte Bokuto mich nicht festgehalten. Dieser entschuldigte sich zig mal, während ich hustete und hustete. Ich hätte kotzen können, so widerlich war der Geschmack des Salzwassers in meinem Mund und so heftig war der Husten.

"Geht's wieder?", fragte der Fukurōdani Kapitän besorgt und legte einen Arm um mich, während seine andere Hand fest meinen Oberarm umschloss. Das war mir gerade zu viel Körperkontakt, weshalb ich ihn abschüttelte.

"Aber Aya, ich will dir doch nur helfen ..." Betrübt versuchte er mich nochmals zu stützen, weil ich abermals drohte zu fallen, aber ich wich zurück. Über etwas stolpernd machte ich mich bereit nochmals unterzutauchen, was jedoch nicht geschah. Ich fiel zwar, aber tauchte nicht unter, weil statt meiner jemand anderes unter die Wasseroberfläche gedrückt wurde.

Schnell rappelte ich mich wieder auf, drehte mich um, um zu sehen, wer mich aufgefangen hatte, wurde aber wieder von einem Hustenanfall erschüttert. Im Augenwinkel sah ich, wie Kuroo aus dem Wasser auftauchte und sich schüttelte wie ein nasser Kater, der aus Versehen in der Badewanne gelandet war. Er wischte sich das Wasser aus dem Gesicht und kam augenblicklich zu mir. Beruhigend strich seine Hand über meinen Rücken und das allzu bekannte Kribbeln breitete sich aus. Erschöpft lehnte ich mich an ihn und er fing mich auf. Hielt mich fest, dass ich nicht nochmals im Wasser landete. Nachdem ich wieder einigermaßen Luft bekommen hatte, richtete ich mich ganz auf und sah Kuroo dankbar an, dem nur Sorge anzusehen war.

"Alles in Ordnung? Hast du dich verletzt?" Kuroo hielt mich eine Armeslänge von sich und nahm mich genauer unter die Lupe, während ich nur auf die einzelnen Tropfen achtete, die an seinem Hals hinunterliefen, über sein Schlüsselbein flossen und seine Brust hinunter.

Irgendwie hypnotisierend ...

Seine Finger an meiner Stirn, die die feuchten Haarsträhnen aus dem Gesicht strichen, holten mich auf den Boden zurück. "Geht's dir gut, Kätzchen?"

"Ähm ..." Ich räusperte mich. "Ja", versicherte ich ihm, hustete daraufhin wieder, woraufhin Kuroo doch noch einen Schritt zurückging und mich nochmals von Kopf bis Fuß musterte. Er glaubte mir wohl nicht. "Kuroo." Sein Blick schweifte immer noch über mich. Diesmal reagierte ER nicht. Seufzend schloss ich einen Moment die Augen und sagte dann strenger: "Kuroo Tetsurō!" Endlich sah er MICH direkt an und ich überbrückte den Abstand zwischen uns, um ihm nasse Strähnen aus der Stirn zu nehmen. Ich fuhr mit der Hand durch sein Haar und augenblicklich schloss Kuroo genießerisch seine Augen. Danach lehnte er seine Stirn gegen meine. "Mir geht es gut", bestärkte ich es nochmals.
"Und dir ist nicht schwindelig?"
"Nein", hauchte ich und zeichnete kleine Kreise auf seinen Nacken am Haaransatz.

Kuroo x OC - Das Versprechen - Haikyu!! [laufend]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt