Kozume Kenma
Wie jeden Morgen standen wir an der Kreuzung, wo wir uns mit Aya immer trafen. Ungewöhnlicherweise war sie spät dran und Kuroo war ganz schön angespannt. Er tigerte hin und her und sah immer wieder die Straße hinunter. Hielt er Ausschau nach Aya?
Nach weiteren fünf Minuten herumstehen, kam sie endlich an gehastet. Außer Atem.
"Guten Morgen! Entschuldigt die Verspätung." Ohne anzuhalten, lief sie an uns vorbei, was mich wunderte. Normalerweise hätte Kuroo zu ihr aufgeschlossen, aber er grummelte nur "Guten Morgen" und blieb hinter ihr. Das war seltsam. Aya wurde allerdings auch nicht langsamer, weswegen ich zu ihr aufschloss und Kuroo hinter mir ließ.
"Warum so eilig? Wir schaffen das auch in einem normalen Tempo noch rechtzeitig", versuchte ich sie auf den Boden zu holen, was auch ein wenig funktionierte. Aya wurde langsamer.
"Entschuldige. Ich hab echt kein Zeitgefühl momentan", nuschelte Aya.Wir liefen eine Weile schweigend nebeneinanderher. Kuroo hatte uns derweilen eingeholt und lief zu meiner linken, während Aya auf meiner rechten Seite ging. Untypisch für die beiden. Jeden Morgen redeten sie über Gott und die Welt. Diskutierten, bis wir uns am Tor trennten, doch nichts passierte. Sie ignorierten sich regelrecht und waren sehr angespannt. Allerdings war keiner der beiden für den anderen wie Luft. Mal sah Aya zu Kuroo herüber. Mal sah Kuroo zu Aya. Jedes Mal bemerkte der jeweils andere das nicht. Beide fürchteten fast, dass sich ihre Blicke trafen.
Ist zwischen den beiden etwas?
Am Schultor angekommen, winkten Lev und Inuoka uns schon zu. Ihre heitere Art und Weise nervte manchmal gewaltig und war übelst anstrengend.
Kuroo und ich blieben vor den Energiebündeln stehen, während Aya einfach zum Haupteingang ging. Sie sagte weder Tschüss, noch begrüßte sie die zwei, die ihr verdutzt hinterhersahen.
"Hat sie was?" Inuoka klang verletzt und besorgt. Man hätte meinen können, dass er einen weiteren Sinn entwickelt hatte, nur um die Gefühlsschwingungen von Aya wahrnehmen zu können. Vorher war dies bereits so, aber gestern war es mehr als auffällig gewesen. Inuoka hatte sich nach dem Restaurant ihrer angenommen; war in der Nähe als Yukiko sie angegangen war und hatte sie weggeschickt.
Ich zuckte als Antwort nur mit den Schultern. Kuroo sah brummend zur Seite.Als Inuoka und Lev weg waren, um Aya zu folgen, wandte ich mich dem Kapitän zu. "Ist gestern noch etwas passiert?"
"Nein." Das Knirschen seiner Zähne wurde von der Schulglocke übertönt und er ging.Wenn er das nicht in Ordnung brachte, dann war es das mit unserer Managerin, unserer nationalen Meisterschaft, seiner viel zu offensichtlichen - für mich zumindest - Zuneigung für sie und ihre für ihn. Vielleicht war letzteres auch genau das Problem.
Yamada Aya
Schnurstracks lief ich an Inuoka und Lev vorbei und auf den Eingang zu. Ich hielt es keine weitere Sekunde in seiner Nähe aus. Diese Eiseskälte, die von ihm ausging, ertrug ich nicht länger. Kuroo hatte mich keines Blickes gewürdigt. Noch nicht mal begrüßt hatte er mich.
Wieder mal brannten meine Augen. Es war mir gegenüber nicht fair. Er hatte MICH geküsst und ich hatte mich nur meinen Gefühlen hingegeben. Hätte ich es als Fehler angesehen, hätte ich ihn weggedrückt. Allerdings sah er es als einen Fehler an, weswegen er wahrscheinlich nicht mit mir redete und mir auswich.
Schwungvoll zog ich die Eingangstür auf und betrat das Gebäude. Kurz darauf waren auch schon Lev und Inuoka an meiner Seite.
"Ist alles in Ordnung?", fragte Inuoka und stoppte mich. Irritiert darüber sah ich ihn kurz an und ging dann weiter. "Aya?"
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Kuroo x OC - Das Versprechen - Haikyu!! [laufend]
Fanfiction'...Während er flüsternd mit beruhigenden Worten auf sie einredete, wurden ihre leidvollen Schluchzer allmählicher weniger und leiser bis sie irgendwann ganz verstummten. Ihr Atem war nun ruhiger und zittern tat sie auch nicht mehr. "Es tut mir so...