- 40 - Was ist mit ihr?

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Hey, Leudies!
Hier bin ich wieder, frisch und neu aufgeladen!
Nein, ein kleiner Witz. Der Monat war anstrengend und hat mich ziemlich ausgelaugt, aber in den letzten Tagen hab ich mich ein wenig erholt & weiter für euch an der Story gearbeitet.
Ich danke euch vielmals für euer Verständnis und eure Geduld.
Genug gequasselt. Viel Spaß beim Lesen!

Liebste und beste Grüße
Taschiii♡
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Kuroo Tetsurō

Erschreckend. Etwas anderes fiel mir nicht ein. Gestern sah sie schon fertig aus, aber jetzt... Sie bewegte sich zwar wesentlich geschmeidiger als gestern Abend, aber dafür sah sie müder aus. Erschöpft. Blass. Ausgelaugt.
Sowohl die Schürfwunde am Kinn als auch die auf der Wange stachen hervor, obwohl sie es ein wenig überschminkt hatte. Auch ihre blassen Lippen, wo das dunkle Rot der Wunde so deutlich wie auf weißem Schnee zu sehen war.
Ihr heiteres Wesen, ihre Euphorie und Freude beim gestrigen Aufwärmen fehlten.
Irgendetwas war danach passiert, denn dieser Ausdruck in ihren Augen - Angst, Verzweiflung, Einsamkeit - der kam nicht von jetzt auf gleich. Zwischen Trainingsende und dem Schritt aus der Umkleide heraus brach etwas in ihr und sie litt, was ich ihr ansah. Nicht nur körperlich, sondern auch seelisch.

Wie sie mich gebeten hatte, bei ihr zu bleiben...
Weinerlich. Zerbrechlich. Flehentlich.
Wie gern wäre ich ihrer Bitte nachgekommen, aber ich selbst musste erstmal einen klaren Kopf bekommen. Dass sie sich so willig berühren ließ und ihre Wange in meine Handfläche schmiegte, ist elektrisierend gewesen.
Mein Kätzchen brachte mich damit dermaßen aus der Spur, dass dieser Drang, sie zu spüren, fast alles übermannt hätte, weshalb ich die Flucht ergriff.
Diese Situation auszunutzen, lag nicht in meinem Interesse, trotzdem gab ich dem Verlangen beinahe nach. Beinahe hätte ich ihre Lippen... Allein der Gedanke daran, brachte mein Blut abermals in Wallungen.
Mir war bewusst, dass ich früher oder später dem erlag, aber bestimmt nicht, wenn sie aufgelöst ist und völlig neben sich steht.
Allerdings brachte ich es nicht über mich einfach zu gehen, ohne ihr zu versichern, dass sie nicht ganz allein war, dass es mir leidtat, und hauchte nur einen kleinen Kuss auf ihre Stirn. Das stillte dieses Verlangen ein wenig.
Sie allein gelassen zu haben, bescherte mir allerdings eine unruhige Nacht. Ich fühlte mich alles andere als erholt, aber Aya erging es, ihrem Aussehen nach zu urteilen, schlimmer.

Ein Knurren riss mich aus meinen Gedanken und das Anschwellen der Sehnsucht, sie in den Arm zu nehmen, verschwand in den Hintergrund.
Alexander sah verärgert nach vorn und murmelte vor sich hin. "Sie kann wenigstens das Brot aufessen, wenn sie gestern schon weder gefrühstückt noch ihr Abendessen angerührt hat."

Erschrocken sah ich nach vorn, wo Aya Kopf und Schultern hängen ließ, während Kenma redete.
Sie hatte gestern auch nichts in der Mittagspause gegessen. Das hieß, dass...
"Isst sie jeden Tag morgens und abends nichts?"
"Mal so, mal so... Aber seitdem wir hier sind, geht das schon so und kommt immer häufiger vor." Alexander seufzte. "Ich muss mit dir reden."

Der Knirps trat ganz anders auf als an den Wochenenden. Normalerweise war er der Kindliche, hatte es faustdick hinter den Ohren, aber nun wirkte er so ernst und ... erwachsen.
"Worüber?"
"Aya."
Natürlich. Ihm war es aufgefallen.
Ich atmete tief durch. "Was weißt du? Hat sie dir was gesagt?"
"Gar nichts. Ich habe sie heute Morgen erst wieder gesehen. Mir war gestern Abend nur aufgefallen, dass sie das Essen, welches Mutter ihr zubereitet hatte, nicht angerührt hat." Jetzt seufzte er, so wie es auch mir zumute war. "Sie hat abgenommen. Ist dir das auch aufgefallen? Sie isst zu wenig und macht mal wieder zu viel Sport."

"Das ist nicht nur mir aufgefallen." Mit Kenma und Yaku hatte ich auch schon darüber gesprochen. Ich hatte Shibayama und Teshiro ebenfalls darüber die Woche reden hören. "Ich habe sie auch schon darauf angesprochen, allerdings... Na ja." Sie tat sowieso das, was sie wollte. "Was meinst du genau damit, dass sie 'mal wieder' zu viel Sport treibt?"
"Es gab eine Zeit, wo sie sich so hineingesteigert hat, dass sie es auf kurz oder lang nicht lange durchgehalten hat. Deswegen haben unsere Eltern ihr anfangs verboten, einem Sportclub beizu-" Erschrocken hielt Alexander sich den Mund zu. Ein gedämpftes "Scheiße!" drang hindurch.
"Keine Sorge. Ich weiß vom Verbot." Aber nun wusste ich auch den Grund. Sie hatte sich übernommen, genau wie in den letzten Wochen.
"Warum wundert mich das jetzt nicht?", murmelte Alexander. "Isst sie ihr Mittagessen?"
Diesmal seufzte ich. "Selten bis gar nicht..."
"Dann- Dann-"
"Isst sie die letzten Wochen noch nicht mal eine ganze Mahlzeit am Tag, außer ich und Kenma sind bei euch oder wir gehen aus", unterbrach ich den Kleinen.
"Ja... Frühstück kann ich verstehen. Sie war noch nie der Frühstücksmensch. Hätte sie heute Morgen auch nicht, aber sie hat wie gesagt gestern Mutters Essen nicht angerührt." Der Kleine zog die Stirn noch krauser als sie eh schon war. Irgendetwas passte ihm nicht und das bereitete mir noch größere Sorgen.
"Ab sofort achte ich darauf, dass sie in der Mittagspause isst." Das schwor ich mir. Aya würde nicht eher aufstehen, bis sie wenigstens die Hälfte ihres mitgebrachten Essens oder falls nötig von meinem gegessen hat.

Kuroo x OC - Das Versprechen - Haikyu!! [laufend]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt