Yamada Aya
Die erste Schulwoche war um.
Eine anstrengende Woche. Eine Achterbahn der Gefühle, die ich ab Mittwoch allein durchlebte.
Ich lief allein zur Schule. Nahm einen anderen Weg als Kenma und Kuroo.
Ich verbrachte die kurzen Pausen allein. Flüchtete auf die Toilette oder beschäftigte mich mit den Hausaufgaben auf meinem Platz und hörte Musik.
Ich aß mein Mittagessen allein auf dem Dach. Eigentlich war das Betreten verboten, aber dies juckte mich nicht. Hauptsache ich lief keinem über den Weg.
Ich saß nach der Schule allein in der Bibliothek. Vergrub meine Nase in Büchern. Lernte, während ich meiner Schwester jede kleinste und noch so dumme Frage per SMS beantwortete, damit sie die Managerin spielen konnte.Den Leseclub hängte ich an den Nagel. Mit Maya und Kaede wechselte ich seit Dienstag kein Wort mehr. Genauso wenig wie mit Kuroo oder sonst einem aus dem Team.
Ein Wunder, dass die Bohnenstange mich auch in Ruhe ließ, obwohl diese direkt hinter mir saß.Ich wurde zur Einzelgängerin, über die auf den Fluren fleißig getuschelt wurde. Keine Ahnung, was in der Gerüchteküche vor sich hin brutzelte oder kochte. Vermutlich hatte Yukiko dort fleißig ihren Senf dazu gegeben.
*
Freitagabend.
Clarissa, Tim und ich telefonierten seit geschlagenen zwei Stunden und es war kein Ende in Sicht. Tims Nörgeleien und sein Wehklagen hörten nicht auf. Es gäbe keine sympathischen, attraktiven Jungs in der Stadt, die vom anderen Ufer waren.
"Wenn wir schon beim Thema Jungs sind.", sprach Clarissa dazwischen. Mittlerweile ihr dritter Versuch Tims Redeschwall zu unterbrechen.
"Wie sind die Jungs an deiner Schule, Aya?"Genervt von diesem Thema, seufzte ich und rollte mit den Augen. Clarissa hätte tadelnd mit der Zunge geschnalzt, wenn sie neben mir gelegen hätte.
"Nett."
Hilfsbereit. Nervig. Hartnäckig. Witzig.
All das warf allerdings Fragen auf, die ich nicht beantworten wollte. Also behielt ich es für mich."Nett?", wiederholte Tim.
"Nur nett?!"
Er holte tief Luft. Ich bereitete mich auf eine weitere Flut vor, die nun kam.
"Das ist doch nie im Leben alles! Wie sehen sie aus? Sind sie heiß? Hast du schon einen ins Auge gefasst? Wie sind die Sportler? Du hast doch sicherlich schon die Sportclubs abgecheckt. Gibts einen Volleyballclub? Bist du auch in einem? Habt ihr süße Lehrer? Es gibt-""STOPP!"
Clarissa sprach mir aus der Seele.
Die Sintflut in der Bibel war Nichts im Vergleich zu Tims Redeschwall, wenn er einmal losgelegte.
Dass Clarissa ihn überhaupt stoppen konnte, grenzte an ein Wunder.
"Sie hat einen Freund. Als ob sie sich sofort auf die Suche nach dem nächsten heißen Typen macht, nur weil sie jetzt am anderen Ende der Welt wohnt."Dann fing die Diskussion zwischen den beiden an. Wobei ich nur mit einem Ohr zuhörte. Es war doch immer nur dieselbe Leier.
Clarissa konnte Samuel gut leiden. Tim allerdings traute ihm nicht so recht. Schon von Beginn an, aber er akzeptierte unsere Beziehung und mischte sich nicht ein.
Allerdings war er nach dem Vorfall letztes Jahr Samuel noch skeptischer gegenüber als zuvor. Tim brachte kein Verständnis dafür auf, dass ein Freund seine Freundin spät abends auf einer Party voller betrunkener Menschen allein ließ. Auch wenn man sich angeblich gestritten hatte.
Dazu konnte ich aber auch nichts sagen, weil ich mich an rein gar nichts erinnerte. Weder an unser Vorglühen noch an unsere Ankunft noch an die weiteren Geschehnisse an diesem Abend und in dieser Nacht."-noch dran, Aya?"
Tims Stimme durchbrach diese Gedanken."Aya?", fragte Clarissa nachdrücklich.
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Kuroo x OC - Das Versprechen - Haikyu!! [laufend]
Fanfiction'...Während er flüsternd mit beruhigenden Worten auf sie einredete, wurden ihre leidvollen Schluchzer allmählicher weniger und leiser bis sie irgendwann ganz verstummten. Ihr Atem war nun ruhiger und zittern tat sie auch nicht mehr. "Es tut mir so...