Erzähler Sicht
Es brannte. Ihr Hals schmerzte. Schwammig nahm sie einen Windzug wahr. Jemand bewegte sich neben ihr und abermals reizte etwas ihre Haut. Es schmerzte höllisch, weswegen das Mädchen schlagartig ihre Augen aufschlug und sich von diesem Etwas wegbewegte. Aya knallte mit dem Rücken gegen eine Barriere. Schützend hielt sie Arme und Hände vor ihr Gesicht, während sie ihre Knie an sich zog. Sie bot so wenig Angriffsfläche wie möglich.
Verdattert schauten die Managerinnen der Karasuno auf das Mädchen, welches sich total verängstigt und zitternd an die Wand presste. Sie hörten Aya schniefen, woraufhin ein Schluchzen folgte.
Als weder ein Schlag noch ein Zerren an ihr oder ähnliches kam, blickte Aya mit einem Tränenschleier zwischen ihren Armen hindurch und wurde direkt vom grellen Licht geblendet.
Helle Stimmen drangen zu ihr durch. "Hey, Aya!"
Etwas berührte sie am Arm und sie schlug es weg.
"Scht. Hey! Alles gut! Wir wollen dir nur helfen!", rief Shimizu ihr zu, als diese sich noch heftiger wehrte.
Die Drittklässlerin gab es nach mehreren Versuchen auf, das Mädchen mit Berührungen zu beruhigen und ging auf Abstand.
"Was hat sie denn?", fragte Yachi sich. Ihr war es ein Rätsel, was jemanden so verschreckte.
"Jemand hat ihr sehr weh getan." Anders konnte Shimizu es sich nicht erklären, genau wie die tiefen Bisswunden an ihrem Hals und ihrer Schulter. Bemitleidend blickte sie Aya an, die anfing, unverständliche Dinge zu murmeln und ihren unruhigen Blick durch den Raum schweifen zu lassen.Aya hatte Angst.
Angst, dass Shiba durch die Tür kam.
Angst, dass er sie wieder mit sich schleifte.
Angst, dass er sie wieder anfasste.
Erinnerungen schlugen wie eine Welle über sie zusammen. Sie wünschte, dass das Erlebte einfach aus ihrem Gedächtnis verschwand.Wo war er?
Wie war sie hierhergekommen?
Hatte er sie hierher gebracht?
Vielleicht hatte er Shimizu und Yachi um den Finger gewickelt? Sie kannten ihn schließlich nicht.Ayas wachsamen Auge entging nicht, dass Yachi den Raum verließ und die Tür leise hinter sich schloss. Shimizu versuchte nochmals, sich Aya zu nähern, doch diese wich weiter von ihr weg und saß nun direkt an der unteren Kante der Liege. Wenige Zentimeter und sie fiel herunter, was sie in kauf nahm.
Seufzend ging Shimizu wieder auf Abstand, als es plötzlich klopfte und Aya zusammenzuckte. Augenblicklich verkroch das verletzte Mädchen sich wieder schutzsuchend hinter ihren Armen und Händen. Erschrocken stellte sie fest, dass ihre Kleidung trocken war und sie anders aussah als beim Training.
"Ja?", rief Shimizu, woraufhin die Türklinke klackte.
Kuroo betrat den Raum mit gesenktem Kopf.
Erst nachdem die Tür leise ins Schloss gefallen war, traute er sich, aufzuschauen.Aya saß zusammengekauert auf der Liege, eng an die Wand gepresst.
Shimizu hingegen sah sehr ratlos und mitleidig aus. Sie ging auf Kuroo zu. "Wir haben sie weitestgehend gewaschen und umgezogen. Die meisten Kratzer sind oberflächlich, genau wie die Schürfwunden. Gebrochen oder verstaucht ist wohl nichts." Die Managerin seufzte. "Ich wollte mir eigentlich noch den Kratzer auf ihrer Wange genauer anschauen, aber seitdem sie wach ist, lässt sie mich nicht mehr an sich ran."Aya hörte dem Mädchen zu, doch traute sich nicht, zu schauen, wer da überhaupt den Raum betreten hatte. Die Angst war zu groß, dass ER es war. Sie fürchtete sich sehr.
"Hoffentlich kannst du als ihr Freund zu ihr durchdringen. Sie ist total verstört." Shimizu wandte sich zum Gehen und flüsterte noch, was nur Kuroo hörte: "Hoffentlich wird der Typ kastriert, der ihr das angetan hat." Dann verließ sie endgültig den Raum. Aya fragte sich, ob Shimizu mit Shiba sprach. Ob er ihr weiß gemacht hat, er wäre der Freund von ihr.
Kuroo war verwundert, dass Shimizu so etwas sagte. Es führte ihm allerdings vor Augen, dass da noch mehr war als die Wunden, die er bereits an ihren Armen und Beinen sah. Shiba hatte sie wieder schlimm zugerichtet.
Was sich wohl unter ihrer Kleidung verbarg?
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Kuroo x OC - Das Versprechen - Haikyu!! [laufend]
Fanfiction'...Während er flüsternd mit beruhigenden Worten auf sie einredete, wurden ihre leidvollen Schluchzer allmählicher weniger und leiser bis sie irgendwann ganz verstummten. Ihr Atem war nun ruhiger und zittern tat sie auch nicht mehr. "Es tut mir so...