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Yamada Aya

Der Himmel war von dunklen, grauen Wolken bedeckt und es hatte auch die Nacht geregnet, was die Tropfen an der Fensterscheibe bewiesen. Da es dementsprechend frisch war, zog ich Kuroos Jacke an. Nun prangte die Nummer Eins auf meinem Rücken und vorne auf meiner rechten Brust.
Im Sommer war es doch meistens so, dass es morgens kalt und im Laufe des Tages wärmer wurde. Vor dem Training wollte ich sie ihm also zurückgeben.

Geduldig wartete ich an der Kreuzung auf die beiden und tingelte so lange am Handy herum, bis ich ihre Schritte vernahm und mich zu ihnen umdrehte.

"Schicke Jacke", begrüßte Kenma mich und hob leicht eine Augenbraue, während Kuroos Augen größer wurden und er ein breites Grinsen aufsetzte.
"Du bekommst sie nachher wieder. Versprochen", meinte ich nur mit leicht geröteten Wangen, hatte aber ebenfalls ein leichtes Lächeln auf den Lippen.

"Wow! Mal mehr als ein obligatorisches 'Guten Morgen'."
"Ach, halt die Klappe, Kenma!" Kuroo wuschelte dem Setter kurz durchs Haar, der diese genervt wieder richtete.
"Ich mein ja nur. Ihr habt letzte Woche kaum ein Wort miteinander geredet. Vielleicht solltest du öfter allein nach Hause laufen und der Anruf abbrechen, wenn ihr euch streitet."

Ich stritt ab, dass wir Streit hatten und schaute schmollend weg, während ich rot anlief, als Kenma fraglich beide Augenbrauen hob. Auch Kuroo errötete leicht.
Wir gingen los.

"Aya wird nirgendwo mehr allein hingehen", flüsterte Kuroo nach einer Weile niedergeschlagen vor sich hin.
"Wie meinst du das?"
"Shibas Freunde haben sie gestern abgefangen. Anscheinend bespannen sie sie jetzt auch in ihrer Freizeit."

Abrupt blieb Kenma stehen und sah uns fassungslos an, die ihm mit einem ernsten Blick begegneten. "Das ist doch ein Witz." Daraufhin schüttelte Kuroo den Kopf und erzählte Kenma in einer sehr kurzen Fassung, was den Abend davor geschehen war.

"Auch wenn Alexander dabei ist, wäre es mir lieb, wenn ich morgens wieder mit dir laufe." Dass Kuroo sich Gedanken machte, war mir nicht fremd. Wahrscheinlich hatte er gestern Abend noch länger wach gelegen, um eine Lösung zu finden, die es eindeutig nicht gab.

Nickend blickte ich zur Seite, wo Kuroo angestrengt in die Ferne schaute. Für ihn stand es schon fest, weswegen er meine Zustimmung gar nicht wollte. Das war mir auch so recht.
"K-Könnt ihr mir einen Gefallen tun? Könnt ihr mich nach dem Training bis nach Hause bringen?" Auch wenn es wirklich nur dieses kleine Stück war, selbst vorhin fühlte es sich falsch an, allein diesen Bürgersteig entlangzugehen. Ich fühlte mich nicht sicher.

Kuroos Gesichtszüge wurden sanfter als er mich ansah und seinen Arm tröstend um meine Schultern legte. "Natürlich, Kätzchen. Ich mache das gern."
Einfach aus Gewohnheit, und weil ich seine Wärme spüren wollte, legte ich meinen Arm um seine Körpermitte, lehnte meinen Kopf an seine Schulter und schmiegte mich enger an ihn. "Danke, Kuroo."

So kamen wir bei der Schule an. Kenma hatte den Weg über nichts weiter gesagt. Erst als wir den Schulhof betraten, murmelte er: "Das wird Mord und Totschlag geben." Verständlich, dass er das sagte, denn die meisten Mitschülerinnen durchbohrten uns mit giftigen Blicken, während andere wiederum zu tuscheln anfingen, doch weder Kuroo noch mich juckte das in diesem Moment.

Wir kamen bei Inuoka und Lev an, wo ich mich widerwillig von Kuroo löste, der meine Hand ergriff und mich zu sich drehte. Fragend sah ich ihn an, woraufhin der Kater mir sanft über die Wange strich. "Mach dir nicht so viele Gedanken, ja?"
"Worüber sollte ich mir denn Gedanken machen? Ist doch ein ganz normales Schülerdasein." Ironisch lachte ich auf und auf Kuroos Lippen erschien ein amüsiertes Lächeln.
Er richtete meinen bereits sitzenden Kragen und auch die Schleife. "Das ist mein Kätzchen." Liebevoll stupste er unter mein Kinn. "Lass dich nicht unterkriegen."
"Ich doch nicht."

Kuroo x OC - Das Versprechen - Haikyu!! [laufend]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt