Yamada Aya
Um wie jeden Morgen richtig wach zu werden, machte ich ein Workout und lief dann eine Runde. Diesmal war es eine andere als morgens vor der Schule. Mit meiner Lieblingsplaylist im Ohr verließ ich das Haus, joggte allerdings erst an der Kreuzung los.
Das Ziel: Zwei Stunden.
Nach wenigen Minuten entspannte ich mich vollkommen. Lauschte nur noch der Musik. Verlor mich im Rhythmus meines Laufschritts. Die Umgebung blendete ich aus. Die Menschen, die Autos, die bellenden Hunde. All das waren nur unscharfe Schemen, die an mir vorbeizogen wie der leichte Wind des Frühlings auf meiner Haut.
Das erste Mal diese Woche war keine graue Regenwolke zu sehen. Stattdessen schien die Sonne und wärmte einen mit ihren Strahlen.
Nach ungefähr einer Stunde schob ich eine kleine Pause ein. Lehnte mich an einen Baum und trank einen Schluck aus der kleinen Flasche, die in der Bauchtasche war. Ich genoss kurz die Sonne und lief dann weiter.
Eine weitere Stunde verging und ich dehnte mich zuhause auf unserer Einfahrt, wo nur ein Auto stand. Mutters Auto. Vater war schon längst unterwegs zu einem Meeting. Auf einem Samstag. Der Mann kannte keinerlei Freizeit.Ich hörte einen Pfiff durch die Melodie meiner Musik, aber ignorierte diesen. Da rief wohl jemand nach seinem Hund. Dann hörte ich noch einen. Also schaute ich neugierig die Straße rauf und runter, aber nirgends war ein Herrchen oder Frauchen mit seinem Vierbeiner zu sehen. Stattdessen hing mein Blick an einem Jungen. Drei Häuser entfernt auf der anderen Straßenseite. Er saß dort auf seinem Rad, Arme auf dem Lenker abgestützt und sah mich direkt an - mit einem dreckigen, frechen Grinsen, welches jedes Mädchen dazu gebracht hätte, die Straßenseite zu wechseln.
Ein Schaudern erschütterte mich.
Dieser Junge...
Er kam mir so bekannt vor.
Ich überlegte. Durchforstete mein Gedächtnis und dann traf mich ein Donnerschlag. Schnell ging ich ins Haus und machte die Tür zu. Gequält durch den Gedanken, dass sie nun wussten, wo ich wohne, lehnte ich mich mit dem Rücken gegen die Tür.Soll ich es Kuroo erzählen?
Diese Überlegung verdrängte ich sofort wieder. Es bereitete ihm wenn dann nur weitere Sorgen, was ich vermeiden wollte. Wahrscheinlich hätte er sich auch noch hier einquartiert oder mich jeden Tag bis vor die Haustür gebracht oder wäre selbst jedes Wochenende hier. Und das nur, um sicher zu gehen, dass der Typ und seine Freunde nicht in mein Haus einsteigen, was eigentlich undenkbar war.
Dieses überfürsorgliche ließ mich unwillkürlich auflachen. Ich nahm mir vor, ihm erst zu zuhören, bevor ich es erzähle.Tief Luft holend stieß ich mich von der Tür ab und ging in die Küche. Dort trank ich ein Glas Wasser. Kurz darauf kam Alexander die Treppe herunter gesaust und in die Küche geschneit. "Fangen wir jetzt mit der Präsentation an?"
Lachend stellte ich das Glas in die Spüle. "Erstmal muss ich duschen. Dann frühstückst du. Mit leerem Magen kann man nicht gut denken."
Wir verbrachten den gesamten Vormittag mit der Vorbereitung der Präsentation. Kurz vorm Mittagsessen beendeten wir diese und danach machte ich mich an meine eigenen Schulaufgaben.
Der Wille war da, aber die Konzentration fehlte bei weitem. Statt der Matheformeln spukte das Grinsen des Typen durch mein Hirn.
Wahrscheinlich ist es nur Zufall gewesen, schließlich ist Wochenende.
Meine inneren Gemüter beruhigten sich dennoch nicht. Sie wussten, wo sie mich in meiner Freizeit fanden.
*
Ein Blick auf die Uhr und ich sprang von meinem Schreibtischstuhl auf. Es war schon viertel vor drei und ich lief noch in meinen Gammelsachen herum.
Schnell griff ich einen Pullover und eine Jeans, zog alles an und ging ins Bad. Ich trug Puder auf und tuschte meine Wimpern. Mehr war nicht drin. Da meine geflochtenen Zöpfe aussahen, als wäre das Kissen letzte Nacht explodiert, öffnete ich diese und ließ die Haare einfach fallen. Ich steckte noch meine Lieblingsstecker ins Ohr und legte eine Kette um.
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Kuroo x OC - Das Versprechen - Haikyu!! [laufend]
Fanfiction'...Während er flüsternd mit beruhigenden Worten auf sie einredete, wurden ihre leidvollen Schluchzer allmählicher weniger und leiser bis sie irgendwann ganz verstummten. Ihr Atem war nun ruhiger und zittern tat sie auch nicht mehr. "Es tut mir so...