- 98 - Fieber

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Kuroo Tetsurō

Grummelnd griff ich nach dem Etwas, was mich an der Wange kitzelte und somit gänzlich weckte. Es war kleiner als meine Hand, passte allerdings perfekt in diese hinein, und es fühlte sich schön weich an. Also hielt ich es fest.

Ein leises Kichern ertönte und machte mich neugierig, weswegen ich meine Augen öffnete. Direkt schaute ich in zwei Smaragde, während ein engelsgleiches Lächeln mir entgegen strahlte.

"Guten Morgen, Kätzchen", begrüßte ich Aya.
"Guten Morgen, Tiger", erwiderte sie.

Überglücklich hauchte ich einen Kuss auf ihren Handrücken, welcher in meiner Hand lag. Sofort errötete das Mädchen, was mich wunderte, denn letzte Nacht war von dieser Scham nicht die geringste Spur zu erkennen gewesen. Ihre Schüchternheit war bei ihrem gestrigen Tun wie weggeblasen gewesen.

Dabei konnte ich mir auch gut vorstellen, jeden Abend mit ihr an meiner Seite einzuschlafen und am nächsten Morgen wieder aufzuwachen. Ich empfand es als ein atemberaubendes, schönes Gefühl und wenn es nach mir ginge, würden wir so jedes Wochenende verbringen; in den Sommerferien sogar jeden Tag.

Mich interessierte allerdings eine Sache. "Wie hast du geschlafen?" Zärtlich strich ich mit meinem Zeigefinger über ihre Wange. "Als ich einmal aufgewacht bin, warst du sehr unruhig."

Diese Feststellung schien ihr unangenehm zu sein. Schließlich war ich geblieben, damit sie besser schlief. "Kann sein. Diese Albträume sind mittlerweile zur Normalität geworden. Manchmal sind sie harmlos und dann wieder schlimmer."

"Und selbst meine Anwesenheit hat nichts gebracht", stellte ich traurigerweise fest.

"Hey ..." Aya lächelte beruhigend "Es hat geholfen, Tiger. Ich bin nicht immer wieder aufgewacht oder habe um mich geschlagen." Sonst hätte ich wahrscheinlich viele blaue Flecken davongetragen, so eng umschlungen, wie wir geschlafen haben. Auch jetzt lag ihr eines Bein zwischen meinen, während meins über ihren lag. Ihr Bauch berührte meine Haut. Ihren einen Arm hatte sie um meine Körpermitte geschlungen.

Aya sah aus, als wollte sie noch etwas sagen. Deswegen schwieg ich und wartete ab.

"Weißt du, Kuroo ..." Aya stockte kurz "Das war gestern nicht die erste Panikattacke wegen eines Flashbacks. In den letzten Wochen und vor allem in der letzten, nachdem dieser widerliche Typ mich im Camp nochmals überfallen hat, häufen sich diese. Jedes Mal habe ich mich dann von euch abgekapselt und-" Aya sah mir dabei nicht in die Augen.

"Ich weiß, Kätzchen" Ich unterbrach sie "Du hast dich zurückgezogen und bist später jedes Mal mit verquollenem Gesicht und geröteten Augen zurückgekommen. Natürlich ist mir das aufgefallen." Ihr Ausdruck wurde traurig, genau wie meiner. "Es hat mich bedrückt, dass du damit nicht direkt zu mir gekommen bist, aber ich wollte mich nicht ungefragt einmischen. Hätte aber deine Leistung abgenommen oder auch deine Gesundheit darunter gelitten, hätte ich es definitiv angesprochen."

Aya drückte einen tröstenden Kuss auf meine Wange. "Bitte mach dir keine Sorgen. Ich hab's dir jetzt erzählt und werde auch zu dir kommen, falls es nochmal passieren sollte", versicherte sie mir. Aya meinte es ernst.

"Das hoffe ich doch." Da wir uns bereits so nahe waren, küsste ich kurz ihre Nasenspitze, was sie zum Kichern brachte.

Es erfreute mich, dass sie so unbeschwert war - und immer noch nur in Unterwäsche neben mir lag.

Auch Aya bewegte sich und schmiegte sich noch enger an. Mein Puls stieg in die Höhe. Sie reckte ihre Lippen meinen entgegen. Wir waren kurz davor, uns wieder zu küssen, als es plötzlich an der Tür klopfte. Gedämpft ertönte Alexanders Stimme durch die Holztür. "Das Frühstück ist gleich fertig. Ihr sollt runterkommen!"

Kuroo x OC - Das Versprechen - Haikyu!! [laufend]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt