Kuroo Tetsurō
Alexander und ich bauten unten den großen Sonnenschirm, die Bänke und Tische auf, während Aya ihrer Mutter mit dem Essen und dem Geschirr half.
Beim Aufbauen versank ich so sehr in Gedanken, dass ich gar nicht mitbekam, wie Aya sich irgendwann zu mir gesellte. Deswegen erschrak ich auch, als sie urplötzlich anfing zu sprechen.
"Kann ich dir bei etwas helfen?" Sie hockte neben mir, die Arme um ihre Knie geschlungen und die Wange darauf gelehnt. Ein liebliches Lächeln umspielte ihre Lippen. Ihre Augen erwartungsvoll auf mich gerichtet.
Dieser Anblick verschlug mir die Sprache, weswegen ich sie nur ansah und den Kopf schüttelte. Ich war bereits mit allem fertig.
"Gut." Aya stand auf und reichte mir die Hand. Sie half mir auf, wobei ich mich nicht mit meinem ganzen Gewicht an sie hing. Das wäre zu schwer für sie gewesen.
Nachdem ich auf meinen Füßen stand, blickte ich mich um. Diese Ruhe kam mir seltsam vor.
"Sag mal, Aya" Abwartend sah sie mich an "Wo sind denn deine Schwester und dein Vater?"
Ich war nicht erpicht auf eine Begegnung mit den beiden. Allein ihre Visagen zu sehen, hätte mich in Rage gebracht. Yukiko im Unterricht zu sehen, war die Woche jeden Tag eine nervenzermürbende Herausforderung.
"Der Drache ist auf Geschäftsreise, sonst hätten wir das Grillen gar nicht veranstalten können." Diese Bezeichnung traf einigermaßen zu. Nur traurig, dass sie ihren Vater überhaupt so nannte. "Und Yukiko wurde für dieses Wochenende zu einer Freundin verbannt. Mutter hat ihr wegen ihres Verhaltens ordentlich die Leviten gelesen." Aya presste ihre Kiefer zusammen. Es trieb sie wie mich immer noch zur Weißglut.
Bevor wir weiterreden konnten, kam Naomi wieder raus und zündete den Grill an. Ein Blick auf die Uhr verriet, dass die anderen bald da sein werden.Um ihre Laune ein wenig zu heben, legte ich einen Arm um sie und grinste. "Verbannen wir die zwei aus unseren Gedanken und genießen den Abend, Kätzchen. Oder muss ich sie dir erst durchs Kitzeln austreiben?" Den letzten Satz hatte ich nicht mal ganz ausgesprochen, da stand Aya bereits zwei Meter entfernt von mir und sah mich warnend an.
"Wag es ja nicht, Tiger!" Ein drohender Unterton schwang in ihrer Stimme mit.Tiger?
"Wurde ich etwa befördert?" Mir gefiel der neue Kosename "Vom Kater zum Tiger." Selbstgefällig und etwas arrogant seufzte ich wohlig auf, während ich mit der Hand durch mein Haar fuhr. Mit hochgezogener Braue schaute ich zu Aya, der der Mund offen stand und dessen Gesicht rot anlief.
"I-Ich meinte ... das war ..." Sie stotterte.
"Ja?" Aya sah ratlos aus und suchte nach einer Erklärung.
"Das passt besser", presste sie dann angespannt heraus, "Du hast meistens mehr von einem Tiger als von einem Kater."Die Klingel ertönte und rettete sie aus der Situation, die ihr augenscheinlich unangenehm gewesen ist. Mit einem Affenzahn stürmte Alexander an uns vorbei, auf die Terrasse und ins Haus hinein, woraufhin Aya ihm meckernd folgte. Kein Plan, was sie sagte, doch der strenge, angeschlagene Klang war mir sehr vertraut.
"Kuroo?" Auf einmal gesellte Naomi sich zu mir.
"Was gibt's?" Ich hatte immer noch die Terrassentür im Blick, um zu schauen, wer als erstes eintrudelte.
"Danke."
Schnell fuhr ich mit dem Kopf herum und sah Naomi an.
Hatte ich mich verhört?
Anscheinend las sie die Irritation an meinem Gesicht ab. "Danke, dass ich meine Tochter wiederhabe."
Was hieß ‚wiederhaben'? Aya war nie wirklich weg."Sie ist beinahe wieder die Alte, obwohl ich das nach dem Umzug nie für möglich erachtet hätte. Sie geht lebendiger und fokussierter durchs Leben als damals nach dem ..." Ich wusste, wovon sie sprach. "Sie teilweise so unbeschwert zu sehen, vor allem, nachdem was ihr auch hier widerfahren ist, ist schön. Das liegt in erster Linie an dir. Deshalb danke ich dir von ganzem Herzen." Mit jedem Satz erstickte Naomis Stimme mehr und mehr. Ich hatte schon Angst, dass ich eine weinende Mutter neben mir stehen hatte, aber ein Seitenblick verriet, dass das nicht der Fall war.
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Kuroo x OC - Das Versprechen - Haikyu!! [laufend]
Fanfiction'...Während er flüsternd mit beruhigenden Worten auf sie einredete, wurden ihre leidvollen Schluchzer allmählicher weniger und leiser bis sie irgendwann ganz verstummten. Ihr Atem war nun ruhiger und zittern tat sie auch nicht mehr. "Es tut mir so...