Yamada Aya
"Du musst mehr Routine in deine Bewegungen bringen!", wiederholte ich zum x-ten Mal, aber mein Bruder wollte es einfach nicht verinnerlichen. Ich glaubte in diesem Moment nicht, dass er bereits mehrere Jahre Spielerfahrungen hatte.
Irgendwann gab ich es auf, woraufhin wir uns den Ball einfach nur zuspielten.
"Wie ist das Team so?", fragte Alexander nach einiger Zeit.
"Dass sie gute Spieler sind, weißt du doch bereits." Für Millisekunden berührte der Ball meine Handflächen.
"Ich spreche vom Charakter nicht vom Können."
"Nett. Sympathisch. Sehr hilfsbereit. Lustig. Ich muss sie aber öfter zusammenstauchen, weil sie über die Stränge schlagen." Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Auch wenn sie sich daneben benahmen, ich mochte ausnahmslos jeden von ihnen. Ein Haufen totaler Chaoten, aber dennoch ein richtiges Team. Wie ich dieses Gefühl vermisst hatte.
"Das klingt super. Sie passen auch gut auf dich auf, oder?" Vor Schreck fing ich den Ball auf, statt ihn zurückzuspielen.
Verstört schaute ich meinen Bruder an. "Was meinst du damit?" Das Rauschen in meinem Ohr wurde stärker.
"Dieser eine Typ am Schulfest. Schon vergessen?" Aufgebracht sah er mich an, nachdem ich ihn immer noch einfach nur anstarrte. "Ich bin doch nicht blind, Schwesterchen. Glaubst du, mir ist dein wachsamer Blick nicht aufgefallen? Wie du dich umschaust? Das war schon lange nicht mehr so."
Mit einer Handbewegung forderte Alexander mich dann auf, ihm den Ball wieder zu zuspielen. "Ja, sie passen sehr gut auf mich auf." Wenn ich genauer darüber nachdachte... "Einer der Jungs ist immer bei mir. Egal, ob zum Training, zum Mittagessen oder auch zum Unterricht."
"Und zur Schule und wieder nach Hause.", fügte Alexander hinzu.
"Das liegt daran, dass die beiden hier in der Nähe wohnen."
Wir spielten uns den Ball weiter zu. Alexanders Blick wurde mit einem Mal ernster. Er sah so erwachsen aus. "Du bist diesem Typen nochmal über den Weg gelaufen, oder?" Ich schwieg. Ich wollte es ihm nicht erzählen. Ein kleiner Bruder sollte sich aus solchen Dingen raushalten. Vor allem nach letztem Jahr. "Mit irgendwem musst du darüber reden, Aya! Papa wirst du es aus diversen Gründen definitiv nicht erzählen. Mama wirst du es auch nicht anvertrauen, weil sie sich keine Sorgen machen soll." Er fing den Ball und durchdrang mich mit seinen grauen Augen, die Pupillen von einem grünlichen Ring umschlossen.
Ich gab mich geschlagen, lief zum Zaun, der unser Grundstück abgrenzte, und lehnte mich an diesen. Alexander folgte mir und pflanzte sich neben mich.
Schließlich erzählte ich ihm vom Aufeinandertreffen in der Cafeteria. Den durchdringenden Blicken während der Mittagspausen. Dass Shiba auch am Sonntag beim Spiel aufgetaucht war. Die Panikattacken danach ließ ich aber weg.
Es tat gut, mich jemanden anzuvertrauen, der nicht direkt involviert war.
Nachdem ich fertig erzählt hatte, schaute Alexander mich an und wiederholte seine Frage von vorhin. Wieder bejahte ich. Geräuschvoll atmete er aus. "Wenn nicht, dann kriegen sie es mit mir zu tun."
Lachend legte ich meinen Arm um Alexander und zwang ihm einen Drücker auf. Diese Vorstellung war urkomisch. "Du willst dich tatsächlich mit welchen anlegen, die zwischen 1.65 und 1.95 groß sind?" Dabei war Alexander nur gestandene 1.50.
"Wenn es sein muss, dann ja. Für dich würde ich fast alles tun.", grinste er stolz.
Ich drückte ihm einen Kuss auf den Scheitel. "Das weiß ich doch." Dass er Mutter davon überzeugte, mich Managerin sein zu lassen, zeigte dies. "Danke, Alex. Ich hab dich lieb." Mir ging es jetzt schon deutlich besser. Nachdem ich ihn beinahe zerdrückte, gingen wir gemeinsam zurück ins Haus.
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Kuroo x OC - Das Versprechen - Haikyu!! [laufend]
Fanfiction'...Während er flüsternd mit beruhigenden Worten auf sie einredete, wurden ihre leidvollen Schluchzer allmählicher weniger und leiser bis sie irgendwann ganz verstummten. Ihr Atem war nun ruhiger und zittern tat sie auch nicht mehr. "Es tut mir so...