Kuroo Tetsurō
Total erschüttert über dieses Geständnis sah ich Aya an, die inzwischen mit weit aufgerissenen Augen dasaß.
"Sie hätte ihn stoppen können. Sie hätte es verhindern können, wenn sie gewollt hätte", wisperte Aya. Genau dieser Gedanke durchzuckte mich ebenfalls wie ein Blitzschlag und stellte meine feinen Armhärchen auf. Das war auch für mich zu viel für diesen Tag und ich setzte mich zu meinem Kätzchen, welches wieder stumm angefangen hatte zu weinen. Sanft strich ich über ihren Oberarm.
Dieser Anblick schmerzte mich.
Wir waren mit dem Ziel hierhergekommen, die Last, die sie schulterte, zu mindern, doch ergeben hatte sich dieses Desaster.
Ihr Vater stellte sie als Anstifterin dar.
Ihre Mutter verteidigte sie nicht wirklich.
Ihre Schwester ließ eine Bombe platzen, die Aya noch mehr erschütterte.
Dieses Mädchen tat mir zutiefst leid.Aya bettete irgendwann ihren Kopf an meiner Schulter. Seufzend lehnte ich meinen daraufhin an ihren.
"Danke, dass du" Schniefend wischte Aya sich die Tränen von den Wangen, "Dass du mitgekommen und auch geblieben bist, nachdem Vater dich so angegangen ist."
Ich drückte ihr einen Kuss aufs Haar. "Von solch einem Dummschwätzer lass' ich mich doch nicht verjagen. Jetzt verstehe ich aber, warum dein Vater ein rotes Tuch ist."
"Ja ..."Plötzlich stand Aya auf und nahm ihre Tasche. Sie schüttete den Inhalt auf ihr Bett.
"Was hast du vor?", fragte ich irritiert, als sie begann, ihre Tasche mit sauberen Klamotten zu füllen."I-Ich kann nicht hier bleiben. Ich kann nicht" Aya erstickte einen aufkommenden Schluchzer, "Ich kann diese Nacht nicht mit ihnen in diesem Haus verbringen. Nicht, wenn sie mir kein Wort glauben oder mich nicht verteidigen oder noch schlimmer, mich den Wölfen zum Fraß vorwerfen."
Erschrocken, dass sie vorhatte, zu verschwinden, stand ich auf. "Wo willst du hin? Es ist spät und außerdem ist morgen Schule." Aya holte eine Schuluniform aus ihrem Schrank.
"Vielleicht zu Maya oder Kaede, aber ich bleibe definitiv nicht in diesem Haus!" Ihr Blick war wild entschlossen. Ausreden konnte ich ihr diesen Entschluss nicht mehr. Das stand fest.
"Beide wohnen aber eine dreiviertel Stunde entfernt. Du musst an der Schule vorbei und noch weiter. Busse fahren nicht mehr", merkte ich an. So spät lief sie mir nicht mehr allein durch die Straßen nach dem einen Mal.
Aya wusste, was mir Sorgen bereitete. Sie stützte sich auf dem Bett ab und senkte den Kopf. Ihre nächsten Worte klangen verzweifelt und frustriert. "Ich ertrage das momentan nicht, Kuroo. Jede Faser meines Körpers will aus diesen vier Wänden flüchten, auch wenn es nur für kurze Zeit ist."
Ich wollte ihr in diesem Moment einfach helfen, weshalb ich ihr einen Vorschlag unterbreitete. "Komm mit zu mir." Aya blickte mich an. Sie schaute so hilflos drein. "Es ist nicht weit und du wanderst nicht durch die halbe Weltgeschichte." So wie sie aussah, würde sie nicht mal mehr den Weg bis zu mir schaffen.
"Meinst du das ernst?" Wie damals bei meinem ersten Besuch hier, bemerkte ich diesen Unglauben, als ob sie keine Hilfe bekäme, wenn sie darum bat. Doch ich ließ Aya nicht fallen. Ich fing sie auf und würde sie ab diesem Moment nicht mehr loslassen.
"Ernster als jemals zu vor." Ein Schimmer des Zweifelns blitzte in ihren Seelenspiegeln auf. Sie war immer noch nicht überzeugt. Verständlich, da sie vom Großteil ihrer Familie fallen gelassen wurde.Wie kann ich sie ...?
Auch wenn ich es in Filmen nicht ausstehen konnte, weil es derart kitschig war, ging ich zu ihr und küsste sie.
Küsste sie lang und innig. Umklammerte ihre Wangen mit meinen Händen, welche Aya sanft umschloss. Wischte hoffentlich jeden letzten Tropfen des Zweifelns fort.
Auch sie erwiderte diesen Kuss genauso leidenschaftlich, wie ich ihn begonnen hatte. Von meinem Magen breitete sich dieses intensive Kribbeln aus. Hätte es in diesem Moment nicht geklopft, wäre dies in eine wilde Knutscherei ausgeartet und ich hätte es geliebt.
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Kuroo x OC - Das Versprechen - Haikyu!! [laufend]
Fanfiction'...Während er flüsternd mit beruhigenden Worten auf sie einredete, wurden ihre leidvollen Schluchzer allmählicher weniger und leiser bis sie irgendwann ganz verstummten. Ihr Atem war nun ruhiger und zittern tat sie auch nicht mehr. "Es tut mir so...