The Night We Met
Lord HuronRomeo
„Das geht nicht so weiter, Lee!" Ich starrte auf den schmalen Streifen Licht, der die Dunkelheit durchschnitt. „Er hatte eine schlimme Nacht hinter sich-" „Ich weiß, okay!", ich hörte, wie Reid seufzte und schloss die Augen. Tat so, als wäre ich auf der alten Couch schon längst eingeschlafen. Wünschte, ich wäre es.
„Ich weiß. Aber er hat den letzten halben Monat auf unserem Sofa geschlafen! Wir können ihn nicht ewig durchfüttern.", meinte Reid. Ihr Streit war nur ein Wechsel von geflüsterten Worten, aber ich verstand jedes Wort, das aus der Küche drang. „Er ist ein Freund!", entgegnete Lee und ich wünschte, er würde Reid einfach recht geben.
„Wir haben selbst kaum genug. Wir können ihn nicht aufnehmen. Geschweige denn durchfüttern!", ich hörte Schritte und stellte mir vor wie Reid in der Küche auf und ab ging. „Er ist kein verdammter Hund! Er ist ein-". „Ein Freund. Schon verstanden!" Ein Seufzer. „Und wie lang kennt ihr euch schon? Knapp ein Jahr? Ist er nicht einer von Cash Leuten?" Ich kniff die Augen zusammen. Vergrub mein Kopf im Kissen. Eine Weile war es still und ich debattierte schon mit mir, ob ich schauen soll ob sie noch dort waren. Aber ich blieb regellos liegen.
„Du meinst also, dass wir ihm nicht vertrauen sollen?", fragte Lee und ich hörte leise Zweifel. An mir. Er zweifelte an mir. Und ich war nicht mal sauer. Nur müde. „Ich meine, dass wir zuerst an uns denken sollen!", entgegnete Reid und alles in mir schrie, dass er recht hatte.
Ich nutzte sie praktisch aus. Schlief auf ihrer Couch, aß aus ihrem Kühlschrank, als würde ich hier wohnen. Sie hatten jegliches Recht, mich rauszuwerfen. Ich betete nur nicht heute. Nicht heute Nacht.
Immer, wenn ich meine Augen schloss, sah ich den Mann vor mir. Wir hatten geredet, gescherzt. Er hat mir von seinem Sohn erzählt, dass er bald seinetwegen aufhören will. Dass es sein letzter Kauf wäre. Das sein Sohn so alt war wie ich.
Zwei Stunden später bin ich zurück, nur wegen meiner Kopfhörer, die ich bei ihm vergessen hatte. Ich wünschte ich hätte sie im Zug verloren, oder zu Hause gelassen, aber stattdessen haben sie mich direkt zurückgeführt. In eine Tragödie, die ich verursacht hatte.
Ich kniff die Augen zusammen und klemmte mir meine Hände zwischen die Beine, um das Zittern zu stoppen. Ich hatte ihnen nicht erzählt, warum ich um 3 Uhr morgens vor ihrer Tür stand. Und ich würde es auch nicht.
Ich hörte wie die Tür zur Küche geöffnet wurde und ein Strahl Licht auf mich fiel. Hörte, wie sie nach oben gingen und mich in der Dunkelheit zurückließen.
Ich drehte mich auf den Rücken und dachte an den Abend, an dem ich Lee zum ersten Mal getroffen habe. Es schien, als würde ich sie alle schon ewig kennen.
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RückblendeIch lehnte an einem Wagen, der nicht mir gehörte und zog an einer Zigarette. Der Rauch füllte meine Lungen und ich sah über die Menge, der wartenden Leute. Bald würde der erste an den Start gehen und die ersten Wetteinsätze würden gemacht werden. Die Fahrer bereiteten sich vor, während ich meinen Job für den Abend schon getan habe.
Ich hatte gut viel verkauft, sodass niemand meckern konnte. Damit hätte ich das Wochenende frei. Eine grobe Hand packte meinen Hinterkopf und schob mich unsanft von dem Wagen weg, sodass ich ein paar Meter über den Schotter stolperte. Fluchend drehte ich mich zu dem Riesen um. Ich hatte bereits an dem Geruch von Schweiß und billigem Rasierwasser erkannt, wer es war.
„Fuck, Nick!", spuckte ich hervor und rieb mir über den Hinterkopf. Der Mann starrte mich unbeeindruckt an, wartete. Grummelnd zog ich den Anteil, den ich Cash schuldete, aus meiner Tasche und drückte es dem Fleischbrocken in die Hand. „Hat deine Freundin mit dir Schluss gemacht, oder warum bist du heute so außerordentlich gut drauf?", stieß ich hervor, als er das Geld ohne Reaktion zählte.
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Bad Choices [BxB]
Romance[2. Teil der BAD-Reihe] Schlechte Entscheidung stehen für Moe auf der Tagesordnung. Sei es die falsche Party. Die falsche Person, oder die falsche Nacht. Sein Ruf war dementsprechend. Er war ein Playboy, ein Dealer, der eine Typ in den man sich nur...