Reid
Ich habe meine Familie angelogen. Oder eher gesagt, ich habe ihnen etwas verschwiegen. Ich musste geschehen, dass ich schon öfter geschwiegen hatte, wenn ich sie nicht beunruhigen wollte. Zum Beispiel wenn unsere finanzielle Lage kritischer war, als gedacht, oder über die Tatsache, dass Moe eine weile Obdachlos war.
Aber das hier war anders. Vor ein paar Monaten hatte Henry Graham mir ein Angebot gemacht. Wir hatten nur geplaudert, über das Leben und die Zukunft, als er mich fragte, ob ich irgendwelche Ziele hätte. Und da wurde mir bewusst, dass ich aus dieser Tankstelle raus musste. Und zwar so schnell wie möglich, bevor das Klingeln der Tür, oder das Piepen des Scanners letztendlich mein Tod sein würden.
Und dann kam eine Frage, die alles veränderte. Schon Mal überlegt, zur Polizei zu gehen?Tatsächlich war die Polizei bei uns immer eher der Feind gewesen, wenn man bedachte das ziemlich viele kriminelle Aktivitäten von Greens verübt wurden, aber...
Ich konnte mich noch genau an die Worte erinnern, die alles veränderten. Henry und ich standen auf der Veranda, man hörte das Lachen der anderen durch den Spalt in der Tür. Moe's war am lautesten. Ich schloss grinsend die Augen und fuhr mir durch die Haare, als Henry begann mir zu erzählen, wie er angefangen hatte. Oder eher wieso.
„Ich wollte den Leuten immer helfen. Genauso wie Joey. Aber während er den Leuten helfen wollte, wenn es schon geschehen war - verarzten und der ganze Scheiß- wollte ich es an der Wurzel anpacken. Ich wollte nicht mehr an der Seite stehen und zusehen. Ich wollte die Macht haben zu beschützen." Ich sah zu ihm und er lächelte. Er wusste, was in mir vorging. Es war als würde er alles über mich wissen.
„Das wäre was für dich, meinst du nicht auch?" Ab da an war es nur eine Idee. Eine Idee, die dann zu einer Bewerbung wurde und irgendwann stand ich inmitten unzähliger Aufnahmetests und ärztlichen Untersuchungen. Zuerst wollte ich es den anderen nicht erzählen, denn, was wenn ich nicht genommen werde? Dann wäre es sowieso egal.
Aber letzte Woche kam der Anruf. Ich hatte es geschafft. Den ersten Schritt jedenfalls. Das was jetzt kam wurde aus unterschiedlichen Gründen um einiges schwieriger.
6 Monate. Das waren 26 Wochen, 183 Tage, 4380 Stunden und 157 680 17 Sekunden, die ich meine Familie würde verlassen müssen, wenn ich das hier wirklich durchziehen wollte. Die Polizeiakademie, die ich würde absolvieren müssen, war ein wenig außerhalb. Ungefähr 5 Stunden fahrt entfernt, also konnte ich sie am Wochenende besuchen, aber dennoch. Was wenn irgendwas passiert? Was wenn sie mich brauchen und ich wäre nicht da?
Ich wollte es ihnen sagen, es ihnen verkünden, aber irgendwas hielt mich davon ab. Die Feiertage kamen und ich wollte sie nicht mit der Information überschatten, dass ich gleich im neuen Jahr aufbrechen würde. Dass ich für ein halbes Jahr gehen würde.
Das redete ich mir jedenfalls ein. Wenn ich ehrlich war, hatte ich panische Angst vor ihrer Reaktion gehabt. Denn sie hätten mich nur einmal bitten müssen und ich hätte alles abgesagt. Ich hätte alles aufgegeben, hätten sie mich gebeten zu bleiben. Das hier war das Erste, was ich wirklich für mich selbst tat.
Aber dann heute morgen rückte ich endlich mit der Wahrheit raus. „Das ist großartig!", Sadie war mir um den Hals gefallen, eine warme Umarmung, bevor sie mir erbost in die Seite boxte. „Aber warum zum Teufel sagst du mir das jetzt erst? Und du fährst wann?" Ihre Blicke waren geschockt aufgerissen, als ich gestand, dass ich bereits diesen Mittag aufbrechen würde. Mein Zug ging um 13 Uhr. Ich hatte mein Geständnis also bis auf die letzen Stunden aufgeschoben.
Lee klopfte mir stolz auf die Schulter, während Sadie begann panisch alles für meine Reise durchzugehen. „Was meinst du, du hast noch nicht gepackt?! Bis du wahnsinnig? Und gibt es dort eine Küche? Was wirst du essen?" Liz hatte den ganzen Vormittag Polizisten Witze gegoogelt, die sie kichernd von der Couch aus in den Raum schmiss. Alle scheinen aufgeregt, ja, sich wahrlich für mich zu freuen. Einzig Silas...
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Bad Choices [BxB]
Romance[2. Teil der BAD-Reihe] Schlechte Entscheidung stehen für Moe auf der Tagesordnung. Sei es die falsche Party. Die falsche Person, oder die falsche Nacht. Sein Ruf war dementsprechend. Er war ein Playboy, ein Dealer, der eine Typ in den man sich nur...