Reid
Moe schwieg, schien darüber nachzudenken. Ich sah zu ihm hinab, meine Finger spürten immer noch seine weichen Haare. Seine Augen zierten tiefe Schatten und seine Wangen waren immer noch Aschfahl. „Alex hat keine weiteren Probleme bereitet, oder?", fragte er dann zögerlich. Ich schüttelte den Kopf, meine Hand wanderte zu seiner Wange. Sein Blick richtete sich auf meine Knöcheln, die immer noch rot schimmerten. „H-Hast du ihm eine verpasst?", fragte er mit großen Augen und sah verblüfft auf das Rot.
Ich nickte, während mein Daumen über seine weiche Haut fuhr. Über die Schatten in seinem Gesicht. Er schloss lächelnd die Augen und lehnte sich in meine Handfläche, in meine Berührung. „Gut.", murmelte er und mein Herz flatterte. „Sadie hat ihm sogar bedroht."
„Sadie?", fragte er, ohne die Augen zu öffnen.
„Mhm. Sogar mit Baseballschläger."Moe lachte auf, echt und laut und mein Herz setzte endgültig aus. „Meraviglioso. (Wundervoll)", hauchte ich und er öffnete flatternd die Augen. „Deine Aussprache ist besser geworden.", antwortete er auf Italienisch, und Stolz erfüllte mich, als ich jedes Wort problemlos verstand. „Das hoffe ich doch. Ich habe viel geübt." Seine Wangen färbten sich leicht pink und er senkte den Blick auf meine Hand, die sein Gesicht immer noch hielt. „Ich liebe es, wenn du so sprichst.", gestand er und - Shit!
Ich wollte ihn küssen.
Als der Gedanke mich erfasste, zog ich meine Hand zurück, als hätte ich mich verbrannt. Ich sollte nicht... Nicht jetzt. Nicht so. Ich wollte mir gerade über den Kiefer fahren, als er nach meiner Hand griff. Erschrocken sah ich wieder zu ihm hinab, während er unsere Finger verschränkte. „Reid, können wir reden? Über ... über uns?", fragte er zögerlich und Panik erfasste mich. Das klang nicht gut.
Ohne zu antworten setzte ich mich neben ihn auf die Matratze, wich seinem Blick aus, starrte stattdessen auf unsere Hände. Sein Daumen strich über meinen Handrücken.„Du weißt, dass ich dieses ganze Beziehungszeug nie wirklich wollte. Und dann war meine erste Beziehung auch noch mit einem Arsch.", seufzte er und mein Herz wurde schwer.
Ich sah zu ihm hinüber und merkte, wie auch er auf unsere Hände starrte. Natürlich. Ich wusste, dass das kommen würde, aber die Worte nun tatsächlich hören zu müssen... mein Hals war rau, als ich schwer schluckte. Er hatte genug schlechte Erfahrungen für ein ganzes Leben gesammelt, seine Reaktion war verständlich. Und selbst wenn, wäre ich wahrscheinlich keine gute Wahl, ich meine...
Seine Hand legte sich an meinen Kiefer und er drehte den Kopf zu mir. Sah mich an. „Dass heißt, ich bin nicht gut in sowas, verstehst du?" Ich blinzelte perplex. Alles was sich wahrnahm, waren seine Finger auf meiner Haut. Er atmete zittrig ein. „Also, können wir es vielleicht langsam angehen lassen?" Ich erstarrte. „Was?" Er zog seine Hand zurück, fuhr sich damit nervös durch die Haare.
„Ich weiß. Ich habe Gestern erst Schluss gemacht und er war für Monate mein Freund. Und glaub mir, ich war außer mir, verletzt, als ich das ganze erfahren habe. Aber mehr wegen dem Verrat an sich, und nicht, weil ich ihn verloren habe, verstehst du? Ich-", er seufzte. „Ich denke, ich wollte eher, dass er mir was bedeutet, als dass es wirklich so war. Ich.. natürlich bin ich wütend aber, mir geht es gut! Also, was ich eigentlich sagen will..." Er kaute auf seiner Unterlippe. Sah fast schon schüchtern zu mir hinüber. Moe Moretti war tatsächlich verlegen.
„Darf ich dich auf ein Date einladen? Also nur wenn du mich noch willst. Ich weiß, zwischen uns ist es ziemlich kompliziert, und vielleicht haben sich deine Gefühle mir gegenüber verändert, aber ich möchte wirklich, wirklich gerne mit dir aus-" Ich hielt sein Gebrabbel nicht mehr aus. Meine Hand wanderte an seinen Hals und ich zog ihn zu mir. Zu mir, bis unsere Lippen kollidierten und er endlich, endlich die Klappe hielt.
Ich küsste ihn. Gierig und verlangend, so wie ich es schon so viele Male zuvor tun wollte. Moe's stöhnte überrascht gegen meine Lippen, bevor er ihn erwiderte. Seine Hände fuhren in meine Haare und es war, als wären wir verschmolzen.
Ich griff nach seinen Hüften, als seine Zunge über meine Unterlippe fuhr. Ich erschauderte. Das hier war real. So verdammt real. Ich zog ihn auf meinen Schoß, ließ ihn nicht los, bis wir uns schließlich nach Luft ringend von einander lösen mussten.
Seine Atem, abgehakt und warm, streifte meine Wange, während ich meine Stirn an seine lehnte. Ich war unfähig die Augen zu öffnen, während mein Herz so schnell schlug, dass ich befürchtete, dass es jeden Moment stehen blieb. Seine Arme lagen auf meinen Schultern und ich spürte wie seine Haarspitzen mein Gesicht kitzelten. Fuck.
Es war so viel besser, wie ich es in Erinnerung hatte.
„Ist das ein Ja?" hauchte er mit kratziger Stimme und ich sah ihn endlich an. Wir waren uns so nah, so dass ich die grauen Flecken um seine Iris erkennen konnte. Ich löste mich von ihm, bevor ich ihm einen Kuss auf die Stirn drückte. Er war echt dämlich. „Was denkst du denn?", flüsterte ich und er runzelte die Stirn.
„Bei dir weiß man nie. Vielleicht ist das auch eine echt verdammt heiße Abfuhr." meinte er und ich konnte nicht anders, als zu Lachen. Seine Augen leuchteten auf, und seine Finger fuhren mir durch die Haare. Wie könnte ich ihm jemals eine Abfuhr erteilen?
„Ein Date also, hm?", raunte ich gegen seine Lippen. „Das war der Plan." bestätigte er und meine Hände wanderten von seiner Hüfte zu seinem Rücken, zogen ihn näher, bis kein Blatt mehr zwischen uns passte. „Also kein für-immer-Junggesellen-Gerede mehr?", fragte ich und sah ihn forschend an. Er legte den Kopf schief. „Ich glaube, über diese Phase bin ich hinaus."
„Gut", grummelt ich und hauchte ihm einen Kuss auf seinen Mundwinkel. „Denn du kannst dich später nicht wieder um entscheiden.", warnte ich. Denn wenn er mir mehr geben würde, könnte ich nicht aufhören. Ich könnte nicht wieder zu einem davor zurückkehren. „Ohne Stornierung?", scherzte er und ich lehnte mich vor, bis meine Lippen sein Ohr erreichten.
Er bekam eine Gänsehaut, als mein Atem seine Haut streifte. „Ich geb dich nicht wieder her, Moe. Das kannst du vergessen." ich spürte wie er kicherte und dann einen Kuss auf meinen rasenden Puls setzte.
„Merke dir diese Worte, wenn ich dich in ein paar Tagen in den Wahnsinn treibe." lachte er. Mein Atem stockte kurz einen Moment, bevor ich ihn wieder an mich zog, ihn nochmal küsste. Küsste, als wäre er alles, was zählte.
Ich sagte ihm nicht, dass er mich bereits seit 5 Jahren in den Wahnsinn trieb.
Aber auf eine andere Art, wie er vielleicht glaubte.
DU LIEST GERADE
Bad Choices [BxB]
Romance[2. Teil der BAD-Reihe] Schlechte Entscheidung stehen für Moe auf der Tagesordnung. Sei es die falsche Party. Die falsche Person, oder die falsche Nacht. Sein Ruf war dementsprechend. Er war ein Playboy, ein Dealer, der eine Typ in den man sich nur...