Romeo
„Und was soll ich deiner Meinung nach tun?", seufzte ich und stütze meinen Kopf auf meine Hand, kaute auf einer Fritte. Sadie hat mich mal wieder darum gebeten, Lee Green dazu zu bringen etwas vernünftiges zu tun. Man sollte eigentlich meinen, sie würde ihn besser kennen. Das Raunen der Schüler in der Mensa war heute ungewöhnlich unruhig, aber was mir mehr Sorgen bereitete, war ihr feuriger Blick.
Zum Glück hatte sie nicht Reid's Kälte. Sofort sprang mir ein paar Grüner Augen in den Kopf.
Ihre Locken hüpften zurück an ihren Platz, nachdem sie versucht hatte, sie zurück zu streichen. „Hast du schon mal - Keine Ahnung!- mit ihm geredet?" Ha! Als wäre das überhaupt möglich.
Sadie hob den Kopf, eine Falte trat zwischen ihre Augenbrauen, als sie etwas hinter mir bemerkte. Aber ich war viel zu beschäftigt weiter zu brabbeln. "Ist das dein Ernst?", ich seufzte tief. "Da könnte ich gleich mit einem Baum re-"
Verwirrt hielt ich inne und folgte dem Blick meiner Freundin, als ich merkte, dass sie mir gar nicht mehr zuhörte.Da friert doch die Hölle zu! Ezra Coldwell, einer der reichsten Kids der Schule stand doch tatsächlich vor unserem Tisch und lächelte, als wären wir alte Schulfreunde! „Hi!" begann er und fuhr sich durch die Haare. Blond, graue Augen, perfektes Cover Lächeln. Es war, als züchteten sie solche Leute in einem Labor.
Sadie kniff die Augen zusammen.
„Ich bin Ezr-"
„Ich weiß, wer du bist.", unterbrach sie ihn kalt und sah wieder zu mir. Um genau zu sein, wusste jeder, wer er war. Aber ich hatte nicht das Bedürfnis diese Bekanntschaft zu vertiefen. Vor allem weil mir das Funkeln gar nicht gefiel, mit dem er Sadie beobachtete. Als wäre sie die Antwort auf all seine Fragen. „Du bist am falschen Tisch, Coldwell.", zischte sie und ich nickte zustimmend.Verblüfft starrte er uns an. Mit einer solchen kalten Antwort hatte er wohl nicht gerechnet. Wahrscheinlich hat er in seinem ganzen Leben noch nie das Wort nein gehört! Er drückte seine Schultern durch, als wäre das hier ein verficktes Vorstellungsgespräch und setzte sich neben mich. Was ein Wichser.
„Dann hast du mir was voraus.", flirtete er doch tatsächlich mit dem einzigen Mädchen in diesem Raum, die ihn lieber verprügeln würde, als mit ihm zu auszugehen. Seine Hand wanderte zu meinem Essen und ich beobachtete mit Horror, wie er eine meiner Fritten klaute. Das ging zu weit! Dachte er, nur weil er heiß war und Geld hatte, durfte er Bedürftigen das Essen klauen? Ich schnaubte, aber er achtete gar nicht auf mich.
„Hat eine Schönheit wie du auch einen Namen?", säuselte er und bedachte sie, als würde er sie hypnotisieren wollen. Du meine Güte, beim Flirten brauchte er definitiv Hilfe. Sie beobachtete ihn und verzog das Gesicht, „Ich geh mit dir seit drei Jahren in denselben Englischkurs."
Ha!Er kaute einfach weiter, als hätte er die Worte nicht gehört. Das war seine Taktik? Es war ja fast schon niedlich, wie er bei Sadie versagte. Vielleicht sollte ich ihm mal zeigen, wie man richtig flirtete?
„Sadie. Sadie Green."
„Sadie.", raunte er zufrieden und ich beschloss ihm doch eher den Kiefer zu brechen.Irgendwas stimmte hier ganz und gar nicht. Und fasst hätte ich wegen seinem hübschen Gesicht vergessen, wo wir uns eigentlich befanden. Ich lass mich viel zu schnell von einem hübschen Gesicht ablenken. Es war ein Fluch!
„Alter", schaltete ich mich ein und legte den Kopf schief. „Können wir dir irgendwie helfen?" Den Ausgang zu finden, vielleicht? Er sah mich an und es sah fast so aus, als wolle er mir sagen, ich soll mich verziehen. Putzig. Prince Charming will den Krieger raushängen lassen. Ich hob eine Augenbraue.
Er drehte sich wieder zu Sadie und ich überlegte, ob sein hübsches Gesicht oder seine Eier ein besseres Ziel für meine Faust war. „Heute schon was vor?", fragte er und ich verschluckte mich mächtig. Heftige Huster schüttelten mein Kopf, während mein Kopf mit Fassungslosigkeit surrte. Wären wir nicht in der Öffentlichkeit...
Wär Sadie nicht hier...Sadie's Gesicht nahm einen bedrohlichen Zustand an. Einen Ausdruck, den man nur selten sah, und wenn dann nur, wenn man richtig verkackt hatte. Ein Blick, bei den man über seine letzten Worte nach dachte. Ich nannte ihn den Green-Blick. „Verschwinde.", flüsterte sie. „So was ist nicht witzig, Mann.", warf ich verächtlich ein.
Wahrscheinlich dachte er, dass hier sei lustig. Vielleicht eine Wette? In jedem Fall einfach nur schamlos.
„Was? Ist das ein Nein? Ich will-", brabbelte er, aber wir waren nicht so dumm wie er annahm. Wir tanzten lang genug auf dem Netz um zu wissen, wann eine Spinne zu nahe kam. „Du solltest jetzt zu deinen Freunden zurückgehen. Die Pause ist bald um."
Und damit war das Gespräch beendet. Sadie erhob sich und schwang sich ihren Rucksack über die Schulter. Sie warf ihm einen letzten grimmigen Blick zu, bevor sie davon stiefelte.
„Scheiße", murrte ich, da ich gerade noch mitten beim Essen war. Es wäre schade um das Essen, weswegen ich mir so viele Pommes wie möglich in meinen Mund stopfte. „Warte. Sadie!"Mit gefüllten Backen, wie ein Hamster, eilte ich ihr hinterher, während die Glocke auch die anderen Schüler aufforderte, sich zurück zum Unterricht zu begeben.
Wir ließen Ezra Coldwell zurück und ich hoffte, Sadie's Abfuhr hat ihm klargemacht, dass wir für seine Spiele nicht zu haben waren. Er sollte sich besser zurückziehen, sonst wären ein viel zu nettes Mädchen und ein Drogendealer mit blauen Haaren sein geringstes Problem.
Ich schloss zu ihr auf und legte ihr behutsam eine Hand auf die Schulter, als wir den Gang erreichten. „Alles okay?", fragte ich und machte es von ihrer Antwort abhängig, ob Coldwell heute mit einer gebrochenen Nase nach Hause gehen würde, oder nicht. Sie nickte und lächelte mich an, „Mit solchen werde ich schon fertig." Die Nase bleibt heil.
Ich runzelte die Stirn. „Sicher?"
„Sicher.", nickte sie und wir gingen zusammen zu unserem Unterricht. Seufzend legte ich ihr einen Arm um die Schulter. Auch wenn uns kein Blut verband, war sie dennoch meine kleine Schwester. Es war meine Pflicht, Jungs mit einem Baseballschläger zu vertreiben, die ihr zu nahe kamen.Obwohl ich mir sicher war, das Lee darin viel besser war.
DU LIEST GERADE
Bad Choices [BxB]
Romance[2. Teil der BAD-Reihe] Schlechte Entscheidung stehen für Moe auf der Tagesordnung. Sei es die falsche Party. Die falsche Person, oder die falsche Nacht. Sein Ruf war dementsprechend. Er war ein Playboy, ein Dealer, der eine Typ in den man sich nur...