Romeo
Mein Herz trommelte wie wild in meiner Brust, als ich den Club durch eine Hintertür verließ. Ich sollte dort nicht länger bleiben als nötig. Ich wusste zwar, dass Alex nichts Dummes tun würde, nicht nach dem meine Klinge so nah an seinen Weichteilen war, aber wer wusste schon, ob jemand etwas gesehen hatte. Und ich hatte nun wirklich keinen Bock auf eine aufdringliche Security, die sich einbildete, sich in meine Beziehungsprobleme einmischen zu können.
Ich kramte mein Feuerzeug aus meiner Jacke, als ich mich gegen die Ziegelsteinmauer lehnte und seufzend ausatmete. Ich erhörte das dumpfe Wummern der Musik, während die Flamme kurz die Nacht erhellte und der Rauch Richtung Himmel stieg. Ich zog den Tod tief in meine Lungen.
Gott, ich hatte niemanden mehr so gedroht, seitdem ich 17 war. Ich zog das Messer aus meiner Tasche, wirbelte es erneut über meine Finger und lächelte schwach. Ich hatte es immer noch drauf.
Mit jedem Zug, den ich von meiner Kippe nahm, schien ich noch nervöser zu werden. Ich war aus Wut blindlings los gezogen und hatte einfach gehandelt. Ich hatte Alex gedroht. Ich hatte ihm- Shit, er hatte es verdient, aber dennoch...
Ich dachte, ich hätte diese Seite von mir hinter mir gelassen.
Zudem zog es schrecklich in meiner Brust. Das Adrenalin, das mir ein Grinsen ins Gesicht gejagt hatte, als ich ihn am Boden sah, verschwand langsam und ich spürte das volle Ausmaß des Verlustes, den ich so eben erlitten habe. Ich habe Monate lang versucht uns zum funktionieren zu bringen. Habe Kompromisse mit ihm gemacht, habe versucht ihn zu verstehen. Bei jedem Streit!
Schließlich kann es nicht einfach sein mich zu daten. Ich dachte, ich müsste ihm wenigstens dort entgegenkommen, wenn ich ihm schon nicht mehr bieten kann. Ich dachte, ich würde ihm etwas schulden, da er sich für mich entscheiden hat.
Die Tatsache, dass es nicht mal ich war, das er wollte, machte die ganze Sache noch schlimmer.
Ich habe ihn nie geliebt, dass sah ich jetzt ein. Aber ich habe es 4 Monate lang versucht. Er war wichtig für mich. Ich habe mich um ihn gesorgt, mich ihm anvertraut. Ich presste meinen Kopf gegen die Steine hinter mir, spähte nach oben in die wolkenverhangene Nacht. Fuck.
Es tat weh, dabei war nichts davon wirklich echt gewesen.
Ich wollte nicht um ihn trauern. Ich sollte froh sein, dass er weg war. Und es machte mich um so wütender, dass mich der Gedanke an ihn so verletzte.
„Man, siehst du scheiße aus." Erschrocken öffnete ich die Augen. Ich hatte niemanden hier draußen gesehen, als ich den Club verlassen hatte. Ich dachte ich wäre allein. Ich stieß mich von der Wand ab, folgte dem mysteriösen Rascheln, welches mich zu den übel stinkenden Mülltonnen führte, bis ich ein paar alte Turnschuhe entdeckte. Sie wippten auf dem dreckigen Asphalt auf und ab. „Siehst sogar schlimmer aus als ich."
Ich spähte in die Dunkelheit und erkannte einen Mann, er konnte kaum älter sein als ich, der am Boden kauerte und mich aus schweren Liedern aus ansah. Dreitagebart, braunes stumpfes Haut und Züge, die von einem unruhigen Leben berichteten. Er lächelte, als ich mich vor ihn kauerte. „Hast wohl keine abbekommen, was?", lachte er und richtete sich schwermütig ein Stück auf.
Ich wusste nicht woran ich es erkannte. Vielleicht an seinem Blick, oder der Art wie er redete. Vielleicht hatte ich es auch einfach schon zu oft gesehen und wusste deswegen, wie jemand aussah, der völlig high war. Ich atmete zittrig ein und musterte ihn.
„Wie lange bist du schon hier draußen?", fragte ich und starrte auf seine dreckige Hose und sein dünnes Shirt. Zwar war es Sommer, aber dennoch... es war immer noch kalt in der Nacht. Er lächelte mich breit an. „Noch nicht lang genug. Leistest du mir Gesellschaft?", kicherte er und klopfte auf die Stelle neben ihm. Ich spähte auf die versiffte Zeitung, die bereits seltsame Flecken aufwies und beschloss mich vor ihm auf den Asphalt zu setzten.
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Bad Choices [BxB]
Romance[2. Teil der BAD-Reihe] Schlechte Entscheidung stehen für Moe auf der Tagesordnung. Sei es die falsche Party. Die falsche Person, oder die falsche Nacht. Sein Ruf war dementsprechend. Er war ein Playboy, ein Dealer, der eine Typ in den man sich nur...