Reid
Meine Waffe zielte unentwegt, auf Nick, dessen Blick bestätigte, wie wenig er meine Anwesenheit in diesem Moment schätzte. Meine Hand war ruhig und kalkuliert - ein völliger Kontrast zu meinem Inneren- als ich das zertrümmerte Wohnzimmer betrat, immer weiter auf die Couch zu ging, auf der Moe saß.
Ich sah das Blut auf seinem Gesicht, die aufgeplatzte Lippe, aber ich zwang mich, Nick nicht aus den Augen zu lassen. „Lass ihn gehen.", knurrte ich und ging einen weiteren Schritt auf die beiden zu. Nick packte Moe unsanft, zerrte ihn von der Couch, riss ihn schwankend auf die Beine und stellte ihn vor sich, biss er den Lauf des Revolvers gegen seine Schläfe drückte.
Er nutzte ihn als Schutzschild. Ich atmete zittrig aus, als ich zu Moe blickte, der mich aus großen Augen ansah. „Alles klar?", fragte ich in seine Richtung und er nickte. Er war okay. Nicks Griff um seinen Hals wurde fester. „Bleib dort wo du bist, oder ich knall ihn ab!"
„Du lässt ihn los, oder du bist tot, bevor der Schuss überhaupt verklungen ist.", raunte ich und hielt die Waffe weiter auf sein Gesicht gezielt.Ich wollte gar nicht wissen, was passiert wäre, wäre ich einen Moment später gekommen. Ich musste nur Moe hier irgendwie raus bekommen und dann würde ich... „Dann knall ich eben dich ab.", zischte er und seine Waffe, wanderte von Moe zu mir. „Wage es nicht, du elendiger Drecksack.", zischte Moe. „Wenn du ihm auch nur ein Haar krümmst-", seine Drohung wurde zu einem Röcheln und mein Blick wurde Rot.
Die Wut in meiner Brust schien sich zu festigen, als würde sie Teil meiner Knochen werden. Und in dem Moment war ich mir sicher, dass ich bereit wäre alles zu tun. Wirklich alles.
Ich entsicherte meine Waffe und Nick begann zu grinsen. „Wie rührend. Du-!" Moe boxte ihm in den Bauch, lockerte seinen Griff und schleuderte ihn mit einem Schrei, der aus einem Actionfilm stammen könnte, über seine Schulter. In dem Moment, in dem Nick mit einem Ächzen auf dem harten Boden aufkam, kauerte er bereits wieder über ihn, schlug auf sein Gesicht ein, bis Nick sich nicht mehr rührte. Ich ließ meine Waffe sinken und beobachtete geschockt diese Szene. Was zur Hölle...?
Moe richtete sich auf, sein Gesicht von Blut befleckt und pustete sich ein paar lose Strähnen aus der Stirn. „Man, das hätte ich schon viel früher machen sollen." Er lachte und sah zu dem bewusstlosen Serienmörder, den er gerade innerhalb von ein paar Sekunde ausgenockt hatte. „Hab' vor lauter Panik vergessen, dass ich das kann."
Ich starrte ihn fassungslos an. Kommt immer noch nicht ganz begreifen, was gerade passiert war.
Er sah aus wie ein Rachegott. Unsterblich, verdammt psychopathisch, und ... auf seltsam, groteske Weise, wunderschön. Das Blut tropfte von seinem Kinn, als er sich grinsend zu mir umdrehte. „Danke fürs kommen. Wurde ziemlich eng gerade." Eng? Eng!? Er hatte eine verfickte Waffe an seiner Stirn gehabt! Ich steckte meine weg, während er sich die Seite hielt, als hätte er Seitenstechen. „Man, dass will ich echt nicht nochmal machen. Das war verdammt..."
Ich war über die zertrümmerten Möbel gestiegen und zog ihn an mich. Ich schmeckte das Blut, als sich unsere Lippen berührten. „Wie dumm kann man eigentlich sein?", schrie ich ihn an, als ich mich wieder von ihm löste. „Weißt du wie dumm es ist, alleine los zu ziehen-" Er schob mich zurück. Und da sah ich die pure Angst, die er so zu überspielen versuchte. Die Panik, die immer noch in seinen Gliedern steckte.
„Ich dachte ich würde gleich sterben. Ein ich bin stolz auf dich, wäre jetzt echt schön." Er trat ein paar Schritte zurück und sah sich im Raum um. „Und dann dieser beschissene Zettel?" Ich zog ihn aus meiner Tasche, um ihn den in die Hand zu drücken. Ich spürte wie sich die Erleichterung in mir breit machte. Es war vorbei.
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Bad Choices [BxB]
Romance[2. Teil der BAD-Reihe] Schlechte Entscheidung stehen für Moe auf der Tagesordnung. Sei es die falsche Party. Die falsche Person, oder die falsche Nacht. Sein Ruf war dementsprechend. Er war ein Playboy, ein Dealer, der eine Typ in den man sich nur...