[4 Monate später]
Romeo
„Du bist schon wieder zu spät!", schimpfte Miss Pends, als ich mir gestresst die Schürze über den Kopf zog und die Theke der kleinen Bäckerei umrundete.„Ich weiß, und das tut mir furchtbar leid! Es wird nie wieder vorkommen!", versprach ich und versuchte vergeblich die Schleife hinter meinen Rücken zubinden. Meine Chefin musterte mich skeptisch, „Das will ich auch hoffen, Romeo. Ich brauche hier keine Faulenzer." Mit einem letzten strengen Blick in meine Richtung verschwand sie in die Küche und ich atmete erleichtert aus.
Miss Pends mag manchmal streng wirken, aber in Wirklichkeit war sie ein Engel. Und ich wollte, sie wirklich ungern enttäuschen, aber ich hatte heute mächtig verschlafen. „Du siehst aus als hättest du die Nacht deines Lebens hinter dir.", grinste Nadine und deutete, dass ich mich umdrehen sollte. „Es war jedenfalls unter den Top 5.", scherzte ich, während mir meine Kollegin meine Schürze richtig band.
Ich bedankte mich und wir begannen weiter die Auslage zu befüllen, wobei sie in meiner Abwesenheit schon das meiste geschafft hatte. Wir würden gleich öffnen, aber das hielt uns nicht dabei ab, während dem arbeiten über alles Mögliche zu tratschen. Ich kannte Nadine noch nicht lange, aber sie war die Art von Person, der man alles erzählen möchte.
„Warst du diese Woche überhaupt mal in deinem eigenen Bett?", fragte sie und als ich wissend schwieg, schlug sie mir schief grinsend in die Seite. „Verdammt, Romeo. Du machst deinem Namen alle Ehre."
Sie schob mir ein Blech mit Muffins zu, „Scheint ja gut zu laufen." Ich nickte. Tatsächlich lief es seit einiger Zeit mal wieder richtig gut in meinem Leben.
Ich verkaufte keine Drogen mehr, wenn man von diesen Muffins mal absieht, denn die Dinger machten echt süchtig. Ich hatte einen stabilen Job und hatte sogar schon mal ein paar Leute in einem richtigen Studio tätowiert, anstatt in einem ranzigen Keller.
Zudem war ich endlich über meine Gefühle für einen gewissen Green hinweg. Irgendwann hatte ich eingesehen, dass ich mehr von ihm gewollt habe, als nur Freundschaft. Gott sei Dank konnte ich dieses lästige Kribbeln im Keim ersticken, bevor es zu lästig wurde. Es hatte ein paar Monate gedauert, aber ich sah ihn mittlerweile nur noch als einen Freund.
Denn ich stand zu meinem Kodex. Liebe war zerstörerisch. Mein bester Freund war das beste Beispiel dafür. Und außerdem ...Reid?! Er hätte mich wahrscheinlich zur Hölle geschickt, hätte ich ihm gestanden, dass ich so unverschämt war und ich mich in ihn verknallt hatte.
Zudem half mir ein gewisses hübsches Mädchen ein bisschen schneller über ihn hinwegzukommen. Liv war echt nett, trotzdem hatte Reid steif und fest behauptet, dass sie nicht zusammen waren. Doch wenn man Sadies Andeutungen Glauben schenken konnte, lief definitiv zwischen den beiden was.
Oder war etwas gelaufen, denn Reid hatte vor 2 Monaten Schluss gemacht. Oder beendet, was auch immer zwischen ihnen war. Ich war jedenfalls dankbar für die Chance, endlich loslassen zu können.
Wäre Liv nie aufgetaucht, hätte ich ihm wahrscheinlich noch Jahre hinterher geschmachtet. Mittlerweile war ich so weit und konnte sagen, ich wünschte ihm wahrlich alles Gute und hoffte, er würde seine weißen Zäune zusammen mit seiner Ms Green finden.
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„Bestellung für Green.", säuselte ich und stellte den Blaubeermuffin vor ihnen auf den Tisch. Annie legte den Kopf schief. „Weißt du, vielleicht ist es die gelbe Schürze, aber du wirkst wie ein komplett neuer Mensch." Ich stemmte seine Hände in die Hüften. „Vielleicht liegt es daran, dass ich kein Drogendealer mehr bin." Lily musterte mich und ich richtete mich augenblicklich ein Stück auf. „Nein, ich denke, es ist die neue Schürze."
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Bad Choices [BxB]
Romance[2. Teil der BAD-Reihe] Schlechte Entscheidung stehen für Moe auf der Tagesordnung. Sei es die falsche Party. Die falsche Person, oder die falsche Nacht. Sein Ruf war dementsprechend. Er war ein Playboy, ein Dealer, der eine Typ in den man sich nur...