Capítulo 56

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Immer noch drehte sich in mir alles, während meine Gedanken zu Lejo abschweiften. Was er wohl denkt? Geht es ihm gut? Weiß er, dass ich zurück geflogen bin? Sucht er mich überhaupt? All diese Fragen und keinerlei Antworten, in diesem Riesen Apartment.

Unwillkürlich zuckte ich zusammen, als ein Handy klingelte und ich langsam aufstand, um nach dem Handy zu suchen. Ungläubig hob ich das Tasten Handy an.

„Hola, hast du dich entschieden?" wollte er wissen, ehe mein Blick auf die Uhr fiel und schwer schluckte. „Er wacht gleich auf." informierte ich ihn flüsternd und starrte verschwommen auf den Boden, während ich mich verzweifelt an der Wand niederließ.

„Du solltest auch mal aufwachen." brummte er. „Leo, er wacht gleich auf." wiederholte ich hauchend und schloss quälend die Augen, als ich wie erwartet sein Geschrei hörte und mir stumm die Tränen runter rasten.

Verzweifelt fasste ich mir an die Stirn und unterdrückte mir ein wimmern, während ich seinem Weinen lauschte.

„Geh zu ihm, Leo." verlangte ich brüchig. „Ángela." warnte er. „Geh." verlangte ich lauter, ehe seine Schritte ertönten und das Weinen lauter wurde, was mich kaum merklich nicken ließ.

„Gibt es dort eine Nachtlampe?" fragte ich leise. „Gibt es eine?" fragte ich erneut, als er schwieg. „Sí." murmelte er zögernd. „Wenn sie an ist, mach sie aus. Nur das Licht, was von außen kommt, soll bleiben. Wenn die Vorhänge zu sind, mach sie auf." wimmerte ich.

„Ángela." warnte er erneut. „Leo, tu einfach was ich dir sage. Öffne die Vorhänge." „Sie sind offen." erwiderte er, meine Lippen presste ich aufeinander und rieb mir mit einer Hand das Gesicht. „Jetzt leg dich zu ihm." verlangte ich zögernd.

„No, kann ich nicht." murmelte er. „Du Arschloch, tu es oder er wird bis zum umfallen weinen." zischte ich wimmernd. „Tu es einfach." verlangte ich, als nur Alejandro's Weinen zu hören war. Kurz schloss ich die Augen, da ich hörte, dass er sich neben Ale gelegt hatte.

„Sí." forderte er auf. „Nimm seine rechte Hand und berühr seine Finger alle einzeln." befahl ich wimmernd weiter und lauschte, wie Alejandro ruhiger wurde. „Weiter?" hackte er nach.

„Seine linke Hand auch." hauchte ich und wimmerte leise in mich hinein, als Ale sich beruhigt hatte. Leo's schnelle Schritte ertönten. „Das mach ich nie wieder, überleg dir gut, wie du dich entscheidest. Du hast bis heute Abend Zeit." knurrte er noch und legte ohne weiteres auf. Verzweifelt wimmerte ich und legte meine Hände auf meinem Gesicht ab.

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Kraftlos saß ich immer noch auf der gleichen Stelle und sah stur auf den Boden, als die Fahrstuhltüren aufgingen. „Ángela." murmelte Leo, was ich ausblendete und wie in Trance auf den Boden starrte.

„Er ist hier." fügte er hinzu, weswegen mein Gesicht zu ihm schoss und ich hastig aufstand, ehe ich ihn sofort in meine Arme nahm. „Hijo." hauchte ich und gab ihm ein Kuss auf die Stirn. Meine Augen schloss ich, drückte ihn an mich und zog sein Duft ein.

„Wir müssen noch reden." erinnerte er mich. „Gleich, Leo." flüsterte ich und nahm zittrig Luft, da mir förmlich ein Stein vom Herzen fiel. „Ángela." knurrte er jetzt, kaum merklich schüttelte ich den Kopf.

„Leo, warte noch kurz." bat ich flüsternd und wollte ihn grad nicht los lassen. Plötzlich griff er grob nach meinem Arm, weswegen ich Ale fester an mich drückte und mein Gesicht zu Leo schoss.

„Leo, ich hab ein Kind auf dem Arm." erinnerte ich ihn zischend und setzte mich auf die Couch, während ich dennoch Ale auf dem Schoss behielt. „Mamá." quiekte er, was mein Herz sofort erwärmen ließ und meine Lippen sich automatisch zu einem lächeln anspannten.

„Sí, ich höre." forderte er auf, weswegen meine Mundwinkel sofort sanken und stockend nach Luft rang. „Okey, du hast gewonnen, Leo, schon wieder." hauchte ich kopfschüttelnd.

„Ich bleibe bei dir." fügte ich hinzu, zufrieden seufzte er und setzte sich plötzlich neben mich. Sofort rutschte ich weg und schloss quälend die Augen, als er erneut näher kam.

„Ich hab dir gesagt, mi amor, es gibt kein entkommen." raunte er und legte seine Hand unter mein Kinn, doch ich zog mein Kopf zurück und presste Ale näher an mich.

„Ich habs verstanden, Leo, ich bin dein Besitz." murmelte ich kaum hörbar, erneut hob er mein Kinn an und hauchte mir ein federleichten Kuss auf den Mund, weswegen ich anfing zu zittern und mir nur schwer die Tränen zurück hielt.

„Ich möchte Lejo anrufen." bat ich flüsternd, sofort verfestigte er den Griff um mein Kinn. „Er macht sich bestimmt sorgen um Ale." fügte ich gequält hinzu und versuchte erst garnicht mich zu lösen, da er sowieso nicht von mir ablassen würde.

„Das macht kein Unterschied, Ángela. Noch einmal, sprichst du mit Lejo, siehst ihn auch nur an, ist dein Sohn tot." drohte er mir schlicht, aus Reflex zog ich Ale erneut näher an mich und nickte einmal.

„Ich hab ein kleines Anwesen für uns gekauft, morgen früh können wir dann hingehen." ungläubig, über diese Dreistigkeit, schüttelte ich den Kopf und ging mir mit einer Hand durch die Haare. Wortlos stand ich mit meinem Sohn auf und lief auf eines der Zimmer zu, ehe ich abschloss und mich mit ihm auf das Bett legte.

my Obsession || this NightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt