Capítulo 66

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„Hijo." brüllte ich wimmernd, während Leo mich kurz vor der Klippe aufhielt. Wimmernd sah ich, wie der Kinderwagen mit meinem Sohn ins Meer fiel. Vergebens versuchte ich mich windend zu lösen und spürte mein viel zu schnellen Herzschlag. Das einzige, was ich im Moment wollte, ist, dass mich Leo losließ, um zu meinem Sohn zu gehen.

„Hijo." brüllte ich erneut und schob Leo von mir, ehe wir auf den Boden lagen. Verzweifelt beugte ich mich zur Kante von der Klippe vor und schrie mir wahrscheinlich die Seele aus dem Leib, als ich den Kinderwagen oben schwimmen sah, während mich Leo weiter festhielt.

„Alejandro." brüllte ich wimmernd und schlug verzweifelt mit meinen flachen Händen auf den Boden ein. Erneut schrie ich, da der Druck in meinem Brustkorb nicht verschwand und jede Sekunde schlimmer wurde. Windend versuchte ich mich zu lösen und gab nach, ehe ich mich erneut vor beugte und mir wimmernd die Hand vor den Mund hielt. „Hijo." wimmerte ich kopfschüttelnd.

Nichts auf dieser Welt könnte beschreiben, was in mir vorging. Mein Fleisch und Blut ist Tot. Der Engel, den ich geboren hatte. Der Sohn von der Liebe meines Leben ist tot und es ist alles meine Schuld. Wäre ich doch nicht so naiv und konnte glauben, dass ich vor Leo eine Chance hatte.

Ich würde alles in meiner Macht stehenden tun, um alles anders zu machen. Jetzt wünschte ich mir, dass ich lieber bei Leo geblieben und mit Lejonardo nie gegangen wäre, um diesen Schmerz in meinem Brustkorb nicht zu fühlen.

Jedes Leid auf dieser Welt wäre mir wahrscheinlich lieber, als zu sehen, wie mein Fleisch und Blut unten im Meer schwamm. Der süßliche Duft von meinem Sohn fehlte mir jetzt schon und diese stechend blau grauen Augen...

Wie kann ein Mensch denn nur so grausam sein? Welcher Mensch auf dieser Welt, könnte ein einjähriges Kind ins Meer schmeißen? Anscheinend hatte ich mich Jahrelang in Leonard getäuscht.

Manchmal da dachte ich, dass er immer noch der selbe wie aus meiner Kindheit ist. Der süße, charmante und liebevolle Junge, der mich mit seinen kastanienbraunen Augen zum Lachen brachen konnte.

Wie kann sich denn ein Mensch so sehr verändern? Oder war ich einfach zu dumm und naiv, um den wahren Leonard zu erkennen. Nie würde ich darauf kommen, dass er mich nicht nur, als die kleine Ángela sieht, sondern liebt. Doch war das Liebe?

Ist es liebe, einem Menschen so ein Leid zu erteilen? So sicher wie das Amen in der Kirche, ist Leo krank. Psychisch Krank.

Der Junge, den ich wie meinen Bruder gesehen hatte, hat mir das schlimmste Leid auf der Welt angetan. Das würde ich nicht mal meinem Feind wünschen...

Zu sehen, wie das eigene Kind eine Klippe runterfällt und auf dem Wasser schwimmt. Die Wellen treiben meinen Sohn immer mehr weiter rein und ließen mich unkontrolliert wimmern.

War es denn zu viel verlangt? Glücklich zu sein? Seit ich denken kann, leide ich. Ich musste zusehen, wie Lejo heiratet. Wie sie Schwanger wird und mir die verschiedensten Dinge an den Kopf geworfen wurden. Ich musste Leo heiraten und er hat mich gegen meinen Willen angefasst. Nach Jahren. 6 Jahre später konnte ich mit der Liebe meines Lebens glücklich werden und ein Kind erziehen.

Doch dieses Kind. Dieses winzige unschuldige Kind ist tot, wegen einem Psychopathen, der mich angeblich liebt. Mein eigener Vater wollte mich umbringen und hat mich von der Familie verstoßen. Die Stützen, meine Brüder, für die ich meine Hand ins Feuer legen würde, glauben mir nicht.

Sie denken ernsthaft, ich würde sie anlügen, damit Leo sie umbringen kann...
Dios, wie viel soll ich denn noch leiden? Ist das nicht genug?

Tatsächlich wäre mir im Moment sogar Lejonardo egal. Nur möchte ich meinen Sohn wieder haben. Ihn in meine Arme nehmen und seinen Duft einsaugen. Seine weiche Haut unter meinen Händen spüren und seine zarte Stimme hören. Wäre das zu viel verlangt?

Zwar hätte ich alles von Leonard erwartet, nur dass, hätte ich nicht mal von ihm gedacht. Wahrscheinlich könnte nicht mal der kaltblütigste Serienmörder einen einjährigen umbringen...

Aber Leonard García, den ich als meinen Bruder gesehen hatte und mit dem ich meine Kindheit verbracht hatte, hat meinen ersten Sohn getötet und ein Kind in mir.

Immer noch trieb das Meer durch die starken Wellen meinen Sohn immer mehr rein, während ich ununterbrochen wimmerte und stur zu Alejandro sah.

my Obsession || this NightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt