Lejonardo
Belanglos unterhielt ich mich mit ihren Brüdern, ehe Juana sich wieder an den Tisch setzte. „Ich fühl nichts." flüsterte Ángela hinter mir kaum hörbar, weswegen ich mich umdrehte und sie runter auf Ale starrte, der nur noch mit dem Kopf auf ihrem Arm war und immer mehr runterrutschte.„Ich fühl nichts." wiederholte sie brüllend, während ich schon wie vom Blitz getroffen aufstand und mein Stuhl nach hinten fallen hörte. Wie automatisch legte ich meine Hände am Boden ab, als er schon aus ihrem Arm fiel und ich ihn gerade noch so abfing. Erschrocken wich sie zurück und starrte auf Ale, den ich gerade hochhob.
„Ich bin doch keine richtige Mutter." wisperte sie kopfschüttelnd, während ihre Mutter auf sie zulief und ihr durch die Haare strich. „Ángela, hör auf damit." bat ich gequält.
„Sag sowas nicht, Hija." murmelte auch ihre Mutter. „Ich hätte ihn fallen gelassen, schon wieder." widersetzte sie aufgebracht, pure Schuld blitzte in ihren wunderschönen Augen auf, die sich mit Tränen füllten.
„Mamá, zu dir." quengelte Ale und streckte nach ihr seine Arme aus, ehe sie energisch den Kopf schüttelte. „No, Alejandro." murmelte sie brüchig, abrupt begann Ale zu weinen, was sie ihm leise nachtat und ihre zitternde Hand zu ihrem Mund führte.
Beruhigend strich ich Ale über den Rücken und sah quälend zu Ángela. Langsam lief ich auf sie zu und wischte ihr mit einer Hand die trennen weg.
„Ich will zu Mamá." weinte Ale, leise begann Ángela zu wimmern, während ich völlig verzweifelt, was ich tun sollte, da ich Ángela eigentlich verstand, zu Ale sah. „Komm her." murmelte ich an Ángela gewandt, schob sie sanft aus der Küche und ignorierte die besorgten Blicke. Die Tür vom Zimmer machte ich auf, ehe ich Ale auf dem Bett abließ und Ángela auf mein Bein zog.
„Fühlst du dein Arm wieder?" wollte ich sanft wissen, kaum merklich nickte sie, weswegen ich sie auf der Bettkante niederließ und den weinenden Ale wieder hochhob, während ich aufstand. Abwartend streckte ich Ale ihr hin, ehe sie kopfschüttelnd wegrutschte.
„Ich lass ihn fallen, wenn du ihn nicht hältst." informierte ich sie ernst, kaum merklich weitete sie die Augen. „Das würdest du nicht tun." „Lo juro, ich lass ihn fallen." sprach ich schulterzuckend. „Lejo." hauchte sie entsetzt, abwartend hob ich die Braue.
„10 Sekunden." seufzte ich, entschlossen schüttelte sie den Kopf und sah kurz runter auf ihre Hände. „Lejo, hör auf, du machst mir angst." verlangte sie, seufzend ignorierte ich sie. „5 Sekunden." brummte ich, ungläubig sah sie zu mir hoch und sah erneut auf ihre Hände.
„Du machst mir wirklich angst, hör auf." rief sie jetzt. „2." die blanke Panik stand ihr förmlich ins Gesicht geschrieben und knetete ihre Finger. „1." murmelte ich und hob skeptisch die Braue, ehe ich allein auf ihr Vertraute und Ale los ließ.
Wahrscheinlich streckte sie durch ihren Mutterreflex ihre Hände aus, als ich ihn losließ und sie ihn sofort auf dem Bett ablegte. Tiefdurchatmend schloss ich die Augen, als mein Gesicht zur Seite flog und mich anschließend an der Brust zurück schob.
„Was zum Teufel sollte das? Verstehst du denn nicht, dass ich angst habe ihn zu halten, weil er wegen mir die Treppen runtergeflogen wäre? Verstehst du nicht, dass ich mich deswegen hasse? Der Gedanke, dass er mir irgendwo runterfällt und es tödlich enden könnte, bringt mich um, Lejo. Du kannst doch nicht Ale in der Luft halten und mir sagen, dass ich ihn auffangen soll, wenn ich sowieso schon angst habe, ihn fallen zu lassen." brüllte sie, ehe sie mich erneut an der Brust zurück schob.
„Rede doch. Oder bist du zu inkompetent dafür, genauso wie etwas zu verstehen?" brüllte sie weiter. „Der Punkt hier war, dass, wenn du ihn nicht halten kannst, ich ihn halte. Wenn ich ihn nicht halte, hältst du ihn und das mit deiner letzten Kraft, Ángela." knurrte ich gegen ende hin.
„Das sollte eine Lehre sein." fügte ich noch zischend hinzu, erneut flog mein Gesicht zur Seite und fühlte mein Puls, der sich erhöhte.
„Du hast mich mit dieser Show an Leonard erinnert." sprach sie verachtend und ließ ihre Augen fast schon angewidert über mich schweifen, was mein Puls ins unermessliche schoss.
„Que?" wollte ich sicherheitshalber wissen und sah sie abwartend an. „Deine Tat hat mich an deinen Bruder erinnert, Lejonardo." knurrte sie jetzt, überrascht hob ich die Braue und lachte spöttisch auf, da sie mich noch nie beim ganzen Namen genannt hatte.
„Gut, schieb dir noch deine Finger rein, wenn du an ihn denkst." zischte ich noch und lief mit rasendem Puls aus dem Zimmer.
Ángela
Böse lachte er auf und schüttelte kaum merklich den Kopf, was mich erschaudern ließ und wusste, dass es ihm wegen seinem Namen traf.„Gut, schieb dir noch deine Finger rein, wenn du an ihn denkst." fassungslos starrte ich auf die Tür und lief ihm mit schnellen Schritten nach, da ich meine Wut irgendwo rauslassen musste.
„Mach ich auch, weil der Bastardo ein fetteren Schwanz als du hat." log ich brüllend und nahm mir die Vase von der Kommode, an der ich vorbei lief und schmiss sie genau neben ihn, während er sich bis zum reißen angespannt hatte und stehen blieb.
„Dann machen wir das so. Du denkst an Ána und ich denk an Leo, wenn du mich fickst." schlug ich spöttisch brüllend vor und warf hysterisch die Arme in die Luft.
„Oder warte. Holen wir die beiden her und du siehst dabei zu, wie Leo sich mal wieder das nimmt, was er will und du fickst deine verrückte Ex-Freundin, damit die Möglichkeit besteht, dass du vielleicht der Vater von ihrer nächsten Schwangerschaft bist." brüllte ich spöttisch weiter und versuchte mein Puls zu beruhigen.
„Willst du mich diesmal Schwängern? Dann streitet ihr euch, wer mich geschwängert hat." provozierte ich ihn weiterhin brüllend und konnte meine Zunge gerade nicht zügeln. Plötzlich hörte ich nähte reißen und riss die Augen auf, als sein Hemd tatsächlich riss.
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my Obsession || this Night
ChickLitSie; Ein Engel, liebevoll, rebellisch, temperamentvoll. Seit sie denken kann, schlägt ihr Herz nur für Lejonardo García, doch als sie erfahren hat, dass er in wenigen Tagen heiraten wird, ist für sie eine Welt zusammen gebrochen. Ein großen Fehler...