Capítulo 57

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Wie so oft wurde ich durch Ale geweckt und fing mit seiner rechten Hand an, ehe ich nacheinander alle Finger antippte und das gleiche an der linken Hand tat.

Vom Bett stand ich auf, als er sich beruhigt hatte und lief in die Küche, um mir Wasser zu holen. Sofort hielt ich inne, als Leo's Handy auf der Ablage aufleuchtete und ich mich nach ihn umsah, ehe ich sofort nach dem Handy griff.

„72 verpasste Anrufe, Lejonardo." flüsterte ich vor mich hin und wollte zurück anrufen, doch ich schrie schmerzerfüllt auf, als er gewaltsam in mein Haaransatz griff. Deutlich spürte ich, wie meine Haare nacheinander rissen und er den Griff nicht locker ließ, obwohl sich Tränen vor Schmerz in meinen Augen bildeten.

„Mierda, was hab ich dir gesagt?" brüllte er, entriss mir das Handy und schmiss es in die Ecke des Raumes, während Ale erneut anfing zu weinen. „Ich hab dich gewarnt, Ángela." knurrte er finster, ließ von mir ab und lief mit schnellen Schritten in den Flur.

Räuspernd rieb ich mir das Gesicht und ließ meine Hand anschließend zu meinem schmerzenden Haaransatz wandern, ehe ich durch meine Haare ging und anschließend ungläubig auf meine Hand, voller Haare starrte. 

Plötzlich kam Ale's weinen näher, weswegen ich hochsah und meine Augen aufriss, als Leo mit ihm geradewegs zum Aufzug lief.

„Leo, was tust da?" rief ich panisch und wollte in den Aufzug rein, doch die Türen schlossen sich im letzten Moment. Wimmernd hielt ich mir die Hand vor den Mund und drückte auf den Knopf für den Aufzog, doch das Schlüsselloch neben dem Knopf, ließ mich noch mehr wimmern.

Verzweifelt tritt ich noch gegen die Tür und sah mich anschließend im Apartment nach irgendwas um, um jemanden zu erreichen.

„Das Tasten Handy" wisperte ich nachdenklich und raufte mir die Haare. „Wo ist das?" brüllte ich wimmernd und schlug verzweifelt das Glas von der Ablage. Mit meinen Beinen, die wie Espenlaub zitterten lief ich zum Wohnzimmer und suchte das Handy.

Sofort hielt ich inne, als etwas unter der Couch aufblinkte und ich mich hastig hinkniete. Halbwegs erleichtert griff ich nach meinem Handy, dass er wohl fallen gelassen hat und starrte auf das Display.

„104 verpasste Anrufe." murmelte ich vor mich hin und scrollte runter, um die Nachrichten zu lesen.
Wo bist du? Gehts dir gut? Ich mach mir sorgen. Antworte. Mierda, wo bist du? Du bist feige abgehauen, wie immer.

Ein riesiger Klos bildete sich in meinem Hals und rief dennoch Lejo an, ehe ich ihn sofort brüllen hörte.

„Wo zum Teufel bist du? Ich bin wie ein verrückter durch die ganze Stadt gefahren, weil ich dachte, dass dir auch was passiert ist. Nenn mir ein guten Grund, wieso du schon wieder wie ein kleines Kind vor deinen Problemen abhaust und deinen Sohn nicht suchst. Wie kannst du nur so egoistisch sein? Es-" „Er ist hier." brüllte ich wimmernd und sah verschwommen durch das große Fenster.

„Leo hatte ihn und hat mir gedroht, dass er ihn umbringt. Was würdest du tun? Leo ist vor 5 Minuten mit Ale raus, um ihn wahrscheinlich umzubringen, weil ich dich anrufen wollte, also kannst du mir nicht sagen, dass ich egoistisch bin. Ich wollte dich trotz allem anrufen und dir sagen wo wir sind, aber nein ich bin natürlich egoistisch, weil du mal wieder redest, ohne zu wissen, was überhaupt passiert ist." brüllte ich weiter, während sein lauter Auspuff im Hintergrund ertönte.

„Wo ist er hin?" „Würde ich es wissen, hätte ich dir das als erstes gesagt, Idiota." brüllte ich und raufte mir mit einer Hand die Haare. „Ich bin hier, in Sevilla." murmelte er ruhiger. „Du bist hier?" hackte ich wimmernd nach.

„Sí, mi Amor." „Finde unseren Sohn, Lejo." verlangte ich hauchend. „Wo bist du?" „Das ist doch egal, finde einfach nur Ale." erwiderte ich aufgebracht und hörte ihn hörbar Luft holen, ehe ich ohne weiteres auflegte und mir mein schmerzendes Brustkorb hielt.

-
Sofort stand ich auf, als die Türen sich öffneten und ich verzweifelt meinen Sohn in Leo's Armen suchte, ehe ich zum Aufzug sah, der leer ist.

„Wo ist er?" hauchte ich brüchig und sah entgeistert zu Leo, der mir schlicht entgegen blickte. Wortlos lief er den langen Flur entlang, weswegen sich mein Brustkorb ekelhaft verengte, als würde mich jemand in einer Maschine zerquetschen und mir keinerlei Chance zum Atmen geben.

Ungläubig hielt ich mir mein Brustkorb und versuchte hektisch nach Luft zu schnappen, doch vergebens. Nur noch verschwommen erkannte ich etwas und hörte ein unerträgliches Piepen in mein Ohren, dass gefühlt immer lauter wurde.

Nach Luft ringend keuchte ich schmerzerfüllt, da mein Brustkorb tatsächlich schmerzte, als würde jemand immer wieder drauf treten und sich alles um mich herum, wie in mir, drehte.

Plötzlich bekam ich Luft zum Atmen, weswegen ich diese tief einzog und zu Leo sah, der mir anscheinend mein altes Asthma Spray einatmen gelassen hat.

„Mein Sohn?" hauchte ich brüchig und fing erneut an verschwommen zu sehen. „Du hast mein Sohn umgebracht?" brüllte ich jetzt und schob ihn an der Brust zurück, ehe ich mit meiner flachen Hand ausholte und sein Gesicht zur Seite gedreht blieb, was mir nicht das gab, was ich wollte. Mit meiner ganzen Kraft griff ich mach seinem Kiefer und drehte sein Gesicht zu mir.

„Rede." brüllte ich und holte erneut aus, da er nicht sprach. „Finde es heraus." erwiderte er schlicht, was mein Puls förmlich explodieren ließ und ich nach dem Messer auf der Ablage griff. Auffordernd hob er die Braue, weswegen ich die Messerspitze genau an seinem Herzen platzierte.

„Rede oder ich zögere keine Sekunde mehr." „Wenn du mich umlegst, dann wirst du es nie erfahren." sprach er, mit rasendem Puls fing ich an das Messer reinzudrängen, doch er griff blitzschnell nach dem Messer und sah mich aus düsteren Augen an.

„Lass uns was ausprobieren." schmunzelte er plötzlich, ehe er erneut zum Aufzug lief und den Knopf drückte. „Finde unseren Sohn, mi amor, egal ob lebendig oder tot." fügte er hinzu, während die Türen sich schlossen und ich wie in Trance auf die Türen starrte.

my Obsession || this NightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt