Schließlich brach mein Schiff durch die Wolken. Ich sog erschrocken den Atem ein, Die Sith-Flotte erstreckte sich direkt vor mir, so weit das Auge sehen konnte. Sie war noch gewaltiger als in meiner Vision! Reihe um Reihe schwarzer Umrisse, die sich scharf vom Hintergrund des ewig scheinenden Sturm abhoben. Die Schiffe basierten wohl auf einem älteren Sternzerstörermodell aus Zeiten des Imperiums. Aber sie waren größer und ihre zusätzlichen Geschütze und Laserkanonen zeigten an, dass sie über deutlich mehr Feuerkraft verfügten. Obwohl ich die Daten darüber bereits gesehen hatte, erstaunte mich der Anblick. Hoffentlich ging Poes Plan auf. Diese Feuerkraft war immens!
Als sich mein Schiff plötzlich von einer Seite auf die andere neigte, wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Ein Gravitationswirbel! Verdammt, davon hatte ich auch in den Daten gelesen. Schnell tarierte ich die Maschine und sank auf eine Höhe unterhalb der Sith-Flotte.
Exegol war nicht nur optisch ein Alptraum von einem Planeten. Hoffentlich verwirrten die atmosphärischen Anomalien auch die Sensoren der Zerstörer so weit, dass sie mein Schiff nicht bemerken... Wenn sie Poes Flotte sehen, war es bereits Zeit für den Angriff, aber ich wollte sie nicht unnötig warnen. Also musste ich auf diese kleine Hoffnung setzten, dass auch ihre Sensoren spinnen. Unter Anbetracht, dass niemand schoss, ging mein Plan wohl auf.
Sekunden später hatte ich die Oberfläche erreicht. Den X-Flügler landete ich neben dem TIE-Jäger, den ich von oben gesehen hatte. Rey und Ben waren also schon da, wie es schien. Die Luft war heiß und der trockene Boden von Rissen durchzogen. Ein dunkles Bauwerk ragte vor mir bis zu den Wolken empor. Einen winzigen Moment drohte ich allein bei dem Anblick und dem Gefühl, dass es in mir auslöste, in Panik zu verfallen. Eine Aura gewaltiger Bösartigkeit ging von diesem Gebäude aus. Auch ohne mich anzustrengen, wusste ich instinktiv, wen ich im Inneren vorfinden würde.
Gerade, als ich einen Schritt auf das große Gebäude zumachte, spürte ich noch etwas anderes. Es war keine dunkle Aura, nein es war das bekannte Gefühl einer mir vertrauten Präsenz. Ben!
Auch wenn ich keinen Zugriff auf seine Gedanken hatte, fühlte sich diese Präsenz sofort beruhigend an. Er würde nun auch wissen, dass ich hier war. Halte durch Ben! Ich schritt unter dem mächtigen Monolithen hindurch, der in der Luft zu schweben schien, dann nahm ich mein Lichtschwert vom Gürtel, aktivierte es jedoch nicht. Poe hatte recht, ich wusste nicht, was mich erwartete oder ob Wachen auf mich lauerte. Ich wollte bereit sein, das aktivierte Lichtschwert hätte jedoch meinen Standort preisgegeben. Aber allein den kühlen Griff zu spüren, gab mir ein Gefühl von Sicherheit.
Ich blickte mich vorsichtig um und lauschte nach dem leisesten Geräusch, aber es war still. Totenstill. Vor mir befand sich eine riesige Öffnung im Boden, die ich beinahe nicht gesehen hätte. Zum Glück löste das Geräusch des fallenden Steins meinen Instinkt aus einen Schritt zurückzumachen. Mit Schrecken stellte ich fest, dass ich beinahe gefallen wäre. Großartig, runtergefallen aus Unachtsamkeit bin ich weder Ben noch Rey eine Hilfe.
Meine Sicht konnte sich endlich and die Dunkelheit gewöhnen. Rings um die Öffnung hingen gewaltige Ketten von der Decke. An den Seiten erkannte ich riesige Statuen, die ich als Sith-Lords aus den alten Schriften erkannte. Die unzähligen Stunden mit Beaumont Texte büffelnd hatten sich also gelohnt und Wissen blieb hängen. Der Boden war so tief unter mir, dass er völlig in den Schatten verborgen lag. Zu tief, um gefahrlos runterzuspringen.
Es sah so aus, als wäre hier vor nicht all zu langer Zeit noch Boden gewesen. Etwa eine Art Mechanismus, der ein Podest nach unten fahren ließ? Hatte ich das nicht auch in der Vision mit Ben oder eher Kylo Ren gesehen?
Was auch immer es war, jetzt funktionierte es nicht mehr und ich musste mir einen anderen weg überlegen. Mein Blick fiel auf die Ketten. Sie schienen weit nach unten zu gehen, auch wenn sie groß und schwer waren... An ihnen zu klettern, würde schwer werden, aber es schien der einzige Weg, denn ein Seil hatte ich nicht bei mir. Allerdings müsste ich dafür dort hingelangen... Springen war eine Option, aber die Ketten lagen weit weg.
Entschlossen brachte ich das Lichtschwert wieder an meinem Gürtel an. Es wirkte nicht so, als würde mir hier jemand auflauern, aber ich brauchte beide Hände, um meinen Sprung abzufangen. Im Training hatte ich sowas mit der Macht auch gekonnt... Bevor ich mich jedoch zum Sprung breit machte, holte ich die Notfallmedikamente hervor. „Besser zu früh als zu spät...", sprach ich schulterzuckend mit mir selbst, ehe ich die Tablette einwarf. Das sollte erstmal reichen.
Nun kam der unangenehme Part. Ein letztes Mal atmete ich tief ein, ehe ich die mehren Meter, die ich Anlauf holte, lossprintete, mich kurz vor der Öffnung abstieß und sprang. Einen solchen Sprung hatte ich auch in meinem Training, deshalb war er nicht so schmerzhaft, dennoch fühlte sich das kalte Metall, das plötzlich Kontakt mit meinem Gesicht machte mehr als nur schmerzhaft an.
„Auu...", stöhnte ich leise und kniff dabei die Augen zu. Was ich nicht alles für meine Freunde tat. „Ben, wehe du bist mir nicht dankbar für mein Opfer!" Ich klammerte mich krampfhaft an die riesigen Ketten. Um mein schmerzendes Gesicht konnte ich mich auch später kümmern. Ich musste runter! Schnell hinabklettern konnte ich nicht. Aber von hier aus konnte ich etwas wie Boden in der Dunkelheit unter mir erahnen. Das war immerhin besser als nichts.
Im Kopf ging ich schnell meine Möglichkeiten durch: die Kette nach unten klettern, was sehr lange brauchen würde oder diese kleine Chance nutzen und in Sekundenschnelle unten sein und damit auch schneller bei Rey und Ben. Ich war nicht hier, um mich vorsichtig vorzutasten, auch wenn Poe das gefallen würde, sondern um beiden zu helfen. Das würde ich nur können, wenn ich mich beeilte. Also blieb mir wohl nicht viel übrig. Ich musste nur meinen Fähigkeiten vertrauen und auf das Beste hoffen. Ich griff in die Macht und ließ mich in die Tiefe fallen.
Stöhnend kam ich auf dem Boden auf. Mit der Macht hatte ich die meiste Wucht meines Sprungs abfangen können, dennoch raubte mir die Landung für einige Sekunden die Luft aus den Lungen. Nein, an meinem Hochpunkt war ich längst nicht mehr. Ich vermisste Zeiten in denen eine solche Landung wie ein Kinderspiel war. Aber um in der Vergangenheit zu hängen war ich nicht hier. Stöhnen rappelte ich mich wieder auf. Ben brauchte mich! Genau wie an der Planetenoberfläche war auch hier der Boden von tiefen Rissen durchzogen. Ein unschöner Ort durch und durch.
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It's You (Kylo Ren ff)
FanfictionMan kennt sie unter vielen Namen, doch kaum jemand kennt sie wirklich. Eine, die im Schatten lebt, die von niemandem gesehen wird. Und doch wurde sie von einer Person gefunden. In Zeiten des Krieges werden harte Maßnahmen gefordert. Der Widerstand h...