Sobald wir angekommen waren, klopfte Kylo gegen die Holztüre und wir warteten. Das Haus sah von außen nicht unbedingt groß aus. Von drinnen hörten wir Geräusche und die Tür wurde geöffnet. Eine Frau stand da. Sobald sie uns erblickte, riss sie verwirrt ihre Augen auf.
„Na sowas!", sprach sie überrascht und Kylo trat einen Schritt nach vorne.
„Unser Schiff ist abgestürzt und wir brauchen dringend...", begann er, doch die Frau winkte ab. „Kommt doch erstmal rein! Ihr könnt auch drinnen erklären, was los ist. So wie ihr ausseht solltet ihr nicht länger hier stehen!" Und mit den Worten sah sie mich an und lächelte freundlich. Unsicher trat ich vorwärts. „Komm, Liebes, du siehst so aus, als könntest du ein wenig Wärme vertragen..." Sie streckte mir auffordernd ihre Hand entgegen und winkte mich ins Haus, das ich unsicher betrat. Auch Kylo hinter mir zögerte.
„Nicht so schüchtern!" Sie lächelte auch ihn auffordernd an. Sobald wir eingetreten waren, umfing mich eine angenehme Wärme und die Frau schloss schnell die Tür. Im Ofen prasselte ein Feuer.
„Setzt euch doch bitte!" Die Frau zog zwei Stühle hervor, sodass wir uns vor das Feuer setzten konnten. „Ich bin gleich wieder da." Und mit den Worten verschwand sie aus dem Raum und ließ uns allein. Neugierig sah ich mich um. Der Raum, in dem wir uns befanden wirkte sehr gemütlich mit den Sesseln, die vor dem Ofen standen. Ein Bücherregal befand sich im hinteren Teil des Zimmers und ein Holztisch stand inmitten des Zimmers. Verwirrt sah ich zu Kylo, der nicht minder unwissend war. Als wir Schritte hörten, sahen wir auf und die Frau betrat wieder den Raum. In ihrer Hand balancierte sie ein Tablett mit drei Tassen und einer Teekanne. Sie stellte die Sachen auf den kleineren Tisch, der vor uns stand und setzte sich uns gegenüber, während ihr ihre roten Haare in Locken über die Schulter fielen. Sie trug ein grünes Oberteil, das weite Ärmel hatte und eine einfache, braune Hose.
„Also, nun erzählt. Was verschlägt euch in diese Gegend?" Mit demselben freundlichen Lächeln, das sie auch hatte, als sie uns reingelassen hatte, schenkte sie etwas in die Tassen und reichte sie uns schließlich. Dankbar nahm ich das noch dampfende Getränk entgegen und roch daran. Es roch nach Kräutern, vermutlich Tee.
„Nun, unser Schiff ist abgestürzt und wir sind auf der Suche nach einer Stadt, um Werkzeug und Ersatzteile zu bekommen...", erklärte Kylo, während ich meine Hände an der warmen Tasse wärmte. Die Handschuhe hatte ich bereits ausgezogen und in den Mantel gesteckt.
„Wenn ihr auf der Suche nach einer Stadt seid, dann könnt ihr schon ziemlich lange suchen." Überrascht sah ich auf. „Wie meinen Sie das?" Ihr helles Lachen hallte durch den Raum. „Ach bitte, nennt mich doch Soul." Ich nickte. „Also gut, Soul, wie meinst du das? Gibt es denn etwa keine Stadt hier?" Sie nickte bestätigend: „Das hier ist Thais. Hier wohnt kaum jemand. Wie ihr sicherlich schon mitbekommen habt, ist dieser Planet nicht so angenehm und gut bewohnbar. Ihr werdet hier bestimmt nur vereinzelte Häuser finden, aber eine Stadt? Das ist unwahrscheinlich." Ich wechselte einen Blick mit Kylo und konnte ihm ansehen, dass es ihm nicht gefiel. ,,Wie heißt dieser Planet nochmal?" ,,Thais." Der Name des Planeten kam mir nicht bekannt vor, doch das unterstützte nur die Aussage, dass hier keine Stadt zu finden war. „Ist es dennoch möglich, dass wir irgendwo von hier Werkzeug und Ersatzteile herbekommen können? Vielleicht bei einem anderen Haus?" Kylo sah sie hoffnungsvoll an, doch erneut lächelte sie. Gemächlich nahm sie einen Schluck von dem Getränk und stellte ihre Tasse wieder ab. „Ich bin mir sicher, dass wir euch dabei helfen können." Interessiert sahen wir sie an. „Wenn man auf so einem einsamen und widrigen Planeten lebt, dann muss man sich natürlich entsprechend ausrüsten. Ich bin mir sicher, dass wir Sachen haben, die euch helfen können."
„Wirklich? Wenn Sie mir die Sachen geben, kann ich auch gerne dafür bezahlen!" Kylo sah sie eifrig an, doch sie schüttelte den Kopf. „Auch du darfst mich Soul nennen. Und was die Sachen betrifft: ich würde sagen, dass ihr euch erstmal ausruht und dann können wir morgen schauen. In der Nacht solltet ihr euch besser ausruhen..." Da hatte sie wirklich recht, denn ich war nicht in der Lage jetzt noch mit Werkzeug und Ersatzteilen zum Schiff zurückzuirren. Viel lieber würde ich mich vorher noch ausruhen. „Wenn ihr wollt, könnt ihr die Nacht über hierbleiben.", bot sie an, als hätte sie meine Gedanken gelesen. Überrascht riss Kylo die Augen auf. „Wirklich?" Sie lachte erneut auf. „Aber natürlich. Ich werde euch bestimmt nicht wieder nach draußen schicken!" Laute Schritte und knarzendes Holz ließ uns aufhorchen.
„Schatz, mit wem redest du da?", ertönte eine männliche Stimme. Und wenig später erschien ein Mann im Raum. Er trug ebenfalls eine braune Hose und ein grünliches Hemd, mit einer braunen Weste. Auch er wirkte nicht mehr so jung, ich hätte ihn ebenfalls wie die Frau auf Mitte fünfzig geschätzt. Er hatte dunkle Harre, die kurz geschnitten waren. Verwirrt zog er seine Augenbrauen zusammen und musterte uns.
„Oh, Schatz, wir haben Gäste." Sie zeigte auf uns und lächelte dabei. „Das ist Peter, mein Mann.", stellte sie ihn vor und sah uns nun verwirrt an. „Eure Namen kenne ich noch nicht..."
„Ich heiße Alyria. Und das ist mein Freund..." Ich zögerte, da ich nicht sicher war welchen Namen ich sagen sollte, doch er kam mir zuvor: „Ben." Erstaunt sah ich ihn an, doch er lächelte nur freundlich. „Also dann, herzlich willkommen, Alyria und Ben. Was verschlägt euch denn in diese Gegend?"
„Ihr Schiff ist abgestürzt und sie brauchen Werkzeug zum Reparieren.", kam uns Soul zuvor. „Ich habe gesagt, dass sie gerne hier übernachten dürfen, wenn sie wollen..." Nun erschien auch ein Lächeln auf dem Gesicht des Mannes. „Aber natürlich. Gäste haben wir doch gerne!" Es überraschte mich, dass sie so gastfreundlich waren, doch ich sprach es nicht an.
„Alyria, du siehst so aus, als könntest du ein warmes Bad gebrauchen..." Überrascht sah ich auf. Gegen ein warmes Bad hatte ich wirklich nichts. Ohne meine Antwort abzuwarten griff Soul nach meiner Hand und zog mich aus dem Raum. Ich warf einen Blick über die Schulter zu Kylo, der mir nur aufmunternd zulächelte und sich dann mit Peter unterhielt, der sich an den Platz setzte, an dem zuvor noch seine Frau gesessen hatte.
„Nun erzähl doch, Liebes, wie kommt es, dass du so nass aussiehst?", fragte Soul gleich, als wir die Treppe nach oben stiegen. Das Haus war wohl doch größer als man von außen annahm, denn wir kamen zu einem Gang, von dem mehrere Türen weggingen. Durch eine schleppte sie mich direkt.
„Ich bin ins Eis eingebrochen...", erklärte ich und sah mich um. In dem Raum befand sich ein Doppelbett, ein Ofen, in dem jedoch kein Feuer brannte, ein Schrank und noch eine weitere Tür.
„Na da hast du sicherlich Glück gehabt..." Ich nickte nur, als sie zur Tür trat und sie öffnete. Dahinter erstreckte sich ein kleines Badezimmer, in dem sich auch eine Badewanne befand, zu der sie trat. Sie drehte den Wasserhahn auf und warmes Wasser füllte langsam die Wanne. Aus einem kleinen Wandschrank holte sie eine kleine Flasche hervor und goss etwas von dem Inhalt ins Wasser. Sofort strömte der frische Geruch von Kräutern in meine Nase.
„Das ist extra dafür, dass du dich nicht erkältest.", erklärte sie, da die Kräuter doch ein wenig streng rochen. „Du bist wohl mit nassen Haaren und nasser Kleidung durch die Kälte marschiert..."
Als die Wanne nun vollgelaufen war, stellte sie das Wasser wieder ab und trat an ein Regal, um dort ein Handtuch zu holen, das sie mir hinhielt. „Wenn du mir deine nasse Kleidung gibst, dann werde ich sie zum Trocknen aufhängen, damit du sie morgen wieder anziehen kannst.", erklärte sie und ich nahm das Handtuch entgegen. „Ich werde dir auf das Bett einfach frische Kleidung geben, die dir passen könnte." Dankbar lächelte ich ihr zu. „Ich lasse dich besser mal baden...", meinte sie und verließ das kleine Zimmer.
Ich entledigte mich meiner nassen Kleidung und ließ mich in das Badewasser gleiten. Das warme Wasser umfing mich wie eine angenehme Umarmung und ich seufzte wohlig auf. Nach all den Strapazen zuvor konnte ich nun doch ein wenig entspannen und schloss meine Augen.
Erst, als das Wasser immer kälter und meine Haut schrumpelig wurde, kletterte ich aus der Wanne, um mich abzutrocknen. Mit dem Handtuch, das ich mir umgewickelt hatte, lief ich in das Zimmer zurück. Auf dem Bett lag tatsächlich Kleidung. Schnell schlüpfte ich in die Sachen. Es war ein braunes Hemd und eine schwarze Hose. Dazu hatte sie mir warme Schuhe hingestellt, die mir auch passten. Die Kleidung passte sowieso überraschend gut, wie ich feststellen musste. Meine Nassen Haare wickelte ich in das Handtuch, damit sie trockneten, als ein Klopfen ertönte.
„Lyria, bist du angezogen?", ertönte Kylos Stimme. Ich nickte, doch als mir bewusst wurde, dass er es nicht sehen könnte antwortete ich mit einem ja. Langsam wurde die Tür geöffnet und Kylos Kopf erschien im Eingang. Sobald er mich sah, lächelte er und trat ganz ein. Auch er hatte sich umgezogen. Er trug ein helles Hemd, das er locker in seine braune Hose gesteckt hatte. Ich musste zugeben, er sah wirklich gut aus. Auch er musterte mich kurz, doch dann schweifte sein Blick zum Bett.
„Ich nehme mal an, dass du auch hier schlafen wirst?" Ich nickte und da fiel mir ein, was er meinte. Es gab nur ein Bett. Für uns beide zusammen. Das könnte noch interessant werden...
„Du schläfst auf dem Boden!" Mit einem feixenden Grinsen sah ich ihn wieder an.
„Das werden wir ja sehen..."
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It's You (Kylo Ren ff)
FanfictionMan kennt sie unter vielen Namen, doch kaum jemand kennt sie wirklich. Eine, die im Schatten lebt, die von niemandem gesehen wird. Und doch wurde sie von einer Person gefunden. In Zeiten des Krieges werden harte Maßnahmen gefordert. Der Widerstand h...