Die freie Zeit nutze ich zum Ausruhen und tatsächlich konnte ich in der Nacht auch besser schlafen. Es tat mir wirklich gut, dass ich es ihm erzählen konnte...
Erstaunlich ausgeschlafen und zufrieden ließ ich mich am Tag darauf zur Halle führen. Doch, wie sonst stand Kylo nicht direkt da und erwartete mich bereits. Er war nicht zu sehen.
Verwirrt trat ich ein und sah mich um. Kein Kylo weit und breit. Doch etwas anderes weckte meine Aufmerksamkeit. Auf den Kisten lag etwas. Bereits von weitem erkannte ich, was es war. Sein Lichtschwert. Das musste bedeuten, dass er in der Nähe war. Also lief ich zu den vielen Kisten und sah mich um. Auch hören konnte ich ihn nicht.
Es wunderte mich sehr, dass er sein Lichtschwert einfach so liegen ließ und dann nicht einmal in der Nähe war. Es war zwar etwas anderes, wenn wir gerade trainierten, doch auch da machte er es meist immer an seinem Gürtel fest, egal, bei was.
„Kylo?" Meine Stimme hallte als Echo wieder zu mir zurück, so groß war der Raum. Aber eine Antwort blieb aus. Auch sonst hörte oder sah ich nichts, was darauf hinweisen könnte, wo er steckte. Mir fiel einfach nicht ein, wieso er sein Lichtschwert einfach so liegen lassen sollte, ohne auch nur in der Nähe zu sein.
Als nach einiger Zeit des Wartens noch nichts passiert war, sah ich mir seine Waffe ausführlich an, ich meine, wann hatte man den schon dazu die Gelegenheit?
Der Griff war komplett schwarz. Als meine Finger an den Aktivierungssensor kamen, stoppte ich kurz, doch dann aktivierte ich es und die rote Klinge erschien zischend. Auch an den Seiten leuchteten die beiden seitlichen Parierklingen auf. So wie sonst knisterte es gefährlich und es war vergleichbar, als würde man eine rote Sonne vor sich haben. Auf der Oberfläche sprangen immer wieder kleine Funken herum. Fasziniert davon stand ich langsam auf, während ich meinen Blick nicht davon löste.
Bedächtig begann ich es ein wenig hin und her zu wiegen, wobei mir auffiel, dass es nicht schlecht in der Hand lag, auch, wenn ich meins am besten fand, so war dieses nicht schlecht. Die Querstreben verwirrten mich ein wenig, doch ich kam mit ihnen klar. Das einzige, was mich störte war die Hitze, die davon ausging, da die Klingen näher an meiner Hand waren, als die lange. Das erklärte auch, wieso er immer beim Training seine Handschuhe anbehielt.
Mit einem leichten Lächeln begann ich das Lichtschwert ein wenig mehr zu bewegen und ließ es in meiner Hand herumwirbeln. Mit einem letzten Blick über meine Schulter, ob Kylo vielleicht doch dort stand -was er nicht tat- und stellte mich auf, als würde ich gegen jemanden kämpfen. Noch immer lächelnd führte ich einige Schläge gegen einen imaginären Gegner aus. Immer schneller wurde ich, wobei ich immer mehr Spaß dabeihatte. Doch, als ich plötzlich eine Bewegung in meinem Augenwinkel wahrnahm, als ich mich umdrehte, war ich kurz verwirrt. Zur gleich Zeit, als ich es wahrnahm, hörte ich ihn sprechen. „Das passiert also, wenn ich dir dein Lichtschwert immer abnehme. Du benutzt einfach meines!"
Erschrocken riss ich das Lichtschwert herum und zuckte zusammen. Mein Puls ging schnell. In einem Sekundenbruchteil wollte ich die Klinge hinter meinem Rücken verstecken, doch es ging schief. Ein gewaltiger Schmerz durchzuckte mich, als ich merkte, dass mich sein Lichtschwert berührte. Vor lauter Schreck hatte ich die seitlichen Klingen vergessen und es so gehalten, als wären sie nicht da. Aber sie waren noch da und schnitten mir genau in meine Seite.
Nach Luft schnappend riss ich die Augen auf und verkrampfte mich in der Bewegung. Meine Finger spannten sich um den Griff an, doch die Klinge war deaktiviert.
Kylo, der noch immer am Eingang stand, starrte mich entsetzt an und ließ seinen Helm laut zu Boden fallen. Schnell presste ich die Lippen aufeinander um nicht zu schreien. Lange konnte ich nicht gegen den starken Schmerz ankämpfen und stolperte etwas zur Seite, wo ich gegen eine Kiste fiel, wobei mir das Lichtschwert klirrend aus der Hand fiel.
Ein unterdrückter Schrei entwich mir und schon stand Kylo innerhalb von wenigen Schritten vor mir. Seine Augen waren vor Entsetzen weit aufgerissen, als er sofort nach meiner Hand griff.
„Lyria...", murmelte er nur und hinderte mich durch seinen Griff daran weiter zu Boden zu kippen. Langsam ließ er mich zu Boden gleiten und lehnte mich an eine Kiste, doch meine Schmerzen wurden nur mehr. Mein Atem ging schnell und ich schnaufte wie wild, während ich meine Schmerzen aushielt ohne zu schreien. Behutsam legte er seine Hand auf meine rechte Schulter und sofort griff ich mit der linken danach.
Versucht langsam und doch hektisch griff er an meine Seite und schob den Stoff, der nicht verbrannt war, zur Seite, weshalb ich anfing zu Zischen.
„Ich muss dich sofort zur Krankenstation bringen. Kannst du aufstehen?" Sein Blick wanderte zu mir, als ich selbst einen Blick auf meine Wunde werfen wollte, doch er hielt mich davon ab. An seinen Händen klebte ein wenig Blut. Beunruhigt begann ich etwas zu zappeln und wollte aufstehen, doch es ging nicht, da mich sofort wieder eine Schmerzenswelle durchzuckte. Keuchend schüttelte ich den Kopf und ließ mich von ihm stützen.
„Wie schlimm ist es?" Kylo blieb still und versuchte mir beim Aufstehen zu helfen. „Wie schlimm, Kylo?", wiederholte ich meine Frage und sah ihn wartend an.
„Ich kann es nicht wirklich beurteilen. Die Wunde ist recht tief, aber sie blutet nicht so stark, dafür hast du starke Verbrennungen und Stoff hat sich in deiner Haut fest gebrannt."
Eine Träne trat aus meine Auge und floss meine Wange herab. Schnell wischte ich sie weg, wobei ich noch mehr Schmerzen hatte.
„Komm, ich bring dich weg!"
Meine Beine waren wackelig und mein Kopf tat weh. Immer wieder musste ich darum kämpfen bei Bewusstsein zu bleiben, da die Schmerzen manchmal einfach nur so stark wurden, dass es mich überforderte. Und dann, ganz plötzlich passierte es, als wir gerade durch den Gang gingen und er mich stützte, sackten meine Beine weg. Gerade noch rechtzeitig fing er mich auf und hielt mich fest. Meine Wunde schmerzte nur schlimmer und ich hatte das Gefühl, dass jegliche Berührung mit Luft nur noch mehr schmerzte.
„Kylo...", brachte ich bloß hervor, bevor ich einen unterdrückten Schrei ausstieß. Es fühlte sich so an, als würde meine Wunde immer schlimmer werden und aufreißen. Kylo hatte eine gehetzte Miene aufgesetzt und spannte sich an. Mit Kraft, aber doch behutsam, hob er mich wieder hoch und legte seine Arme um mich. Er hob mich hoch und trug mich über den Gang.
Er sorgte dafür, dass seine Hand nicht auf meiner Wunde lag und mir nicht noch mehr Schmerzen bereitete.
Obwohl er ein schnelles Tempo hatte lief er etwas langsamer, als er könnte, wodurch ich nicht so viele Erschütterungen ertragen musste. Mein Bewusstsein wurde immer schwächer und ich lehnte schwach den Kopf an seine Brust. Mein Atem ging noch immer sehr schnell. Und auch seiner war schnell, ich spürte ebenfalls, dass sein Herz schnell schlug.
„Keine Sorge, wir sind gleich da!", versicherte er noch und schon bog er um die nächste Ecke. Meine Augen fielen mir langsam zu und es wurde für mich immer schwerer wach zu bleiben. Irgendwann verlor ich den Überblick, wie weit wir schon waren, denn immer wieder konnte ich meine Umgebung nur entfernt wahrnehmen, bis ich mich wieder etwas wacher kämpfte.
Doch, sobald Kylo die Tür öffnete, begann er zu rufen: „Ich brauche einen Arzt, sofort!" Einige riefen wild durcheinander, bis Kylo irgendwas gesagt bekam. Es gefiel ihm nicht, das spürte ich daran, wie er sich anspannte.
„Folgen sie mir!", nahm ich eine weibliche Stimme wahr und schon setzte sich Kylo wieder in Bewegung. Wenig später legte er mich auf etwas Weiches. Bei dieser Bewegung begann meine Wunde wieder unnatürlich zu schmerzen und ich zischte laut auf.
In meinen rechten Arm wurde etwas gestochen und, als ich den Kopf drehte, sah ich, dass es eine Spritze war, deren Kolben nach ganz unten gedrückt wurde. Die Ärztin nahm sie wieder raus und verschwand kurz aus meinem Blickfeld, weshalb ich den Kopf etwas drehte. Das Licht an der Decke war grell und blendete, doch immer mehr verschwammen die Sachen vor meinem Auge. Langsam spürte ich, wie ich immer schläfriger wurde und alles fühlte sich dumpf an, alle Stimmen und Geräusche waren weit entfernt und wie durch Watte gedämpft. Meine Muskeln wollten mir nicht mehr gehorchen und erschlafften, wobei mein Kopf zur Seite kippte. Ich sah noch, wie Kylo wild mit den Ärzten sprach und mir fiel auf, dass sein Kiefer angespannt war, was seine Wangenknochen markant herausstechen ließ.
Im nächsten Moment wurden auch meine Augenlider schwer und fielen mir zu, doch bevor ich das Bewusstsein endgültig verlor, spürte ich noch, wie meine Hand gedrückte wurde. Nur ganz sachte. Aber das hatte auch daran liegen können, dass meine Wahrnehmung etwas getrübt wurde...
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It's You (Kylo Ren ff)
FanfictionMan kennt sie unter vielen Namen, doch kaum jemand kennt sie wirklich. Eine, die im Schatten lebt, die von niemandem gesehen wird. Und doch wurde sie von einer Person gefunden. In Zeiten des Krieges werden harte Maßnahmen gefordert. Der Widerstand h...