✨Kapitel 33

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Wir stiegen ab und er band das Tier an einem Baum fest, damit es auch Schatten hatte. Wir befanden uns auf einer Art Vorsprung, da sich unter uns die Stadt erstreckte. Sie war nicht unbedingt groß, dennoch gab es einige kleinere Gassen und auf den Straßen liefen einige Wesen und Menschen herum. Wir gingen einen Weg nach unten und kamen somit in die Stadt. „Und wo genau müssen wir jetzt hin?", fragte ich schließlich, als Kylo sich umsah. „Unseren Informanten sollten wir in einer Bar finden... und wenn nicht, können wir einfach dort fragen, wo er sich aufhält..."
„Ist es denn noch angebracht ihn als Informant zu bezeichnen." Kylo zuckte mit den Schultern und sah nochmal nachdenklich in eine Richtung. „Vermutlich nicht." Und schon setzte er sich in Bewegung und ich folgte ihm. Er schien zu wissen, wo er hinwollte, also stellte ich das nicht weiter in Frage.
Während wir durch die Stadt liefen stellte ich fest, dass es nicht sehr vielen auffiel, dass wir nicht hierhergehörten, was jedoch für uns gut war. „Also, um nochmal auf die Sache mit dem Namen zurückzukommen...", begann ich und sofort sah er zu mir. „Du hast dem Mann vorher auch nicht deinen echten Namen gesagt, also schlage ich vor, dass wir das nun weiterführen... Ben... Gut dann werde ich dich nun Ben nennen!" Er versteifte sich merklich, als ich ihn mit dem Namen ansprach. „Wer sagt denn, dass ich einen anderen Namen brauche?"
„Deiner ist zu auffällig! Das habe ich dir doch bereits erklärt... denkst du denn wirklich, dass diejenigen, die wir suchen -die ganz nebenbei einen Virus für die erste Ordnung auf einen Stick getan haben- nicht gewarnt sind, wenn der Name fällt, der ganz offensichtlich mit der ersten Ordnung in Verbindung gebracht wird?" Kylo schwieg. „Also ich nehme das einfach mal als eine stille Befürwortung..." Von ihm kam noch immer keine Antwort, also liefen wir still nebeneinander her.
„Und was für einen Namen bekommst du?", fragte er schließlich, was mich sehr verwirrte. Dennoch antwortete ich wie selbstverständlich: „Ich behalte meinen Namen!" Er legte seinen Kopf schief. „Mich kennt schließlich niemand unter meinen echten Namen... Was sie kennen sind meine 'Spitznamen'... Wenn sie überhaupt von mir gehört haben... Auf diesem Planeten oder sonst in der Nähe hier war ich nie tätig..." Grummelnd gab er seinen Missmut darüber kund, doch ich grinste nur. „Sieh es positiv, du brauchst dir für mich keinen neuen Namen merken..."
„Ich hätte da aber schon einen gehabt..." Neugierig sah ich ihn an. „Nervensäge." Ich warf ihm einen vernichtenden Blick zu und boxte ihm gegen die Schulter. „Weißt du überhaupt wo du hinläufst?", fragte ich nun, was ihn nur grinsen ließ. „Natürlich weiß ich das, Nervensäge." Und tatsächlich kamen wir nach einiger Zeit bei einer Bar an. Mit einem Grinsen öffnete er die Tür und hielt sie mir so auf, dass ich zuerst eintreten konnte.
In der Bar war es nicht wirklich überfüllt, doch in den Ecken saßen mehrere und auch eine kleine Gruppe befand sich an einem Tisch. Menschen redeten und auch sonst war die Stimmung gut. Kaum jemand sah auf, als wir zur Bar traten. Kylo zog mir einen Stuhl raus und ich setzte mich. Verwirrt von seiner plötzlichen Freundlichkeit sah ich ihn an.
„Warum überrascht es dich, dass tief in mir ein Gentleman schlummert?" Grinsend schüttelte ich einfach den Kopf, als der Barkeeper nun zu uns trat. „Was darf es denn für euch sein?" Kylo legte seine Hand auf den Tresen und man konnte leise etwas klirren hören. „Ich hätte gerne eine wenig Auskunft...", sagte er und schob dem Barkeeper den kleinen Beutel, in dem sich vermutlich Geld befand, zu. Der Barkeeper nahm ihn nickend an und ließ es sofort in seiner Tasche verschwinden. „Und worüber?"
„Befindet sich in dieser Bar gerade zufällig ein gewisser Radon?" Das musste wohl der Name des Informanten sein...
„Gerade nicht... Aber vielleicht kommt er ja noch vorbei... Was wollt ihr denn von ihm?"
„Das würde ich nun ungern verraten... Sagen wir mal so: es ist etwas Privates zwischen ihm und mir..." Langsam nickte der Barkeeper und wollte gerade gehen, doch Kylo hielt ihn zurück. „Bringen sie mir bitte zwei von dem, was... einfach gut schmeckt..." Erneut nickte der Barkeeper und entfernte sich wieder, um die Getränke herzurichten.
„Wow, dass du so viel Ahnung hast, von den ganzen Angeboten, die es hier gibt...", scherzte ich daraufhin, was ihn jedoch grinsen ließ. „Solange es schmeckt..." Und schon kam der Barkeeper wieder und stellte uns zwei große Gläser hin. Kylo holte mehrere Münzen hervor und legte sie auf den Tisch. „Reicht das?" Schnell nickte der Barkeeper und nahm sie sofort an sich, um dann schnell wieder zu verschwinden.
„Du hast ihm vermutlich deutlich mehr gegeben, als nötig war..."
„Weißt du, Lyria,", begann Kylo und setzte sich so hin, dass er mich direkt ansah. Er nahm das Getränk und trank einen Schluck, bevor er fortfuhr, „so ein Mann wie ich, der hat's halt..." Er zwinkerte mir zu, doch das brachte mich nur zum Grinsen.
„Ich bevorzuge den Gentleman, anstatt diesem... Macho..." Nun nahm auch ich einen Schluck und stellte fest, dass es gar nicht schlecht schmeckte. „Da wir nun ein wenig zu warten haben, können wir doch auch ein wenig reden...", begann er, „Also, wie war das nun vorher mit den Schmerzen, die du dem Tier genommen hast?" Nachdenklich sah ich auf meine Hand. „Ich weiß es selbst nicht genau... Ich habe gewusst, dass sie Schmerzen hat und wollte ihr helfen. Und ganz plötzlich habe ich etwas gespürt. Die Macht um mich herum war anders und ich habe gespürt, wie ein Schmerz meinen Arm nach oben kroch..." „Und du hast deine Hand nicht von dem Tier genommen, obwohl du nicht wusstest, was da vor sich ging?" „Ja, aber ich hatte das Gefühl, dass es nichts Gefährliches ist... Und dann wurde der Schmerz für mich immer stärker und ihrer immer weniger... Ich glaube ab dem Moment wurde mir klar, was ich getan hatte. Es war fast so, als hätte mein Verstand direkt gewusst, was zu tun war und was es war..." Verwirrt zog Kylo eine Augenbraue nach oben. „Ich wusste, dass ich ihr den Schmerz genommen hatte... Naja, mein Gefühl wusste es." Kylo sah mich ungläubig an und nahm einen Schuck vom Getränk. „Das hört sich wirklich unglaublich an..." „Ich weiß..." Ich trank nun ebenfalls davon. „Kann es sein, dass dort Alkohol drin ist?" Kylo nickte und ein neckisches Grinsen trat in sein Gesicht. „Hälts du Alkohol etwa nicht aus?" Genervt seufzte ich. „Doch natürlich! Ich bin mir nur nicht sicher, wie nüchtern du später bist, wenn dein Informant erst sehr spät auftaucht und du noch mehrere von diesen hier getrunken hast..." Ich stellte es mir lustig vor, wie es wäre, wenn Kylo betrunken wäre, weshalb ich leicht schmunzeln musste. „Ich weiß, was du gerade denkst und nein, du wirst mich nicht betrunken erleben!" Mahnend sah er mich an. „Bist du dir da sicher, Ben?" Erneut versteifte er sich, als ich seinen Namen aussprach. „Kannst du wenigstens aufhören mich so zu nennen?" Er wirkte nun wieder etwas wütender. „Wenn mich jemand nach meinem Namen fragt, dann kannst du ihn gerne sagen, aber sonst könntest du es dir gerne verkneifen!" Ich nahm nochmal einen Schluck und spürte, wie der Alkohol langsam seine Wirkung entfaltete, was auch daran liegen konnte, dass ich noch nicht sehr viel gegessen hatte. „Wieso denn? Erinnert dich der Name denn an etwas, das du nicht magst?" Mein Blick lag lauernd auf ihm. Er sah mich nur ausdruckslos an und schüttelte den Kopf, bevor er einen weiteren Schluck nahm.
„Kommen bei dem Namen vielleicht Erinnerungen hoch? Erinnerungen an den Widerstand und Leia?" Sein Blick schnellte zu mir und seine Augen durchbohrten mich fast, während sich sein Kiefer anspannte. Langsam stellte er das Glas wieder ab und schien nach Worten zu suchen, bis er schließlich aufsah und fragte: „Woher weißt du das?" Nun war ich es, die einen Schluck trank und das Glas langsam abstellte. „Du vergisst sicherlich, dass ich für den Widerstand arbeite... Wieso sollte ich den Namen dann nicht kennen?"
„Weil Leia vermutlich nicht durch die Gegend läuft und allen den Namen sagt. Ich bin mir sogar sehr sicher, dass sie mich totschweigt..." Gegen Ende klang er nur noch verbittert.
„Kann man es ihr denn verübeln? Du hast ihren Mann getötet." Ich merkte langsam, dass dieses Gespräch eine ganz falsche Richtung annahm und Kylo nur noch wütender wurde. Dabei wollte ich einfach nur mehr über ihn und seine Vergangenheit erfahren.
„Es tut mir leid...", murmelte ich schließlich, da ich selbst ein wenig grob gewesen war, „Ich versuche es nur zu verstehen..."
„Was willst du verstehen?"
„Dich." Das ließ ihn stutzen. „Du könntest dich glücklich schätzen, denn immerhin hast du noch eine Mutter.", fuhr ich fort. Ich wusste nicht unbedingt, wo diese Diskussion hinführen sollte, doch ich war mir sicher, dass er mit mir reden würde und vielleicht würde er noch Dinge sagen, die mir nützlich werden könnten. Für was? Das wusste ich nicht, doch vielleicht könnte ich so etwas mehr über ihn erfahren. Er schnaubte abfällig. „Eine Mutter, die einen hasst!"
„Das weißt du doch nicht! Sie hasst vielleicht nur diese Seite in dir, die dafür gesorgt hat, dass du Han Solo getötet hast..."
„Und woher willst du das wissen? Hat sie mit dir darüber geredet?" Nein, das hatte sie nicht, doch ich wusste ganz genau, dass sie die Hoffnung auf ihren Sohn noch nicht aufgegeben hatte. Zumindest hoffte ich das. Ich nahm noch einen Schluck, ebenso Kylo. „Dennoch stellt sich mir die Frage, woher du von meiner Verbindung zu ihr weißt..." Nun war es Kylo, der mich wachsam ansah. Ich überlegte einige Zeit, was ich ihm erzählen sollte und versuchte die Zeit damit zu überbrücken, indem ich mehrere Schlucke trank. „Ich war schonmal beim Widerstand. Als kleines Kind wurde ich dort aufgenommen, doch nach einiger Zeit bin ich weggelaufen und somit zur Kopfgeldjägerin und Meisterdiebin geworden." Neugierde spiegelte sich nun in Kylos Blick, als ich fortfuhr: „Damals schon wusste ich von dem Sohn von Leia: Ben Solo. Ich meine, es gab kaum jemand, der nicht von ihm wusste... Ein Machtnutzer, der von dem berühmten Jedi Luke Skywalker ausgebildet wird. Davon wusste man nun mal..."
„Und woher wusstest du, dass es mein richtiger Name war und ich nicht einfach irgendeinen erfunden habe?"
„Halt mich ruhig für verrückt, aber ich habe es gespürt... Ich wusste es einfach. Und in dem Moment, in dem du den Namen gesagt hast, habe ich dich gesehen mit Han Solo. Und Leia. Und dann wusste ich es genau..." Er sah mich nicht an, dennoch fuhr ich fort, „Du bist der Sohn, der von Snoke entführt wurde." Langsam nickte er. „Ich schlage vor, dass wir das Thema wechseln. Reden wir doch mal von dir. Du warst also einige Zeit beim Widerstand, aber wieso bist du dann gegangen?" Der Themawechsel passte mir nicht wirklich, dennoch erzählte ich es ihm. „Ich habe damals einfach das Gefühl gehabt, dass ich dort nicht mehr sicher bin... So als würde eine dunkle Macht nach mir suchen und ich wäre dort nur leichte Beute..." Nachdenklich sah er mich an. „Und dann kam ich zu irgendeinem Planeten und habe mich dort in ziemlichen Ärger verstrickt... Dann irgendwann habe ich mich entschieden als Kopfgeldjägerin zu arbeiten..." Leicht schmunzelte Kylo. „Wenn das nicht ein interessanter Lebenslauf ist. Erst beim Widerstand, dann Kopfgeldjägerin und Diebin und dann wieder im Auftrag des Widerstands tätig und schließlich bei der ersten Ordnung..."
„Ich gehöre nicht zur ersten Ordnung!", widersprach ich schnell und sah ihn dabei ernst an. Ich kämpfte zwar an seiner Seite, aber zur ersten Ordnung würde ich nie gehören! Er nahm nochmal einen Schluck und sah mich dabei aufmerksam an. „Du hast einen ziemlichen Hass gegen die erste Ordnung..." Schnell nahm ich noch einige Schlucke und nickte. „Ja. Aber dieser Hass ist schon seit meiner Kindheit dort verankert..." Wachsam musterte er mich. „Und wenn dich die erste Ordnung nun als Diebin beauftragen würde etwas zu tun, würdest du es dann machen?" Indem ich wieder etwas trank versuchte ich Zeit zu schinden und musste feststellen, als ich das Glas wieder abstellte, dass der Alkohol negativ auf mich wirkte. „Nein."
„Aber für den Widerstand arbeitest du?"
„Ja, aber natürlich! Wenn der Widerstand sagt, dass ich Informationen von der ersten Ordnung stehlen soll, dann würde ich das auch ohne Bezahlung machen! Egal, wie lange ich dafür brauche!" Langsam lehnte Kylo sich zurück. Da fiel mir auf, was ich gesagt hatte. Ich hatte ihm soeben unterschwellig gesagt, dass ich noch immer für den Widerstand arbeitete und die Informationen noch holen würde.
„Du spielst immer noch nicht mit offenen Karten.", kam es schließlich von ihm, während er mich forschend musterte.
„Tust du es denn?"
Wir starrten uns einige Sekunden lang an, bis Kylo schließlich seinen Kopf drehte und begann zu trinken. Mit einem leisen Seufzen nahm ich nun ebenfalls mein Glas hoch und trank ein wenig. Da das Gespräch mit Kylo nun wohl beendet war, sah ich mich ein wenig um und stellte fest, dass die Bar leer war. Selbst in den Ecken befand sich nun niemand mehr. „Wo sind alle hin?", fragte ich mich laut und sah zu Kylo, der nun auch aufsah. „Vielleicht hat der Laden jetzt zu..." Selbst wenig von seiner Idee überzeugt sah er sich nun auch um. „Der Barkeeper fehlt auch..." Irgendetwas stimmte hier nicht. Wieso sollte der Barkeeper einfach so verschwinden? „Ich habe kein gutes Gefühl bei dieser Sache..." Gerade, als ich aufstand, spürte ich, wie die Wirkung vom Getränk stärker wurde. Meine Sicht verschwamm kurz und ich hatte für einen Moment Schwierigkeiten mit meinem Gleichgewichtssinn. Kylo erging es nicht anders. „Wow, dieses Getränk hat doch eine stärkere Wirkung, als erwartet...", murmelte er und hielt sich ebenfalls kurz an dem Tresen fest. Blinzend versuchte ich wieder ein etwas schärferes Sichtfeld zu bekommen. „Ich denke, dieses Mal hast du recht mit deinem unguten Gefühl..."
„Ach, schön, dass du das mal einsiehst! Ganz nebenbei: das letzte Mal lag ich auch richtig!", knurrte ich und trat einen Schritt vorwärts. „Ich brauche frische Luft!", brachte ich noch hervor und stolperte schon zur Tür, wobei ich gegen einige Stühle und Tische lief. Kylo folgte mir, doch als ich die Tür aufmachen wollte ging es nicht. „Die Tür geht nicht auf!" Verwirrt trat Kylo neben mich und versuchte es nun ebenfalls, doch auch ohne Erfolg. „Verdammt!" Er trat einen Schritt zurück und drehte sich wieder dem Raum zu. „Hier ist wirklich irgendwas ganz und gar nicht in Ordnung!" Ich konnte nur zustimmen. Und, dass die Tür verschlossen war, machte das Ganze nicht besser. „Wieso sind alle anderen Besucher weg?" Ich zuckte nur mit den Schultern. Kylo trat wieder zur Bar und ich folgte ihm. Er klopfte ein paar Mal auf das Holz, doch noch immer geschah nichts. „Was machst du da?"
„Vielleicht kommt jemand, der uns vergessen hat. Es kann doch sein, dass die Bar tatsächlich geschlossen hat..." Wow, so naiv hätte ich ihn nicht eingeschätzt... „Ich höre dich!", brummte er und klopfte nochmal auf das Holz. „Hallo? Ist noch jemand da?"
Augenverdrehend schritt ich langsam durch den Raum, doch das ließ ich lieber bleiben, da die Wirkung des Getränks nicht weniger wurde und meine Benommenheit stärker wurde. Dazu kam noch, dass ich nur schwer Luft bekam. Vielleicht lag es an dem stickigen Raum, denn ich konnte nirgends ein Fenster erblicken, das frische Luft in den Raum gebracht hätte. Stattdessen hörte ich nur ein leises Zischen, das aus mehreren Richtungen kam. Das Geräusch kam mir bekannt vor, doch ich konnte mich einfach nicht genug konzentrieren, um zu wissen, woher. Da Kylos stumpfsinniger Plan nicht funktionierte und niemand zu ihm kam, trat ich neben ihn und ließ mich auf den Stuhl fallen. Ich spürte, wie ich immer schläfriger wurde. Doch noch etwas anderes machte mir zu schaffen: mein Kopf begann zu dröhnen. „Kylo, geht es dir auch so schlecht?", erkundigte ich mich, als auch er sich auf den Stuhl sinken ließ. „Ich fühle mich so, als würde ich kaum Luft bekommen...", schnaufte er und nickte dabei. „Glaubst du denn, dass es am Getränk liegt?" Träge zuckte ich mit den Schultern. „Ich weiß es nicht... Aber, wenn es eine Falle ist, wieso hat uns dann noch niemand angegriffen?" Ich zuckte nun ebenfalls mit den Schultern und richtete mich langsam auf. „Warte mal...", begann ich und stand langsam auf. Das leise Zischen war noch immer zu hören. „Vielleicht ist es wie beim letzten Mal. Da kamen sie auch erst, als wir ohnmächtig waren... Vielleicht warten sie, bis die Wirkung des Getränks nachlässt..." Und ganz plötzlich machte es in meinem Kopf Klick. Das Geräusch erinnerte mich an die erste Mission.
„Gas!", rief ich ganz laut aus und drehte mich zu ihm. Er richtete sich nun auch aufrecht auf und kam zu mir. „Wie meinst du das?" „Deshalb sind alle rausgegangen. Der Raum wird mit Gas geflutet. Hier irgendwo wird es in den Raum geleitet...Ich höre das zischende Geräusch davon..." Verwirrt kratze er sich am Kopf. „Aber wieso können wir es nicht sehen?" Hektisch drehte ich mich im Raum. Ich war mir sicher, dass ich eine Kerze gesehen hatte... Und tatsächlich. An der Bar stand eine Kerze. Schnell lief ich darauf zu und sah sie mir an. „Die Kerzenflamme ist blau..." Ratlos starrte mich Kylo an. „Und? Verzierung?"
„Nein, dieses Gas sorgt dafür, dass die Kerzenflamme blau wird! Ich weiß jetzt auch welches Gas das ist. Man kann es nicht riechen und nicht sehen... aber eigentlich sollte man es schmecken können..." Grübelnd sah ich mich um, da fiel mein Blick auf die Gläser. „Verdammt!", fluchte ich, „man kann dieses Gas schmecken... Deshalb sind die anderen Gäste gegangen... Sie haben es geschmeckt und waren so gewarnt... Aber uns wurde etwas ins Getränk gemischt, weshalb wir es nicht schmecken konnten..." Nun regte sich doch Unruhe in seinen braunen Augen. „Dann ist das also eine Falle!"
„Ja! Und uns geht wortwörtlich die Luft aus!" Wir mussten schnellstens etwas tun, denn ich merkte immer stärker die Wirkung des Gases. „Vielleicht gibt es eine Hintertür, die nicht verschlossen ist...", überlegte Kylo und wir stolperten durch den Raum. „Wer versucht uns denn zu bekommen?", fragte ich mich laut. „Jemand, der dem Barkeeper genug Geld gezahlt hat, damit er uns etwas ins Getränk mischt und den Raum vergasen darf..." Wir stolperten an der Bar vorbei auf eine Tür zu, doch in dem Moment trat eine Person hervor und versperrte uns somit den Weg. Es war der Barkeeper. „Oder vielleicht der Barkeeper selbst!" Diese gesamte Situation sah nicht gut für uns aus, denn ich selbst konnte mich kaum noch auf de Beinen halten und auch Kylo erging es ähnlich. Als der Barkeeper auch noch anfing böse zu grinsen, wurde es zu viel. Wir wollten gerade umdrehen und einen anderen Weg finden, doch schon spürte ich einen harten Schlag auf den Kopf und verlor mein Bewusstsein.

It's You (Kylo Ren ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt