✨Kapitel 6

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Da ich mich nun ohne meinen Plan durch das Schiff schleichen musste, wurde es noch schwerer den Weg zum Hangar zu finden. Ich wusste, dass ich so schnell nicht an meine Sachen kommen würde, es sei denn, ich würde mir noch einen Kampf mit Kylo Ren liefern, doch darauf war ich nicht gerade scharf, besonders, da ich keine Waffe hatte und die Chancen zu gewinnen sowieso nicht sehr hoch waren.
Es widerstrebte mir sehr einfach zu flüchten und meine Sachen hier zu lassen, weshalb ich einen Weg suchte, um irgendwie an meine Sachen zu kommen, ohne einen Kampf und um dann schnell wieder verschwinden zu können.
Immer, wenn mir Sturmtruppler entgegenkamen, musste ich mich verstecken. Entweder hinter einer Ecke oder in einem Raum. Niemand bemerkte mich und ich lief leise und unauffällig durch die Gänge, die alle gleich aussahen.
Als ich erneut Schritte hörte und ein Trupp an Soldaten an mir vorbeilief, drückte ich mich schnell an die Wand. Es war bereits die vierte Gruppe, die mir entgegenkam. Immer waren sie am laufen und im schnellen Tempo. Es hatte sich wohl herumgesprochen, dass die Gefangene ausgebrochen war.
Ich erhöhte mein Tempo und lief etwas schneller durch die Gänge, da nun bald das gesamte Schiff nach mir suchen würde.
Erneut hörte ich Schritte und wechselte schnell die Richtung und bog in einen kleinen Nebengang ein. Durch die Truppen konnte ich nicht direkt zu meinem Ziel gelangen, was wirklich nervig war und mir sehr zum Nachteil wurde.
Als ich wieder aus dem Gang trat und gerade weiterlaufen wollt, kam mir plötzlich jemand entgegen. Ein Sturmtruppleroffizier mit silbernen Rüstung und dem Dienstgrad eines Captains stand vor mir und dahinter noch vier weitere Truppler.
„Sofort stehenbleiben!" Als sie dies befahl erkannte ich an der Stimme, auch wenn sie leicht verzerrt wegen dem Helm erklang, dass es eine Frau sein musste.
Schnell drehte ich mich um und wollte in die andere Richtung flüchten, doch von dort kamen ebenfalls drei Sturmtruppler, die ihre Waffen im Anschlag hatten. Mein Kopf fuhr wieder zu ihr herum.
„Mitkommen!"
„Und was, wenn nicht?" Ich sah sie feixend an und die Soldaten hinter ihr machten ihre Waffen Schussbereit. Langsam nickte ich und zwei Soldaten kamen auf mich zu und einer Griff nach meiner Hand. Er wollte mir gerade Handschellen anlegen, doch in dem Moment riss ich meinen Arm zurück und rammte ihn in seinen Bauch, dort, wo der Panzer am schwächsten war.
Schnell drehte ich mich um und schlug dem Anderen meinen Ellenbogen gegen das Kinn. Beide fielen getroffen zu Boden und die Anderen liefen auf mich zu. Angriffslustig trat ich um mich und wich dabei den Schüssen aus, die sie abfeuerten. Ich bewegte mich zu schnell, also landeten die Schüsse in der Wand, was einige Funken aufstoben ließ. Beirren ließ ich mich davon jedoch nicht und wehrte mich stark, indem ich die Sturmtruppler von mir trat, sie in die Schusslinie der anderen schubste.
Ich griff nach der Waffe von einem und hielt ihn somit fest. Mit meiner Hand schlug ich ihm gegen das Kinn und verpasste ihm einen Schlag mit dem Ellenbogen gegen die Brust. Mit Schwung schleuderte ich ihn dann zu Boden. Den nächsten, der sich zu mir hinwagte griff ich an die Kehle und drückte ihn zu Boden. Gerade, als ich mich umdrehen wollte, spürte ich etwas an meinem Nacken. Es war der Lauf einer Waffe.
„Keine Bewegung!"
Langsam ließ ich den Sturmtruppler los, den ich auf den Boden drückte.
„Ergib dich! Sofort!" Meine Hände wanderten nach oben und ich schloss innerlich fluchend die Augen. Gemächlich stand ich auf, wobei die Waffe nicht von mir genommen wurde. Nur drückte sie jetzt gegen meinen Rücken. Ein Strumtruppler trat in mein Sichtfeld und hielt die Handschellen in der Hand. Widerwillig ließ ich sie mir anlegen und knurrte gefährlich, als der Truppler sie festmachte. Er zuckte leicht zurück und der Lauf verschwand von meinen Rücken, doch mit einem Blick über die Schulter stellte ich fest, dass zwei ihre Waffen auf mich gerichtet hatten. Die Offizierin trat vor mich.
„Captain Phasma, was sollen wir nun mit der gefangenen tun?", fragte einer und sie ging los, während ich ich hinter ihr hergeführt wurde.
Phasma hieß sie also...
Mit Widerwillen wurde ich nun durch die Gänge geführt.
„General Hux, ich habe die Gefangene!", sprach sie in ihr Funkgerät. Es kam eine Antwort, die ich jedoch nicht verstehen konnte. Die Fesseln um mein Handgelenk wurden von je einem Sturmtruppler festgehalten und so wurde ich um Ecken gerissen und, wenn ich zu langsam lief, nach vorne gezogen, was nicht gerade angenehm für mich war.
Der Trupp kam vor einer Tür zum Stehen. Ich seufzte genervt, da sie mich beide noch festhielten, obwohl wir standen. Erst dann bemerkte ich die hochgewachsene Person vor mir.
Er trug eine schwarze Uniform mit dem Zeichen der ersten Ordnung darauf. Seine roten Haare waren ordentlich gekämmt und es stand kein einziges, auch nur winziges, Haar ab. Ich konnte erkennen, dass er eine Art Wichtigkeit hier hatte. Das nur an seiner aufragenden Haltung und seinem arroganten Blick. Er war vermutlich zum einschüchtern gedacht. Doch mich schüchterte er nicht ein. Ich hatte schon schlimmeres gesehen.
„Großartig,", murmelte ich nach einem langen Moment der Stille, nachdem ich mich damit abfinden musste, dass ich zuerst reden müsste. „Wie komme ich zu der Ehre dich an diesem schönen Tag zu treffen?" Meine Stimme war spöttisch und er schmunzelte, wobei man ihm ansah, dass er nicht gerade amüsiert war.
„Bringt sie in die Zelle!", befahl er und die Tür wurde geöffnet und ich in den Raum geführt. Es war eine Zelle, die erstaunlich groß war. Dabei stand nur im vorderen Teil ein Tisch, ähnlich, wie der in dem Raum, von dem ich eben geflohen war.
Ich wurde auf den Stuhl dort gedrückt und meine Hände wurden mit Gewalt auf den Tisch gedrückt und mit einer Kette befestigt. Ich wollte meine Hand wegreißen, doch es ging nicht und schon war ich an den Tisch gekettet. Die beiden Sturmtruppler stellten sich wieder an die Tür, durch die nun der Rotschopf trat. Phasma trat wieder durch die Tür, nachdem sie etwas mit ihm besprochen hatte. Die Tür schloss sich und ich sah noch missmutig zum Ausgang, der mir nun versperrt wurde, als sich zwei Sturmtruppler davorstellten.
„Nun, du bist also die Gefangene, die meine Sturmtruppler KO schlägt... Vom Widerstand, habe ich recht?", ertönte schließlich die Stimme des Mannes und er ging zu mir. Mein Blick war nicht im geringsten eingeschüchtert und ich sah ihn gelangweilt an.
„Ich bin General Hux.", sprach er wieder, wobei seine Stimme nur so vor Hochmut strotzte.
„Und wieso sollte mich das interessieren?", fragte ich ihn provozierend.
„Du solltest wissen, mit wem du redest, schließlich bin ich ein angesehener Mann..." Schnaubend verdrehte ich die Augen und sah mir gelangweilt meine Fingernägel an.
„Also, kommen wir zum Wesentlichen. Du bist vom Widerstand."
„Kann sein. Vielleicht aber auch nicht. Man wird es wohl nie erfahren..." schulterzuckend sah ich zu ihm auf und merkte, dass er genervt war.
„Wieso bin ich denn hier? Ich habe nichts getan! Ich bin unschuldig!", verursachte ich mit einem unschuldigen Blick zu fragen, doch er legte nur den Kopf schief. „Nichts getan? Du hast dich mit sehr vielen meiner Soldaten angelegt und einige Kampfunfähig gemacht" Bei diesen Worten musste ich leicht grinsen, da mich diese Neuigkeit nur erfreute. „Und zusätzlich hast du schon zwei Überwachungskameras zerstört... Ihr beide demoliert wohl zusammen mein Schiff...", grummelte er, wobei der letzte Satz nur gemurmelt war. Verwirrt zog ich eine Augenbraue hoch, doch er sah mich nur fest an. „Unschuldig bist du sicherlich nicht! Ich habe gehört, dass du vom Widerstand bist." Erneut zuckte ich mit den Schultern. „Du willst doch bestimmt am Leben bleiben, oder?", fragte er lauernd und sah ihn erneut gleichgültig an.
„Ich denke, jeder normale Mensch würde mit ja antworten..." Diese Antwort schien ihn zu verwirren und ich sah, wie sich die beiden Strumtruppler am Eingang Blicke zuwarfen, die vermutlich verwirrt waren. Der General hatte sich scheinbar wieder gefangen, denn er stützte seine beiden Hände auf den Tisch. „Sag mir, wo sich der Widerstand aufhält!", befahl er. Ich trommelte mit meinen Fingern auf der Tischplatte und sah währenddessen nachdenklich durch den Raum, während ich so tat, als hätte ich ihn nicht gehört. Er seufzte einmal genervt und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Ich wiederhole mich nur sehr ungern...", meinte er mit einem drohenden Unterton und griff an mein Kinn. „Wo. Ist. Der. Widerstand?"
Ich drehte mich mit einem gehässigen Grinsen zu ihm um und sah ihm fest in die Augen. „Er ist überall! Ihr werdet ihn nie finden!" Er verzog kaum merklich sein Gesicht. Ich erkannte, dass er wütend wurde. Ein leichtes hervortreten der Adern an seinem Hals zeigten es ganz deutlich.
„Also gut, wenn du es mir sagst, dann erspare ich dir die Folter..." Er sah mich aufgesetzt nett an und hielt mir die Hand entgegen in der Erwartung ich würde einschlagen. Doch ich schüttelte nur den Kopf. „Ich kann leider nichts machen, denn mir sind die Hände gebunden.", entgegnete ich gespielt bedauerlich und rüttelte zur Verdeutlichung leicht an der Kette. Er zog eine Augenbraue hoch und musterte mich nachdenklich. „Aufschließen werde ich dir deine Handschellen nicht."
„Bedauerlich, ich dachte, du bist so...naiv und würdest es machen..." Sein Blick wurde wütend und er schnaubte. „Haben wir nun einen Deal?", fragte er, um wieder auf das Thema zurückzukommen.
„Was für ein Deal? Etwa der, bei dem ich meine Leute verrate und dennoch getötet werde? Klingt nicht gerade verlockend..." Ich schüttelte leicht den Kopf und er antwortete: „Die Folter bleibt dir erspart." Ich konnte nicht verhindern, dass sich ein Grinsen auf mein Gesicht schlich. „Ich bin nicht so naiv und gebe einfach so den Standort der Basis preis. Wenn ich so oder so sterbe, dann werde ich doch sicherlich noch ein wenig den Mund halten können..." Mein Blick war feixend und er lächelte nun gehässig, während seinen Griff um mein Kinn verstärkte.
„Du hast eine. Letzte. Chance! Sag mir, wo der Widerstand ist, oder ich bekomme es aus dir heraus!", knurrte er. Ich spuckte ihm direkt vor die Füße. Mein Blick war spottend und er durchbohrte mich zornig mit seinen Augen. Mit viel Schwung riss er seine Hand von meinem Kinn, was leicht wehtat, und sprach zu einem Strumtruppler, der die Tür öffnete und einen Mann hereinholte.
„Kein Schmerz wird mich davon abbringen zu schweigen!", knurrte ich bedrohlich und sah Hux fest an, welcher nur da stand.
„Das denken viele, bis der Schmerz eintrifft." Ich sah den Mann uneingeschüchtert an und General Hux fing an zu grinsen. Er gab seinem Lakaien ein Zeichen und schon begann der hässliche Teil des Verhörs, da der Mann mir ins Gesicht schlug.

Nach etlichen Schlägen hörte der Mann kurz auf und sah zu Hux. Dieser sah mich nur auffordernd an und dachte, dass ich aufgeben würde. Mein Kopf schmerzte und ich war mir sicher, dass meine Lippe aufgeplatzt war... Doch ich ließ mich davon nicht beirren und begegnete seinem Blick mit einem kalten Ausdruck.
„Du gibst also nicht auf?" Ich schüttelte nur leicht den Kopf, was mir bereits höllische Schmerzen verursachte, doch anmerken ließ ich mir nichts. Ich war wütend auf ihn und darauf konzertierte ich mich. Auf diese Wut, denn somit konnte ich den Schmerz verdrängen. Er stand dort und sah zu, wie ich geschlagen wurde. Und sein Grinsen dabei entging mir natürlich nicht.
„Wenn du nicht noch mehr Schrammen in dein hübsches Gesicht bekommen willst, solltest du mal anfangen zu reden.", säuselte er mit einem Ton in der Stimme, der mich noch wütender machte, als eh schon. Er wollte gerade einen Schritt näher treten, als ich ihm auf die Kleidung spuckte. Er blieb stehen und sah mich finster an, während er sich die Spucke, die rot war von der Kleidung wischte. Ohne etwas zu sagen starrte ich ihm feixend entgegen und ein lächeln umspielte meine Lippen.
„Ich schätze, du hast wohl keine Lust zum reden...", murmelte er schließlich und sah zu seinem Lakaien. Er nickte ihm zu und ich musste die nächste Welle an Schlägen über mich ergehen lassen. Meine Nase blutete, meine Schläfe pochte unangenehm, ich schmeckte den metallischen Geschmack von Blut im Mund, der nicht gerade weniger wurde, meine Wange war sicherlich geschwollen und ich hatte bestimmt schon ein blaues Auge, doch ich schaffte es tatsächlich nicht zu winseln.
Ich ließ alles über mich ergehen. Jeden einzelnen Schlag und gestand mir selbst ein, dass ich sehr viel für das Überleben des Widerstands in Kauf nahm.

Als der Mann schließlich meinen Kopf mit Schwung gegen die Tischplatte donnerte, sah ich für einen kurzen Zeitraum schwarze Flecken vor den Augen. Mein Kopf dröhnte und ich spürte, wie meine Nase wieder anfing zu bluten. Mir war schwindelig und ich hatte das Gefühl, dass ein enorm starker Druck auf meinen Kopf ausgeübt wurde. Er fühlte sich an, als würde er brechen. Verwundert, da keine weiteren Schläge mehr kamen, ließ ich meine Kopf auf der Platte liegen und konnte kurz verschnaufen. Als plötzlich etwas an meinen Haaren zog und mich unter einem Keuchen dazu brachte aufzusehen. Der Mann hatte an meinen Haaren gezogen und ließ sie nun los. Da mein Kopf jetzt nicht mehr auf der Tischplatte ruhte musste ich Hux ansehen. Sein Blick war gehässig und er betrachtete mich ausgiebig.
„Nun, hast du deine Meinung geändert und wirst mir verraten, was ich wissen will? Du siehst gerade nicht sehr gut aus... Wie lange willst du das denn noch durchhalten?" Seine Stimme triefte vor falscher Fürsorge. Wütend fixierte ich ihn. Mein Blick hätte töten können.
„Gut, so wie es aussieht hilft das auch nicht. Probieren wir etwas Anderes aus." Ich schluckte schwer und konnte nicht einschätzen, ob das gut oder schlecht für mich war. Der Mann trat zu dem General.
Ein Geräusch ertönte und ich erkannte, dass es von der Tür kam, die sich gerade öffnete. Herein trat Captain Phasma in ihrer glänzenden Uniform. In ihrer Hand hielt sie einige Dinge, die ich nur schwer identifizieren konnte. Es war etwas, wie ein Headset und zwei Armbänder, die die beiden Sturmtruppler in die Hand bekamen.
„Du weißt doch sicherlich, was das ist, nicht wahr?", fragte Hux und sah zu mir. Unsicher fixierte ich die Gegenstände, während die Strumtruppler, die eben noch an der Tür positioniert waren, zu mir gingen und jeweils in einer Hand die Armbänder trugen. Neben mir blieben sie stehen und der erste legte das Armband an, wobei ich ihn nur nachdenklich musterte und versuchte zu erkennen, was es war, als es mir plötzlich einfiel. Der zweite wollte mir gerade das rechte Armband anlegen, doch ich riss meine Hand, soweit es ging, weg und versuchte ihn davon abzuhalten mir das zweite Teil anzulegen.
Es waren Stromschlaggeräte.

It's You (Kylo Ren ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt