✨Kapitel 71

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A/N: Dieses Kapitel ist auf Wunsch aus Kylos Sicht geschrieben. Nicht, dass ihr euch noch wundert...
Also dann: Viel Spaß beim Lesen 😎😄

Kylo Ren P.O.V.

Vögel zwitscherten laut um mich herum und in der Ferne sprudelte eine kleine, ruhige Quelle. Die Sonnenstrahlen kitzelten wärmend auf meiner Haut. Ich lag mit geschlossenen Augen auf dem Rücken in der Wiese, deren Gras sich weich anfühlte. Ein frischer Wind kam auf und brachte die Blätter der Bäume zum Rascheln. Mit einem Lächeln atmete ich tief ein und aus. Es war einfach nur wunderbar so im Gras zu liegen und den Moment zu genießen; etwas, das ich schon lange nicht mehr getan hatte.
Hinter mir hörte ich leise Schritte, doch ich machte mir nicht die Mühe die Augen zu öffnen, schließlich wusste ich bereits, wer es war.
„Hallo, Ben." Ihr Stimme fügte sich in die Geräusche um mich herum perfekt ein. So, wie ich ewig dem Wind, Wasser und Zwitschern der Vögel lauschen könnte, so könnte ich ihre Stimme auf ewig hören.
„Hallo, Lyria.", antwortete ich mit noch immer geschlossenen Augen. Ihr wunderschön helles Lachen erklang. „Du hast es dir aber sehr bequem gemacht." Ich nickte nur. „Und entspannt wirkst du auch." Ich konnte hören, wie sie sich in das Gras setzte. Plötzlich fiel mir ein Schatten auf das Gesicht und erst da öffnete ich meine Augen, um zu sehen, dass Lyria mit ihrem Gesicht direkt über meinem hing. Sie lächelte breit und ein Funkeln lag dabei in ihren Augen.
„Na sowas, er schläft also doch nicht.", scherzte sie, was mich grinsen ließ.
„Nein, das tue ich nicht." Mit ihrer Nasenspitze berührte sie meine, was leicht kitzelte. „Dann muss ich dich also gar nicht wachküssen?"
Mit einem schelmischen Schmunzeln lehnte sie sich wieder etwas zurück. Schnell streckte ich meine Arme nach ihr aus. „Du musst mich zwar nicht wecken, aber was hältst du dennoch von einem Kuss?", fragte ich sie leise. Das ließ sie innehalten. Langsam lehnte sie sich wieder herab und legte ihre Lippen auf meine. Ein warmes Gefühl ging davon aus, noch wärmer als die Strahlen der Sonne, denn dieses Gefühl ging förmlich unter die Haut. Mein Herz schlug schneller vor Freude und Liebe zu ihr. Ja, ich liebe sie, wie ich niemand anderen lieben könnte!
Sie löste sich wieder von mir, verweilte jedoch nur wenige Zentimeter über mir. Erneut strahlte sie und ihr Lächeln wurde nur breiter. „War das zufriedenstellend?" Übertrieben nachdenklich legte ich mir einen Finger ans Kinn und zog eine Augenbraue nach oben. „Ich weiß nicht ganz...", murmelte ich. Erneut beugte sie sich herab, doch bevor sie mich küssen konnte, zog ich sie zu mir, weshalb sie das Gleichgewicht verlor und nach vorne fiel. Schnell rollte ich mich zur Seite und setzte mich auf. Lyrias erschrockener Schrei war in ein lautes Lachen umgestiegen, als sie sich auf den Rücken rollte.
„Ben, du Idiot!", rief sie aus, doch allein an ihrer Stimme konnte man ablesen, dass sie es nicht beleidigend meinte. Sie hatte ihre Augen zusammengekniffen. Ohne zu zögern rollte ich mich wieder zu ihr, sodass ich mich mit beiden Armen neben ihre abstützen konnte. „Wen nennst du hier einen Idiot?!" Sie riss ihre Augen auf, als sie merkte, dass ich sie eingesperrt hatte, doch das Lächeln verschwand nicht. „Na wen wohl?", fragte sie feixend, „Womöglich einen gemeinen Idioten, der mich einfach so ins Gras befördert und das, obwohl ich ihm gerade einen Kuss geben wollte." Ich lehnte mich näher zu ihr. „Mhm, wer könnte das wohl sein? Das ist mir ein Rätsel!" Diesmal war ich es, der sie feixend anblickte. „Aber keine Sorge, den verpassten Kuss hole ich einfach nach!" Und mit den Worten legte ich meine Lippen auf ihre. Sie erwiderte den Kuss und bewegte ihre Lippen synchron zu meinen. Als ich mich wieder löse, glühten ihre Wangen leicht. „Du bist echt ein Idiot!", begann sie zu kichern. Mein Grinsen wurde breiter. „Dein Idiot!" Mit einem leichten Schimmern in den Augen, legte sie ihre Hand an meine Wange und flüsterte: „Ja, mein Idiot!" Mit ihrer anderen Hand griff sie nach meinem Hemd und zog mich damit wieder zu sich.
Wenig später lag ich auf der Decke, die sie mitgebracht hatte. Mein Kopf war auf ihrem Schoß gebettet und mit ihren Fingern, strich sie mir sanft durch die Haare. Ihre andere Hand hatte sie mit meiner verschränkt. Lächelnd hatte ich wieder meine Augen geschlossen.
„Es ist wunderschön hier, nicht wahr?", fragte sie leise.
„Ja, ich wünschte es könnte ewig so bleiben." Dieses Gefühl der Sicherheit zu spüren, eine innere Ruhe zu haben und glücklich zu sein.
„Das kannst du doch." Behutsam fuhr sie mit ihrem Finger über meine Wange. „Jetzt, wo du dich mir angeschlossen hast und wir endlich auf einer Seite stehen..." Sie gab mir einen fast schon flüchtigen Kuss auf die Stirn. Ja, das stimmte; ich hatte ihre Hand ergriffen und mich ihr angeschlossen, um bei ihr zu sein.
Plötzlich flimmerte vor meinem Auge ein Bild auf. Leia stand vor einem Grab auf einem Berg, das mit Blumen bestückt war. Doch so schnell das Bild gekommen war, so schnell war es auch wieder weg.
„Leia?", hauchte ich erstaunt, als ich meine Augen öffnete, aber nur Lyria erblickte, die mit einem Lächeln meine Haare durchfuhr. „Leia ist im Haus, Ben. Sie hat gesagt, dass sie heute backen wollte." Für einen Moment verwirrte mich diese Aussage, doch als würde mir erst jetzt wieder einfallen, dass es normal war, dass meine Mutter im Haus backte, schloss ich wieder meine Augen. Plötzlich drang eine entfernte Stimme an mein Ohr, die nicht in diese Umgebung zu passen schien. Es war eine Frauenstimme, die mir aber nicht bekannt vorkam: „Es tut mir leid, General, aber wir können nichts mehr für sie tun. Die Geräte können nicht sagen, was ihr fehlt und auch keine der Medikamente scheinen anzuschlagen."
Verwirrt hob ich den Kopf und sah mich um, doch dort war nur die weite Wiese zu sehen und der Wald in einiger Entfernung „Was ist denn, Ben?", fragte Lyria besorgt. „Hörst du das auch?" Sie hielt kurz inne und lauschte, doch dann schüttelte sie den Kopf. „Nein. Vermutlich spielt der Wind dir nur einen Streich." Damit gab ich mich zufrieden und ließ mich wieder ins Gras sinken. Gerade, als ich mich wieder entspannen wollte, ertönte die Stimme erneut: „Ich weiß nicht, wie lange ihr Herz noch schlagen wird, aber sie wird ziemlich sicher nicht mehr lange leben. Ich schlage also vor, dass sie sich von Lyria verabschieden, solange sie können." Plötzlich flackerte wieder ein Bild vor meinem Augen auf. Diesmal erkannte ich Lyria, die dort in einem weißen Bett lag und an mehrere Geräte angeschlossen war. Sie lag reglos da, ihre Haut sehr blass, ihre Lippen bläulich und auf ihrem Mund lag eine Maske, die für ihre Beatmung zuständig war.
Sobald das Bild wieder verschwunden war, riss ich erneut meine Augen auf und fuhr hoch. Doch Lyria saß nicht wie zuvor bei mir und wunderte sich über mein Verhalten. Sie war einfach weg.
„Lyria?", fragte ich laut und stand auf. Etwas an diese Situation war komisch. Und langsam fiel mir auch auf, was es war: Die Vögel hatten aufgehört zu zwitschern und es herrschte eine drückende Stille, wie vor einem Sturm. Hier stimmte etwas überhaupt nicht!
Ich drehte mich im Kreis, auf der Suche nach Lyria, die einfach so verschwunden war. Meine Nackenhaare stellten sich auf. Gefahr lauerte! Die Wiese um mich herum verblasste. Tödliche Stille senkte sich herab, während eine drückende Dunkelheit heraufzog.
Einige Zeit passierte nichts, bis plötzlich Flammen um mich herum aufflackerten und sich mir ein Schlachtfeld offenbarte. Trümmer brannten in der Ferne und neben mir. Reflexartig ging ich in eine Abwehrstellung und suchte nach der Bedrohung, die ich so deutlich spürte.
„Ben..." Als ich diese Stimme hörte, zuckte ich erschrocken zusammen. Lyria! Doch in dieser Stimme schwangen Qualen mit. Blitzschnell suchte ich nach der Geräuschquelle, als ich sie plötzlich erblickte. Sie lag am Boden, etwas entfernt. Sofort rannte ich zu ihr, wobei ich beinahe über ein glühendes Metallteil stolperte. „Lyria!"
Sie hatte ihre Augen geschlossen. Ihre Kleidung war mit Blut getränkt und auch ihr Gesicht war beschmiert mit einer Mischung aus Blut und Dreck. Ich kniete mich neben sie. „Lyria!", wiederholte ich ihren Namen. Vorsichtig schüttelte ich sie an der Schulter. „Lyria, wach auf! Bitte!" Meine Stimme brach ab. Verzweifelt hievte ich ihren schlaffen Körper in meine Arme und lehnte sie an mich.
„Lyria, ich bin es, Ben! Wach bitte auf!", flehte ich leise, während ich ihr eine Strähne aus dem Gesicht strich. Was war mit ihr passiert?! Tränen der Verzweiflung sammelten sich in meinen Augen.
„...Ben...", murmelte sie mit dünner Stimme. So leise, dass ich es fast nicht gehört hätte. Sie lebte also noch! Vor Erleichterung atmete ich auf. Ihre Augenlider flackerten, als sie ihre Augen aufschlug. Das Gold ihrer Augen wirkte matt. Ich konnte spüren, wie sie zu zittern begann, weshalb ich sie noch näher an mich drückte, gleichzeitig darauf bedacht ihr nicht wehzutun.
„Du...bist...hier...", brachte sie mühsam hervor. Ich konnte sehen, dass ihr das Reden Schmerzen bereitete. „Ja, ich bin hier! Keine Sorge, es wird alles gut, du musst nur wach bleiben.", versicherte ich ihr. Sie verzog ihren Mund zu einem sanften Lächeln und schloss ihre Augen wieder. „Mir tut alles weh!" Mit Tränen in den Augen drückte ich ihre Hand, die sie nach mir ausstreckte. „Ich weiß, Lyria, ich weiß."
Hilflos sah ich mich um. Gab es hier in der Nähe die Möglichkeit sie zu verarzten? Was war hier überhaupt passiert?!
„Ben, ich...ich liebe dich.", sprach Lyria erneut, was meine Aufmerksamkeit weckte. Plötzlich wurde sie von einem starken Hustenreiz geschüttelt. Sie verkrampfte sich und ich konnte sehen, dass ihr Tränen aus den Augen traten. Als sie nicht mehr husten musste, fiel sie schlaff in sich zusammen. Aus ihrem Mund lief Blut! Erschrocken riss ich die Augen auf und wischte die Blutspur weg, doch es kam immer wieder eine neue nach.
„Lyria, wenn du noch etwas durchhältst, dann bringe ich dich in Sicherheit, wo sich jemand um deine Verletzungen kümmern wird." Während ich sprach, legte ich sie anders hin, um sie besser hochheben zu können. „Wir suchen dir jetzt Hilfe!" Mit den Worten stemmte ich mich vom Boden ab und trug sie in meinen Armen.
„Ben, es ist zu spät.", murmelte sie schwach, doch ich schüttelte unter Tränen den Kopf. Ein Teil in mir wusste, dass sie recht hatte und ich nichts mehr für sie tun könnte, doch der andere Teil wollte sie nicht verlieren. „Nein! Du musst nur wach bleiben und etwas durchhalten, dann geht es dir besser!", versicherte ich ihr mit Nachdruck. Sie schloss wieder ihre Augen. „Bleib bei mir, Lyria!" Ich stolperte fast schon über das weite Feld auf der Suche nach Hilfe, doch niemand war da.
„Hilfe! Kann mir jemand helfen?! Bitte! Ich brauche einen Arzt!" Meine Stimme hallte über das Feld, doch keine Antwort kam. Alle waren tot!
Plötzlich spürte ich eine Hand an meiner Wange und sah zu Lyria herab. Sie hatte ihre Augen schwach geöffnet und ihren Arm ausgestreckt, um mich zu berühren. „Ben...es bringt nichts..." Vehement schüttelte ich den Kopf. „Doch! Du musst nur bei mir bleiben!" Sie lächelte sanft, doch unter allem konnte ich sehen, wie sehr sie litt.
„Ich liebe dich, Ben. Vergiss das bitte nicht." Ihre Hand übte einmal Druck aus und dann fiel sie schlaff herab. „Lyria, bleib wach!", rief ich panisch aus, als sich ihre Augenlider schlossen. Verzweiflung überkam mich, als ich spürte, wie sie in meinen Armen erschlaffte und ihren letzten Atmen aushauchte. Sie war tot!
Das Rauschen in meinen Ohren wurde immer stärker. Ich sank auf meine Knie und drückte ihren leblosen Körper verzweifelt an mich, während die Tränen ungehemmt aus meinen Augen traten. Ich hatte ihr nicht helfen können und nun war Lyria tot!

It's You (Kylo Ren ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt