Ich musste eingeschlafen sein, nun war ich wieder wach, ließ meine Augen jedoch noch geschlossen, nur für einen kurzen Augenblick, ich wollte schlafen. Dann fiel mir wieder ein, wo ich war und so schnellte ich ruckartig hoch.
In dem Raum war es dunkel. Nur einige spärliche Lampen leuchteten an der Decke und spendeten etwas Licht, dennoch war es ziemlich dunkel. Da ich nicht wusste, wie spät es war, stand ich auf und sah mich suchend um. Ich war alleine in dem Raum. Seufzend setzte ich mich wieder auf das Bett und schloss die Augen.
Überrascht legte ich den Kopf schief, als sich etwas in meinem Kopf bemerkbar machte. Es war, als spürte ich etwas, das an meinem Verstand arbeitete. Und plötzlich waren sie da. Ganz leise Stimmen, die mir etwas zu wisperten. Erst leise und dann immer lauter, doch sie wurden nicht zu laut.
Es war, als würden um mich herum Menschen stehen und mir etwas zu wispern, doch ich konnte nicht verstehen, was sie sagten. Es glich einem Hauchen. Ich öffnete dich Augen und fixierte den Raum. Mit jeder Sekunde, die verstrich wurden die Stimmen drängender, doch es wurde nicht lauter.
Im Raum war niemand, weshalb von niemanden dort die Stimmen kommen konnten. Ratlos stand ich auf und trat einige Schritte durch den Raum. Da fiel mir auf, dass die Stimmen etwas leiser wurden. Sie waren noch da, leise.
Langsam schritt ich durch den Raum und stellte fest, dass die Stimmen leiser und lauter wurden. Mal wurden sie stärker und mal schwächer. Mit langsamen und bedächtigen Schritten lief ich den Raum ab.
Von außen sah es vermutlich sehr merkwürdig, wie ich einige Schritte in eine Richtung lief und dann abrupt in eine anderen ging, nur um ein wenig weiter wieder zu drehen. Doch ich suchte nach der Quelle der Stimmen. Es war zwar merkwürdig, dass ich nicht einfach nur Stimmen in meinem Kopf hörte, sondern, dass sie an verschiedenen Stellen stärker waren, doch Angst hatte ich keine. Es war nur verwunderlich. Gerade fiel mir auf, dass etwas auf dem Boden lag, nicht weit von mir. Es war nicht gerade groß. Als ich langsam näher trat wurden die Stimmen immer lauter und ich erkannte, was es war. Es war der Handschuh, den ich Kylo Ren abgerissen hatte.
Kurz bevor meine Stielspitze ihn berührte wurden die Stimmen so laut, wie sie nur konnten. Es war noch ein Flüstern, doch es war unruhig und lauter, mit Nachdruck. Unsicher kniete ich mich hin und sah das schwarze Leder an. Was war daran so besonders? Ich streckte meinen Arm danach aus und hatte das Gefühl, als würde mich der Handschuh rufen. Meine Hand zitterte leicht, als ich sie ausstreckte.
Sobald meine Fingerspitzen den Handschuh berührten, durchfuhr mich etwas, gleißend helles Licht erschien vor meinem inneren Auge und ich zuckte zusammen. Abrupt verspannte ich mich und kniff die Augen zu.
Sobald das Gefühl nachgelassen hatte, öffnete ich sie wieder. Der Raum in dem ich mich befand wirkte anders. Ich wusste nicht, was anders war, aber etwas fühlte sich anders an. Meine Wahrnehmung war auch etwas verändert. Erstaunt drehte ich mich um und sah dort etwas stehen. Auf einer Ablage befand sich etwas. Neugierig trat ich näher und erkannte eine schwarze Maske. Sie ähnelte der, die Kylo Ren trug. Sie war sehr verschmort und doch konnte man noch erahnen, wie sie früher ausgesehen haben musste.
Die leeren Augen starrten mir entgegen, was dafür sorgte, dass mir ein Schauer über den Rücken lief. Es war gruselig und dennoch ging ich einige Schritte näher. Verwundert, was diese zerstörte Maske hier machte. Kurz ließ ich meinen Blick durch den Raum schweifen, wobei mir auffiel, dass ich mich nicht mehr in der Zelle befand. Wo ich war, wusste ich nicht. Die Wände waren dunkel und im Raum gab es kein Licht. Das einzige, was durch wundersame Weise beleuchtet war, war die merkwürdige Maske.
Mein Blick glitt wieder zur Maske und mir fiel etwas auf. Eine kleine, weiße Schneeflocke fiel langsam herab. Lautlos landete sie auf dem verbrannten Metall. Sie schmolz nicht. Plötzlich sah ich aus dem Augenwinkel, wie noch mehr kleine Flocken herunterfielen. Erstaunt drehte ich meinen Kopf nach oben, wo sie herkommen müssten, und erkannte dort Baumkronen.
Der Himmel war dunkel und durch die Löcher zwischen den kahlen Bäumen fiel feiner Schnee. Ich sah wieder zum Boden, wo meine Füße bereits von Schnee verdeckt wurden. Entgeistert atmete ich hörbar aus und eine Atemwolke bildete sich. Kalter Wind wehte mir in den Nacken, weshalb ich eine Gänsehaut bekam.
Eine Stimme durchschnitt die Stille und ließ mich zusammenzucken.
„Die erste Ordnung erhob sich aus der dunklen Seite, doch du nicht." Die Stimme gehörte einem Mann, den ich als älter Einschätzen würde, doch die darauffolgenden Worte, rissen mich aus meine Überlegungen.
„Ich zeige dir die dunkle Seite!" Diese Stimme würde ich unter allen wiedererkennen, auch den drohenden Unterton darin. Es war die von Kylo Ren. Ängstlich sah ich mich um und versuchte ihn irgendwo zu entdecken.
Als ich Schritte hörte wollte ich schnell weglaufen und rannte los. Der Schnee knirschte leise unter meinem Gewicht und ich wollte gerade zwischen zwei Bäumen durch, als ich plötzlich etwas hörte. Ein vertrautes Geräusch ertönte und versetzte mich in Angst. Das unruhige Flimmern und Surren eines Lichtschwerts. Nicht von irgendeinem, sondern von dem roten von Kylo Ren. Und tatsächlich trat er hinter dem Baum, zu dem ich gerade lief, hervor.
Die rote Klinge leuchtete und einige Schneeflocken reflektierten es. Die, die mit der Klinge in Kontakt kamen, gaben ein leises Zischen von sich und schmolzen. Er trat langsam hervor und in seiner Maske spiegelte sich ebenfalls das rot seiner tödlichen Waffe. Panisch riss ich die Augen auf und stolperte rückwärts, wobei mir ein kleiner Aufschrei entwich. Sobald ich mich wieder gefangen hatte, drehte ich mich um, um schnell in die andere Richtung zu flüchten, doch erneut leuchtete ein Lichtschwert auf. Im Gegensatz zu dem von Kylo Ren war es blau und hatte nur eine einfache Klinge.
Das Mädchen, das diese Klinge führte hatte einen wütenden Gesichtsausdruck. Sie war entschlossen. Die blaue Klinge raste auf mich zu. Ich konnte nicht schnell genug ausweichen und die Klinge müsste durch meine Seite schneiden. Doch, als ich einige Schritte zu Seite stolperte und keinen Schmerz spürte, sah ich an mir herunter. Da war nichts. Meine Kleidung war unversehrt und ich hatte nicht mal die kleinste Spur eines Karzers. Verwundert tastete ich an meinem Bauch, doch dort war auch nichts. Das Geräusch von zwei aufeinanderprallenden Klingen ertönte und ich sah zur Seite. Das Mädchen kämpfte nicht gegen mich. Nein, sie kämpfte gegen einen jungen Mann, der ebenfalls ein Lichtschwert hielt, das dem von Kylo Ren sehr ähnelte. Seine dunklen Haare fielen ihm durcheinander ins Gesicht.
Gerade stolperte er leicht geschwächt zurück, wodurch er ungeschützt war und seine Angreiferin ihn in den Bauch treten konnte. Er fiel zu Boden und landete ausgestreckt auf dem schneebedeckten Boden. Die Klinge seines roten Lichtschwerts traf auf den Schnee und erhitzte ihn so sehr, dass er zischend verdampfte. Das Mädchen stand mit einem wütenden Gesichtsausdruck über ihm. Ihre Zähne waren gebleckt und sie funkelte die Person, die sich unter ihr im Schnee zusammenraufte, hasserfüllt an. Er richtete sich wieder auf und setzte erneut zu einem Angriff an, den sie aber abwehrte. Gerade, als sie einen vernichtenden Schlag von oben machen wollte, griff er ihr Handgelenk und verhinderte es somit. Sie griff ebenfalls nach seinem Handgelenk um seinen Angriff abzuwehren. Und so kämpften beide miteinander um die Macht.
Sie beachteten mich nicht und langsam bezweifelte ich, dass ich in diesem Geschehen wirklich anwesend war.
Schließlich schaffte es das Mädchen ihrem Gegner die Waffe aus der Hand zu schlagen. Sie holte aus und die blaue Klinge traf auf sein Gesicht. Getroffen fiel er zu Boden, während sie nur schwer atmend und noch immer wütend auf ihn heruntersah. Sie war entschlossen. Das sah man ihr an. Ihr Lichtschwert erleuchtete ihr Gesicht und der Wind wurde stärker.
Plötzlich fing alles an zu wackeln und es wurde laut. Die Bäume und der Boden wackelten und es fielen Äste herunter. Mit einem Mal öffnete sich ein Spalt im Boden, der immer größer wurde und zwischen den beiden Gegnern entstand. Er wurde immer größer und trennte die beiden noch mehr. Der am Boden liegende Verletzte versuchte sich aufzurichten und hob den Kopf, was ihm sehr schwerfiel. Er sah dem Mädchen nach und plötzlich richtete sich sein Blick in meine Richtung und ich bezweifelte doch, dass ich gar nicht richtig hier war.
Doch lange konnte ich mich nicht wundern, denn plötzlich knackte ein Baum und der Boden unter mir fing an stark zu wackeln. Mit einem Blick nach oben stellte ich fest, dass der Baum gerade drohte mich zu erschlagen, also wollte ich aus der Reichweite laufen, doch mein Untergrund wackelte so sehr, dass ich das Gleichgewicht verlor und zu Boden fiel, wobei ich ein wenig zur Seite rollte. Der Baum fiel und prallte auf den Boden. Schnee und Dreck flog durch die Luft und ich kniff die Augen zusammen.
Doch der starke Wind hatte aufgehört und ich spürte keinen Schnee mehr, der gegen mein Gesicht fiel. Verblüfft riss ich die Augen wieder auf und sah mich um. Ich befand mich wo ganz anders. Es waren weder Wald, noch Schnee zu sehen. Doch in einiger Entfernung befand sich etwas. Dort stand ein kleiner Junge. Gerade einmal 14 Jahre alt. Seine dunklen Haare hingen ihm in sein Gesicht, während er zu jemandem hinaufsah. In seinem Blick lag jedoch keine Angst, etwas ganz anderes es war Ehrfurcht.
Dann erkannte ich, zu wem er sah. Es war die Gestalt eines alten Mannes, dessen Gesicht mit tiefen Falten und Narben übersät war. Seine schrumpelige Hand hatte er ausgestreckt und seine langen, knorrigen Finger streckten sich dem kleinen Jungen entgegen. Der Junge nickte, woraufhin der Mann ihn zufrieden musterte. Seine Augen sahen ihn lauernd an, während er leicht nervös zur Seite sah, fast so, als sähe er mich. Sein Blick durchbohrte mich. Obwohl es nur eine Sekunde dauerte, fühlte es sich an, wie eine Ewigkeit.
Eine unangenehme Ewigkeit!
Der Junge hatte sich eben verbeugt und sah wieder auf. Der Blick des alten Mannes schnellte wieder zu ihm und er nickte.
„Gut, mein Schüler!", sprach er und ich erzitterte. Mir liefen Schauer über den Rücken. Seine Stimme war rau und durchdringend. Ein letztes Mal glitt sein Blick zu mir und ich erschauderte. Es war so, als würde er wissen, dass ich hier war. Seine Augen durchbohrten mich und ich wusste, dass ich seinem forschenden Blick nicht standhalten konnte, also sah ich zu Boden.
Doch, als ich einen weiblichen Schrei hörte sah ich auf. Vor mit befand sich nicht mehr der kleine Junge und der alte Mann, stattdessen standen auf einem breiteren Metallweg über einem tiefen Abgrund, zwei Menschen. Der eine war bereits älter und hatte graue Haare, wogegen der andere jünger war. Er hatte dunkle, lockige Haare und seine Gesichtszüge waren verzerrt. Ich erkannte ihn wieder, als den Jungen aus dem Wald. Er sah den Mann vor sich unentschlossen an. Beide hielten etwas fest. Es war etwas Schwarzes, metallisches. Bei näherem Hinsehen erkannte ich, dass es das Lichtschwert von Kylo Ren war.
Verwundert wollte ich nähertreten, doch im nächsten Moment leuchtete es auf und durchbohrte den alten Mann. Erschrocken blieb ich stehen und starrte auf das Geschehen. Ich sah zu, wie der Mann die Hand hob und sie auf das Gesicht seines Gegenübers legte. Nicht feindselig, beinahe liebevoll. Und schon erlosch die Klinge und er fiel von dem Metall Weg runter in die Tiefe.
Plötzlich änderte sich meine Umgebung erneut und ich sah auf den Boden. Er war weiß, als würde dort Schnee liegen, nur, dass er unter meinen Füßen wie Kies knirschte. Zwei Gestalten in der Ferne erweckten meine Aufmerksamkeit. Schnell lief ich näher, um zu erkennen, wer sie waren, wobei mir auffiel, dass ein starker Wind wehte. Als ich in der Nähe zum Stehen kam, erkannte ich, dass es der dunkelhaarige Junge von vorher war. Nur hatte er diesmal eine Narbe quer übe sein Gesicht und wirkte ein wenig älter. Sein Gesicht war im Vergleich zu vorher wütend verzerrt und er war angespannt. Sein schwarzer Mantel flatterte gerade zu Boden, während er einen anderen älteren Mann anschrie. Ich verstand nicht, was er sagte, doch ich sah, dass dieser ein blaues Lichtschwert hatte. Er trug einen Bart und hatte einen dunkelbraunen Umhang an. Sein Blick war entschlossen, doch keinesfalls so hasserfüllt, wie der des anderen, der zu meiner Verwunderung ein Lichtschwert wie Kylo Ren hatte.
Schnee wehte durch die Luft und traf auf mein Gesicht. Schon im nächsten Moment rannte der junge mit dem Lichtschwert los und wollte sich auf den Älteren stürzen. Ich bekam nicht mit, was passierte, da sich plötzlich alles änderte, kurz bevor die beiden Klingen aufeinandertreffen würden.
Starker Regen nahm mir die Sicht und, als er wieder etwas weniger wurde, befand ich mich an einem anderen Ort.
Es war mitten in der Nacht und überall dunkel. Meine Kleidung war bereits durchnässt der regen prasselte unaufhörlich auf mich nieder. Ich hörte das Geräusch eines Lichtschwerts, dass aktiviert wurde und drehte mich erstaunt um. Im Regen stand eine Gestalt mit einem Hut oder etwas Ähnlichem und wollte gerade loslaufen. Doch seine Brust wurde ganz plötzlich von einer roten Klinge durchbohrt. Schmerzerfüllt schrie er auf und fiel vor mir auf den Boden.
Mit aufgerissenen Augen starrte ich seinen Mörder an. Es war eine Person mit Maske, hinter dem noch mehr Menschen standen. Ungefähr sieben. Langsam ging ich rückwärts, wobei ich über einen kleinen Stein stolperte und ins Taumeln geriet. Da drehte sich der Mörder zu mir um und ich erkannte, wer es war. Es war Kylo Ren.
Er sah direkt zu mir und schnell drehte ich mich um, um mich zu vergewissern, dass niemand hinter mir stand, der gemeint war. Doch dort stand niemand, also musste er mich angesehen haben. Mit zielstrebigen Schritten trat er auf mich zu und ich stolperte rückwärts. Sein Lichtschwert hatte er nicht mehr aktiviert, doch er hielt es in der Hand.
Plötzlich stieß ich gegen etwas und drehte panisch den Kopf. Sobald ich sah, was mich dort erwartete, schrie ich erschrocken auf. Auf dem Boden lagen überall Leichen, deren Kleidung durchtränkt war. Mein Blick huschte über den Boden und mir fiel auf, dass überall jemand lag, wohin ich auch sah. Nicht nur hinter mir. Der Boden war bedeckt davon.
Plötzlich hörte ich Schreie. Schmerzensschreie. Es waren unerträgliche Schreie und plötzlich stieg mir der Geruch nach Qualm in die Nase. Es brannte. Rechts von mir brannte ein großes Gebäude und das, obwohl es so stark regnete. Als ich meinen Kopf nach links drehte, sah ich, dass dort auch Dinge brannten, Hütten. Ich sah Sturmtruppler mit Flammenwerfern und Menschen, die hilflos durch die Gegend rannten, während sie schrien.
Sie starben, doch ihre Schreie hallten in meinem Kopf nach und hörten nicht auf. Sie wiederholten sich und wurden immer mehr. Als plötzlich meine Umgebung verschwamm und ich auf einer Brücke auf einem Schiff stand. Vor mir sah ich mehre rote Strahlen, die alles in eines blutrotes Licht tauchten. Und je länger ich dort stand, desto lauter wurden die Schreie. Sie wurden schmerzerfüllter und lauter. Immer mehr Schreie. Mein Kopf drohte zu zersprengen und ich hielt es nicht mehr aus, weshalb ich verkrampft die Augen zudrückte und meine Hände auf die Ohren presste, doch es half nichts, denn die Schreie kamen nicht von außerhalb.
Sie waren in meinem Kopf! Und sie hörte nicht auf. Es tat weh und ich musste in die Hocke gehen vor Schmerzen. Die Schreie wurden immer lauter und ich konnte es langsam nicht mehr aushalten. Die Schmerzen in meinem Kopf wurden zu stark und ich machte das, wozu ich noch im Stande war.
Ich schrie. Ich schrie so laut ich konnte.
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It's You (Kylo Ren ff)
FanfictionMan kennt sie unter vielen Namen, doch kaum jemand kennt sie wirklich. Eine, die im Schatten lebt, die von niemandem gesehen wird. Und doch wurde sie von einer Person gefunden. In Zeiten des Krieges werden harte Maßnahmen gefordert. Der Widerstand h...