Nur ungern stand ich am nächsten Morgen auf, um mich fertig zu machen.
Barfuß trat ich vor den Kleiderschrank und suchte mir frische Kleidung raus, wie sonst auch ein schwarzes Top und eine bequeme, schwarze Hose.
Vor dem Spiegel im Badezimmer machte ich mir die Haare, indem ich mir einen Zopf flocht. Zwar hatte ich keine Uhr, aber ich wusste, dass ich langsam zum Training kommen sollte, weshalb ich zur Tür trat und versuchte sie aufzumachen, doch sie war verschlossen. Verdutzt starrte ich das dunkle Holz an und grübelte. Kylo hatte mich tatsächlich in meinem eigenen Zimmer eingesperrt.
Mit einem frustrierten Seufzer trat ich zurück und sah mir das Zimmer genauer an. Erst jetzt fiel mir auf, dass neben meinem Bett ein Vorhang hing. Langsam schob ich den dunklen Stoff zur Seite und erblickte dahinter eine Fensterbank und ein Fenster. Es war so breit, dass ich mich auf die Fensterbank mit ausgestreckten Beinen setzten konnte und fast so hoch wie das Zimmer. Staunend starrte ich hinaus in die Sterne und musste lächeln.
Es war eine Ewigkeit her, dass ich so was gesehen hatte, auch, wenn ich immer durch das Schiff geführt wurde, so hatte ich nie ein Fenster erblickt. Erst, als es an der Tür klopfte, riss ich mich von dem Anblick los und ließ den Vorhang wieder vor das Fenster fallen.
„Ja?", fragte ich laut genug, dass man es draußen hören konnte.
„Wir sollen Sie zum Training bringen!", hörte ich und trat vor die Tür.
„Dann macht halt die Tür auf!", knurrte ich, da es mich störte, dass sie einfach von außen die Tür öffnen konnten, wann sie wollten.
„Das würden wir ja, aber so einfach ist das nicht... Sie ist wohl auch von innen verschlossen..." Jemand wackelte an der Tür, doch sie öffnete sich nicht.
„Oh...", murmelte ich nur und sah neben der Tür einen Knopf. Wenigstens etwas, ich kann mich in meinem Zimmer einsperren und dann kommt niemand rein. Das ist gut...
Ich drückte den Knopf und ein kurzes Geräusch ertönte, und schon ging die Tür auf. Die zwei Sturmtruppler stellten sich sofort gerade hin. Wortlos trat ich zu ihnen und wir gingen los.
Auf dem Weg sah ich mich immer wieder um und beobachtete meine Umgebung. Anfangs hatten die meisten Gänge noch gleich gewirkt, doch mittlerweile konnte ich Unterschiede erkennen.
„Wir sind da.", riss mich die Stimme von einem aus den Gedanken. Mit einem Nicken von mir als Antwort gingen sie wieder, um ihrer Arbeit nachzugehen. Sobald ich die Halle betreten und Kylo entdeckt hatte, lief ich zu ihm.
„Dein Ernst?!", war das erste, was ich zu ihm sagte. Überrascht hob er den Kopf und zog seinen Helm aus, wobei ich sehen konnte, wie er seine Augenbraue hochzog.
„Guten Tag, Kylo, wie geht es dir?
Prächtig, danke der Nachfrage.
Und wie hast du so in deinem Zimmer geschlafen?
Ebenfalls prächtig, danke für das tolle Zimmer! Ich bin ja so froh!
Das freut mich aber!", begann er zu sprechen, wobei er bei den Sätzen, die ich scheinbar sagen sollte, seine Stimme höher verstellte. Augenverdrehend sah ich ihn an, bis er fertig war und mich vorwurfsvoll ansah. Ich sollte ihn vorwurfsvoll ansehen, nicht er mich!
„Du hast mich in meinem Zimmer eingeschlossen?!", beendete ich, was ich eigentlich sagen wollte, während ich empört die Arme verschränkte. Seine Miene wurde wieder normal und er zuckte nur mit den Schultern. „Wo liegt denn das Problem?"
„Wo....? Du... Ich bin wie in meiner Zelle eingesperrt!" Er winkte ab. „Aber es ist luxuriöser!" Wütend schnaubte ich auf. „Du hast wenigstens ein Badezimmer! Und du kannst die Tür verschließen."
„Ja, aber nicht öffnen!"
„Aber verschließen!" Es hatte keinen Sinn mit ihm zu diskutieren, nicht so.
„Fein, ich gebe ja zu, dass es ähnlich ist, wie vorher, aber du wolltest nur ein eigenes Zimmer. Mehr hast du nicht gewollt..." Er hatte leider recht. Widerwillig ließ ich die Arme sinken und nickte.
„Trainieren wir endlich?" Er musterte mich einen Moment und nickte dann.„Wie hast du eigentlich in deinem neuen Zimmer geschlafen?"
„Perfekt!", presste ich hervor, während ich mich wie immer dehnte und aufwärmte. „Na dann ist ja alles gut... wenigstens das gefällt dir an deinem neuen Zimmer!" Ich konnte mir ein kleines Grinsen nicht verkneifen und schüttelte schnell den Kopf.
Nach dem Aufwärmen bekam ich mein Lichtschwert und wir begannen zu kämpfen. Immer öfter konnte ich seine Angriffe abwehren, rechtzeitig ausweichen und selbst einige gute Schläge setzten.
„Du musst aufpassen, dass du durch das parieren der oberen Schläge nicht deine Seite ungeschützt lässt, denn, wenn ich einfach einen Rückzieher mache" Er zog sein Schwert schnell weg und da ich davor noch mit viel Kraft gegen seine Klinge gedrückt hatte, taumelte ich nun nach vorne. Kurz aus dem Gleichgewicht war es ihm ein leichtes mit dem Lichtschwert an meine linke Seite zu kommen. „und du leicht getötet werden kannst."
Ich spürte ein unangenehmes Brennen an meinem Hals. „Au!", rief ich aus und sah fasste an diese Stelle. Kylo ließ seine Klinge sinken und ich sah ihn wütend an. An meinem Hals war eine wunde Stelle, die er mit seinem Lichtschwert leicht gestreift hatte.
„Wäre ich dein Feind, wärst du jetzt tot!"
„Danke für den Tipp!", knurrte ich nur wütend und ging zu den Flaschen, die auf den Kisten standen. Ein Wenig Wasser schüttete ich auf ein Stück Stoff und hielt es mir zum Kühlen auf die Stelle.
„Ich dachte, wir versuchen uns nicht umzubringen!"
„Ich hatte nur gesagt, dass ich dich nicht umbringen werde, von Verletzen war nie die Rede..." Aufgebracht schnaubte ich und trank noch schnell einen Schluck, bevor ich mich erneut in den Kampf stürzte.
Diesmal schützte ich meine Seite und schaffte es sogar bei ihm einen ähnlichen Angriff durchzusetzen. Nur knapp von seinem Hals entfernt schwebte meine Klinge.
„Du lernst gut.", murmelte er, als er sich wegdrehte und ich die goldene Klinge einzog.
„Ich hatte auch einen guten Meister!", entgegnete ich grinsend. Erstaunt zog er seine Augenbrauen hoch. „Oh, nicht dich. Ich meine jemand anderen!" Er drehte den Kopf zu mir und sah mich fragend an.
„Wieso denkst du, dass ich gegen dich kämpfen konnte, als du mich das erste Mal erwischt hast? Ich hatte davor schon ein paar Mal Übungsstunden."
„Bei wem?" Er ließ seine Klinge einfahren.
„Einem alten Freund von damals... Kenobi." Er wirkte interessiert, weshalb ich fortfuhr: „Damals, als ich noch etwas jünger war hat er mir die meisten Sachen beigebracht. Dank ihm bin ich eine der besten. Lerne vom besten und werde der Beste!"
„Deswegen trainiere ich dich ja, lerne vom Besten, eben..." Mit einem einfachen Verdrehen der Augen erzählte ich weiter: „Wir haben mit den Stöcken das Kämpfen geübt. Er hat mir auch viel über die Macht erzählen können..." Mehr hatte ich nicht gerade zu erzählen, was für ihn für Bedeutung sein sollte, weswegen ich einfach nickte.
„Aha.", gab Kylo nur von sich. Er stellte sich wieder auf und ließ sein Lichtschwert ausfahren.
„Weiter geht's!" das war es dann wohl mit der kleinen Pause...
Ich aktivierte ebenfalls mein Lichtschwert und wir begannen. Es war ein Kampf, der lange dauerte, so auch die anderen, doch oftmals gewann Kylo. Selten konnte ich gewinnen, doch ich hatte mich deutlich verbessert.
„Ich dachte, du hattest Unterricht in so etwas! Da müsstest du das doch besser können...", meinte er, als er mich besiegt hatte und mir gerade die Klinge an den Hals hielt.
„Also erstens war das schon Jahre her und ich hatte nicht oft Gelegenheit das Training anzuwenden, bis jetzt. Und zweitens:" Schnell wich ich seiner Klinge aus und drehte mich unter ihr durch, um zu einem seitlichen Schlag anzusetzen. Knapp, bevor ich ihn berührte, blockierte er und drückte kräftig gegen mich an. „Du kommst ganz schön ins Schwitzen, dafür, dass ich so schlecht bin...", höhnte ich und er knurrte nur. Auf seiner Stirn hatten sich wirklich schon Schweißtropfen gebildet und er schnaufte ziemlich. Noch ein Zeichen dafür, dass ich besser wurde. Es wurde anstrengender für ihn!
„Und doch bin ich besser als du!" Ich konnte kaum reagieren, da trat er mir die Beine weg und ich fiel zu Boden. Mein Lichtschwert fiel mir aus der Hand und er konnte mir seines an den Hals halten.
„Und tot!", knurrte er und ließ seine Klinge verschwinden. „Machen für erstmal eine Pause..." Mit diesen Worten wandte er sich ab und trat zu den Flaschen.
Schnell rappelte ich mich auf, griff mein Lichtschwert und steckte es mir an den Gürtel. Er kam wieder zu mir und begann zu trinken. „Du solltest deine Flasche auch holen. Zur Übung mal wieder mit der Macht... Wir wollen ja nicht, dass du deswegen einrostest. Augenverdrehend schüttelte ich den Kopf und beschloss es mir ein wenig leichter zu machen. Seine Flasche war deutlich näher... Also streckte ich meine Hand aus und riss sie ihm schnell mit der Macht aus der Hand. Sofort schloss ich meine Finger drum und hielt sie grinsend in der Hand, doch er war nicht sehr begeistert, was ich ihm nicht verübeln konnte... Er strecke ebenfalls seine Hand aus und wollte sie schon zu sich holen, doch ich durchkreuzte seinen Plan und wirkte auch mit der Macht darauf ein. Es herrschte eine Spannung zwischen uns, wie wir beide an der Flasche zogen und sie wurde immer größer, bis er es endlich schaffte und meine Macht nachließ. Nun war er es, der grinste.
„Tja, da musst du wohl doch deine eigene holen..." Feixend grinste er und hielt mir die Flasche hin, um mich zu ärgern. Mit einer schnellen Bewegung streckte ich die Hand aus und ließ die Flasche zu mir fliegen, wobei ich doch einige Zeit gebraucht hatte.
Mit einem Grinsen ließ ich mich auf den Kisten nieder und begann zu trinken. Kylo holte eingepackte Sandwiches hervor und überreichte mir eins davon. Hungrig biss ich hinein. Während ich das Essen verputzte, spürte ich die ganze Zeit Kylos Blick auf mir ruhen, doch ich ignorierte ihn einfach. Als ich das Sandwich jedoch aufgegessen hatte, sah ich auf und bemerkte, dass er mich mit schief gelegtem Kopf anstarrte. Seine Miene war nicht zu deuten. Mit einem Seufzen drehte ich mich komplett zu ihm um und weckte somit seine Aufmerksamkeit, weshalb er sich aus seiner -wortwörtlichen- Starre löste.
„Was machst du da?!"
„Ich habe nachgedacht..." Misstrauisch hob ich meine Augenbraue, denn es passte kaum zu ihm der grüblerische Typ Mensch zu sein.
„Über was?"
„Deine Augen." Verdutzt sah ich auf. „Meine... Augen?!" Er nickte. „Diese Farbe ist ja nicht wirklich... häufig. Ich habe sogar bis jetzt noch nie jemanden gesehen, der eine solche Farbe hat."
„Weil die meisten hier auch Helme tragen."
„Ich lasse das jetzt einfach mal unkommentiert... Aber um wieder auf das eigentliche Thema zurückzukommen: Ja, diese Farbe ist wirklich selten und was mich am meisten verwundert ist, dass du deine Meisterdiebin warst, die soweit ich das weiß nie erwischt wurde. Wie konntest du denn immer so unauffällig sein?" Diese Frage war wirklich verständlich.
„Wenn ich ehrlich bin, weiß ich es nicht genau... Aber du hast recht, es ist ungewöhnlich, wenn jemand mit goldenen Augen einen überfällt und dabei nie erwischt wird...besonders, wenn man bedenkt, dass ich fast jedem meiner Opfer in die Augen gesehen habe..." Nun war er es, der die Augenbraue hochzog. „Und irgendwie schaffte ich es dennoch jedes einzelne Mal erst dann bemerkt zu werden, wenn es zu spät war..."
„Wie genau ist das zu verstehen?" Mit einem Grinsen antwortete ich: „Ich war schon immer berühmt für meine Diebstähle! Das berühmte Goldauge hatte zugeschlagen und niemand konnte sich daran erinnern, wer es war, nur an goldene Augen und den goldenen Stein, den sie anstelle der Dinge, die ich gestohlen hatte, vorfanden."
„Wie ist das denn möglich?!"
„Ich weiß es nicht, aber ich habe angefangen meinen Opfern, kurz bevor ich sie ausraubte, direkt in die Augen zu sehen. So gefährlich es auch war, es war fast so, als würden sie mit dem Blick in meine Augen jegliche Vorsicht verlieren und vergessen, dass ein gefährlicher Dieb mit goldenen Augen sich durch die Gegend schleicht und schon waren sie ausgeraubt. Erst danach verstanden sie die Situationen, wie, als wären sie hypnotisiert worden..."
„Warte mal, du hast jedem deiner Opfer in die Augen gesehen?!" Ich nickte. „Aber das ist doch das dümmste, was man machen kann... wieso warst du dir denn so sicher, dass nichts passiert?" Wahrheitsgetreu zuckte ich mit den Schultern. „Ich war mir nicht sicher und bei jedem einzigen Mal hatte ich befürchtet, dass etwas genau deswegen schief gehen würde, aber es funktionierte immer."
„Blickkontakt ist schon immer etwas Mächtiges gewesen, aber so merkwürdige Dinge habe ich noch nie gehört...", murmelte er kopfschüttelnd.
„Sagt ausgerechnet der Mann, der Kisten in der Luft schweben lässt..." Er wollte etwas erwidern, doch schnell schloss er den Mund wieder und schüttelte einfach nur den Kopf. Ich bekam ein zweites Brot und, nachdem ich auch das fertig aufgegessen hatte, stand Kylo auf und trat zu den Kisten, die am Eingang standen. Er schien etwas zu suchen.
Neugierig stand ich auf und trat zu ihm, um über seine Schulter zu sehen.
„Was ist denn das?", fragte ich, als ich in der Kiste einige runde, metallene Geräte erkannte. „Die helfen dir beim Training." Er holte sie alle heraus und legte sie auf den Boden. Interessiert nahm ich eines davon die Hand und musste feststellen, dass sie doch mehr wogen, als gedacht. Über den gesamten Ball verteilt waren Öffnungen und andere Dinge, dich ich nicht verstand.
„Und was macht es?", fragte ich weiter nach und er nahm es mir aus der Hand, um etwas zu drücken und schon begann es zu fliegen. Es machte einige mechanische Bewegungen und drehte sich dabei.
„Es schießt kleine Laserblitze." Wie, um es zu demonstrieren, schoss es direkt auf mich, doch ich konnte noch rechtzeitig mein Bein wegziehen und der Schuss traf den Boden, wo ein dunkler, leicht verbrannter Fleck entstand.
„Danke, klingt wirklich verlockend damit zu trainieren.", murmelte ich sarkastisch und er grinste. „Du beginnst besser mit einem..." Er machte die Kiste wieder zu und stellte sich auf. „Nimm dein Lichtschwert und stell dich am besten dorthin, wo du Platz hast." Ich tat, was er mir auftrug und stellte mich in die Mitte der Halle, wobei mir auffiel, dass die schwebende Kugel mir folgte.
„Ist es ein Zufall, dass dieses Ding Ähnlichkeiten mit einem Folterinstrument hat?"
„Möglicherweise... Nun besteht deine Aufgabe darin, dass du diese Schüsse mit deinem Lichtschwert abwehrst." Wie aufs Stichwort begann der Ball zu surren und schoss direkt in meine Richtung. Blitzschnell aktivierte ich meine Waffe und wehrte schnell mit der Klinge ab.
„Und das bezweckt was?"
„Dass ich nicht immer gegen die kämpfen muss und daher meine Pause habe." Sofort sah ich ihn ungläubig an und merkte, dass er grinste. In dem Moment, in dem ich abgelenkt war, schoss die Kugel erneut und traf mich. Es fühlt sich an, wie ein einfacher und doch ziemlich unangenehmer Stromschlag.
„Bleib aufmerksam. Mit der Zeit kommen die Schüsse häufiger, während die Kugel immer wilder umherfliegt.", kommentiere er. „Und was genau ist jetzt wirklich das Ziel davon?", fragte ich, doch diesmal konzentrierte ich mich darauf und wehrte die Schüsse ab.
„Es ist ein Teil von einem weiteren Trainingsbereich." Augenverdrehend schnaubte ich auf. „Pass auf, dass du mir ja nicht zu viel erzählst!", grummelte ich mit vor Sarkasmus triefender Stimme. „Also Gut,", seufzte er. „In nächster Zeit werde ich deine Reaktionen mit dir trainieren. Dabei wird dieser kleine Roboter sehr von Bedeutung..."
„Da kommt ja Freude auf..." Die ganze Zeit über stand ich wachsam da und verfolgte es mit meinen Augen, um rechtzeitig, wenn es einen Schuss abgab, mit meinem Lichtschwert den Strahl abzuwehren. Mittlerweile hatte ich mich daran gewöhnt, doch wie Kylo gesagt hatte, flog es immer schneller durch die Luft und gab in kürzere Zeit mehr Schüsse ab. Häufig drehte ich mich im Kreis, da es einfach über mich flog und suchte es immer wieder, wenn ich es aus den Augen verlor, was meist damit endete, dass ich einen Stromschlag abbekam, es aber dadurch entdeckte. Kylo beobachtete mich, wobei es manchmal den Anschein erweckte, als würde es ihm Spaß machen zuzusehen. Genau wusste ich nicht, ob es sich über mich lustig machte, denn ich musste mit den Augen konzentriert dem Ball folgen, sonst würde er mich treffen, was mir schon zu oft passiert war.
„Du verkrampfst deine Hand um das Lichtschwert.", kommentierte er von außen. „Versuch etwas ruhiger zu sein, dann verlierst du es nicht so oft..."
„Versuch du es doch besser!", knurrte ich genervt und schon im nächsten Moment spürte ich, wie mich ein Schuss traf. Er lachte: „Ich habe das alles schon hinter mir. Ich würde es zudem ja auch besser machen, aber du bist diejenige, die Training benötigt, nicht ich und, wenn ich es dir vorführe, fühlst du dich womöglich nur eingeschüchtert und bist entmutigt..." Nun ließ ich von der Kugel ab und lief einige Schritte auf ihn zu, wobei ich mein Lichtschwert hob und damit auf ihn zeigte.
„Das hat dich ja bei den anderen Dingen auch nicht gestört, als du mir zum Beispiel beibringen wolltest, wie ich andere Machtnutzer aus meinen Gedanken halte, hast du auch nicht gerade wenig Druck auf mich ausgeübt. Entmutigt habe ich mich da ja gar nicht gefühlt, nein, überhaupt nicht! Naja, aber Hauptsache jetzt würde es mich entmutigen, nicht wahr?" Wütend funkelte ich ihn an und merkte, dass die Kugel mir gefolgt war. In dem Moment, in dem ich merkte, dass sie einen Schuss abfeuerte, drehte ich mich schnell zur Seite und schon flog der Schuss an mir vorbei und traf den unvorbereiteten Kylo. Erschrocken zuckte er zusammen und aktivierte sofort sein Lichtschwert, um den zweiten Schuss, der prompt folgte, abzuwehren.
„Ok, ich gebe ja zu, das war nicht gerade langsam...", meinte ich, als er mich vielsagend ansah.
„Der erste Schuss hatte aber gesessen." Grinsend sah ich ihn an.
„Wie es aussieht bist du besser geworden, also wird es Zeit, die Sache ein wenig schwieriger zu gestalten!" Er stand von der Kiste auf und kam auf mich zu. In seiner Hand hielt er ein schwarzes Tuch, das er mir hinhielt. „Was soll ich damit?", fragte ich misstrauisch.
„Dreh dich um." unsicher, was er wollte, befolgte ich seine Anweisung und wartete. „Du solltest durchaus fähig werden alles auch ohne deine Sicht zu sehen."
„Hörst du dir eigentlich zu?", murmelte ich und hörte ein leises Lachen hinter mir. Erschrocken zuckte ich zurück, als ich plötzlich etwas vor meine Augen bekam. „Das ist nur das Tuch.", erklärte er und ich ließ ihn machen. Er verband mir meine Augen und das einzige, was ich sah, war das schwarze Tuch.
„Schön, jetzt, wo ich nichts mehr sehen kann, was soll ich machen? Einen Vertrauenstest? Nur so zur Info: Ich werde mich nicht einfach nach vorne fallen lassen und darauf vertrauen, dass du mich auffängst."
„Besser so... Ich stehe nämlich hinter dir...", antwortete er und machte das Tuch fest.
„Ich hätte eher gedacht, weil du mich nicht auffängst..."
„Sicher wäre ich mir da nicht!", widersprach er und ich konnte hören, wie er einen Schritt zurücktrat. „Wir werden es wohl nur erfahren, wenn wir es ausprobieren..." Nun drehte ich mich zu ihm um, doch ich sah nichts, also schaute ich in die Richtung, in der ich ihn erwartete. Hätte ich jetzt keine verbundenen Augen, hätte ich die Augen verdreht. „Dann werden wir es wohl nicht erfahren..." Ich hörte, wie er lachte.
„Nun, zurück zu deiner Aufgabe.", ertönte plötzlich eine Stimme direkt neben mir, was mich zusammenzucken ließ. Ich hatte nicht erwartet, dass Kylo neben mir stand, sondern noch vor mir. Verdammt, wieso musste ich auch die Augen verbunden bekommen?! „Du wirst, wie davor, auch gegen diesen Ball 'kämpfen'.", begann er und griff an meine Schultern, um mich in die richtige Richtung zu führen. „Dieses Mal musst du es mit verbundenen Augen machen-"
„Ich kann den Schmerz schon förmlich spüren.", unterbrach ich seufzend.
„Wenn du mich weiterhin unterbrichst, dann habe ich kein Mitleid mit dir..."
„Als ob du das hattest!", brummte ich, doch er fuhr einfach fort, als hätte ich nie etwas gesagt, vermutlich verdrehte er jedoch die Augen. „Es stärkt dein Gespür für die Dinge um dich herum. Wenn du einen Schuss voraussiehst, bevor er abgefeuert wird, dann kannst du ihn ablenken... Und das kannst du sogar mit der Macht tun. Wenn du aufmerksam genug bist, dann wirst du es spüren. In deiner Umgebung." Mit diesen Worten blieb er stehen und ließ mich los. Ich aktivierte mein Lichtschwert und machte mich bereit, als ich das Surren der Kugel hörte.
Mit aller Macht versuchte ich die Kugel zu hören und zu reagieren, wenn ich den Schuss hörte, doch ich wusste nicht, von wo er kam, weswegen ich oft meine Klinge ins Nichts schnellen ließ, wodurch der Schuss mich treffen konnte. Es war nicht gerade angenehm, besonders, da ich mich fühlte, wie auf einem Präsentierteller. Ohne Sicht, von Kylo beobachtet und ohne Orientierung. Es war anstrengend zu hören, wo sich die Kugel befand und sobald ich es wusste und hörte, dass ein Schuss kam, wusste ich nicht, woher und wo ich ihn abwehren sollte, weshalb meine Abwehrversuche gegen Ende zu einem wilden Gefuchtel wurden, das wohlgemerkt zwei zufälligerweise abwehrte. Doch, jedes Mal, wenn ich getroffen wurde, zischte ich oder begann zu fluchen. Ohne Orientierung lief ich manchmal durch den Raum, wenn ich die Kugel nicht hörte, bis das Geräusch an meine Ohren drang. Ich konnte mir genau vorstellen, wie amüsiert Kylo war und es ärgerte mich, dass ich nichts sehen konnte. Gerade, als mich wieder ein Schuss von hinten traf, schrie ich auf und fluchte laut, während ich mich umdrehte, wobei mein Lichtschwert surrte. Doch, anstatt der Kugel hörte ich etwas anderes. Kylo lachte.
„Für dich ist es sicherlich ein Spaß zuzusehen, habe ich nicht recht?", fauchte ich, während ich mich weiterhin im Kreis drehte, um die Kugel zu finden.
„Ich kann mich nicht beklagen!", bekam ich bloß als Antwort. Abwertend schnaubte ich und versuchte ihn zu ignorieren. Erneut traf mich die Kugel und ich fuhr herum, in die Richtung, aus der der Schuss kam. Der Nächste folgte gleich, doch kam er von der anderen Richtung. Ebenfalls fuhr ich herum und versuchte etwas zu hören. Die Kugel wurde schneller und schoss häufiger, weshalb ich mich wie eine verrückte im Kreis drehte und einige Schritte rückwärtslief. Als ich hörte, wie direkt vor mir das Geräusch der Kugel erklang, wollte ich mein Lichtschwert hochreißen und trat einen Schritt zurück, um den Schuss abzufangen, doch ich stolperte über etwas. Erschrocken schrie ich auf und taumelte, doch, als ich den Halt verlor, fiel es mir aus der Hand.
Ich erwartete den Aufschlag auf den Boden, doch der blieb aus, als sich zwei starke Arme um mich schlossen. Ich spürte die Hände an meinem Arm und versteifte mich sofort.
„Da sieh einer an, ich habe dich wohl doch aufgefangen!", ertönte Kylos Stimme nah an meinem Ohr und ich konnte an der Art, wie er sprach hören, dass er grinste. „Und das, obwohl du nicht vorhattest, dich nach hinten fallen zu lassen." erleichtert begann ich zu grinsen und seufzte. Gerade wollte ich meine Augenbinde abmachen, doch Kylo stoppte mich, indem er nach meiner Hand griff.
„Nein, die bleibt da, wo sie ist!", widersprach er und nahm meine Hand langsam wieder runter. Mein Atem ging noch schnell und ich wusste nicht, wie nah er mir war, da ich es nicht sah, doch es fühlte sich sehr nah an...
Langsam stellte er mich wieder auf, ließ aber die Hand an meinem Oberarm und seinen Arm hinter meinem Rücken.
„So amüsant es auch ist dir zuzusehen, wie du verzweifelt herum hüpfst, muss ich dir wohl zeigen, wie es richtig geht." Ich verzog mein Gesicht zu einer Grimasse. „Du gehst die Sache ein bisschen falsch an." Nur ein bisschen?!
„Ist ja nicht gerade einfach mit verbundenen Augen!", meckerte ich.
„Natürlich nicht. Deswegen helfe ich ja jetzt..." Seufzend nickte ich, als Zeichen, dass ich ganz Ohr war. „Du versuchst dich auf dein Gehör zu verlassen, indem du die Kugel hörst und daher ungefähr weist, aus welcher Richtung der Schuss kommt, was nicht schlecht ist, aber auch nicht so schlau, denn mehr machst du nicht. Und da liegt das Problem, denn du wirst leider nicht hören, wo der Schuss hingehen wird. Deswegen musst du mit geschärften Sinnen spüren, wann der Schuss losgeht, sozusagen mit einem sechsten Sinn, dem Gefühl für die Macht und deine Umgebung. Du kannst spüren, wann der Schuss losgeht und ihn sogar sehen, wenn du willst. Und das mit verbundenen Augen..."
„Was muss ich jetzt genau machen?"
„Du musst versuchen deine Umgebung mit der Macht zu spüren. Ähnlich wie beim meditieren... Und wenn der Schuss abgefeuert wird, dann weißt du es und kannst ihn abwehren. Du musst nur Vertrauen haben und ihn spüren..." Nun ließ er mich los und ich hörte, wie er von mir wegtrat, und einige Meter vor mir stehen blieb. Er machte etwas und kam wieder zu mir.
„Am besten mit deinem Lichtschwert." Und schon drückte er mir den Griff in die Hand.
„Ich hatte jetzt vor die Schüsse mit den Händen abzuwehren...", meinte ich sarkastisch und aktivierte meine Waffe.
„Wie du willst... Jedem das Seine..." Grinsend schüttelte ich den Kopf und hörte, wie er sich wieder zu den Kisten setzte und die Kugel aktivierte, denn kaum war er einige Meter von mir weg, hörte ich sie um meinen Kopf fliegen. Mit der Macht spüren...
Einmal atmete ich tief ein und schloss meine Augen, auch, wenn ich so oder so nichts sah, doch es half mir bei der Konzentration. Mit den Ohren folgte ich dem Ball, doch mein Geist war auf meine Umgebung konzentriert. Ich traute mir zu, dass ich die Schüsse abfangen konnte. Und plötzlich war es so, als würde sich etwas um mich herum ändern. Alles bewegte sich langsamer und war deutlich klarer zu sehen. Ich konnte die Dinge um mich herum trotz der Augenbinde sehen, oder eher spürte ich sie... Die Kugel flog schnell nach rechts und blieb dann schnell stehen, während sie sich ein wenig drehte. Mit einem ruhigen Herzschlag, fuhr ich herum und zog mein Lichtschwert nach oben, um den ersten Schuss abzuwehren. Der zweite folgte direkt und zielte auf meine andere Seite, doch auch das sah ich voraus, weshalb ich schnell die Klinge nach rechts sausen ließ. Mit einem kurzen Zischen knallten sie aufeinander und schon fuhr ich herum und wehrte noch einen Schuss ab. Ich wurde immer besser, auch wenn der Schuss von hinten kam, wusste ich es sofort und drehte mich um. Gerade, als ich verschnaufte, da ich mehrere Schuss-Salven hintereinander abgewehrt hatte, spürte und hörte ich, wie noch ein Ball zu mir flog. Schnell genug drehte ich mich um, wehrte den ersten Schuss ab und wich schnell genug, da ich mit der Klinge nicht schnell genug gewesen wäre, aus. Als ein Klatschen ertönte, richtete ich mich auf und drehte mich verwirrt in die Richtung, aus der das Geräusch kam.
„Gut gemacht! Du darfst die Augenbinde nun abnehmen." Erleichtert riss ich mir das Tuch ab. Kylo kam auf mich zu, während er anerkennend nickte. „Das war gut. Du bist wirklich begabt... Naja, nachdem ich dir einen kleinen Stoß gegeben habe, hattest du es drauf..." Grinsend gab ich ihm das Tuch wieder und nickte schnaufend. Er gab mir als Austausch meine Flasche und ich trank erst etwas, bevor ich sprach. „Du hast wirklich geholfen... Aber es war anstrengend..." er lächelte nur und nahm mir mein Lichtschwert aus der Hand.
„Dann wirst du dich sehr freuen, wenn ich sage, dass das Training für heute beendet ist..." Mein Nicken war die einzige Antwort, die er bekam, denn ich nahm erneut einen Schluck aus der Flasche und lief mit ihm zum Ausgang. Gemeinsam verließen wir die Halle und er führte mich durch die Gänge, zwar nicht den Weg, den die Sturmtruppler mit mir gingen, aber er war schneller.
„Übrigens: In diesem Gang befindet sich auch mein Zimmer...", begann er schließlich, weshalb ich ihn verwirrt ansah. „Nur so, dass du es weißt."
„Wer schläft denn alles in diesem Gang?", erkundigte ich mich, wobei ich mich neugierig umsah.
„Nicht viele. Nur ein paar höhergestellte... Aber die sind am anderen Ende...weit genug weg von mir!" Er grinste stolz. „Aber keine Sorge, Hux hat sein Zimmer in einem ganz anderen Stockwerk in einem anderen Schiffsteil... Nur so, falls du es wissen wolltest..." Leicht verspannte ich mich und sah ihn etwas geschockt an. „Ich wollte dir damit nur sagen, dass du hier vor ihm sicher bist... Er weiß vermutlich nicht mal, dass du hier ein Zimmer hast... Ich war so schlau und habe das alles hinter seinem Rücken geklärt..."
Ein schelmisches Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, während er daran dachte. Ich hörte nur zu und nickte einfach aufmerksam. „Also kannst du ganz und gar beruhigt sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass du ihn hier triffst ist ziemlich gering! Sehr gering sogar..." Das war endlich eine Nachricht, die mich erfreute, denn ich wollte ihm nicht begegnen. Seit dem Vorfall hatte ich ihn nicht gesehen oder bin ihm begegnet, was ich sehr begrüßte. „Und wenn er sich doch in diesen Gang wagt, dann bist du sicherlich froh über das Schloss an deiner Tür..." Mein Blick wurde leicht erschrocken, da ich genau wusste, dass er da auf die Sache anspielte und er nickte schnell.
„Ok, schon in Ordnung, die Bemerkung war wohl zu früh... Ich wollte damit sagen, dass-", entschuldigte er sich, doch er wurde unterbrochen: „Commander Ren!"
Die Stimme erkannte ich unter vielen. Und sofort stellten sich in meinem Nacken alle Haare auf und mein Körper verspannte sich. „Wenn man vom Teufel spricht...", murmelte Kylo und setzte sich schnell seinen Helm auf, bevor Hux um die Ecke bog. Wie immer waren seine Haare ordentlich gekämmt und seine Uniform hatte keinen Makel aufzuweisen. Seine Augen blieben an mir hängen und er musterte mich kurz, wobei ich ihm bloß einen kalten Blick zuwarf.
„General, was verschafft mir Ihren... eher unerfreulichen Besuch?", fragte Kylo gleich, wobei seine Stimme wieder verzerrt war. Schnell sah Hux zu ihm und ich konnte den Hass blitzen sehen.
„Ich denke, wir sollten reden... Über Ihr nicht gerade... vorbildliches Verhalten." Kylo legte bloß den Kopf schief. „Und das wäre?" General Hux sah aus, als würde er gleich platzen, aber er atmete einfach nur genervt ein. „Sie haben erneut einen meiner Männer gewürgt und mit Ihrem Wutanfall dafür gesorgt, dass ein Computerraum zerstört ist."
„Und was soll ich da jetzt machen?" Hux Blick glitt wieder zu mir. „Sie sollten sich besser unter Kontrolle haben, denn wenn sie immer mehr von meinem Schiff zerstören, dann wird das großen Ärger geben. Und den nicht nur von mir! Es ist sicherlich nur eine Frage der Zeit, bis der oberste Anführer die Geduld mit den vielen Wutausbrüchen verliert!" Sofort fuhr Kylos Kopf hoch und ich wusste genau, wie wütend er war, ohne, dass ich sein Gesicht sah. Seine Hände hatte er zu Fäusten geballt. Bedrohlich trat er auf Hux zu, während er knurrte: „Die größere Frage ist doch eher, General, wie lange der oberste Anführer noch das Gewinsel, das Sie die ganze Zeit von sich geben, aushält. Sie beschweren sich nur, aber darf ich Sie daran erinnern, dass es Ihr Sturmtruppler war, der den Gefangenen befreit hat und durch den uns wichtige Informationen aus den Fingern gerissen wurden?" In den Augen von Hux blitze Hass auf und die Ader an seinem Nacken pochte, während er das Kinn nach vorne streckte.
Unsicher sah ich beide an und überlegte, was ich tun sollte, blieb aber reglos stehen und beobachtete erstmal nur.
Einige Zeit starrte Hux die Maske an, doch scheinbar weckte ich seine Aufmerksamkeit mehr. Er legte den Kopf etwas schief und musterte mich von Kopf bis Fuß.
„Wenn wir schon bei dem Thema Informationen sind, Ren, wie weit sind Sie mit der Gefangenen? Hat sie schon etwas erzählt, oder sollte ich nachhelfen?", fragte er und streckte seine Hand aus, um an meine Wange zu fassen, doch ich wich schnell zurück. Sein Blick blieb auf mir liegen, während er seine Hand wieder runternahm. Wachsam musterte er mich, wobei seine Mundwinkel für einen Sekundenbruchteil zuckten und somit ein hämisches Lächeln andeuteten.
„Das lassen Sie besser meine Sorge sein!", knurrte Kylo und stellte sich etwas vor mich, wobei ich merkte, wie er seine eine Hand zur Faust geballt hatte und die andere gefährlich nahm an seinem Gürtel und dem Lichtschwert war. Hux musterte ihn kurz abschätzig und nickte schließlich. „Wir werden noch reden, Ren!", spuckte er aus und sah nochmal zu mir. „Sagen Sie doch Bescheid, wenn sie endlich mal Informationen haben, ansonsten muss ich annehmen, dass sie bei Mädchen und Informationen ihre Schwächen haben..." Mit diesen Worten drehte er sich um und lief den Gang entlang, wobei man seine Schritte noch eine Weile von den Gängen widerhallen hörte.
Kylo schüttelte den Kopf und drehte sich dann zu mir um. Immer noch war ich angespannt und merkte, wie ich begann zu zittern.
„Ich hasse ihn!", murmelte ich, während ich in den Gang sah, in dem er verschwunden war.
„Da bist du nicht allein..." Nun sah ich doch auf und wurde direkt mit der kalten Maske konfrontiert. „Und du musstest jetzt extra dafür die Maske aufziehen?", hackte ich nach, während wir weiterliefen.
„Ja... Ich bin ungern ohne Maske vor ihm... Es ist besser so, wenn deine Feinde nur eine kalte Maske sehen und keine Reaktionen, es verunsichert sie meistens... Und zudem will ich nicht, dass er sieht, wenn ich wütend werde, sonst wird der hinterlistige Bastard das irgendwie ausnutzen können..." Langsam nickte ich, denn seine Erklärung war wirklich sinnvoll. „Verstehe ich total..."
„Und, weil er nicht so oft mein hübsches Gesicht sehen sollte, denn sonst verliebt er sich ja noch in mich...", scherzte er. Mit einem ungläubigen Grinsen drehte ich mich zu ihm. „Oh ja, das könnte passieren, wie schlimm es doch wäre... Aber wieso darf ich dann dein Gesicht sehen?" Ich hörte ihn leise lachen. „Vielleicht will ich ja, dass du dich in mich verliebst!" Seinen herausfordernden Blick konnte ich mir im Moment genau vorstellen.
„Ja, das könnte passieren. Besonders bei dieser tollen Narbe im Gesicht!" Abrupt stoppte er und drehte den Kopf zu mir. „Hast du etwa etwas gegen meine Narbe?" Schnell schüttelte ich den Kopf und musste leicht lachen. „So war es nicht gemeint... Ich habe wirklich nichts gegen sie... Sie steht dir sogar sehr gut." Über mich selbst lachend sah ich zu Boden und schüttelte den Kopf. Was schwafelte ich denn da?!
Da Kylo nicht reagierte rieb ich mir die Augen und meinte schnell: „Ach, weißt du, ich bin wohl schon ziemlich fertig vom Training... Die kleinen Stromschläge, die von den Schüssen ausgingen haben wohl einige Dinge in meinem Gehirn durchbrennen lassen... Ich rede gerade unsinniges Zeug... Das ist wohl ein Zeichen, dass ich mich ausruhen sollte..." Kylo begann wieder zu laufen und ich folgte ihm.
„Na dann, schlaf gut.", meinte er, als wir von meiner Tür stehenblieben. Die Tür öffnete sich und ich betrat mein Zimmer. „Gute Nach, Kylo." Und schon schloss er die Tür wieder.
Müde begann ich mich umzuziehen und sofort ins Bett zu fallen, doch mir kam wieder der Gedanke an Hux und schnell sprang ich auf und verschloss meine Tür von innen. Mit einem Seufzen legte ich mich ins Bett und kuschelte mich in die weiche Decke.
Noch, bevor ich einschlafen konnte, plagten mich die Gedanken und Erinnerungen an die Sache mit Hux, weshalb ich mich nervös hin und her wälzte und dabei versuchte einzuschlafen, doch ich erinnerte mich wieder an die Situation. Und, obwohl ich gedacht hatte, dass ich die Sache einfach wegstecken und verdrängen konnte, war es nicht so.
Die Begegnung mit Hux war ein Auslöser gewesen und ich wurde von den Gefühlen überwältigt. Meine Augen füllten sich mit Tränen und ich ließ einfach alles raus. Alle Gefühle, bis ich schließlich total ausgelaugt einschlief.
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It's You (Kylo Ren ff)
FanfictionMan kennt sie unter vielen Namen, doch kaum jemand kennt sie wirklich. Eine, die im Schatten lebt, die von niemandem gesehen wird. Und doch wurde sie von einer Person gefunden. In Zeiten des Krieges werden harte Maßnahmen gefordert. Der Widerstand h...