✨Kapitel 42

2.4K 106 14
                                    

Sobald das Schiff im Hangar landete und wir durch die Gänge der Finalizer liefen, sehnte ich mich nach meinem Bett. Diese Mission war um einiges anstrengender geworden, als ich erwartet hatte. Und auch um einiges kälter...
„Ich rate dir, dass du zur Krankenstation gehst.", meinte Kylo, als wir in den Aufzug stiegen.
„Aber wieso denn?" Mir stand nicht der Sinn nach einem Besuch auf der Krankenstation. Ich wollte lieber duschen und mich dann ins Bett legen...
„Du hast Giftgas eingeatmet, hast einen Absturz erlebt und bist in Eis eingebrochen." Die Aufzugtür ging auf und wir traten in einen leeren Gang, der sich vor uns erstreckte.
„Aber du bist auch abgestürzt und hast Gas eingeatmet..." Er nickte. „Ich werde darum auch noch dorthin gehen."
„Dann gehen wir doch gemeinsam...", schlug ich vor doch er schüttelte den Kopf. „Das geht nicht. Ich muss leider zu General Hux und ihm einen Bericht über die Mission abgeben. Wir müssen auch unser weiteres Vorgehen wegen diesen Piraten besprechen." Er seufzte bei dem Gedanken an die bevorstehende Arbeit. „Und, da mein Gesundheitszustand nicht so stark beeinflusst ist, wie deiner, kann ich den Besuch auf der Station noch etwas aufschieben." Ergeben seufzte ich. Dann musst ich also allein zur Station. „Du sollst dich dort nur kurz durchchecken lassen, ob irgendwelche Folgen von deiner Kopfverletzung ausgehen..." Ich nickte nur und wir bogen in den nächsten Gang ein. Diese Eintönigkeit in der Einrichtung hatte ich auf jeden Fall nicht vermisst.
„Ich kann leider nicht genau voraussagen, wie lange das alles mit Hux brauchen wird, aber ich werde mich noch bei dir melden... Also, wegen des Trainings natürlich." Wir blieben an einer Abzweigung stehen. Der Gang nach links würde mich zur Krankenstation führen, wie Kylo mir erklärte. Und so trennten sich unsere Wege. Während ich durch den leeren Gang zur Station lief, setzte Kylo seinen Helm auf, den er die ganze Zeit unter dem Arm getragen hatte und bog rechts ab. Jetzt noch mit Hux reden, das klang für mich wirklich nicht nach etwas, das ich gerne machen würde, also war ich doch froh, dass ich nicht mit ihm tauschen musste.
Auf der Krankenstation wurde meine Kopfwunde untersucht und ordentlich versorgt. Ich wurde einmal komplett untersucht und es stellte sich heraus, dass sowohl das Gas, als auch das Eiswasser keine Schäden hinterlassen haben. Nur die Wunde an meinem Kopf sollte etwas geschont werden, jedoch war sie nicht so stark, dass ich nicht kämpfen könnte, auch wenn die Schwester mir davon für die nächsten Tage davon abriet. Der Besuch erwies sich als sehr kurz und so konnte ich wieder in mein Zimmer, wo ich mich müde auf das Bett fallen ließ, sobald die Tür geschlossen war. Zuerst zog ich mir neue Kleidung an und beschloss dann schließlich in die Kantine zu gehen.

Nach dem Essen ging ich wieder zurück in mein Zimmer und setzte mich aufs Bett. Da es erst Nachmittag war und ich mittlerweile weniger die Lust verspürte mich schon schlafen zu legen, dachte ich nach, was ich machen könnte. Und so kam es, dass ich einfach nur auf dem Bett lag und nachdachte.
Ob Kylo schon mit der Besprechung fertig war?
Es interessierte mich schon, wie es nun weitergehen würde. Da ich nichts Besseres zu tun hatte, setzte ich mich aufrecht im Bett hin und begann zu meditieren.
So, wie jedes Mal sah ich die goldenen Fäden, die alles ausfüllten. Jedes Mal aufs Neue faszinierten sie mich und ich sah sie mir an. Schwerelos schwebten sie durch die Luft und ließen alles in einem goldenen Licht erscheinen. Ich hob meine Hand und ließ die Fäden wie Wasser durch meine Finger gleiten, als ich merkte, dass einer der Fäden, im Gegensatz zu den anderen, die ein goldener Lichtschimmer umhüllte, von einer Nebelwolke umhüllt wurde. Es erinnerte mich ein wenig an Kylo. Immer, wenn ich ihn bei Meditieren spürte, dann umhüllte ihn die dunkle Nebelwolke, die alles wie einen Sternenhimmel aussehen ließ, wenn vereinzelte, goldene Fäden aufleuchteten.
Neugierig streckte ich meine Hand nach ihm aus und berührte in sanft. Sofort umhüllte der Nebel auch meinen Finger. Ich spürte, wie ein angenehm warmes Gefühl meine Arm nach oben stieg und sich in meinem Körper verteilte. So etwas war noch nie passiert, weshalb ich den Faden weiterhin neugierig betrachtete, während er auf meine Zimmertür zusteuerte und einfach durchging. Gedanklich folgte ich dem Faden durch die Gänge, die zu einer großen Masse verschmolzen, da meine Aufmerksamkeit ausschließlich auf dem Nebelähnlichen Faden lag, der mich durch das Schiff führte, bis es vor einer Tür stehenblieb. Ich spürte etwas, das von dem Inneren dieses Raumes, jenseits der Tür, ausging und so ließ ich meinen Geist auch dort hineingleiten.
Der Raum erschein mir unbekannt, dennoch konnte ich alles um mich herum ausmachen. Ein runder Tisch stand in der Mitte und mehrere Menschen saßen auf den Stühlen. Jeder sah nach vorne, wo eine weitere Person stand. Doch mein Interesse weckte etwas anderes. Ich sah an mir herab und merkte, dass die goldenen Fäden von mir ausgingen und durch den Raum strömten. Wie kleine Ranken schlängelten sich einige an den Stühlen hoch und erforschten alles, doch ich konnte auch erkennen, dass sie die Person, die vorne stand, mieden. Einige wagte sich ebenfalls nah heran, doch zuckten sie wieder zurück und änderten ihre Richtung. Der vom Nebel umhüllte Faden jedoch, bewegte sich langsam um den Tisch herum. Ich folgte dabei. Die Gestalt, die ganz vorne, an erster Stelle saß, war umhüllt von einem ähnlichen Nebel, in dem immer wieder goldene Punkte aufleuchteten, so, wie bei einem Sternenhimmel. Im Gegensatz zu den anderen anwesenden, sah die Gestalt auf, als die goldenen Schlieren in seine Nähe kamen. Ob es daran lag, dass etwas gesagt wurde, konnte ich jedoch auch nicht wissen. Aber, als der seltsame Faden immer weiter auf die Gestalt zuzüngelte reagierte sie erneut. Langsam drehte sie den Kopf und ich konnte nun das Gesicht sehen. Die Person trug eine Maske. Es war Kylo. Noch mehr überraschte es mich, dass er scheinbar genau wusste, wo ich war, da er mich direkt ansah. Überrascht sah ich hinter mich, um mich zu vergewissern, dass er wirklich mich ansah, doch dort war nichts. Verwundert sah ich ihn wieder an, als ich merkte, dass der goldene Faden nun zu ihm schwebte, erweckte nun das meine Aufmerksamkeit. Gemächlich umkreiste der Faden Kylo und schlängelte sich um ihn, wie auch bei mir zuvor. Die ganze Zeit über, folgte Kylo mit seinem Blick. Langsam drehte er sich etwas zu mir, ohne, dass einer der Anwesenden etwas merkte und streckte seine Hand vorsichtig aus. Der vom Nebel umhüllte Faden, näherte sich seiner ausgestreckten Hand und ich sah, wie der Nebel immer mehr verschwand und nun die goldenen Schlieren den Nebel umhüllten. Erstaunt betrachtete ich das Geschehen, als der nun goldene Faden immer näher zu Kylos ausgestreckter Hand schwebte und ihn berührte. In dem Moment umhüllte das goldene Licht seinen Finger und wanderte von seiner Hand seinen Arm hinauf. Zögerlich hob er seine Hand nun wieder so, dass er sie betrachten konnte. Und in dem Moment, in dem das goldene Licht sich von seiner Schulter wie Äste über seinen Körper verzweigten, durchzuckte mich etwas. Ich kniff meine Augen zu, als das goldene Licht im Raum immer stärker wurde und hob schützend meine Arme, da ich das Gefühl hatte, dass es sich bis tief in meine Augenlider brannte.
Als das Licht ganz plötzlich nachließ, öffnete ich vorsichtig meine Augen und ließ meine Arme langsam sinken. Ich befand mich wieder in meinem Zimmer. Das goldene Licht war verschwunden. Verwirrt starrte ich auf meine Hand und versuchte zu verstehen, was gerade passiert war. Mein Herz raste für einen Moment, als wäre ich eben gerannt. Außer Atem ließ ich mich nach hinten in die Kissen fallen. Mir war schon merkwürdiges beim Meditieren passiert, aber so etwas zählte ich nicht dazu.
Ich versuchte mir nochmal vor Augen zu führen, was passiert war. Ich hatte ganz normal meditiert, bis dieser merkwürdige Faden kam und mich in einen Raum geführt hate, in dem sich Kylo befand. Und aus irgendeinem Grund hat Kylo mich gesehen...
Kylo...
Meine Gedanken kamen wieder zu ihm und ich wunderte mich, was er damit zu tun gehabt hatte. Ich schloss meine Augen und versuchte zu Ruhe zu kommen, denn mir rasten einfach zu viele Gedanken gleichzeitig durch den Kopf. Und in dem Moment spürte ich es. Es fühlte sich an, wie die Anwesenheit von etwas, das vorher nicht da gewesen war. Etwas bekanntes. Und ganz plötzlich fiel mir ein, woher ich es kannte. Von meiner Mission. Der Moment, als ich mich gedanklich vor Topar schützen wollte. Das musste es sein! Aufgeregt fuhr ich wieder hoch. Ich richtete meine Aufmerksamkeit auf dieses Gefühl. Das einzige, das mir in den Sinn kam, war eine einfach Frage. Ein Name.
Kylo?
Für einen Moment lauschte ich, doch es kam nichts. Beinahe schon enttäuscht ließ ich meine Schultern sinken und seufzte. Es war töricht zu denken, dass ich–
Lyria?
Erschrocken fuhr ich herum und sah mich im Zimmer um. Ich hatte Kylo doch genau gehört, doch er stand nicht im Zimmer. Misstrauisch richtete ich meinen Blick auf die Tür, in der Erwartung, dass sie jeden Moment aufging und Kylo eintreten würde, doch das geschah nicht. Stattdessen hörte ich seine Stimme erneut: Wie hast du das gemacht?
Seine Stimme hörte sich so an, als würde er neben mir stehen und mit mir reden.
Was gemacht?
Seine Antwort kam prompt: Du redest wieder mit mir, wie damals, als ich in der Zelle war. Das ist es, wovon ich dir nach unserem Absturz erzählt habe.
Mir klappte der Mund auf. War das sein Ernst? Ich sprach gerade mit ihm in seinen Gedanken? Das war so aufregend!
Wie hast du das gemacht?
Ich habe meditiert... Wie machst du es denn?
Ich habe deine Stimme in meinem Kopf gehört und antworte dir eben, wie ein freundlicher Gentleman wie ich es bin nun mal tut. Ich konnte ihn leise lachen hören.
Warst du schon auf der Krankenstation? erkundigte ich mich schließlich.
Noch nicht, ich hänge noch immer in der Sitzung fest. Nachdem ich Hux von dem Vorfall und der ausgehenden Gefahr berichtet habe, hat er direkt eine Sitzung einberufen. Weil er schließlich nicht besseres zu tun hat! Ich konnte hören, dass er genervt war, doch ich musste mir ein Grinsen verkneifen.
Also sitzt du noch immer irgendwo auf dem Schiff in einem Raum an einem runden Tisch und hast eine Besprechung?
So ist es. Und General Hux steht schon die ganze Zeit über vorne und hält gefühlt einen Monolog. Ich würde jetzt lieber schlafen.
Kannst du doch. Dank deiner Maske kann niemand sehen, ob deine Augen offen sind.
Ich hörte ihn erneut leise lachen. Sobald mein Kopf auf den Tisch knallt, werden sie es wissen.
Diesmal lachte ich doch los, da die Vorstellung einfach zu lustig war. Und so saß ich in meinem Zimmer. Lachend und mit der Stimme in meinem Kopf sprechend.
Worüber redet ihr denn alles? Kylos Antwort kam erst ein wenig später: Wenn ich ehrlich bin, ist es eher ein Gespräch, bei dem ich nicht anwesend sein müsste. Würde es mich doch interessieren, könnte ich die Protokolle nochmal lesen...
Und was machst du dann noch dort?
Der werte General Hux hat mich dazu gezwungen, weil er nach der Sitzung unverzüglich mit mir reden möchte. Vermutlich ist es ihm zu anstrengend mich nach der Besprechung zu suchen.
Und vermutlich ist diese Sitzung als Folter für dich gedacht.
Folter trifft es ganz gut... Immerhin weiß er bereits von dem Schiff, das wir nicht wieder mitgebracht haben. Ich lachte erneut auf. Dann kann ich mir euer Gespräch auf jeden Fall gut vorstellen. Von seiner Seite kam nur ein Schnauben. Es herrschte Stille und ich überlegte kurz, ob unsere Verbindung nun abgebrochen war, aber ich fühlte noch immer seine Anwesenheit.
Ich glaube, jetzt nimmt es endlich ein Ende. Als ich Kylos Stimme hörte, zuckte ich überrascht zusammen, da ich nicht mehr damit gerechnet hatte.
Wenn ich Glück habe, kann ich das Gespräch mit ihm möglichst kurzhalten.
Ich hörte die Erleichterung heraus, was mich noch mehr grinsen ließ.
Ich habe noch nichts gegessen und es ist mittlerweile schon spät. Wie wäre es, wenn wir zusammen in die Kantine gehen, wenn ich fertig bin?
Ich lächelte und nickte, doch da fiel mir auf, dass er es nicht sehen konnte. Ja, das klingt gut.
Ausgezeichnet. Ich klopfe dann einfach an.
Perfekt.
Und ganz plötzlich war er weg. Nicht komplett, denn ich spürte noch immer diese Präsenz, die mir sagte, dass er nicht ganz verschwunden war. Dennoch war ich mir sicher, dass ich ihn jetzt nicht so schnell erreichen würde, es sei denn, er würde es zulassen. Nachdenklich stand ich auf und lief ein wenig durch den Raum, während ich das alles verstehen wollte. Nach kürzester Zeit schwirrten unendlich viele Gedanken durch meinen Kopf und auf keine der Fragen wusste ich eine Antwort. Da ich noch ein wenig Zeit hatte, setzte ich mich auf die Fensterbank und starrte hinaus in die Weiten des Weltalls. Der Anblick hatte eine beruhigende Wirkung auf mich und so kamen die wirren Gedanken nun endlich zur Ruhe. Wenn ich herausfinden wollte, was hier passierte, dann musste ich strukturiert vorgehen, also setzte ich mich wieder genau an die Stelle auf dem Bett und schloss meine Augen. Ich versuchte mich in den gleichen Zustand zu versetzen und nach einiger Zeit schaffte ich es, dass um mich herum wieder diese goldenen Fäden erschienen. Doch der besondere, vom Nebel umgebene, fehlte. So würde ich also nicht weiterkommen. Unzufrieden wollte ich schon meine Augen aufschlagen, als ich etwas wahrnahm. In der Nähe spürte ich etwas. Und so folgte ich mit meinem Geist dem Gefühl, aus meinem Zimmer heraus und durch den Gang. Nach kurzer Zeit fand ich es auch. Ich merkte, dass die Person durch den Gang lief. Es war Kylo. Ich erkannte ihn sofort an der feinen Wolke, die wie immer kleine Lücken aufwies, in denen die goldenen Fäden aufleuchteten. Beinahe hätte mich dieser Anblick wieder in den Bann gezogen, doch mir fiel auf, dass er auf einmal stehen blieb. Ehe ich mich fragen konnte, weshalb, klopfte es an der Tür. Ich schreckte aus meinem Zustand auf.
„Lyria?", hörte ich Kylos Stimme von der anderen Seite. Schnell rappelte ich mich auf, trat zur Tür und öffnete sie. Davor stand Kylo. Umgezogen und ohne Helm. Sobald er mich erblickte, lächelte er.
„Und, Folter überstanden?" Ich trat zu ihm in den Gang und schloss die Tür hinter mir.
„Gerade so... Und bereit für unser Date?" Er grinste und hielt mir seinen Arm hin, in den ich mich scherzhaft einhackte. „Aber natürlich. Wenn du doch so tapfer den Monolog von General Hux ertragen musstest." Er verdrehte grinsend die Augen und wir setzten uns in Bewegung, wobei er seinen Arm wieder sinken ließ. „Warst du denn schon auf der Krankenstation?" Ich nickte. „Das Gas und das kalte Wasser haben mir nicht unbedingt geschadet. Meine Kopfwunde ist nur ein wenig... schonungswürdig. Scheinbar hat der Sturz in das kalte Wasser nicht dazu beigetragen, dass sie besser wird."
„Ach, wie kommst du denn da drauf?" Mit einem herausfordernden Ausdruck in den Augen sah Kylo mich an. Ich fuhr unbeirrt fort: „Solange ich den Kopf schone, kann ich auch wieder trainieren."
„Da wird sich dein Kopf aber freuen, denn morgen wird kein offizielles Training stattfinden. Ich habe leider noch einiges zu tun... Sitzungen, Besprechungen und dieser ganze Kram..." Beinahe enttäuscht sah ich ihn an. Dabei hatte ich mich auf das Training gefreut...
„Und was hat unser werter General Hux nun zu dem kaputten Schiff gesagt?" Sobald ich das ansprach, seufzte Kylo genervt und verdrehte die Augen. „Das übliche... Dass er es nicht nochmal sehen will, dass es wirklich schrecklich mit mir ist und der oberste Anführer davon hören wird... Es waren ziemlich viele Anschuldigungen enthalten und ich bin mir sicher, dass er mir, soweit es geht, noch mehr Sitzungen reindrücken wird."
„Kann es sein, dass er mittlerweile eine Strichliste über die Sachen, die du bereits zerstört hast, führt?" Ich lachte auf. „Ich kann es mir gut vorstellen, dass er sogar eine eigene Datei über mich hat." Ich konnte es mir auch gut vorstellen...
Wir betraten die Kantine, in der einige Offiziere saßen, jedoch standen einige Tische am Rand leer. „Das hört sich nach Spaß an.", scherzte ich und wir holten uns etwas zu Essen. „Wenn du wüsstest..."
Mit dem Essen ließen wir uns an dem freien Tisch nieder. „Aber kommen wir doch besser zu dem spannenden Thema. Wie hast du das mit den Gedanken geschafft?" Er musterte mich neugierig. Sofort legte ich das Besteck wieder ab und begann zu erzählen. Wie ich meditiert hatte, dem merkwürdigen Faden gefolgt war und schließlich in einen Raum kam, in dem er sich befand.
„Es war fast so, als hättest du mich gesehen! Denn, als diese goldenen... Fäden dich berührt haben, hast du als einziger reagiert und zu mir gesehen. Und dieser besondere Faden ist dann auch zu dir und, als du ihn berührt hast hat sich dieses goldene Licht ausgebreitet und sich wie Äste über deinen Körper verteilt, bis es so hell wurde, dass ich nichts mehr sehen konnte. Und als das Licht wieder weg war, befand ich mich wieder in meinem Zimmer." Die ganze Zeit über hatte Kylo mich nur angesehen und aufmerksam zugehört, wobei ich nun merkte, wie seine Mundwinkel leicht zuckten. „Was ist?"
„Ist nicht weiter wichtig... Aber um nochmal auf die Situation zurückzukommen: Ich habe dich nicht angesehen, aber ich hatte irgendwie das Gefühl, dass da etwas war. Und scheinbar hat mich mein Gefühl nicht im Stich gelassen, denn du warst da. Und auch diesen Faden, von dem du redest, habe ich nicht gesehen." Nachdenklich nahm ich ein Bissen von dem Essen. „Und danach? Als du wieder in deinem Zimmer warst, wie hast du dich dann gefühlt?"
„Ich habe dieses Gefühl gehabt... So eine Art Gegenwart..." Es fiel mir schwer dieses Gefühl in Worte zu fassen, „So eine..."
„Verbindung?" Ich nickte eifrig. „So, als würde die Person bei einem sein, wenn auch nur wie das Wissen im Hinterkopf. Nicht unbedingt stark einnehmend, aber anwesend..."
„Ja, genau so!"
Kylo nickte. „Das hatte ich auch. Ich habe mich erst gewundert, was es war und habe einfach gedacht, dass die Macht um mich herum ein wenig unruhig war, aber, als ich deine Stimme gehört habe, wurde es mir klar." Meine Begeisterung wuchs nur, als er genau das schilderte, was ich auch gefühlt hatte. „Dennoch frage ich mich, wie es funktioniert..." Da wir diese Frage nicht beantworten konnten, begannen wir unser fast abgekühltes Essen zu essen und spekulierten noch ein wenig, doch die meisten Ideen waren nicht ernst zu nehmen.

It's You (Kylo Ren ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt