✨Kapitel 9

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Die Stille weckte mich auf.
Es war ein seltsames Gefühl. Ich hörte nichts.
Plötzlich wurde ich aus dem Schlaf gerissen, doch nicht durch ein Geräusch, oder eine Berührung. Es war eben diese Stille, die meinen Verstand aus dem Schlaf riss.
Langsam öffnete ich die Augen und meine Sicht wurde immer klarer. Vorsichtig richtete ich mich auf, wobei das Stück Stoff, das als Decke benutzt wurde, von meiner Schulter rutschte. Ich befand mich auf meiner Liege in der Zelle. Verwirrt sah ich mich um und die Erinnerungen an die Nacht kamen wieder hoch.
Die vielen Dinge, die ich gesehen hatte. Die Schreie. Das alles kam mir vor, als wäre es passiert, doch ich wunderte mich, ob es nicht doch ein Traum war.
Es gab im gesamten Raum keine Anzeichen dafür, dass alles wirklich passiert war. Auf dem Boden lag nichts, kein Handschuh und ich befand mich zudem auf meiner Liege, als wäre ich nie aufgestanden. Das einzige, was ich hatte waren starke Kopf- und Halsschmerzen, die aber auch von der Folter kommen konnten.
Während ich meine Schläfen rieb, setze ich die Füße auf den Boden.
In meinen Gedanken ging ich wieder alles durch.
Ich war erst seit einem Tag hier... Und ich musste so schnell es geht abhauen.
Während ich also nach einer Fluchtmöglichkeit Ausschau hielt, inspizierte ich den gesamten Raum. Meine Augen suchten nach den kleinsten Dingen. Ich nahm die Kameras an den Wänden war. Es waren keine, die sich bewegten, also waren sie auf eine bestimmte Stelle im Raum ausgerichtet.
Müde gähnte ich und streckte mich, während ich aufstand und durch den Raum tigerte. Nach nicht langer Zeit ging die Tür auf und ein Sturmtruppler kam herein. An der Tür standen zwei, die Wache hielten und positionierten sich dort.
Ich konzentrierte mich wieder auf den vor mir, der den Raum betrat und ein Tablett in der Hand hielt.
„Essen.", sprach er nur, während er das Tablett auf den Tisch stellte. Darauf befand sich eine Schüssel, in der sich eine undefinierbare graue Masse befand. Daneben stand ein Behälter mir einer Flüssigkeit drinnen.
„Sieht ja lecker aus...", murmelte ich sarkastisch und sah zu, wie der Sturmtruppler den Raum wieder verließ. Missbilligend sah ich mir die Sachen an und rümpfte die Nase. Ich hatte zwar schon mal schlimmeres essen müssen und es verwunderte mich noch sehr, dass die erste Ordnung mir, einer Gefangenen, Essen gibt. Natürlich ist es nicht gerade appetitlich, aber mehr, als nichts.
Seufzend ließ ich mich auf dem Stuhl nieder und betrachtete das Essen misstrauisch. Ich widmete mich lieber dem Getränk, das ich sofort ergriff. Aufmerksam sah ich es mir an, ob mir daran etwas auffiel, was darauf hinwies, dass es mit irgendeinem Mittel versetzt war. Es roch normal, weshalb ich mich dazu entschied es einfach zu trinken.
Mit leicht zitternden Händen setzte ich die Öffnung an meine Lippen an und ließ die Flüssigkeit in meinen Mund laufen.
Es war Wasser. Das kühlende Wasser beruhigte meinen wunden Hals und tat sogar sehr gut. Es schmeckte normal und ich war etwas beruhigter, dass dort nichts hineingemischt wurde. Sobald ich einige Schlucke getrunken hatte, setze ich es wieder ab und sah mir nun den Brei an. Neben dem Teller lag ein Löffel, den ich langsam in die Hand nahm. Unsicher steckte ich ihn in das Graue etwas und schaufelte es mir auf den Löffel. Es sah noch schlimmer aus, als es dickflüssig an den Seiten des Löffels herunter klatschte, doch ich versuchte mich nicht daran zu stören. Schnell untersuchte ich es mit den Augen und hoffte darauf, dass dort auch keine Mittel drin waren.
Mit einem Seufzen schob ich mir den Löffel in den Mund und es schmeckte nach...nichts. Das einzige, was ich fühlte, war die ekelhafte Konsistenz und die Tatsache, dass sich mein Mund ein wenig belegt anfühlte. Nach einigen Bissen schluckte ich es herunter und machte so mit dem Rest weiter. Als meine Schüssel leer war, hatte ich das Gefühl, dass mein gesamter Mund verklebt war, weshalb ich froh war, dass ich das Wasser nicht gleich ausgetrunken hatte. Ich spülte es nach und das unangenehme Gefühl verließ meinen Mund. Ich fühlte mich nun etwas besser, besonders durch das Wasser. Seufzend erhob ich mich wieder und beschloss die Kameras etwas besser zu studieren.
Während ich durch den Raum ging und nach den Kameras Ausschau hielt, erstellte ich im Kopf einen Plan der Kameras. Die meisten waren auf den Tisch, die Tür und die Liege ausgerichtet. Es waren alles Kameras, die sich nicht bewegten. Nach einiger Zeit legte ich mich mit dem Rücken auf die Liege und starrte an die Decke.
Meine Augen suchten jeden Fleck ab und ich stellte fest, dass dort keine versteckten Kameras waren, sonst hätte ich es bemerkt... Oder sie waren sehr gut versteckt....
Die Tür ging auf und ein Sturmtruppler trat ein. Er ging zu Tisch und nahm das Tablett. Schnell war er wieder draußen und ich hatte wieder meine Ruhe. Die unerträgliche Ruhe.
Irgendwann hielt ich es dort nicht mehr aus und streifte durch den Raum, bis ich mich an einen Platz an der Wand setzte. Von dort aus betrachtete ich erneut die Kameras und suchte mit meinem Blick das gesamte Zimmer ab. Als ich genug Informationen von dieser Stelle aus hatte, stand ich auf und setzte mich an einen anderen Ort. Von dort aus beobachtete ich erneut die Kameras.
In meinem Kopf ordnete ich dabei alles, was ich sah und versuchte Schwachstellen zu finden.
Nach einiger Zeit setzte ich mich in die hinterste Ecke und bemerkte, dass dort viel Staub lag. Diese Zelle schien lange nicht gesäubert oder benutzt worden zu sein. Als ich mich dort niederließ steig eine kleine Staubwolke auf. Mit meinem Finger begann ich im Staub ein wenig die Pläne zu zeichnen, die mir noch unklar waren und konnte so einige Dinge feststellen.
Es gab Orte, an denen die Kameras nur sehr wenig filmten. Angestrengt versuchte ich einen Ort zu entdecken, wo keine Kamera aufnahm.
Nach ewigem Suchen und angestrengten Nachdenken ging die Tür erneut auf und es trat wieder ein Sturmtruppler ein. Er hielt erneut ein Tablett in der Hand und stellte es ab. Ich hatte nicht gerade großen Appetit und es wunderte mich zudem, dass schon so viel Zeit vergangen war, dennoch hatte ich Durst und setzte mich an den Tisch. Das Wasser war schnell leer und den Brei brachte ich ungern runter, doch da ich bei Kräften bleiben musste, zwang ich mich dazu.
Schnell stand ich wieder auf und tigerte durch den Raum, bis ich mich wieder in dem Staub niederließ. Nach einiger Zeit, die ich im Staub geplant hatte, entdeckte ich eine Stelle, die unter Umständen nicht von den Kameras erfasst werden könnte. Die Stelle befand sich in der Nähe der Tür, doch nicht so nah, dass die Kameras sie erfassten. Es war keine große Stelle. Und ich musste mich genau dort hinstellen. Langsam lief ich durch den Raum und schlenderte unauffällig zu der Stelle.
Sobald ich es geschafft hatte mich so hinzustellen, wie meine 'Berechnungen' es sagten, hoffte ich, dass mich nun keine Kamera mehr im Visier hatte. Während ich dort stand, dachte ich darüber nach, was ich mir erhoffte, dass passiere würde, sobald mich alle für vermisst meldeten...
Ich würde mich einfach überraschen lassen...
Nun würde sich auch herausstellen, ob an der Decke Kameras angebracht waren, die ich nicht sehen konnte, oder nicht. Doch nach nicht sehr langer Zeit hörte ich schnelle Schritte von draußen, die sich meiner Zelle näherten. Die Tür ging auf und es traten zwei Sturmtruppler herein.
„Die Gefangene ist geflohen!", rief einer und plötzlich schnellte ich hervor und griff vom Tisch das Tablett, das ich dem einen mit Schwung um die Ohren schlug. Dem zweiten trat ich in den Bauch und er stolperte zurück. Einer, der noch am Eingang stand lugte in den Raum und erblickte mich. Er lief zu den anderen dazu, doch ich schlug ihn mit dem Tablett, weshalb er zu Boden fiel.
Mit einem selbstsicheren Grinsen verließ ich den Raum wieder und ließ das Tablett fallen. Nun musste ich schnell sein, denn es verbreitete sich sicherlich die Nachricht von meinem Ausbruch.
Mit hektischen Schritten verließ ich den Zellentrakt und rannte durch die Gänge. Ich musste unbedingt zum Hangar kommen und schnell abhauen. Meinen Kompass und das Armband samt Stick konnte ich nun nicht mehr beschaffen, ohne, dass ich mich in noch mehr Gefahr begab.
Ich hasste es einen Rückzieher zu machen, aber in dieser Situation musste ich es tun. Es stand zu viel auf dem Spiel. Die Sache mit Snoke, Kylo Ren.
Wenn Leia es so wollte, dann könnte ich die Informationen beschaffen, nur ein anderes Mal und vielleicht auf einem anderen Weg. Wenn ich Glück hatte, dann könnte ich mir auch meinen Kompass wiederholen, doch darüber machte ich mir nicht gerade viel Gedanken.
Ich wusste, dass ich wegmusste, also entschied ich mich für die schlauere Möglichkeit. Zum Hangar kannte ich den Weg nicht gerade gut, besonders, da ich nicht mit eingerechnet hatte, dass ich den Weg vom Zellentrakt aus kennen müsste. Und wenn, die Pläne befanden sich eh auf meinem Armband.
Also musste ich mich bis zu einem Ort vorkämpfe, von dem ich den Weg kennen konnte. Durch meine fehlende Orientierung verlor ich wertvolle Zeit, in der mir die Sturmtruppler, die mich suchten immer näherkamen.
Immer häufiger musste ich mich in kleinen Nischen verstecken.
Als ich schließlich in einen Gang kam, der mir halbwegs bekannt vorkam, beschleunigte ich meine Schritte, als ich plötzlich sah, wie jemand vor mich trat. Es war der Sturmtruppler-Captain Phasma. Ihre Rüstung reflektierte wie sonst auch das Licht. Und ihre Waffe hielt sie im Anschlag, bereit auf mich zu schießen.
„Sofort mitkommen!" Ich sah sie nur missbilligend an und fluchte innerlich, da ich nicht einmal in die Nähe des Hangars gekommen war.
„Und was, wenn nicht?", feixte ich und spannte mich an, bereit loszulaufen. Plötzlich spürte ich etwas an meinem Nacken. Es war der Lauf einer Waffe. Der Sturmtruppler verstärkte den Druck mit seiner Waffe, was mir das Zeichen gab, mich in Bewegung zu setzten.
Widerwillig ging ich vorwärts und folgte Phasma wieder zu den Zellen. Unterwegs hielt ich nach einem Fluchtweg Ausschau, aber sie schien es zu bemerken, denn sie sagte nur: „Versuch gar nicht erst, abzuhauen!" Seufzend beließ ich es dabei und ließ zu, dass ich in meine Zelle geführt wurde, wo General Hux bereits an dem Tisch saß.
Es wurde ein zweiter Stuhl dazugestellt.
Mit einem gehässigen Blick bedachte er mich und ich setzte mich wütend auf den Stuhl gegenüber.
„Wie ich sehe, hast du dich sehr erholt!", fing er an und seine Stimme triefte nur so vor falscher Freundlichkeit. Gelangweilt verschränkte ich die Arme und sah mich ein wenig im Raum um. „Dann können wir unser kleines Verhör ja fortführen..." Nun sah ich ihn doch an. Mit lauernden Augen durchbohrte er mich. „Nun, hast du dir bereits Gedanken darüber gemacht, ob du lieber die nächste Zeit hier in der Zelle verbringen willst, oder ob du mir verraten willst, was ich wissen will."
„Ich habe tatsächlich darüber nachgedacht.", begann ich und er sah mich leicht überrascht an. Seine Haltung wurde etwas gerade, woraus ich schloss, dass er nun aufmerksamer wurde.
„Und, wie soll ich es nur richtig sagen...?" Ich klang gespielt unsicher und sah ihn dann mit verzogener Miene an. „Es ist wohl für die meisten, mich eingeschlossen, besser, wenn ich doch den Mund halte und zusehe, wie ihr euch darum bemüht nur einen Ort zu finden..." Ein selbstsicheres Lächeln schlich sich auf mein Gesicht und ich lehnte mich zufrieden in meinem Stuhl zurück, während ich ihm einen stichelnden Blick zuwarf.
„Du bist ziemlich vorlaut dafür, dass du dich in einer Lage befindest, die nicht gerade...nach Urlaub aussieht.", knurrte er.
„Also ich finde schon, dass es der reinste Urlaub ist. Das tolle Bett, die Freiheit überall; das reinste Paradies hier. Vom Essen ganz zu schweigen!" Er holte tief Luft und ich merkte, wie er langsam genervt wurde, doch er hielt sich zurück.
„Wie, keine Schläge? Kein Strom?", fragte ich erstaunt und gleichzeitig verwirrt.
„Nein, heute mal nicht. Ich hatte einfach gehofft, dass der gute alte Verhör von Angesicht zu Angesicht da das beste Mittel ist..."
„Auch, wenn es angenehmer ist, effektiver ist es natürlich nicht. Besonders nicht mit einem schmierigen General vor mir... Was mich zu meiner nächsten Frage bringt... wieso befragen Sie mich denn überhaupt? Ich dachte, Kylo Ren hat die 'Macht' über mich... Wie waren seine Worte gleich? -Er hat die Befehlsgewalt über mich."
Der General wirkte nun nicht gerade erfreut und, als ich die Sache mit Kylo Ren ansprach, wurde sein Blick noch wütender. „Ren hat da gestern etwas übertrieben... Trotz der Tatsache, dass du eine Jedi bist, werde ich dich verhören." Ich zog eine Augenbraue nach oben und wunderte mich, dass sie immer noch dachten, dass ich eine Jedi wäre.
„Das erklärt nur, wieso ich von Ihnen verhört werde und nicht, wieso es nicht aus mir heraus geprügelt wird..." Den letzten Teil sagte ich bereits etwas verbissener und funkelte ihn dabei an.
Ich ermahnte mich, nicht wütend zu werden und mehr auf seine Reaktionen zu achten. Seine Finger zuckten leicht und nun schlich sich erneut ein Grinsen auf mein Gesicht.
„Verstehe... Er hat es verboten...", sprach ich schließlich belustigt aus und er drehte den Kopf leicht.
„Nein, ich würde auf seine Verbote nicht hören..." Die beiden schienen sich echt nicht leiden zu können... „Aber ich habe eine Anordnung bekommen, dass die Befragung normal durchgeführt wird...sehr zu meinem Bedauern..." Langsam verstand ich es. Sein Auge zuckte minimal, doch mir fiel es auf.
Kylo Ren hatte also gelogen, als er mich vor der Folter gerettet hatte und nun hatte der General es herausgefunden und die Erlaubnis bekommen mich zu verhören, doch nicht mit Gewalt... Verwunderlich.
Interessiert lehnte ich mich etwas vor und funkelte ihn hinterhältig an.
„Es stört Sie. Sie wollen etwas dagegen machen, doch Sie wissen, dass Sie es nicht können. Also gehorchen Sie widerwillig. Das kann ich alles an Ihrem Gesicht ablesen, an Ihrer Haltung und an Ihrer Stimme.", erzählte ich und sah ihn aufmerksam an. Er zog eine Augenbraue hoch, spannte sich an; er war gereizt. Daran gab es keinen Zweifel!
„Du spielst gerne Spielchen?" Seine Augen funkelten mich wütend und hinterlistig an. Nachdenklich kratzte ich mich am Kinn und lehnte mich erneut zurück. „Da bin ich mir nicht mal so sicher...", murmelte ich sarkastisch.
In seinem Gesicht regte sich etwas, und ich erkannte, dass ihm etwas einfiel. Seine Augen leuchteten leicht auf. Nicht auf die positive Art, sondern, wie wenn jemand etwas Böses plant. „Wenn ich das richtig verstehe, dann bist du eine Person, die sehr schlau ist..." Wie ein Raubtier, das seine Beute betrachtete, sah er mich an, doch eingeschüchtert fühlte ich mich dagegen nicht. Eher, wie ein anderes Raubtier, dass gerade mit ihm um etwas kämpfen wollte. „Ich werde dich schon noch dazu bringen, mir zu erzählen, wo der Widerstand ist."
„Und wie genau, wollen Sie das anstellen, General?", feixte ich. Er verschränkte seine Hände auf dem Tisch und straffte seine Schultern. „Ich weiß, dass es Menschen in den Wahnsinn treibt, wenn sie die Zeit in einer tristen Zelle verbringen." Die Tür ging auf und zwei Sturmtruppler traten ein. Sie hielten Gurt-ähnliche Dinge in der Hand und kamen damit auf mich zu. Verwirrt folgte ich ihnen mit den Augen, als sie neben mir stehen blieben.
Schnell zog ich meine Hand von der Armlehne des Stuhls, doch der Sturmtruppler ließ sich nicht beirren, er griff wieder nach ihm und hielt ihn fest, während er ihn auf die Lehne drückte und den Gurt festzog. Schnell wollte ich mit der freien Hand nach ihm schlagen und den Gurt wieder abmachen, doch ich spürte den Lauf einer Waffe an meinem Kopf und hielt in der Bewegung inne. Der Sturmtruppler machte meinen anderen Arm auch fest und zog nochmal daran.
„Es ist immer wieder erstaunlich, wie klein dann der Widerstand eines Gefangene wird. Zumindest meistens... Doch noch schlimmer ist es, wenn sie nichts persönliches mehr haben... Wenn der Verstand etwas sucht, an dem er sich festhalten kann, doch es ist einfach ein dunkles, tristes Nichts.", fuhr Hux fort und ich rüttelte wütend an den Gurten.
„Was ist jetzt damit schon wieder gemeint?", fragte ich wütend und er grinste.
„Und ich dachte, du bist tatsächlich fähig kleine Dinge herauszuhören, die andere nicht wahrnehmen oder einfach nicht beachten..." Mein Blick huschte zu ihm und ich war verwirrt. Was meinte er denn damit?! „Es gibt einige Dinge, die du bei dir trägst, die... sagen wir mal...sehr persönlich sind. Oder einfach Dinge, die du gerne trägst. Und genau das werde ich dir nehmen."
Langsam sickerten die Informationen zu mir durch, doch ich merkte erst zu spät, was er meinte und schon kamen die Sturmtruppler wieder auf mich zu. Einer griff in meine Haare und zog meine Haarnadel heraus.
„Nein! Gib die wieder her!", fauchte ich und sah auf dem Gesicht von Hux ein breites, selbstgefälliges Grinsen auftauchen.
„Oh nein, liebes, das ist erst der Anfang!", sagte er und der Sturmtruppler legte die Nadel auf den Tisch vor ihn.
„Her damit!", knurrte ich, doch keiner dachte daran. Während ich mich wild auf dem Stuhl wehrte, wurde mir die Kette von Poe abgerissen. Wortwörtlich abgerissen, denn das Band, an dem sie hing riss und hinterließ an meinem Hals ein leeres Gefühl. Auch, wenn jetzt ein Gewicht dort weg war, fühlte er sich unglaublich schwer an.
„Die Brosche!", befahl Hux und daraufhin wurde ich noch wilder. Wie eine Furie schüttele ich den Kopf, versuchte nach den Händen zu beißen und trat, so gut es ging, um mich. Doch das alles brachte nichts, denn sie zogen an der Brosche, die an meiner Jacke befestigt war und ein reißen ertönte. Sie hatten sie einfach abgerissen.
Meine Brosche!
„Bringt die Sachen weg!", gab er den Befehl und sie nahmen meine Schmuckstücke und verließen damit den Raum, während ich angegurtet und wütend zurückgelassen wurde. „Na, wie fühlst du dich bereits, so ohne wertvolle Sachen? Gewöhne dich an das Gefühl, denn so wird es die nächste Zeit laufen, es sei denn, du willst mir mitteilen, was ich wissen will.", trällerte er und sah mich zufrieden an.
„Die Fesseln sind ein wenig eng. Könnten Sie sie vielleicht etwas lockern?", fragte ich wütend und er zog nur eine Augenbraue hoch.
„Wofür?"
„Damit ich Ihnen ins Gesicht schlagen kann!" Meine Worte kamen wie ein Fauchen heraus, doch es war nicht weniger bedrohlich und wütend gemeint.
„Wir werden ja sehen, ob du in einigen Tagen noch so...widerstandsfähig bist..." Mit diesen Worten stand er auf und verließ den Raum.
Mit den Gurten um meine Handgelenke blieb ich zurück und schrie wütend, während ich meine Hände anspannte und an den Gurten zerrte, was unangenehm für meine Haut war. Nach ewiger Zeit, an der ich es bereits aufgegeben hatte an dem Leder zu ziehen, kam jemand rein. Es war ein Sturmtruppler, der ein Tablett in der Hand hielt.
Lauernd folgten meine Augen ihm und er stellte es auf den Tisch, vor mir ab. Danach kam er zu mir und griff zum Gurt.
„Versuch gar nicht erst, mich anzugreifen!", warnte er und ich sah zum Eingang, wo zwei andere standen, die ihre Blaster auf mich richteten. Nachdem meine Hände endlich wieder frei waren, verließ er den Raum, ohne von mir angegriffen zu werden und die Tür schloss sich.
Nun war ich allein.
Ohne meine wichtigen Sachen.
Ganz allein.

It's You (Kylo Ren ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt