„Beweg dich und du bist tot!", erklang eine mechanische Stimme.
Sie war tiefer und verzerrter als die der Sturmtruppler. Mein Atem ging flach und ich bekam Panik.
Das hatte ich nicht bemerkt. Ich hätte nicht so unaufmerksam sein sollen! Die Person hinter mir ließ das Lichtschwert an meinem Hals.
„Zeig dein Gesicht!" Die Stimme jagte mir eine Gänsehaut auf den Rücken, doch ich hob langsam meine Hände, um mir den Helm auszuziehen.
Die rote, gefährlich flackernde Klinge blieb an meinem Hals. Ich schluckte und griff nach dem Helm. Ich nahm ihn ab, wobei ich darauf achten musste, nicht an die Klinge zu geraten. Den Helm ließ ich achtlos auf den Boden fallen und die Person hinter mir regte sich nicht. Ich ließ meine Arme wieder sinken.
„Wen haben wir denn da? Eine Hochstaplerin? Eine Diebin?" Die verzerrte Stimme klang verachtend und nun wurde die Klinge gesenkt und von meinem Hals entfernt.
„Eher eine Meisterdiebin!", sagte ich und meine Hand schnellte zu meiner Seite, an der die Halterung für den Blaster angebracht war, nur, dass sich dort mein Lichtschwert befand. Schnell zog ich es hervor und schon spürte ich, wie mich etwas ergriff.
Meine Finger wanderten automatisch zu dem kleinen Knopf, um es zu aktivieren und die goldene Klinge leuchtete auf. Kurz verfing sich mein Blick daran, doch schnell drehte ich mich um und wollte einen Schlag ausführen. Das alles geschah in weniger als einer Sekunde, der Griff zum Lichtschwert, das Aktivieren, der kurze Moment, in dem meine Augen hängen blieben und der Schwung, den ich durch meine Drehung bekam.
Nun konnte ich sehen, wer mein Gegner war.
Er trug einen schwarzen Helm mit einigen silbernen Einsetzen und war ganz in schwarz gekleidet. Sein Mantel wehte leicht. Die Klingen prallten aneinander und ein zischendes Geräusch ertönte. Die maskierte Person sah auf mein Lichtschwert.
„Jedi!", grummelte er, doch ich war keine Jedi.
Die Person holte erneut aus und ließ ihr Schwert auf mich niedersausen, doch ich wehrte es ab. Schnell drehte ich mich weg und setzte zum Schlag an, doch die rote Klinge blockierte meinen Angriff.
Bei jedem Zusammentreffen ertönte ein Geräusch. Ich spürte, wie das Adrenalin durch meine Adern floss und rief mir alle Techniken, die mir Kenobi beigebracht hatte in Erinnerung.
Die Person kämpfte mit einer enormen Kraft gegen mich und es einige Angriff waren nur schwer von mir wegzuhalten.
Obwohl ich gerade mitten in einer gefährlichen Situation war, fühlte ich mich belebt. Es war, als würde eine Energie von meinem Lichtschwert ausgehen, die mich stärkte.
Schnell wich ich der roten Klinge aus, die knapp an mir vorbei sauste und dabei surrte. Während dem Kampf trafen unsere Lichtschwerter auch auf die Geräte, weshalb Funken sprühten und einige glühenden Schnitte die Computer teilten, doch meinem Angreifer war das egal.
Da der Raum nicht sehr groß war, konnte ich nicht immer ausweichen, was dazu führte, dass ich an der Schulter gestreift wurde. Ein Schmerz durchzuckte meinen Körper, als ich die brennende Hitze spürte und ein Aufschrei entwich mir.
„Gib auf, Jedi!", knurrte die verzerrte Stimme, doch ich würde nicht aufgeben, unter keinen Umständen. Immer wieder riss ich mein Schwert hoch, bevor mich die rote Klinge erneut treffen konnte.
Als ich plötzlich über etwas stolperte, das am Boden lag und das Gleichgewicht verlor, taumelte ich rückwärts und riss noch gerade rechtzeitig mein Lichtschwert hoch, um den kräftigen Schlag abzuwehren, doch der Schlag hatte so viel Schwung, dass ich überwältigt zu Boden stolperte und mir mein Lichtschwert aus der Hand fiel. Es rollte weg und nun konnte ich erkennen, worüber ich gestolpert war. Es war der Helm, den ich auf den Boden hatte fallen lassen. Noch bevor mein Angreifer zum nächsten Schlag ansetzten konnte, rollte ich mich zur Seite und stand schnell auf. Ich wollte gerade zu meinem Holoprojektor, ihn greifen und schnell aus der Tür laufen, doch kurz, bevor meine Hand den Holoprojektor berühren konnte, streckte er seinen Arm aus und meine Hand erstarrte. Ich versuchte mit aller Macht mich umzudrehen und einfach loszulaufen, aber meine Beine verweigerten jede Bewegung. Ich konnte einfach nur dastehen und flach atmen, während er auf mich zuging.
Eine gute Armlänge von mir entfernt stoppte er. Hinter seiner Maske, studierten mich seine Augen. Als er schließlich anfing zu sprechen, klang er sogar beeindruckt und überrascht. „Also du musst die neue, wertvolle und doch so wehrlose geheime Waffe des Widerstandes sein."
Ich versuchte mich zu bewegen, doch meine Füße blieben auf ihrem Platz. Es war, als würde ich gegen eine Wand drücken. Doch ich merkte, dass mein Mund sich noch bewegen konnte und antwortete fauchend: „Ich bin nicht wehrlos!" Die Gestalt legte den Kopf leicht schief. „Und auch keine geheime Waffe!"
„Und wieso bist du dann hier? Unbewaffnet und...wehrlos?" Als er sprach, lief er langsam um meinen paralysierten Körper herum. Ängstlich versuchte ich ihm mit meinen Augen zu folgen, aber mein Kopf wollte sich einfach nicht bewegen.
„So viel Angst... doch sollte ich es sein, der Angst hat, schließlich hast du zuerst angegriffen...", murmelte er hinter mir und ich entgegnete: „Falsch. Ich hatte zuerst die Klinge an meinem Hals." Als er mich umrundet hatte, kam er noch näher, starrte in meine Augen, doch das einzige, was ich sah, war das dunkle Metall seiner Maske. Plötzlich hörte ich erneut das Summen und er hielt das Lichtschwert wieder an meinen Hals. Nah an mein Fleisch. Nah genug, um rot auf meiner Haut zu reflektieren.
Er bewegte den Kopf leicht zur Seite und sah auf meine Hand. Das Lichtschwert entfernte sich von meinem Gesicht und er streckte die Hand aus. Der Holoprojektor flog durch die Luft und landete in seiner Hand. Erstaunt starrte ich ihn an. Einerseits aus Bewunderung und andererseits aus Angst.
Einige zeit betrachtete er es und noch während er auf meine Projektor sah, streckte er seine Hand erneut aus und den Stick, den Leia mir gegeben hatte, flog in seine andere Hand.
„Der Widerstand...", murmelte er und drehte seinen Kopf langsam zu mir. Mein Blick war starr auf ihn gerichtet. Ich musterte jede seiner Bewegungen und hoffte, dass er meine Angst nicht spürte. Ich spürte, wie etwas um mich herum war. Es war ein seltsames Gefühl, dass mich beschlich und mein Atem ging unbewusst schneller, während mein Herzschlag sich beschleunigte. Plötzlich ging die Tür hinter mir auf und ich wäre zusammengezuckt, wenn ich mich bewegen könnte.
„Führt sie ab!", befahl er gleich und ich hörte an den Geräuschen, die von den Rüstungen der Sturmtruppler kamen, dass sie salutierten. ,,Wird sofort gemacht, Commander Ren!" Er verließ mit wenigen Schritten den Raum. Noch bevor seine Schritte verklangen, hörte ich, wie etwas metallisches über den Boden gezogen wurde und dann ein dumpfes Geräusch.
Ren... Damit meinten sie also die maskiert Person... Doch der Name kam mir bekannt vor. Und da viel es mir sieden heiß ein: Kylo Ren. Berühmt für seine Grausamkeiten der ersten Ordnung.
Sobald die beiden Sturmtruppler neben mir standen, löste sich meine Starre wieder und ich konnte mich wieder bewegen. Überrascht schnappte ich nach Luft und meine Hand vollendete die Bewegung, die ich vor der Starre angefangen hatte, nur griff sie ins Leere. Die maskierte Person hatte beide Sachen mitgenommen.
Als ich spürte, wie sich das kalte Metall um meine Handgelenke schloss sah ich auf. Mir wurden Handschellen angelegt. Noch immer wie taub spürte ich, wie meine Beine versuchten halt zu finden, als ich von einem Sturmtruppler nach vorne geschubst wurde. „Los! Bewegung!", sagte der eine und hielt mir seine Waffe an den Rücken. Widerwillig trat ich einen Schritt nach dem andern hinter dem Sturmtruppler her, während wir den Raum verließen. Ich sah mich nochmal kurz um, doch mein Lichtschwert entdeckte ich nirgends. Er musste es ebenfalls mitgenommen haben.
Unbewaffnet und gefesselt wurde ich nun durch das Schiff geführt.
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It's You (Kylo Ren ff)
FanfictionMan kennt sie unter vielen Namen, doch kaum jemand kennt sie wirklich. Eine, die im Schatten lebt, die von niemandem gesehen wird. Und doch wurde sie von einer Person gefunden. In Zeiten des Krieges werden harte Maßnahmen gefordert. Der Widerstand h...