✨Kapitel 36

2.9K 116 12
                                    

Noch immer hantierte Topar an meinem Oberteil herum, wobei er nur mäßig vorankam, da er hauptsächlich damit beschäftigt war mit seiner anderen Hand mein Bein zu streicheln und meinen Nacken zu attackieren. Egal, wie sehr ich es mir wünschte, er würde nicht aufhören. Ich kniff meine Augen noch fester zusammen, als er immer wilder wurde.
„Gleich kann der Spaß losgehen, Schönheit...", murmelte er, was mich jedoch nicht beruhigte, sondern nur noch mehr erschütterte. Ich konnte nicht verhindern, dass eine Träne meine Wange herunterlief. Er sah das scheinbar und strich sie mir weg. „Du sollst nicht weinen, ich bin gut in sowas..." Doch das half mir nicht. Im Gegenteil. Es bereitete mir noch mehr Panik und ich versuchte mich immer stärker in meinem Geist zu verstecken. Zu vergessen, was gerade passierte.
Als von der Tür ein Geräusch kam, versuchte ich auch das zu ignorieren, doch ganz plötzlich war es so, als hätte etwas den Raum betreten, das mir mehr Kraft verschaffte. Und mit dieser neu aufgebrachten Kraft schaffte ich es meine Beine aus seinem Griff zu lösen und ihn mit einem ordentlichen Tritt von mir wegzubefördern. Er schrie erschrocken auf, was ich auf den Tritt schob.
„Du wirst sie nie wieder anfassen, verstanden?!" Als ich die Stimme wahrnahm, schlug ich meine Augen reflexartig auf und sah sofort das leuchtende Rot der Klinge. Sie knisterte laut und ganz plötzlich nahm ich auch das Wimmern war, das von Topar kam. Als ich sah, was mit ihm war, riss ich erschrocken meine Augen auf. Seine Hände lagen vor ihm, abgetrennt. Mit unendlicher Angst in seinen Augen sah er zu Kylo, der wütend neben ihm stand.
Sobald mein Blick auf Kylo fiel wollte ich seinen Namen rufen, doch er kam nur als gedämpftes Geräusch durch den Knebel. Dennoch sah Kylo zu mir und in dem Moment verschwand die Wut in seinem Blick und wurde durch Sorge ersetzt. Schnell kam er auf mich zu und hob sein Lichtschwert, um die Fesseln durchzuschneiden. Ich spürte die Hitze an meinen Händen und bewegte sie nicht, um nicht aus Versehen die Klinge zu berühren. Im nächsten Moment gab es nichts mehr, dass meine Arme oben hielt und so fielen sie an meiner Seite herab. Schnell riss ich das Stück Stoff, das als Knebel gedient hatte, ab. Kylo wollte gerade etwas sagen, doch da hörte er hektische Schritte und sah sich schnell um. Dieser Topar hatte sich von dem Schock erholt und wollte gerade aus dem Raum flüchten, doch da zog Kylo in mit der Macht zurück. Er gab einen erschrockenen Laut von sich, als er gegen die Klinge stieß und sein gesamter Oberkörper davon durchbohrt wurde. Kylos Griff hatte sich um das Lichtschwert verkrampft, während er auch seine Querstreben in den Oberkörper rammte und langsam drehte. Der Mann schnappte erschrocken nach Luft, konnte jedoch nicht schreien, auch wenn sein Gesicht vor Schmerzen verzerrt war. Wütend zog Kylo die Klinge wieder aus dem Oberkörper hinaus und somit verlor er jede Stabilität und kippte noch vorne.
Mein Atem ging noch immer schnell, die Panik ließ mein Herz bis in meinen Hals klopfen und meinen Kopf vibrieren. Als ich ihn dort liegen sah -tot- da fiel die Angst von mir ab und ich spürte, wie mein Körper nachgab.
Ich atmete hektisch und ließ mich an der Wand runtergleiten, bis ich wie ein Häufchen Elend zusammengelauert auf dem Boden lag. Mein Blick lag fest auf dem Mann, dessen Kleidung noch immer etwas glühte.
Als ich jedoch Schritte hörte, konnte ich mich langsam von seinem Anblick lösen und sah zu Kylo, der auf mich zukam. Seine Haare hingen ihm tief in die Stirn. Er streckte seine Hand aus, doch ich zuckte zurück.
„Nein! Fass...Fass mich nicht an!", schrie ich panisch, während ich ein wenig von ihm wegrobbte. Noch immer zuckte mein Körper unkontrolliert vor Angst.
„Ich werde dir nicht wehtun", sprach Kylo sanft, als er vorsichtig nach meiner Hand griff. „Hör mir zu. Du bist in Sicherheit. Ich bin jetzt da. Vertrau mir, ich werde nicht zulassen, dass dir jemand wehtut!" Ich konnte an seinem Griff spüren, dass er beinahe erwartete, dass ich meine Hand wegziehen würde, doch das tat ich nicht.
„Ich..." Meine Stimme brach und ich atmete aus. Ich regte mich nicht, sondern starrte ihn nur mit großen Augen an. Langsam kniete Kylo sich hin, bevor er beruhigend einen Laut ausstieß, sodass mein Körper automatisch zur Ruhe kam. Ein stummer Befehl, aber er wirkte. Dann, als ich völlig ruhig war, trafen sich unsere Blicke und meine Augen begannen zu brennen, während mir die ersten Tränen über die Wangen liefen. Er strich sie ohne Worte weg. Kaum spürte ich die Berührung war es das Zeichen für mich loszulassen. Ich brach in Tränen aus. Mein Körper zitterte leicht bei dem Gedanken, wie Topar mich gepackt hatte und was er mir gesagt hatte. Bei dem Gedanken, was er noch mit mir gemacht hätte, erschauderte ich. Als ich eine Hand spürte, die meinen Rücken entlangfuhr, zuckte ich ängstlich zusammen und sah panisch auf, nur um Kylos braune Augen zu sehen.
„Alles ist gut, es ist vorbei...", murmelte er, „Ich hab dich... Er kann dir nichts mehr tun..." Ohne zu zögern nahm Kylo mich hoch und schloss mich in seinen Arm. Für einen Moment war ich erstarrt, doch dann fühlte ich die angenehme Wärme und die Geborgenheit, die von ihm ausgingen und ließ alles raus. Währenddessen streichelte er mir behutsam über den Rücken und über den Kopf. Unermüdlich kamen die Tränen und ich klammerte mich an ihn, während mein Körper immer wieder zuckte. Kylo hatte mich gerettet!
Topar," Verwirrt sah Kylo auf, doch das Geräusch kam vermutlich von einem Funkgerät, das auf dem Schreibtisch lag. Erneut rauschte es. „Der Gefangene ist ausgebrochen." Ich hörte die Hektik in ihrer Stimme, doch wusste ich, dass Topar nicht antworten würde.
„Lyria...", sprach Kylo nach einiger Zeit, als ich mich wieder etwas beruhigt hatte. „Ich will dich nicht drängen..." Verwirrt sah ich auf und merkte, dass er nervös zur Tür sah. „Ich habe soeben den Anführer dieser Piraten getötet, bin aus der Zelle geflohen und habe auf dem Weg nicht gerade wenige getroffen... Ich will nicht unhöflich sein, aber wir müssen schleunigst von hier verschwinden..." Das war logisch und so zwang ich mich aufzuhören zu weinen. Kylo strich mir nochmal über den Rücken, während sich meine Atmung beruhigte. Ich nickte langsam, als Zeichen, dass ich nun bereit wäre, was immer schneller und zitternder wurde.
„Ich schaff das...", murmelte ich vor mich hin. Doch das sagte ich viel mehr zu mir selbst, da ich tief in mir daran zweifelte, ob ich das wirklich schaffte. „Ich schaff das...", wiederholte ich leise und nickte dabei.
„Gut, daran habe ich nicht gezweifelt..." Kylo löste nun langsam die Umklammerung und so konnte ich mit seiner Hilfe aufstehen. Noch zitterten meine Beine und sobald ich wieder stand, beschleunigte sich auch mein Atem. Langsam ließ er mich los und ich machte einen vorsichtigen Schritt. Kylos Blick lag wachsam auf mir, während ich versuchte ein selbstbewusstes Gesicht aufzusetzen, was jedoch scheiterte.
„Lass uns von hier verschwinden!" Mit einem Nicken trat Kylo zum Ausgang, doch kurz vor der Tür blieb er stehen. Ich wollte ihm gerade folgen, doch mein Blick heftete sich an den toten Mann am Boden. Ein komisches Gefühl überkam mich, als ich ihn anstarrte und ich merkte, wie mein Herz schneller zu schlagen begann. Meine Hände zitterten kaum merklich, doch mir kam es vor, als würden sie flattern.
„Lyria." Durch seinen Ruf konnte ich mich von dem Toten losreißen und sah noch gerade rechtzeitig auf, um mein Lichtschwert zu fangen, das er mir zugeworfen hatte. „Vielleicht brauchst du das..." Dann sah er wieder zur Tür und schien zu lauschen, ob jemand kam.
Ich drehte den Griff zitternd in meinen Händen und starrte unentwegt auf den Knopf, um es zu aktivieren. Am liebsten hätte ich meine Wut an dem toten, bereits hässlich zugerichteten Mann vor mir ausgelassen, doch etwas hinderte mich daran. Ich wollte nicht, dass meine Klinge ihn berührte. Es mag ein seltsamer Gedankengang sein, doch jetzt, wo er bereits tot war, würde es mir nichts mehr bringen ihn damit zu zerschneiden. Er war es nicht Wert, dass ich meinem Zorn freien Lauf ließ und unkontrolliert handelte.
Entschlossen befestigte ich das Lichtschwert an meinen Gürtel und sah abfällig auf ihn herab. Ohne zu zögern spuckte ich auf den Boden und trat ohne noch einen Blick zurückzuwerfen zu Kylo. Er sah mich beinahe schon nachdenklich an, doch dann nickte er kaum merklich und öffnete die Tür. Auf dem Gang befand sich niemand. Und zu unserem Glück blieb es auch erstmal so, bis wir entfernt Schritte hören konnten. Vermutlich hatten sie ihren Anführer bereits gefunden, denn nun wurde der Alarm aktiviert.
„Wir müssen schnell aus der Stadt raus und zurück zum Schiff!", murmelte Kylo, als wir gerade um eine Ecke bogen. Das Problem war, dass wir ohnmächtig in dieses Gebäude geschleppt wurden und uns nicht auskannten. Dadurch fiel es uns sehr schwer den Ausgang zu finden. „Wir waren hier schonmal..." Kylo hatte Recht, genau an dem Gang, durch den wir gerade liefen, waren wir bereits zuvor gelaufen. Wenn es so weiter ging, würden wir nie verschwinden können! Fieberhaft sah ich mich um und versuchte einen Weg zu finden. Wir mussten verschwinden! Auch Kylo sah sich desorientiert um. Als wir jedoch Schritt hörten und jemand zu uns in den Gang stieß, kam mir eine Idee. Es war nur einer der Piraten und es schien auch so, als wäre er allein. Sobald er uns sah, wollte er wieder weglaufen, doch ich war schneller. Ich streckte meinen Arm aus, ließ ihn mit der Macht erstarren und aktivierte mein Lichtschwert, während ich langsam zu ihm ging. Ängstlich verfolgte er mich mit seinen Augen. Doch ich hatte nicht vor ihn zu töten. Noch nicht...
„Wenn du am Leben bleiben willst, schlage ich vor, dass du genau das machst, was wir wollen, verstanden?", blaffte ich und richtete dabei mein Lichtschwert bedrohlich auf ihn. Schnell nickte er. „Du wirst uns zu einem Ausgang führen!" Wieder nickte er. „Einem Ausgang, wo deine Kameraden NICHT sind!" Obwohl ich ihn mit der Macht erstarren ließ, zitterte er.
„Ich kenne den Weg zum Ausgang...", brachte er stotternd hervor, weshalb ich meine Klinge sinken ließ. „Bring uns hin!" Und damit ließ ich von ihm ab, doch mein Lichtschwert blieb aktiviert. Kylo, der sich die ganze Zeit über im Hintergrund aufgehalten hatte, nickte mir kurz zu und gemeinsam folgten wir dem Piraten, der wirklich auf mich hörte und uns sicher an den anderen vorbeiführte, bis wir zu einer Tür kamen.
„Dahinter ist die Treppe nach oben...", sagte er und blieb stehen. Er gab einen Code an das Türenschloss ein und die Tür ging mit einem Zischen auf. Vorsichtig drückte Kylo die Tür auf und tatsächlich lag dahinter eine Treppe. Von Oben fiel Licht herunter. Wir mussten uns also unter der Erde befinden... Ich tauschte einen kurzen Blick mit Kylo aus, doch plötzlich schubste mich Kylo an der Schulter zur Wand. Zuerst verstand ich nicht, was er getan hatte, doch als wenig später ein Schuss neben mir einschlug, wusste ich es. Der Pirat hatte seinen Blaster gezogen, als wir ihn nicht beachtet hatten und schoss nun auf uns. Mit einem wütenden Knurren aktivierte Kylo nun auch sein Lichtschwert und wehrte den nächsten Schuss ab, der kam. Der Pirat lief immer weiter nach hinten, während er unentwegt auf uns Schoss.
„Die Gefangenen sind an der Treppe von Trakt A!", sprach er in ein Funkgerät, das er mit einer Hand aus seiner Tasche holte, „Ich wiederhole: Sie sind auf dem Weg nach draußen! Trakt A!" Kylo schritt weiterhin auf ihn zu, während er in sein Funkgerät schrie und mit dem Blaster in der anderen Hand auf uns feuerte. Der Gang war so eng, dass es mir nicht möglich war Kylo zu helfen, also stand ich noch immer da und sah zur Treppe nach oben. Der Pirat hatte eben in sein Funkgerät gesprochen, dass wir auf dem Weg nach draußen waren, also mussten wir richtig sein... Zudem hatten wir auch keine Chance mehr, denn laute Rufe und Schritte näherten sich uns.
„Kylo, lass ihn!", schrie ich laut und lenkte so Kylos Aufmerksamkeit auf mich. Kylo war nun schon einige Schritte weiter in den Gang gelaufen. „Lass uns von hier verschwinden! Wir haben keine Zeit mehr!" Noch immer blockte er die Schüsse ab, doch als noch mehr kamen, sah er verwirrt auf. In den Gang kam eine Gruppe mit ihren Waffen im Anschlag. Die Unterstützung! „Kylo! Jetzt!", schrie ich nun lauter und machte mich bereits auf den weg durch die Tür. Kurz zögerte Kylo, doch je näher uns die Gruppe kam, desto stärker stand er unter Beschuss. Während er noch immer die Schüsse abwehrte, lief er langsam rückwärts zu mir. Auf dem letzten Meter drehte er sich um und rannte los. Ich wartete bereits an der Tür und sobald er durch war, schloss ich sie. Die Rufe der Männer wurden nun gedämpfter, dennoch konnte ich hören, wie sie durch den Gang liefen, um rechtzeitig zur Tür zu kommen. Angestrengt schloss ich meine Augen und legte meine Hand auf die Tür. Mit der Macht sandte ich einen Impuls aus, was ein leises Ächzen von Metall zur Folge hatte.
„Das Schloss lässt sich nun erstmal nicht mehr öffnen...", erklärte ich und sah zu Kylo. „Hoffen wir mal, dass uns das genügend Zeit verschafft..." Und wie aufs Kommando hörten wir das dumpfe Schlagen gegen die Tür. Vermutlich hatten sie nun festgestellt, dass sie nicht aufging. Durch den Ausgang würden sie uns vorerst nicht verfolgen können... Dennoch war das kein Grund zum Entspannen. Schnell liefen wir die Treppen nach oben und kamen in einen Gang. Dieses Gebäude war genauso verwirrend, wie die Finalizer...
Als wir auf eine Holztüre am Ende des Gangs zuliefen und sie aufstießen, erstreckte sich vor uns die Bar. Noch immer war dort niemand, was uns die Flucht erleichterte, also konnten wir schnell zum Eingang laufen und traten ins Freie. Sofort blendete mich das grelle Licht und ich musste zuerst die Augen zusammenkneifen, bevor ich etwas erkennen konnte.
Auf den Straßen vor der Bar liefen noch immer einige Menschen herum, die uns vereinzelt musterten. Als wir uns den Blicken bewusstwurden, legte Kylo mir blitzschnell einen Arm um die Schulter und lächelte gespielt. Er nickte den Wesen, denen wir begegneten freundlich zu, dennoch behielt er sein schnelles Tempo bei.
„Wir müssen aus der Stadt raus! Sie werden uns hier sofort finden!", flüsterte er mir ins Ohr, als wir gerade an einer Gruppe an Männern vorbeiliefen, die uns misstrauisch musterten. Ich nickte zustimmend. Als wir laute rufe in der Entfernung hörten, bog Kylo schnell in eine kleinere Gasse ab.
„Sie sind uns dicht auf der Spur...", fluchte ich und sah um die Ecke, wo vier Männer durch die Straße liefen. Nur knapp liefen sie an uns vorbei und entdeckten uns zum Glück nicht. „Wenn wir es unbemerkt aus der Stadt schaffen, können wir zu unserem Schiff zurück!" Das klang ansatzweise nach einem Plan. „Wir müssen nur unauffällig auf den Berg wieder hoch, um zum Fathier zu gelangen..."
„Denkst du denn wirklich, dass es noch da sein wird?"
„Haben wir denn eine andere Wahl?" Nicht wirklich...
Ängstlich sah ich Kylo an, doch in seinem Blick lag wilde Entschlossenheit. Wachsam spähten wir um Ecken und entgingen somit den Piraten, die durch die Stadt rannten und uns suchten, bis wir an den Fuß des Weges kamen. Ab nun würden wir nicht mehr unauffällig hinter Ecken verschwinden können... Das wusste auch Kylo, denn er zog sich seine Kapuze noch tiefer ins Gesicht und ich machte das gleiche. So schnell es ging, ohne aufzufallen, gingen wir den Weg nach oben. Jeder Schritt, den ich machte, wurde von einem stillen Stoßgebet begleitet, dass man uns nicht entdecken würde. Kylo war nicht minder nervös.
Wir hatten den Weg schon fast komplett hinter uns und ich war mich sicher, dass ich bereits unser Ziel sehen konnte. Den Baum, an dem wir das Tier angebunden hatten. Ich hoffte, dass es noch da war, doch meine Gedanken wurden durch einen lauten Ruf unterbrochen.
„Hey! Ihr da oben!", schrie jemand. Erschrocken blieben wir stehen und sahen nach unten, wo drei Männer standen, die eindeutig zu den Piraten gehörten. Jetzt durften wir keine falschen Bewegungen machen. Ich hob meinen Arm und winkte ihnen zu. Das war das logischste, das ich machen konnte, um normal zu wirken.
„Runterkommen!" Ob sie nun wussten, dass wir es waren bezweifelte ich, dann, als ich einen kurzen Blick zum Weg warf, sah ich, dass sie nicht die Anstalten machten uns zu folgen, dennoch konnten wir nun schlecht zu ihnen gehen. Kylo tat eine abwinkende Handbewegung, die sie von unten auch sehen mussten und drehte sich wieder weg. Er griff nach meiner Hand und wollte mich mit sich ziehen.
„Wenn wir einfach weitergehen, so, als hätte wir sie nicht gehört...", erklärte er. Womöglich nicht die dümmste Idee.
„Hey! Ich sagte runterkommen!" Nun schrie die Person lauter, und wütender. „Wenn ihr nicht sofort stehenbleibt, gebe ich meinen Männern den Befehl zu schießen!" Erschrocken blieben wir stehen. Ich sah, dass nun zwei Männer dazukamen, die nun den Weg nach oben liefen und scheinbar zu uns wollten, während die anderen ebenfalls ihre Waffen erhoben hatten. Unsicher wechselte ich einen Blick mir Kylo.
„Lauf!", rief er plötzlich und zog mich mit sich. Überrascht stolperte ich hinterher und wir rannten die letzte Strecke nach oben. Die Rufe, die laut wurden, ignorierte ich, während ich mich darauf konzentrierte nicht zu stolpern, so schnell zog Kylo mich hinter sich nach oben. Als ich einen Blick über die Schulter warf, stellte ich fest, dass die Männer nun auch rannten, dennoch aber genug Abstand zu uns hatten. Als plötzlich direkt neben mir ein Schuss in den Boden einschlug und Staub aufwirbelte, schrie ich erschrocken auf. Sie hatten also das Feuer eröffnet. Kylo ließ sich davon nicht ablenken, denn er lief weiterhin zu dem Baum, ohne sich umzudrehen. Und tatsächlich stand dort noch das Fathier. Schnell band Kylo das Tier los und half mir auf seinen Rücken, nur ums ich wenig später selbst daraufzuschwingen. Er gab den Befehl loszureiten und das Tier preschte los. Mein Herz schlug schnell, als ich mich an das Tier klammerte. Verbissen sah Kylo nach vorne und ließ das Tier so schnell es ging zurück zum Schiff reiten. Als wir in der Ferne das Knattern von Motoren hören konnten, trieb er das Tier noch schneller an, als ich für möglich gehalten hatte. Sie waren uns auf der Spur. Immer wieder warf ich einen Blick über die Schulter, um nachzusehen, ob die Piraten bereits aufgeholt hatten, doch ich konnte sie nicht sehen. Vielleicht lag es auch an der Staubwolke, die das Tier aufwirbelte, während es über die trockene Landschaft galoppierte.

It's You (Kylo Ren ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt