✨Kapitel 72

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Ohne Scherz, genau so habe ich mich benommen, wenn gefragt wurde, wie bald das neue Kapitel kommt 😂
Darum, genießt das lang ersehnte Kapitel 😅:

Ich sah schwarze Leere, wie das Weltall nur ohne Sterne. Dann zuckten Blitze über mir, die rissigen Boden offenbarten. Die trostlose Landschaft vor mir erbebte, um dann explosionsartig zu zerbersten. Der Boden tat sich auf und etwas schob sich in die Höhe. Dreck und Erdbrocken fielen in die Tiefe, um schließlich den Blick auf dunkles Metall freizugeben, in dem etwas rotes glomm. Ringsum durchbrachen noch mehr die Planetenkruste, um sich einer nach dem anderen als mächtige Sternzerstörer zu erweisen, jeder einzelne doppelt so groß, wie die Sternzerstörer aus den Tagen des Imperiums. Immer mehr Schiffe stiegen auf, immer mehr und noch mehr, bis zehntausende Sternzerstörer drohend hoch oben in der Atmosphäre schwebten.
Das Bild vor mir änderte sich und hunderttausende Sturmtruppler in schimmernden purpurroten Rüstungen erschienen. Der Lärm unzähliger marschierender Soldaten erfüllte meine Ohren, laut wie Donnergrollen, begleitet von einem Geruch, der mir nur zu gut bekannt vorkam: von Blasterschüssen versenktes Fleisch.
Einer der Sturmtruppler schien auf mich aufmerksam zu werden und kam mit erhobener Waffe auf mich zu. Erschrocken drehte ich mich um, und wollte fliehen, doch da bot sich mir bereits ein anderer Anblick.
Es wurde dunkel um mich herum. In einiger Entfernung stand jemand in einem Lichtschein. Es war ein Wesen, das mir nicht bekannt vorkam. Dennoch war ich mir sicher, dass es männlich war. Er war klein und dünn, mit einem weit vorstehendem Kiefer und langen, spitzen, weit auseinanderliegenden Ohren. Ein Sith Alchemist. Verwundert darüber, dass mir diese Information selbstverständlich vorkam, trat ich näher an den wuchtigen Steintisch, vor dem er stand.
Verschiedene Geräte und Werkzeuge lagen auf der großen Steinplatte, die seinen Arbeitsplatz darstellte. Der ganze Raum war erfüllt vom roten Schein des geschmolzenen Metalls, das in einem Kessel an der Seite köchelte.
Doch viel interessanter war, was vor ihm auf dem Tisch lag. Es waren kleine Teile einer metallenen Maske, die ich nur zu gut kannte. Mit großen Augen sah ich zu, wie das Wesen mit seinen behandschuhten Händen geschickt die Stücke zusammenschmolz und das rote Eisen als Klebstoff nutzte.
Nach und nach setzte er alle Puzzleteile der Maske wieder zusammen, bis sie in ihrer vollen Pracht auf dem Podest stand, um abzukühlen. An ihrer Form hatte sich nichts geändert, doch jetzt war sie durchzogen von roten Bruchstellen, wie von purpurroten Blitzen.
Allein der Anblick löste in mir ein unruhiges Gefühl aus. Doch plötzlich spürte ich, wie jemand neben mich trat und konnte nur langsam meinen Blick von der Maske lösen. Die in schwarz gekleidet Gestalt überragte mich.
„Habe ich dein Wort?" Kylos Stimme hallte unheimlich in dem Raum.
„Sie wird widerstandsfähiger sein als zuvor.", kam eine kehlige Antwort von dem Wesen vor uns. Er reichte Kylo die Maske, die er langsam aufsetzte. Ich sah dabei zu, wie sein Gesicht erneut hinter dieser Maske verschwand und konnte das unangenehme Gefühl in meiner Brust nicht bekämpfen. Warum machte er das?! Wieso setzte er diese Maske nach all der Zeit wieder auf?! Plötzlich fuhr er zu mir herum. Das kalte Metall der Maske starrte mir entgegen und doch war ich mir sicher, dass mich die Augen, die dahinter steckten durchbohrten, als wüsste er genau, dass ich hier stand.

Hektisch atmend schlug ich meine Augen auf, wodurch mir langsam klar wurde, dass ich aus diesem Alptraum erwacht war. Mein Herz raste und noch immer hatte ich das Gefühl den Geruch vom geschmolzenen Eisen und versenktem Fleisch riechen zu können. War das, was ich eben gesehen hatte denn überhaupt ein Traum gewesen?!
Mühsam richtete ich mich auf. Es war nicht das erste Mal, dass meine Träume so aussahen, doch dieser hier fühlte sich wieder so an, wie damals, als ich von Leia und Kylo geträumt hatte. Eine Vision? Ob das der Fall war, würde ich hoffentlich bald herausfinden.
Mit einem Seufzen stand ich auf. Die Sonne ging gerade auf und erhellte mein Zimmer mit ihren warmen Strahlen. Auf dem Weg zu meinem Kleiderschrank fiel mein Blick zu meinem Regal, in dem ich das Zeichenbuch von Ben aufgestellt hatte. Die aufgeschlagenen Seite zeigte das Bild, das er nachgezeichnet hatte, auf dem meine Familie zu sehen war. Davor lag der Stein, der er mir an diesem Tag überreicht hatte.
Allein der Gedanke daran, als er mir alles überreicht hatte, ließ mich sehnsüchtig lächeln. Noch Tage danach hatte ich auf alle sehr verstimmt gewirkt und öfter geweint, als mir lieb war. Kurz danach ging es Leia besser und es hatte auch nicht zu lange gedauert und sie konnte die Krankenstation wieder verlassen. Ob sie von Bens Besuch wusste, war nicht klar, denn sie hatte es nie erwähnt. Recht bald konnte sie ihre Rolle als General wieder übernehmen und Finn und Poe entlasten. Gerade rechtzeitig, denn ab da ging der Stress wieder los, denn das Gerücht ging um, dass Palpatine aufgetaucht sei und nun seine rechtmäßige Herrschaft über die Galaxis verkündet hätte.
Zusätzlich wurde eine stärkere Aktivität des Obersten Anführers vermerkt. Viele der Dinge, die über ihn zu hören waren, verstärkten den Eindruck, dass er nun komplett der dunklen Seite verfallen war und den Einfluss der Ersten Ordnung verstärken wollte, egal auf welch skrupellose Mittel er dabei zurückgreifen muss. Diese Nachrichten hatten mich am stärksten getroffen. Ich hatte erwartet, dass es sich besserte, nachdem er Leia besucht hatte, doch genau das Gegenteil geschah und ich konnte nicht dagegen tun, denn die Macht verband uns nicht mehr miteinander.
Vor den anderen verteidigte ich ihn oft und besonders Poe gegenüber brachte ich das Argument, dass er nicht komplett böse ist, denn ansonsten hätte er den Widerstand bereits ausgelöscht, schließlich wusste er genau wo wir waren.
„Man muss immer einige Schritte zurückgehen, um Anlauf zu holen.", hatte ich Poe versichert, in der Erklärung für Bens plötzlichen Wandel mit der Aussage, dass Ben nur für die Öffentlichkeit so tat, eigentlich aber schon fast dem Licht zugewandt war.
Nur zweifelte ich langsam selbst an meinen Worten. Seit ich ihn für einige Sekunden gesehen hatte...
Noch zu gut erinnere ich mich daran, wie der Dschungel um mich herum verblasste und sich tödliche Stille herabsenkte. Das Bild war mir noch so klar vor Augen, denn es war mir bereits damals nicht möglich gewesen dem schrecklichen Anblick zu entkommen: Kylo Ren, schwarzgekleidet und fuchsteufelswild, der mit seinem knisternden roten Lichtschwert gnadenlos Gestalten in weiten Gewändern niedermetzelte. Ich hörte manchmal noch ihre Schreie, roch ihr Blut, musste mit ansehen, wie sie zu fliehen versuchten oder um ihr Leben liefen - beides vergebens. Würde er das wirklich tun, wenn er sich doch dem Licht zuwandte? Diese Bedenken sprach ich jedoch nie aus.

It's You (Kylo Ren ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt