✨Kapitel 13

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Als ich das nächste Mal erwachte, fühlte ich mich nicht gerade erholter, besonders, da mich die Erinnerungen in meinen Träumen heimgesucht hatten und so für einen unruhigen Schlaf gesorgt haben.
Müde richtete ich mich auf und sah in der Zelle umher. Ich wusste nicht, wie spät es war, doch auf dem Tisch stand bereits das Essen. Mein Magen knurrte leicht, also setze ich mich hin und fing an es zu essen.
Nach einigen Tagen, an denen ich nichts gegessen hatte, war es tatsächlich nicht so schlecht diesen ekelhaften Brei zu essen. Das Wasser kippte ich innerhalb von einem Schluck runter und schon war alles weg. Erneut nahm ich den Löffel und begann von vorne ihn anzuspitzen, denn ich wusste, dass es sehr wirksam werden könnte. Als irgendwann die Tür aufging und der Sturmtruppler eintrat, betrachtete er mich kurz und lief dann zum Tisch, um das Tablett zu nehmen. Doch er hielt inne und sah zu mir. Was er wollte wusste ich nicht, also entgegnete ich seinen Blick kalt.
„Der Löffel! Her damit!", befahl er drohend und ich sah ihn unschuldig an.
„Ich habe keinen...", erwiderte ich unschuldig und er trat auf mich zu. „Ich wiederhole mich nur ungern! Der Löffel fehlt, her damit!" Wütend sah ich ihn an, doch, als er seine Waffe zog und sie auf mich richtete, gab ich nach und rückte widerwillig den Löffel raus. Unwirsch knallte ich ihn auf das Tablett und er nickte zufrieden. Danach trug er alles wieder raus. Zornig boxte ich gegen eine Wand. Jetzt haben sie sogar diesen Fluchtweg vereitelt! Das war einfach zum Verzweifeln!
Nach einiger Zeit ging die Tür wieder auf und zwei Sturmtruppler kamen herein. Sie hatten die Handschellen dabei und legten sie mir an. Sie führten mich denselben Weg, wie sonst auch zum Bad.
Dort wusch ich mein Gesicht ein wenig und dachte nach. Im Spiegel betrachtete ich mein Gesicht, das mittlerweile schon besser aussah, auch meine Augen sahen nicht mehr so glanzlos aus, doch darunter lagen tiefe Schatten.
Mit einem schweren Seufzen beendete ich alles und trat wieder zur Tür, die geöffnet wurde. Mir wurden erneut die Handschellen zugemacht und wir wollten gerade losgehen, als uns General Hux entgegenkam.
„Ich führe sie zurück.", erklärte er und die Sturmtruppler nickten schnell, bevor sie sich aus dem Staub machten. Hux führte mich durch einen Gang und begann zu sprechen.
„Wie es aussieht bist du noch hier... und das, obwohl du so viele meiner Männer bereits ohnmächtig geschlagen hast..." Ohne zu antworten starrte ich direkt nach vorne und blieb still.
Mir fiel bei dem Betrachten der Gänge auf, dass wir einen anderen Weg nahmen, als den, der sonst immer für mich vorgesehen war.
„Das ist aber nicht der Weg zur Zelle.", kommentierte ich und er nickte. „Ja, ich dachte mir, dass es doch nicht schlecht wäre das Verhör mal unterwegs zu führen... Zudem kann ich mir die Beine vertreten...", erklärte er, wobei ich in seiner Stimme etwas mitschwingen hörte, was mir nicht gefiel.
„Ich würde gerne zurück zu meiner Zelle." Er blieb stehen und sah mich an.
„Aber hier ist es doch so viel schöner..." Der Gang war leer und kein Sturmtruppler kam uns entgegen.
„Also, das ist nicht gerade die Art an Verhör, die ich erwartet hatte...", begann ich und sah wieder ausdruckslos zu ihm, doch er lächelte hinterlistig.
„Weil es auch ein... etwas anderes Verhör wird..." Verwirrt zog ich eine Augenbraue nach oben und musterte ihn. „Nun, es gab nur sehr wenige, die meine Folter überstanden haben und nichts erzählt haben. Sowohl die Schläge, als auch den Strom...", begann er und zog mich in einen kleineren Gang. „Und du hast nach TAGEN noch immer nichts gesagt! Dabei habe ich dich nur so oft gefoltert und verhört, wie es ging, dir jegliche Orientierung genommen!"
Zwar wunderte es mich, dass er mir das alles erzählte, da es mir nur zeigte, dass er an mir verzweifelte und somit meinen Willen stärkte noch länger stand zu halten, aber ich wusste genau, dass er ein zu gerissener Mensch war, als dass ihm so ein Fehler unterlaufen könnte, also musste er einen Plan haben und den wollte ich herausfinden.
„Ich fasse das Mal als Lob auf...", murmelte ich wohlwissend, dass ihn das ärgern würde.
„Der zweite Teil meiner Folter bestand eigentlich darin dich mental zu brechen, da ich wusste, dass du dich an Kleinigkeiten orientierst, hatte ich versucht dir jegliche Orientierung zu nehmen und es schien auch so, als würde es am Anfang wirken, doch mittlerweile hast du dich erholt... Und da dachte ich mir, dass ich es auf anderem Wege versuche..." Er blieb stehen und trat einen Schritt auf mich zu, doch ich wich vor ihm zurück. In seinen Augen erkannte ich etwas. Etwas, das ich nur zu gut kannte.
„General, was soll das denn bedeuten?", fragte ich nach, während ich immer weiter rückwärts trat. „Nun, ich dachte mir, dass ich etwas anderes ausprobieren kann... Und dabei kann ich auch gleich meinen Spaß haben..."
Erschrocken wich ich zurück, als ich mir seinen Worten bewusstwurde und spürte die kalte Wand an meinem Rücken.
„So eine Schönheit, wie dich sollte man nicht verschwenden... Es wäre doch eine Schande, wenn du als Gefangene stirbst und ich dich nicht mal auskosten konnte...", begann er erneut und ich sah panisch in seine Augen, in denen sich Verlangen spiegelte.
Gerade wollte ich zur Seite flüchten, doch er griff nach meinem Arm und zog mich kräftig zurück, weshalb ich erneut gegen die Wand knallte. Er kam mir so nah, dass ich seinen Atem an meiner Haut spürte.
„Geh weg von mir!", knurrte ich bedrohlich, doch er ließ sich nicht beirren.
„Wieso sollte ich denn schon auf dich hören?", murmelte er und sah mich gierig an. „Wenn ich mit dir fertig bin, kannst du mir gerne alles erzählen, was ich wissen will..." Seine Augen verdunkelten sich und sein Griff um mein Handgelenk verfestigte sich.
„Lass mich los, du Idiot!", fauchte ich und versuchte mich aus seinem Griff zu winden.
„Erst, wenn wir fertig sind!"
Panik stieg in mir auf und ich wollte schreien, doch noch bevor ich das machen konnte, fing er an mich zu küssen. Gierig und unaufhörlich, während seine freie Hand mein Bein hochfuhr.
„Was für eine Schönheit...", murmelte er, während er mich musterte. Ich wollte mich wehren, doch er drückte meine Hände mit viel Kraft, die man seiner schmächtigen Figur nicht zugetraut hätte, nach oben und meine Beine an die Wand. Jedes Haar an meinem Nacken stellte sich auf und alles in mir schrie, dass ich flüchten sollte, doch ich konnte mich auf einmal nicht mehr Bewegen. Es war so, als hätte eine Schockstarre von mir Besitz ergriffen. Ängstlich drehte ich meinen Kopf von ihm weg und hoffte, dass er dadurch aufhören würde, doch statt meine Lippen zu attackieren, wanderten sie von meinem Mund zu meinem Hals, wo er Küsse verteilte. Ich zitterte und spürte, wie mir langsam Tränen in die Augen traten. Ich hielt es nicht aus so schwach zu sein! Mich nicht wehren zu können. Kylo Ren hatte Recht behalten ich war schwach, denn ich konnte mich im Moment nicht gegen einen Mann wehren.
„Aufhören!", sagte ich laut, doch er schüttelte nur den Kopf und fing an an meinem Hals leicht zu saugen.
„Du solltest leiser sein, Schönheit...", nuschelte er und hantierte an meinem Oberteil herum. Mit der freien Hand versuchte er es hochzuziehen, doch ich wehrte mich, was kläglich scheiterte. Nebenbei, während er meinen Hals attackierte, zog er mein Oberteil hoch, doch weit kam er nicht. Panisch schloss ich die Augen und versuchte mich zu konzentrieren, um meine Angststarre zu überwinden, während ich versuchte alles um mich herum auszublenden.
„General!", ertönte plötzlich eine drohende Stimme und Hux hielt inne. Erstaunt riss ich meine Augen auf und sah zur Seite. Kylo Ren stand dort.
„Ren, kümmern sie sich um ihre eigenen Sachen!", knurrte Hux und drehte bloß den Kopf.
„Meine Gefangene, meine Sache!", entgegnete Kylo nur und trat auf uns zu. „Lassen Sie sie in Ruhe!"
„Sonst was?!", fragte der General feixend und man merkte, dass er ziemlich genervt von Kylo Ren war, da er ihn unterbrochen hatte, doch ich war mehr als nur froh.
Das Surren eines Lichtschwerts ertönte und ich sah, dass Kylo Ren seines aktiviert hatte und fest umklammerte. Es war eine sehr offensichtliche Drohung.
„Weg von der Gefangenen!", befahl er und seine Stimme triefte nur so vor Hass und die Drohung darin war unverkennbar. Langsam trat der General einen Schritt nach hinten und hob spielerisch die Hände.
„Sie würden mich nicht töten, Ren."
„Darauf würde ich nicht vertrauen!" Wütend sah er zu mir und musterte mich kurz. Da ich nun wieder etwas Freiraum hatte, ließ ich meine Hände wieder nach unten sinken und zog somit mein Oberteil nach unten.
Schweratmend beobachtete ich das Geschehen. Die Luft war so dick, man hätte sie schneiden können. Beide sahen sich wütend an, auch wenn man das Gesicht von Kylo nicht sehen konnte, konnte ich mir genau vorstellen, wie wütend seine dunklen Augen blitzten.
„Gehen sie nun, General!" Doch Hux schien es nicht zu gefallen, dass er so herumkommandiert wurde, weshalb er den Kopf schief legte und seine Augenbrauen zusammenzog, wodurch er seine Augen zu Schlitzen verengte, während er seine Fäuste ballte. „Wieso sollte ich?!", feixte er und Kylo trat drohend einen Schritt auf ihn zu. Die rote Klinge des Lichtschwerts weckte meine Aufmerksamkeit und ich konzentrierte mich einfach darauf, da ich keinen Blickkontakt mit Hux riskieren wollte. Funken sprangen und es flackerte unruhig und drohend, so wie die Situation hier gerade war. Nach einiger Zeit, in der die Beiden sich nur ein Blickduell geliefert hatten, gab Hux schließlich nach und sah ihn vernichtend an.
„Das wird noch Folgen haben. Sie mischen sich besser nicht nochmal in ein Verhör ein!"
„Das war kein Verhör!" Hux schnaubte und wollte gerade gehen, doch da hob Kylo Ren das Lichtschwert an und hielt die Klinge nah an seinen Hals. „Ab sofort lassen sie die Finger von der Gefangenen, sonst wird das nicht schön enden, das kann ich ihnen versprechen, General!", fauchte er noch und das rote Licht spiegelte sich erneut in seiner Maske, was ihn nur bedrohlicher wirken ließ. General Hux sah ihn an und ich wusste, dass er wütend war. Es ärgerte ihn, dass er nachgeben musste, doch er rümpfte nur die Nase und trat um das Lichtschwert herum. Ohne ein weiteres Wort verließ er den Gang und verschwand. Immer noch schwer atmend stand ich da, an die Wand gedrückt und total geschockt.
Kylo Ren ließ seine Klinge wieder einfahren und drehte seinen Kopf in meine Richtung.
„Geht es dir gut?", fragte er nach und ich nickte langsam, verwirrt über seine Frage. Wieso interessierte es ihn denn?! „Komm mit, ich bringe dich zurück zu deiner Zelle.", erklärte er und streckte seine Hand aus. Ängstlich zuckte ich zurück und er nahm sie wieder runter. Geduldig wartete er, bis ich auf ihn zutrat und befestigte solange wieder sein Lichtschwert an seinem Gurt.
„Na komm." Langsam trat ich auf ihn zu und musterte ihn wachsam. Erst, als ich neben ihm stand, bewegte er sich und ging los. Widerwillig folgte ich ihm.
„Wieso hast du mir geholfen?", fragte ich schließlich und unterbrach damit die Stille. „Warum denn nicht? Als meine Gefangene sollte ich darauf aufpassen, dass der General nicht zu viel mit dir anstellt..." Verwirrt sah ich ihn von der Seite an und wunderte mich, woher so plötzlich diese Freundlichkeit kam... „Ich wollte sowieso noch zu dir zur Zelle... Du erinnerst dich doch sicherlich an das Gespräch von gestern...?" Ich nickte und schwieg. „Sobald wir bei der Zelle sind, erwarte ich eine Antwort..." Ab da begann das Schweigen, was mir sehr zu gute kam, denn ich musste nachdenken. Es gab genug Vorteile, um mich zu überzeugen, doch auch genug Nachteile. Ich könnte nie mit der ersten Ordnung zusammenarbeiten und dafür den Widerstand verraten.
Doch nicht länger eine Gefangene zu sein wäre auch sehr vorteilhaft, ebenso die Tatsache, dass ich dann mit der Macht umgehen könnte. Zudem könnte ich die erste Ordnung deutlich besser ausspionieren, wenn ich mitten drin war und nicht gerade gefangen... Und er hatte leider Recht. Ich war schwach und konnte von Hux überfallen werden, doch wenn ich keine Gefangene mehr wäre, dann wäre es um einiges schwerer für ihn so etwas, wie eben nochmal zu machen... Besonders als Schülerin von Kylo Ren... Immer wieder ging ich in meinem Kopf alles Vor- und Nachteile durch, bis ich zu einem Entschluss kam.
„Ich werde dein Angebot annehmen...", platzte es schließlich aus mir hervor und er blieb sofort stehen. Wir befanden uns in einem Gang, der nicht weit von meiner Zelle entfernt war und doch hatte ich mit der Antwort nicht warten können. Neugierig legte er den Kopf schief und schwieg.
„Wie kommt deine schnelle Meinungsänderung?" Ich seufzte und sah zu Boden.
„Naja, also ich habe mir die Vorteile überlegt...", begann ich und er unterbrach mich: „Das ist es sicherlich nicht. Gestern warst du dir auch den Vorteilen bewusst..." Ich nickte, doch starrte weiterhin auf den Boden. „Nach der Sache eben mit Hux... Da wusste ich, dass ich schwach bin. Ich hatte versucht mich zu wehren, doch ich konnte nicht! Er war mächtiger... Und als Gefangene konnte ich ich noch weniger wehren, also so... Und das hat mir gezeigt, dass ich es als Gefangene nicht lange aushalte... Ich habe versuchte auszubrechen, meinen Willen zu behalten und stark zu bleiben, doch alles wurde mir genommen!"
Nun sah ich doch auf und starrte direkt in seien Augen, auch wenn ich sie nicht sah, wusste ich, dass ich es tat. „Ich will nicht länger schwach sein! Unter gar keinen Umständen!" Ein Nicken kam von ihm und er lief weiter. Aus irgendeinem Grund folgte ich ihm und wir kamen zu der Zelle.
„Gut zu wissen... Dann werde ich alles in die Wege leiten und dein Training wird bald beginnen!" Unsicher nickte ich und er öffnete die Tür.
„Aber es gibt Regeln für dich." Das war ja klar... „Du wirst nicht mehr versuchen von hier abzuhauen, verstanden?" Erstaunt zog ich eine Augenbraue nach oben und seufzte. Ich hatte wohl keine andere Wahl... Er nickte noch schnell und schloss die Tür dann.
Jetzt, wo er weg war und ich seinem Angebot zugestimmt hatte, gab es kein zurück mehr. Ausgelaugt setze ich mich auf meine Liege und dachte nach.
Wie würde nun alles für mich verlaufen? Wenn er mich ausbilden würde, würde Hux dann noch irgendetwas gegen mich ausrichten können? Hoffentlich nicht. Doch mir blieb nichts anderes übrig, als zu warten, denn mehr würde ich nicht herausfinden können. Vorerst zumindest nicht.

It's You (Kylo Ren ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt