✨Kapitel 74

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Genau so sah das aus, als ich mich durch solche Memes geklickt habe... 😂

Als ich noch klein war, habe ich oft fangen gespielt. Lachend bin ich gerannt, ohne anzuhalten und fühlte mich glücklich, bis ich, unachtsam wie ich war, über eine Wurzel stolperte, die aus dem Boden hervorragte. In einem Moment lachte ich noch, freute mich über meinen Vorsprung, und im nächsten fiel ich. Es kam mir damals vor, als wäre die Zeit stehengeblieben. Meine Gedanken überschlugen sich, ich bekam Panik. Der Aufprall war unausweichlich und doch fürchtete ich mich. Aus einer Sekunde wurde eine Stunde, in der ich genau den Baum sah, der nur wenige Meter von mir entfernt stand, an dem ich hochgeklettert wäre, hätte sich mein Fuß nicht in der Wurzel verfangen. Und während ich meinen Blick nach unten richtete, in die Richtung, in die ich fiel, bemerkte ich in allen Einzelheiten das dort sprießende Moos. Ich schloss meine Augen nicht, sah meinem Schicksal entgegen. Im nächsten Moment jedoch lag ich mit blutendem Knie auf dem Boden.
Dieses unangenehme Gefühl, zu wissen, was auf einen zukommt, das unausweichliche Ende der Situation zu kennen, war vergleichbar mit dem Gefühl, das ich verspürte, als Poe mir die die Kriegserklärung der Ersten Ordnung zeigte. Meine Umgebung verlangsamte sich, ich konnte sehen, was das für mich, nein, für Ben und mich, für UNS, bedeutete. Alles in meinem Kopf drehte sich um diese Nachricht und ihre Auswirkungen. Ich fühlte mich zurückversetzt in damals: der Boden raste auf mich zu, blutige Knie waren unausweichlich, doch diesmal schloss ich meine Augen aus Angst vor dem Aufprall. Aber es war nicht der harte Grund, auf dem ich landete, sondern Wasser, das mich sofort umschloss. Abgeschirmt von meiner Umgebung sank ich tiefer hinab. Es fühlte sich an, als würde ich ertrinken. Ich dachte ich hätte jemanden gefunden, der mich rettet, doch jetzt... jetzt ist er es, der mich runterdrückt. Alles fühlte sich so unwirklich an.
Es kann doch nur ein schlechter Traum sein! Genau, es ist nicht echt! Es darf nicht echt sein!
Er würde so etwas niemals tun! Er hat sich geändert, er tut so etwas nicht
!
Warum fühlte ich mich dann so erstickt? Als ob mir das eisige Wasser bereits meine Lunge benetzte.
Ich kann nicht atmen, darf nicht atmen. Wenn ich das tue, ist es vorbei! Dann kann ich es nicht weiter leugnen! Wenn das Wasser in meine Lungen eindringt, ist alles vorbei. Aber solange ich nicht atme, solange ich mich an diese Hoffnung klammere und dieses Stechen, dieses undurchdringliche Verlangen einzuatmen ignoriere, ist alles in Ordnung.
Diese Spirale an Gedanken, der Moment des ewigen Fallens, sorgte für eine mir kaum mehr bekannte Panik. Dabei wünsche ich mir nun genau diesen Aufprall; das Ende des Falls. Das andauernde Gefühl der Spannung, in Erwartung dessen, was kommen wird, zieht mir jegliche Energie. Ich sehne mich nach den blutenden Knien, der Gewissheit, was passiert. Stattdessen sorgt diese Angst, die Hoffnung, die Verzweiflung in mir nur für mehr Zerrissenheit.
Nachdem Leia meinen Zustand bemerkt hatte, schickte sie mich zurück zu unserem Haus. Seitdem klammerte ich mich verzweifelt an den Gedanken, dass es nicht echt war. Ben würde das nicht tun!
Regen prasselte unentwegt gegen mein Fenster und gelegentlich zuckten Blitze durch den Himmel. Mit durchtränkter Kleidung stand ich schon eine Ewigkeit nur vor meinem Regal. Das Bild meiner Eltern starrte mir entgegen, umrahmt von anderen Gegenständen, die nur bewiesen, dass sich Ben verändert hatte und uns niemals den Krieg erklären würde.
Nach allem, was er gesagt hatte, was ich gesagt und getan hatte, warum sollte er sowas tun?! Die einzige Antwort darauf musste sein, dass es nicht echt war. Dass diese Antwort unlogisch war, wollte mein verletztes Herz nicht hören. Ich wünschte mir Ben, der mich hielt und mir sagte, dass alles in Ordnung war.
„Bitte!", hauchte ich nur, „lass mich nicht im Stich!"
Der Wandel meiner Umgebung ging unbemerkt von statten, bis ich eine unbekannte Stimme sprechen hörte: „Wird diese offizielle Kriegserklärung nicht dafür sorgen, dass sie gewarnt sind?"
Sofort fuhr ich herum, nur um festzustellen, dass ich mich nicht mehr in meinem Zimmer befand. Der Raum war in schwarz gekleidet. In der Mitte stand ein ovaler Tisch, an dem mehrere Personen in hochrangiger Uniform der Ersten Ordnung saßen. Ihre Plätze waren mit eingebauten Bildschirmen ausgestattet.
Die Männer und Frauen blickten alle in eine Richtung: nach vorne, wo der Oberste Anführer mit seiner schwarzen Maske stand, vor ihm ein Holoprojektor. Doch er starrte nur in meine Richtung.
Ich konnte Bens Umgebung sehen. Erstaunt sah ich mich im Raum um. Hier fand eine Sitzung statt. Und den Rängen und Fachgebieten der Offiziere nach zu urteilen, war es eine Kriegsbesprechung. Sofort fuhr ich zu Ben herum, der sich wohl wieder gefangen hatte, denn er begann zu sprechen: „Der Widerstand mag gewarnt sein, aber wenn wir sie aus ihrer Sicherheit der zweiten Basis, deren Standort uns zum Zeitpunkt noch unbekannt ist, locken wollen, ist das die Beste Möglichkeit."
Stimmt ja, Leia hatte mir erklärt, dass unsere Basis auf Naboo nicht das Ziel der Ersten Ordnung war. Stattdessen hatten sie die Basis gefunden, die Leia speziell als Polsterbasis bezeichnete. So war es möglich, auch in einem anderen Teil der Galaxis eine Anlaufstelle zu haben und – für den Fall eines weiteren Angriffs durch die Erste Ordnung – eine Basis, die bereits ausgerüstet ist, damit wir nicht wieder bei null anfangen müssten.
„Aber Sir, wäre es nicht um einiges leichter, hätten wir ihre Basis in einem Überraschungsangriff zerstört? Das würde die Truppen des Widerstands ebenso aufrauen.", fragte ein junger Offizier. Ich konnte sehen, wie sich die Offizierin neben ihm versteifte. Warum stellte er den Obersten Anführer in Frage?
„Bei allem Respekt, Oberste Anführer, aber ich muss Admiral Griss in dieser Sache zustimmen.", meldete sich nun General Hux zu Wort. Dass er noch lebte war mir schier ein Wunder... Jedoch hatte sich etwas an seinem Aussehen verändert, seit ich ihn das letzte Mal gesehen hatte. Seine Kleidung wirkte wie immer makellos, jedoch sah er gestresst aus. Was wohl kein Wunder war, denn die Person, die er am meisten hasste, war nun sein Vorgesetzter. Ein kleines gehässiges Grinsen schlich sich über meine Züge, das jedoch sofort wieder verschwand.
„Ist dieser Angriff nicht eine reine Verschwendung unserer Ressourcen? Und dies nur, um dieses kleine bisschen Widerstand zu minimieren?" Wenn er nur wüsste...
Kylo schwieg kurz, dann ertönte seine mechanische Stimme wieder: „Unterschätzen Sie den Widerstand nicht noch einmal, General." Der letzte Satz war unüberhörbar als Seitenhieb gemeint. Hux nickte mit einem Lächeln, doch ich erkannte den säuerlichen Ausdruck, den er zu verbergen versuchte, dennoch. „Das werde ich sicherlich nicht. Dennoch wundert es mich sehr, wieso wir unsere Ressourcen für eine äußerst geringe Gefahr aufwenden müssen, wenn der Erste Ordnung schließlich durch Sie, Oberster Anführer, und den Imperator, bald Waffen und Schiffe zur Verfügung stehen, die uns kaum einen Aufwand kosten, um den Widerstand auszulöschen." Die Schiffe des Imperators stellten in der Tat eine sehr große Bedrohung für uns und viele andere Welten dar. Dennoch war es beruhigend zu hören, dass die Erste Ordnung noch keinen Zugang zu ihnen besaß.
Ein Schnauben riss mich aus meinen Gedanken. Es kam von einem alten Mann, der Hux gegenübersaß. Ich erkannte ihn als General Pryde wieder. Abschätzig sah er seinen Gegenüber an. „Verlassen Sie sich denn immer darauf, dass andere Ihren Job machen?" Hux Körperhaltung strotzte nur so vor Wut. „Das habe ich nicht gesagt und auch nicht im Geringsten so gemeint!"
„Ach nein?"
„Nein! Ich habe nur das Wohl der Ersten Ordnung im Sinn und es liegt sehr in meinem Interesse unsere Ressourcen nicht durch kleine Spielerin zu verschwenden, wenn der Widerstand in seiner jetzigen Verfassung für uns keine Bedrohung darstellt. Meine Männer sind nicht dafür da unnötigen Rest-Abschaum zu beseitigen, das schaffen sie bestimmt allein." Er würde staunen, wüsste er wie viel wir mittlerweile sind.
„Wenn Ihre Männer gut ausgebildet sind, wird dieser Angriff ein Kinderspiel. Oder wollen sie damit sagen, dass Sie diesen Herausforderungen nicht gewachsen sind, General?" Pryde provozierte ihn absichtlich und es funktionierte, denn Hux wurde nun noch wütender und schrie schon fast: „Das will ich damit nicht sagen, sondern nur, dass-"
„Genug!", polterte Kylos Stimme durch den Raum. Hux verstummte sofort, straffte seine Haltung und kehrte sich wieder Kylo zu. „Dieser Angriff ist nötig. In all der Zeit ist es dem Widerstand möglich gewesen unbemerkt zu wachsen und wir können davon ausgehen, dass es mehr sind, als wir erwartet haben. Darum werden wir sie aus ihrer zweiten Basis locken, ihre Reihen durchbrechen und alle eliminieren." Während er sprach drehte er seinen Kopf so, dass er jeden ansah. „Wir dürfen auch nicht vergessen, dass sie zwei Jedi in ihren Rängen haben. Je früher auch diese Gefahr aus dem Weg ist, desto besser." Er sprach so, als hätte er bereits vergessen, dass ich hier war. Diesen Plan von ihm zu hören, ließ Angst in mir aufsteigen.
Was, wenn es doch alles echt war? Was, wenn sich Ben doch nicht verändert hatte?
„Sie werden mit ihren Schiffen angreifen, darum werden auch wir zwei Angriffsebenen haben. In der Luft sind wir ihnen Zahlenmäßig so überlegen, dass es ein schneller Kampf sein wird. Am Boden werden unsere Truppen den Stützpunkt stürmen, die dort gespeicherten Daten an uns nehmen und so viele Widerstandstruppen eliminieren, wie möglich."
Erschrocken riss ich die Augen auf. Was sagte er da?! Wusste er überhaupt, was das bedeutete?
„Warum...?!", stieß ich aus. Sein Kopf fuhr plötzlich zu mir. „Warum tust du das, Ben?" Er sagte nichts. „Als ich von der Kriegserklärung gehört habe, wollte ich nicht wahrhaben, dass du dahintersteckst, aber..." Ich schluckte, „aber jetzt sehe ich dich hier!" Mein Herz begann vor Angst immer schneller zu schlagen. „Ich höre dich über diese Dinge reden, über meine Freunde, und zweifle. Weißt du, wie schlimm es für mich war so auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt zu werden?"
Seine Maske starrte mir unentwegt entgegen. „Ich war froh endlich gesagt zu haben, was ich für dich empfinde, aber du musstest es zerstören!" Auf wackeligen Beinen machte ich einen Schritt nach vorne. „Bitte, wenn das alles nur so scheint, dann gib mir ein Zeichen!" Nun traten mir Tränen in die Augen. „Ich hatte Angst dir zu sagen, wie ich empfinde, weil ich weiß, wenn ich mir erlaube glücklich zu werden, taucht immer etwas auf, das mir beweist, wie falsch ich lag. Ich hätte nie...nie auch nur erwartet, dass du dieser jemand sein wirst!"
Noch immer starrte mir die Maske entgegen, nur eine kalte Fassade, das Gesicht dahinter mit all seinen Gefühlen blieb mir verborgen. Meine Stimme zitterte, als ich fortfuhr: „Also sag mir, dass ich mich nicht in dir geirrt habe! Sag mir, dass die anderen unrecht haben! Denn, wenn... wenn das alles stimmt, dann-" Meine Stimme brach ab und die erste Tränen trat aus meinem Auge. Es war mir peinlich so verzweifelt zu wirken, weshalb ich kurz den Blick senkte. Meine Hände ballten sich zu Fäusten. Ich war wütend und traurig. Wütend auf uns beide!
„Ich verliere die Hoffnung, Ben! Die Hoffnung in dich und... und uns." Das ließ ihn zusammenzucken. Endlich eine Reaktion von ihm! Er wandte den Blick wieder seinem Display zu und tippte einige Sachen ein.
„Die wichtigen Unterlagen werden euch zugesandt." Er redete nicht mit mir, sondern mit dem Rat. Es war nur logisch, denn würde er ewig nur vor sich hinstarren, hielten ihn alle für verrückt. Dennoch gab ich nicht auf. Entschlossen trat ich näher. Währenddessen liefen mir immer mehr Tränen über die Wange.
„Ben." Er sah auf. „Ich gebe dir eine letzte Chance. Bitte, ich flehe dich an, sag mir, dass das alles nicht echt ist! Sag mir, dass du das nichts warst! Sag mir einfach, dass das alles nur ein sehr schlechter Scherz war!"
Eine gefühlte Ewigkeit starrte er mir nur entgegen. Mein Herz pochte laut in meinen Ohren, dämpfte jegliches Geräusch. Dann drehte er sich wieder weg von mir. „Wenn es keine weiteren Fragen mehr gibt, erkläre ich diese Sitzung für beendet. Morgen werden wir angreifen." Es kam mir vor, als würde das Rauschen in meinen Ohren lauter werden. Mit diesen wenigen Worten hatte er all meine Hoffnungen zerschlagen.
„Nein...", verzweifelt starrte ich vor mich. Aus dem Augenwinkel konnte ich ausmachen, dass die Mitglieder des Rates aufstanden. Auch Kylo machte Anstalten zu gehen. „Ben!", rief ich ein letztes Mal aus. All mein Schmerz, meine Wut, meine Verzweiflung steckte darin. Ich streckte meine Hand aus, wollte nach ihm greifen, doch plötzlich ertönte ein lauter Knall und helles Licht blendete mich. Im nächsten Moment befand ich mich wieder in meinem Zimmer, der Himmel hell erleuchtet durch den Blitz. Meine Hand griff in die Leere des Raums vor mir.
Ich war allein.
Als mir diese Tatsache bewusstwurde, brach alles zusammen.
Das Mädchen stürzte und kam auf. Hier lag ich nun. Meine Knie aufgeschlagen und blutend. Doch ich befand mich nicht in einem Wald und es gab auch niemanden, der mich tröstend in den Arm nahm, denn ich war allein.

Nachdem ich meine Gefühle wieder unter Kontrolle hatte, beschloss ich nicht länger in Selbstmitleid zu ertrinken. Es gab Menschen, die ich beschützen musste. Schnell unterzog ich mich einer Dusche und sorgte dafür, dass mein Äußeres nicht so mitgenommen erschien. Dann machte ich mich wieder auf den Weg zurück zur Basis.
Leia und die anderen fand ich schnell. Sie gingen gerade eine mögliche Strategie durch. Sobald sie mich bemerkten, wirkten sie erleichtert.
„Schön, dass es dir besser geht, Ria.", begrüßte mich Poe und die anderen steigen mit ein. Leia legte mir ihre Hand aufmunternd auf die Schulter. In ihrem Blick spiegelte sich Bedauern. Sie schien durch meine äußere Fassade blicken zu können, als würde sie wissen, dass es nur so wirkte, als würde es mir besser gehen.
„Schön, dass du dich hier wieder blicken lässt. Wenn es dir jedoch nicht gut geht, musst du dich nicht gezwungen fühlen hier zu sein."
Ich schenkte ihr ein dankbares Lächeln und schüttelte den Kopf. „Keine Sorge, mir geht es wieder besser. Wir haben schließlich Wichtiges zu tun." Sie durchschaute meine Lüge. „Abgesehen davon habe ich vermutlich Informationen, über den Angriff der Erste Ordnung, die ich beisteuern kann."
Ich erzählte ihnen alles, was mir während der Sitzung des Obersten Rates aufgefallen war. Sofort entwickelten wir gemeinsam Strategien und Taktiken zur Verteidigung. Unser Plan war es nicht zu kämpfen, sondern unsere Männer und Informationen lebend zu evakuieren. Wir sorgten für eine Route, durch die uns die Erste Ordnung nicht zurück nach Naboo verfolgen konnte, stellten Angriffs-, Evakuierungs- und Verteidigungseinheiten zusammen. Es wurden mehrere Treffen abgehalten und jeder half bei den Vorbereitungen, wo er konnte. Die ersten Transporter flogen los, um die Basis zu evakuieren, während alles für den Kampf aufgerüstet wurde.

Schließlich war es soweit. Meine Einheit bestieg den Frachter. Rey befand sich mit mir im Team. Wir stellten die Bodentruppe, die für die Verteidigung zuständig war, sobald sich die Ersten Truppen der Ersten Ordnung daran machten die Basis zu stürmen.
Poe würde die Flugstaffel anführe und Leia blieb in der Basis auf Naboo.
Der Flug erwies sich als länger, als erwartet und meine Nervosität stieg mit jeder verstreichenden Sekunde. Es war nicht das erste Mal, dass ich auf dem Schlachtfeld stand, dennoch fühlte ich mich unruhig.
Gemeinsam mit Rey beschloss ich eine Weile zu meditieren, doch ich spürte die Zerrissenheit in mir. Meine Konzentration war gestört durch stetige Gedanken an Ben und besonders den bevorstehenden Kampf. Bis jetzt konnten wir uns immer von solch großen, offiziellen Kämpfen fernhalten, obwohl wir auf gegnerischen Seiten kämpften. Aber er musste uns ja schließlich den Krieg erklären!
Sobald das Schiff sich dem Planeten näherte, begab ich mich in das Cockpit. Die Oberfläche schien mit Bergen bedeckt zu sein. Jedoch konnte ich auf der anderen Seite auch mehrere große Seen und Flüsse ausmachen. Wir nahmen Kurs auf einen sehr grünen Teil des Planeten und je näher wir flogen, desto genauer konnte ich sehen, dass sich diese Basis in einer reinen Berglandschaft befand, die nur an wenigen Stellen Ausnahmen hatte. Flüsse durchschnitten Täler und gruben sich ihren Weg durch die steinige Landschaft.
Wir näherten uns der Oberfläche und immer mehr grüne, bewachsene Täler oder ganze Felder und Wiesen tauchten auf. Einige Nebelschwaden hingen über den Gipfeln. Dieser Planet wirkte äußerst idyllisch. Schade, dass hier gleich ein Krieg stattfinden würde. Bei meiner Beobachtung fielen mir keine Dörfer auf, die beschädigt werden könnten, was ich als positiv vermerkte.
„Hier spricht Bodentrupp 1. Wir erbitten Landeerlaubnis", meldete sich unser Pilot über Funk. „Landeerlaubnis erteilt. Folgen Sie den übersandten Koordinaten zum Hangar." Leia hatte mir erklärt, dass der Hangar dieser Basis nicht leicht von oben sichtbar war.
Wie aufgefordert folgten wir den angegeben Koordinaten und begaben uns langsam in den Landeanflug. Erst jetzt fiel einem der Spalt im Berg auf, durch den wir fliegen sollten. Auch, wenn Spalt nicht der richtige Ausdruck war, denn es war fast schon ein riesiges Loch, durch das wir ohne Probleme fliegen konnten. Diese Basis gefiel mir wirklich.
Im Hangar herrschte bereits große Aufregung. Schließlich blieben wir an unserem zugewiesenen Platz stehen und konnte aussteigen.
Sobald sich die Luke öffnete, traten wir alle raus. Staunend sah ich mich um. Einige Piloten tankten bereits ihre Flügler, andere beluden unsere Transportschiffe. An den Felswänden waren Scheinwerfer angebracht, die die dunkle Höhle ausleuchteten und dennoch erkannte man noch den Gebirgigen Charakter. An einigen Stellen wuchs noch Moos.
„Schade, dass ich diese Basis erst jetzt besuche. Sie ist schön.", murmelte ich vor mich hin. Von Finn kam ein leises Lachen, doch ehe ich ihn böse anstarren konnte, kam eine Gruppe an Soldaten auf uns zu. Sofort richtete ich mich auf. Sie wurden angeführt von einem Mädchen, nicht älter als Rose, dessen kurze Haare in einem hellen Rot leuchteten.
„Ihr seid die Jedi-Einheit?", fragte sie direkt an mich gewandt.
„Wir sind zwar nur zwei Jedi, aber ja, wenn Sie und so nennen wollen, dann sind wir die Jedi-Einheit." Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Ich bin Captain Astat. Ich soll Sie zur Zentrale bringen. Folgen Sie mir."
Ich beauftragte den Rest meiner Männer bei den Vorbereitungen zur Verteidigung zu helfen und folgte ihr schließlich mit Finn und Rey. „Wie weit ist die Evakuierung? Bis wann können wir diese Basis verlassen?", fragte ich unterwegs. Wir verließen den Gang und liefen einen schwach beleuchteten Tunnel entlang. Man merkte dieser Basis an, dass sie noch nicht ganz ausgebaut war.
„Hängt davon ab, wie bald die Erste Ordnung auftaucht. Noch lassen wir alle Männer mithelfen. Geschätzt wird es nur noch wenige Stunden brauchen."
Wir liefen noch mehrere Gänge entlang, stiegen einige Treppen nach oben, bis wir schließlich an unserem Ziel ankamen. In dem großen Raum befand sich ein großes Holopad, um das einige Wesen herumstanden. Sobald wir den Raum betraten, räusperte sich Captain Astat, sodass jeder aufblickte.
Ich erkannte unter ihnen auch Commander Tamar. Er war einer der bereits nach Erbauung unsere Basis auf Naboo erschienen ist. Öfter saß er in Sitzungen neben mir und auch sonst ließ es sich gut mit ihm reden.
„Alyria, schön dass ihr hier seid.", sagte er sofort, als sein Blick auf mich fiel. Er grüßte auch Finn und Rey, die ebenfalls erfreut waren ihn zu sehen. Leia hatte ihn vor einiger Zeit zu dieser Basis versetzt.
„Wo steckt Commander Dameron?"
Ich stellte mich zu ihm an den runden Tisch. „In der Basis ist es zu Schwierigkeiten bei der Vorbereitung der Flugstaffeln gekommen. Sie hätten mit uns eintreffen sollen, werden jedoch etwas mehr Zeit benötigen."
Ein Raunen ging durch die Menge und aufgerissene Augen blickten mir entgegen.
„Wie lange werden sie brauchen, bis sie hier sind?", fragte ein älterer Mann in Pilotenkleidung. „Sie sollten noch vor den nächsten Stunden erscheinen. Noch haben wir kein Update bekommen, wie die Situation in der Basis aussieht." Unweigerlich spürte ich die Panik, die in einigen Anwesenden aufstieg. „Wie lange werden ihre Fliegerstaffeln allein überstehen?"
„Kommt drauf an, welches Aufgebot die Erste Ordnung uns entgegensetzt. Es sollte uns jedoch Zeit verschaffen können." In meinem Kopf ging ich die Anzahl an Flotten durch, die ich im Hangar gesehen hatte. Die Erste Ordnung war uns zahlenmäßig überlegen. Wir konnten also nur hoffen, dass Poe bald aufkreuzte.
„Bis das der Fall ist, gehen wir nochmal die Einzelheiten durch." Zustimmend nickte ich nur.
Uns wurde der Aufbau der Basis gezeigt. Es gab zwei Eingänge, den im Hangar und einen etwas höher gelegen auf der anderen Seite des Berges, in die sie Basis hineingebaut wurde. Dieser Eingang lag gut eintausend Höhenmeter hoch. Jedoch war er leicht zu erreichen, wäre dieses Hindernis erst überwunden. Darum mussten wir die Erste Ordnung auf dem weiten Feld im Tal bereits abhalten so weit zu kommen.
Am Fuß des Berges lag ein Wald, der ebenfalls guten Schutz bot. Die große Wiese, auf der wir das Auftauchen der Ersten Ordnung erwarteten erstreckte sich mehrere Kilometer weit. Dort würden wir die erste Verteidigungslinie ansetzen. Genau wie damals auf Crait war zu erwarten, dass wir mit mehreren AT-AT-Einheiten zu kämpfen hätten. Um die würden sich unsere Piloten kümmern.
Aus der Sitzung mit Kylo wusste ich, dass mehrere Sturmtruppler-Einheiten am Fuß des Berges, vor dem Wald abgesetzt werden sollen. Wir mussten also versuchen die Erste Ordnung so lange vom Berg fernzuhalten, wie nur möglich. Der Plan war simpel.
Wir gingen nochmal im Einzelnen Fragen und Unklarheiten durch, als ich plötzlich spürte, wie eine Präsenz in meinen Gedanken erwachte. Die Verbindung zu Kylo baute sich auf.
„Die Erste Ordnung ist hier.", verkündete ich lautstark. Sofort herrschte Ruhe im Raum und jeder starrte mich an.
„Wieso sind Sie sich da so sicher?" Bevor ich antworten konnte, schaltete sich Finn ein: „Wir vertrauen ihr bei sowas immer. Sie liegt nicht falsch." Dankbar schenkte ich ihm schnell ein Lächeln.
„Aber unsere Männer haben noch nichts-" Plötzlich ertönte ein Funkspruch: „Die Erste Ordnung ist da. Ich wiederhole, die Erste Ordnung ist hier." Sofort wurden Befehle gebellt und Männer liefen in alle Richtungen. Auch ich spürte, wie die Panik in mir stieg. Wir waren noch nicht bereit!
Sofort zückte Finn seinen Kommunikator. „Wie ist euer Status, Poe?", fragte er schließlich. Gespannt wartete jeder auf eine Antwort.
„Finn, mein Freund, das Problem ist behoben und wir sind unterwegs." Die Freude in seiner Stimme war nicht zu überhören.
„Wie lange, bis zu eurer Ankunft?", fragte ich direkt. „Ihr müsst euch wohl noch etwas gedulden. Noch sind wir nicht abgehoben." Fluchend drehte ich mich zum Holopad um, auf dem unser Angriffsplan gezeigt wurde.
„Ihr solltet euch beeilen, Poe, denn die Erste Ordnung ist bereits hier!", erklärte Finn, während ich fieberhaft den Plan durchging. Mit Poes Einheiten würde es funktionieren, doch ohne... „Verdammt! Wir brauchen mehr Zeit!"
„Ria, wenn ihr es schafft die Erste Ordnung irgendwie hinzuhalten, wenn es auch nur kurz ist, sollte uns das genug Zeit verschaffen." Wenn wir kämpften, ehe Poe und seine Männer hier waren, würden wir schneller besiegt sein, als uns lieb war. Fieberhaft suchte ich nach einem Plan.
„Ich verlasse mich auf euch, Leute. Und besonders auf dich, Ria. Du führst diese Mission und du wirst das schaffen!" Gestresst warf ich Finn und Rey einen kurzen Blick zu. Poe hatte den Kontakt abgebrochen. Dieser Idiot! Auch die anderen führenden Mitglieder blickten mich erwartungsvoll an. Verdammt seist du, Poe!
„Also, wie sieht's aus? Sollten wir bereits zur Verteidigung übergehen?", fragte Finn.
„Nein. Haltet euere Männer bereit, aber solange die Erste Ordnung keine TIE-Fighter schickt, senden wir keine Flieger. Wir sind ihnen auch so zahlenmäßig unterlegen."
„Also brauchen wir einen Weg, um die Erste Ordnung vom Angriff abzuhalten.", fasste Tamar zusammen. Ich nickte. Fieberhaft durchforstete ich mein Gehirn nach einer Möglichkeit. Plötzlich kam mir etwas in den Sinn. Finn, der zu viel Zeit mit Poe verbrachte, erkannte sofort, dass mir etwas durch den Kopf ging. Unsere Blicke trafen sich. Er wusste, wie hirnrissig das war, wasauchimmer mir im Kopf herumspuckte, dennoch nickte er.
„Ich will eine Verbindung zum Flaggschiff der Ersten Ordnung. Verbindet mich mit dem Obersten Anführer." Entschlossen blickte ich auf. Das war eine dumme, ganz, ganz dumme Idee, aber Poe wollte es nicht anders. Geschockt starrte mich jeder an. „Wir brauchen Zeit? Lasst mich verhandeln."
Zögerlich trat jemand zum Pult und arbeitete daran diese Verbindung herzustellen. Währenddessen wurde ich immer aufgeregter. „Verbindung steht.", sprach schließlich jemand, was mich aus meinen Gedanken riss. Ich richtete mich auf und starrte auf den Holoprojektor.
„Mein Name ist Alyria Tamriel. Ich habe eine wichtige Nachricht für den Obersten Anführer."
Einige Sekunden verstrichen, dann kam eine Antwort: „Hier spricht der Oberste Anführer Ren. In wenigen Minuten werden meine Männer diese Basis stürmen und den Widerstand vernichten." Seine Stimme erklang noch verzerrter. Ohne auf seine drohenden Worte einzugehen, fuhr ich fort: „Meine Männer werden, egal wie aussichtslos unsere Lage auch sein mag, mit einer Entschlossenheit kämpfen, die der Ersten Ordnung einen unfassbaren Schaden anrichten wird. Ihre Männer werden nichts gegen uns tun können. Um einen solchen Zusammenstoß und den daraus entstehenden Schaden beider Seiten zu vermeiden biete ich eine Kapitulation an." Sofort ging ein Geschocktes Keuchen durch den Raum. Auch Finn fuhr erstaunt zu mir herum. „Wir sind im Besitz der zwei Jedi.", setzte ich nach. Auf der anderen Seite herrschte Stille, doch im Raum flüsterten alle aufgeregt. Mit einer einfachen Handbewegung brachte ich alle zum Schweigen.
„Ihr bietet uns eine Kapitulation an und die Jedi? Was haben wir davon?" Er hatte recht. So wie es jetzt aussah, würde der Widerstand den größten Verlust machen.
„Unsere 2. Basis."
Diesmal war es Rey, die zu mir trat und mich am Arm griff. Ein geschockter Ausdruck trat in ihre Augen. Ich schenkte ihr schnell ein beruhigendes Lächeln, ehe ich fortfuhr. „Ich biete Dinge an, die Ihr bei der Ersten Ordnung nicht so schnell bekommt. Ein Kampf ohne Verluste, die beiden Jedi und unsere 2. Basis."
Lyria, was machst du?!, ertönte plötzlich Bens Stimme in meinem Kopf.
Halt dich aus meinem Kopf raus! Meine Antwort war durchtränkt von Wut und direkt danach sorgte ich für eine Blockade.
Einige Zeit kam nichts und ich dachte schon, dass die Verbindung abgebrochen war, doch dann ertönte wieder Kylos metallische Stimme: „Was verlangt ihr im Gegenzug?" Ein Lächeln umspielte meine Lippen. Er machte mit.
„Diese Dinge werde ich nicht über einen Kommunikator besprechen. Ich will direkt mit dem Oberen Anführer reden. Im Namen von General Organa führe ich diese Verhandlung." Ich tippte einige Koordinaten in ein Pad ein, dessen Daten an den Obersten Anführer übertragen wurden. „An diesem Punkt wird unsere Kapitulation verhandelt." Es war ein Ort, der vom Wald mehrere hundert Meter entfernt lag und einen ähnlichen Abstand zum Landeplatz der Erste Ordnung darstellte.
„Und bis zu einer Einigung herrscht Waffenstillstand."
„Abgemacht. Ich werde dort sein." Im nächsten Moment wurde die Verbindung abgebrochen.
Sofort schien jeder zu explodieren. Einige waren wütend, andere verwirrt, und wiederum andere wirkten ängstlich. Jeder von ihnen blickte mich erwartungsvoll an.
„Commander Dameron und seine Einheit wird bald hier sein. Bis dahin wird nicht angegriffen. Ich werde mich vermutlich auf wundersame Weise nicht mit dem Obersten Anführer einigen können und dann wird auch schon Poe auftauchen und alles geht wieder nach Plan." Stille kehrte ein.
„Du bist immer für eine Überraschung zu haben.", lachte schließlich Finn und klopfte mir auf die Schulter. „Die Vorbereitungen werden getroffen und die Bodeneinheit wird mit mir gehen. Wir bereiten uns darauf vor, dass die ersten Sturmtruppler abgeladen werden, bevor die TIE-Fighter auf uns gehetzt werden." Nach und nach kehrte Verständnis ein und jeder setzte sich in Bewegung. Ich rief unser Team zusammen und machte mich bereit. Die Einheit von Captain Astat begleitete uns.

Die meisten unserer Leute verteilten sich auf die ihnen zugeteilten Positionen, während ich, begleitet von Rey, Finn und Captain Astat aus dem Wald trat. In einiger Entfernung konnte ich Kylo Rens Schiff landen sehen, nicht weit von unserem ausgemachten Treffpunkt. Jetzt wurde es ernst. Vor Nervosität sank meine Konzentration und Ben konnte wieder in meine Gedanken eindringen.
Lyria, was machst du denn?! Bist du verrückt?!
Ich versuche den Widerstand zu retten! Im Gegensatz zu dir, der ihn vernichten will! Fauchte ich als Antwort.
Ich will ihn nicht vernichten. Das waren nur Dinge, ich gesagt habe, weil sie von mir erwartet werden! Wenn das so war, wieso hatte er mir nicht geantwortet, als ich vor Verzweiflung geweint habe? Wieso hat er mir kein Zeichen gegeben! Ich war wütend auf ihn und das ließ ich ihn auch spüren: Spar dir deine Ausreden! Du hast deine Chance vertan in dem Moment, in dem du uns den Krieg erklärt hast!
Ich versuchte ihn aus meinem Kopf zu halten, doch erfolglos.
Lyria, du musst verstehen. Ich habe den Krieg erklärt, damit ihr gewarnt seid, wenn ich diese Basis angreife. Das glaubte er doch selbst nicht! Wütend schnaubte ich nur. Hätte ich als Oberster Anführer keinen Angriff auf diese Basis befehligt, wären sie misstrauisch geworden. Niemand weiß von Naboo.
Noch immer versuchte ich ihn zu ignorieren, seinen Ausreden keinen Glauben zu schenken, jedoch wuchs der Teil, der ihn liebte, mit jedem Wort, das er sprach und hörte ihm zu, ließ sich von ihm besänftigen.
Finn und Rey sprachen währenddessen mit Captain Astat. Doch ich schenkte Kylo mehr Aufmerksamkeit als ihnen. Verflucht war mein sinnloses Herz!
Wir näherten uns immer weiter der ausgemachten Stelle. Ich sah Kylo aus dem Schiff steigen, gefolgt von drei Sturmtrupplern.
Willst du Naboo wirklich verraten?
Das geht dich nichts an
!
Nur noch wenige Meter befanden sich zwischen uns, als wir alle stehenblieben.
„Oberster Anführer." Ich nickte ihm ausdrucklos zu. Auch er nickte, doch sein Gesicht blieb verborgen unter dieser Maske.
„Bleibt zurück.", befahl er seinen Männern, die sofort stehenblieben, ihre Blaster jedoch bereithielten. Auch ich bedeutete meinen Begleitern zu warten, ehe ich mich weiter Kylo näherte. Nur wenige Meter voneinander entfernt blieben wir stehen.
„Lyria, ich-", begann Kylo, doch ich unterbrach ihn direkt: „Nimm deine Maske ab, wenn du mit mir sprichst!" Meinen Namen so verzerrt zu hören machte mich wütend. Kylo verspannte sich, ehe seine Hände hob und die Maske zischend entfernte. Das Gesicht, das darunter zum Vorschein kam, ließ mich erschrocken die Luft anhalten. Er sah schrecklich aus. Seine Haut war blass und seine matten Augen zierten starke Augenringe. Nun entglitten mir das erste Mal meine Gesichtszüge. Ich konnte den geschockten Ausdruck nicht unterdrücken. „Ben...", entwich es mir leise. Alles, was er mir eben gesagt hatte, die Gründe, warum er uns den Krieg erklärt hatte, kamen mir wieder in den Sinn.
„Einige der Männer bei der Ersten Ordnung erwarten vermutlich, dass ich dich nun hinterrücks töte... Du bist schließlich nicht mehr als nur ein Mädchen beim Widerstand, ohne Rang.", begann er schließlich und ließ seine Hand zu seinem Lichtschwert wandern. Ich folgte seinem Beispiel und spürte sofort das kühle Metall. Seine Worte machten mich wütend.
„Das denken bestimmt auch einige vom Widerstand. Wann ist der Oberste Anführer so ungeschützt, wie jetzt?" Ein bissiger Unterton klang in meiner Stimme mit. „Und ich sollte dich besser auch bekämpfen, um das Leben von ihnen zu schützen..."
Kylo nickte; er war sich ebenfalls bewusst, wie unsere Lage aussah. „Ich weiß, dass du wütend auf mich bist, mich sogar hasst, nach allem, was ich getan habe. Darum liegt die Entscheidung bei dir." Noch immer war ich unsicher, wie ich in dieser Situation handeln sollte. „Doch vorher muss ich noch etwas machen..."
Als er sich plötzlich vor mir hinkniete, zog ich verwirrt eine Augenbraue hoch. „Wow, der große Oberste Anführer auf seinen Knien vor einem einfachen Mädchen des Widerstands."
„Nein. Nur ein einfacher Mann auf seinen Knien vor der Frau, die er liebt." Er löste sein Lichtschwert von seinem Gürtel und hielt es mir entgegen. Ich nahm es hoch. Sofort spürte ich die vibrierende Macht, die davon ausging. „Du weißt, was du tun musst." Erstaunt klappte mir der Mund auf. Was redete er da?! „Ich bitte dich um Verzeihung, Lyria." Überfordert von dieser Situation starrte ich ihn nur an, wobei mein Herz immer schneller zu schlagen begann. Was ging hier vor sich?! Ich wollte doch nur Zeit schinden...
Als würde die dunkle Macht, die von dem Lichtschwert ausging, von mir Besitzergreifen entflammte in mir wieder Wut. Ich war wütend darüber, dass er mich um Verzeihung bat, nach allem, was er mir angetan hatte. Die rote Klinge aktivierte sich zischend.
„Du kannst mich gerne töten, wenn dich das dazu bringt mir zu verzeihen. Ich kann nur nicht ertragen von dir gehasst zu werden." Sobald mir seine Worte klar wurden, kam es mir so vor, als würde ich aus der Blase der Wut herausgezogen werden. Geschockt darüber, dass die dunkle Macht von meinen Gefühle Besitz ergriffen hatte, warf ich die Klinge mehrere Meter davon.
„Was tust du?!", hörte ich Rey erstaunt ausrufen, doch ich ignorierte sie. Meine volle Konzentration galt Ben, der mit gesenktem Kopf vor mir kniete.
Ich sank langsam zu Boden, sodass ich mich mit ihm auf Augenhöhe befand. Sofort blickte er auf, ein verwirrter Ausdruck in seinen Augen. In seinem Blick erkannte ich keine Spur mehr von Kylo Ren. Die Person, die vor mir kniete, war Ben; ein junge, der Jahre an Folter ertragen hat und nun um Widergutmachung fleht.
„Ich will dich nicht bekämpfen, Ben. Ich kann dich nicht bekämpfen und ich kann dich auch nicht verletzen oder zerstören." Behutsam legte ich meine Hand an seine Wange. „Was ich will bist du, Ben." Mit den Worten lehnte ich mich vor und küsste ihn sanft. Sofort erwiderte er diesen Kuss.
Für einen Moment herrschte komplette Stille, als wäre nun alles gut, doch dann brach das Chaos aus. Ich hörte Schiffe, Rey und Finn riefen begeistert auf. Poe war also mit der Verstärkung aufgetaucht. Jetzt war es wohl soweit. Der Kampf würde beginnen.
Ich löste mich von Kylo und wir starrten beide in den Himmel, der sich langsam mit den Schiffen des Widerstands füllte. „Scheint so als hätte ich ihnen genug Zeit verschafft.", murmelte ich lächelnd. Sofort wusste Kylo, was mein Plan von Anfang an gewesen war. Er zog seinen Helm auf und zückte einen Komlink. Wir tauschten kurz einen Blick aus, dann nickte ich bestätigend.
„Die Verhandlung ist gescheitert. Angriff.", sprach Kylo und schon hörten wir die Schiffe der Ersten Ordnung anfliegen. Ebenso die Transportschiffe, in denen sich die Sturmtruppler befanden. Unsere Auseinandersetzung mag geklärt sein, dennoch stand uns der Kampf des Widerstands gegen die Erste Ordnung noch bevor.
Sofort rannten die drei Sturmtruppler, die Kylo zum Zurückbleiben aufgefordert hatte, auf uns zu. Sie hatten gesehen, was zwischen Ben und mir passiert war, darum stellten sie eine Gefahr dar. Blitzschnell sprang ich auf, zog mein Lichtschwert und wehrte ihr Schüsse so ab, dass sie auf sie zurückfeuerten und jeden in der Brust trafen. Sie waren sofort tot. Neben Kylo Rens Kommandoschiff landeten die Transportschiffe mit den Einsatztruppen, die sofort die Wiese stürmten. Ich tauschte einen letzten Blick mit Kylo aus, ehe wir beide in verschiedene Richtungen rannten, ich zu meinen Leuten und er zu seinem Lichtschwert. Wir beide wussten, dass unser Kampf auf gegnerischen Seiten stattfand, denn, obwohl er den Widerstand und die Basis auf Naboo schützte, war er noch immer der Oberste Anführer und arbeitete mit Palpatine zusammen. Er würde nicht auf meiner Seite kämpfen.
Rey, Finn und Captain Astat rannten bereits zur Waldgrenze, nicht jedoch ohne auf Sturmtruppler zu schießen. Rey wehrte so viele Schüsse mit ihrem Lichtschwert ab, wie nur möglich. Gerade näherte sich eine Gruppe an Sturmtrupplern, die ihre Geschütze bereitstellten. Ich schleuderte sie mit der Macht mehrere Meter davon. TIE-Fighter waren auf uns aufmerksam geworden und feuerten ebenfalls. An der Baumgrenze sah ich bereits einige Einheiten unserer Leute, die Feindkontakt hatten. Es war schneller losgegangen, als ich erwartet hatte.

In der Luft herrschte eine wilde Schlacht, Schiffe stürzten ab und um uns herum schlug alles an Geschossen, die die Erste Ordnung hatte, ein. Wir erlitten mehr Verluste, als mir lieb war. Gemeinsam mit Rey bildete ich die vorderste Abwehrfront, dennoch waren wir nicht genug. Die Ritter von Ren betraten ebenfalls das Schlachtfeld. In einiger Entfernung konnte ich die rote Klinge von Ben sehen, die durch die Luft schnitt und unsere Männer erwischte. Ich sah rotes Haar im Licht aufflackern.
„Nicht nachlassen!" Captain Astat hatte sich mit ihren Männern in den Angriff begeben. Und genau auf sie steuerten Ben und die Ritter gerade zu. Ohne zu zögern rannte ich los. Die Sturmtruppler, die mir in den Weg traten, schleuderte ich mit der Macht davon oder machte sie mit einem schnellen Hieb ungefährlich, während ich unentwegt vorwärtspreschte. Ich konnte sehen, wie ein Geschütz direkt auf die Einheit von Astat ausgerichtet wurde, doch sie hatte es nicht im Blick.
„Captain Astat! Linke Seite!", rief ich laut über den Lärm hinweg. Sie schien mich zu hören, denn sofort gingen alle in Deckung.
Plötzlich prasselte direkt neben mir Geschützfeuer nieder, fast so als hätte es ein TIE-Fighter genau auf mich abgesehen. Erde wurde aufgewirbelt und erschwerte mir die Sicht, sodass ich nicht rechtzeitig ausweichen konnte, als unmittelbar vor mir etwas einschlug. Von der Explosion mitgerissen wurde ich schwungvoll mehrere Meter weit geschleudert.
In meinen Ohren konnte ich nur ein lautes Fiepen hören, das alles andere nur Dumpf erschienen ließ. Mein Kopf dröhnte und mein Sichtfeld verschwamm. Ich konnte den TIE-Fighter über mir wahrnehmen und wusste, dass er direkt auf mich zielte. Mühsam versuchte ich mich aufzurichten, doch den Schuss konnte ich nicht abwehren, denn mein Lichtschwert hatte es auch während der Explosion weggeschlaudert.
Entschlossen blickte ich dem Schiff entgegen, bereit dem Schuss entgegenzutreten. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass es so endete, doch nach der Explosion war ich zu schwach, um mich zu wehren. Der Schuss jedoch blieb aus, stattdessen wirkte es so, als würde eine fremde Macht am Schiff zerren. Plötzlich wurde es gegen einen anderen TIE-Fighter geschleudert. Beide gingen in Flammen auf und stürzten ab. Ich brauchte nicht hinzusehen, um zu wissen, dass Ben dahintersteckte.
Erleichtert darüber, dass ich noch lebte drehte ich mich um und sah, wie ein Sturmtruppler mit seinem erhobenen Blaster auf mich zustürmte. Blitzschnell hob ich meinen Arm und wollte ihn mit der Macht wegschleudern, doch das sah er voraus. Bevor ich etwas machen konnte, landete sein Schuss direkt an meiner Schulter. Der Schuss riss mich zu Boden, wo ich vor Schmerzen aufschrie und meine Schulter hielt. Es kam mir vor, als würde sie brennen.
Der Sturmtruppler ragte über mir auf. Seine Waffe zielte auf mich.
„Leb wohl, Jedi.", sprach er und wollte gerade den Abzug drücken, als ihn plötzlich eine rote Klinge durchbohrte. Er sackte zusammen und Kylo zog sein Lichtschwert wieder aus ihm heraus. Mit großen Augen sah ich zu ihm auf, als er sich neben mich kniete.
„Alles in Ordnung?", fragte er. Trotz der Maske konnte ich den Zorn heraushören. Er war jedoch nicht wütend auf mich. Ein weiterer Schuss schlug direkt neben uns ein und ließ Erdklumpen durch die Luft fliegen. Mit seinem Mantel lehnte er sich über mich, wodurch ich nichts abbekam. „Danke.", brachte ich zitternd hervor und schenkte ihm ein schwaches Lächeln. „Mir geht es gut." Seine Maske wandte sich meiner verletzten Schulter zu. Ich konnte mir sein Gesicht geradezu vorstellen. Kopfschüttelnd hielt er mir mein Lichtschwert entgegen, das er wohl aufgehoben hatte.
„Ein Glück ist nicht dein Schwertarm verletzt." Das entlockte mir ein kleines Grinsen, als ich mein Lichtschwert entgegennahm und er mir half mich aufzurappeln.
„Stirb mir nicht."
„Das könnte ich dir auch sagen.", antwortete ich noch immer benommen.
Kylos Kopf fuhr zur Seite. „Schrottsammlerin!", knurrte er dann. Plötzlich aktivierte er seine Klinge erneut und rannte davon. Noch immer geschockt und unter Einfluss der Schmerzen realisierte ich erst spät, was er meinte, als ich Rey in einiger Entfernung kämpfen sah. Ihre Kampftechnik hatte sich deutlich verbessert. Doch gegen Kylo allein hätte sie keine Chance!
Mühsam richtete ich mich auf und aktivierte mein Lichtschwert, um Kylo zu folgen, doch als ich losrennen wollte, schlug um mich herum erneut Geschützfeuer ein. Staub wirbelte auf, der mir die Sicht versperrte. Gerade rechtzeitig schaffte ich es auszuweichen, als plötzlich einer der Ritter aus der Staubwolke traf und mich angriff. Mit meiner verletzten Schulter würde ich nicht lange gegen ihn durchhalten. Dennoch kämpfte ich entschlossen.
Von links kam ein Sturmtruppler auf mich zu und eröffnete das Feuer. Ich konnte knapp ausweichen, als schon der nächste Angriff des Ritters kam, den ich gerade so parierte. Geschwächt stolperte ich rückwärts, um Abstand zu schaffen. Plötzlich wurde der Sturmtruppler von einem Blaster getroffen und fiel zu Boden. Auch auf den Ritter wurde geschossen, doch er wich aus.
„Runter!", hörte ich Finn rufen. Ohne zu zögern schmiss ich mich zu Boden und bedeckte meinen Hinterkopf. Nur wenige Sekunden später landete etwas vor den Füßen des Ritters und explodierte lautstark. Erneut legte sich etwas Dumpfes über meine Ohren. Finn war sofort neben mir. Ein plötzliches Gefühl der Schwäche überkam mich.
Jeder äußere Eindruck fühlte sich zu intensiv an. Von überall her hörte ich Schreie, laute Schüsse, Explosionen, gebellte Befehle. Es war ein Chaos! Und zusätzlich hing so viel Staub in der Luft, dass ich kaum was sehen konnte.
Die Staubwolke, die durch Finns Granate entstanden war, löste sich langsam auf, doch der Ritter war weg. Erstaunt darüber suchte ich ihn, bis mir etwas anderes ins Auge sprang. In einiger Entfernung sah ich ein blaues und ein rotes Lichtschwert aufleuchten. Rey kämpfte mit Kylo. Doch etwas war daran komisch. Kylos Bewegungen waren nicht so schnell wie sonst. Er schien verletzt zu sein. Rey dafür kämpfte mit einer äußerst aggressiven Technik.
Kylo unterlief ein kleiner Fehler, er ließ seine Deckung fallen. Mit einem schnellen Hieb nutzte Rey diese Lücke und stach zu. Ich sah, wie sie Kylo am Bauch erwischte. Alles um mich herum blieb stehen. Kylo taumelte rückwärts. Mit aufgerissenen Augen sah ich, wie er getroffen zu Boden sank. Panik machte sich in mir breit.
Ein Schrei ertönte, laut und ohrenbetäubend. Mein Hals schmerzte und je länger der Schrei andauerte, desto stärke brannte meine Kehle. Da wurde mir bewusst, dass ich es war, die Schrie. Ich wollte loslaufen, Ben zu Hilfe eilen, doch jemand hielt mich zurück. Es war Finn.
„Nein! Lass mich los!", rief ich aus, während ich mich gegen seinen Griff wehrte, „Ich muss ihm helfen!" Meine Schulter machte es mir nicht leicht aus seiner festen Umklammerung zu entkommen.
„Du kannst da nicht hin! Es ist zu gefährlich!"
„Mir egal! Ben braucht mich!" Nach und nach musste ich mir eingestehen, dass Finn stärker war als ich. Immer weiter zog er mich rückwärts. Ich sah, wie die Ritter und mehrere Sturmtruppler zu Ben liefen. Rey trat den Rückzug an. „Lass mich zu ihm verdammt!", brüllte ich diesmal lauter. Wild strampelte ich, während mir Tränen in die Augen traten. Ben war schwer verletzt!
„Astat, trommeln Sie Ihre Leute zusammen! Wir ziehen uns zurück! Die Basis wurde endgültig evakuiert!" Finns Stimme errichte nur sehr Dumpf mein Ohr. „Alyria, wir müssen gehen!" Diesmal wandte er sich an mich. Noch immer wehrte ich mich gegen seinen Griff, mit dem er mich unentwegt rückwärts zog.
Sturmtruppler trugen Ben, der reglos auf einer Trage lag, zum Kommandoschiff, begleitet von einer großen Einheit an Schutztruppen.
„Ben!" Meine Stimme war noch immer panisch. Ich war mir sicher zu sehen, wie er sich aufrichtete und in meine Richtung sah, doch dann zerrte mich Finn in den Wald und die Luke des Schiffes schloss sich.
„Rey, gib uns Deckung!" Einige Sturmtruppler folgten uns und feuerten weiterhin. Neben mir zersplitterte ein Baum lautstark. Bevor er unsere Männer erschlagen konnte, streckte ich meinen Arm aus und hielt ihn an. Ich schleuderte den oberen Teil zu den Sturmtrupplern, die uns folgten, was uns etwas Zeit verschaffte.
Finn zog mich weiterhin an der Hand den Hang hinauf. Tränen liefen mir unentwegt über die Wange. Würde Finn mich nicht festhalten, wäre ich längst über etwas gestolpert und liegen geblieben. So taumelte ich einfach nur hinter Finn und unseren Leuten her. Wir hingen jedoch zurück.
„Ich muss ihm helfen!", flüsterte ich vor mich hin. Schließlich hielt Finn an und drehte sich mir zu. Er umfasste meine Wangen. „Alyria, hör mir jetzt zu!" Langsam sah ich zu Finn auf. „Du kannst Ren nicht mehr helfen. Um ihn wird sich bereits gekümmert. Jetzt brauchen dich deine Leute! Sieh dich um, alle, die du hier siehst, müssen noch beschützt werden." Ich sah Captain Astat, die weiter oben stehengeblieben war, ihh Gewehr abgelegt hatte, um besser zu treffen, Rey und andere Soldaten, die weiterhin für Rückendeckung sorgten.
„Poe kämpft dort oben und jede weitere verstreichende Sekunde könnte ihn das Leben kosten. Also reiß dich zusammen und erfülle deinen Auftrag!" Mit diesen wenigen Worten hämmerte er mir die Vernunft wieder in den Schädel. Meine Tränen wurden weniger. Zufrieden lächelnd wischte Finn mir über das Gesicht. „Gutes Mädchen! Jetzt lass uns von hier verschwinden!" Ich nickte entschlossen.
„Finn, wie sieht es bei euch aus? Wie lange braucht ihr noch?", ertönte Poes Stimme plötzlich über den Komlink. „Wir ziehen uns bereits zurück, aber sie folgen uns. Doch das größte Problem haben wir gelöst." Er legte mir die Hand auf die Schulter und lächelte.
„Gut zu hören, Kumpel. Dann beeilt euch. Wir halten sie so lange ab, bis ihr in der Luft seid."
„Klingt gut. Wir sehen uns oben." Und damit war auch das Gespräch beendet.
Ein Blasterschuss traf knapp neben uns in einen Baum. Das war für mich das Signal. Durch Finns Worte ermutigt richtete ich mich auf. Hinter mir standen alle, die ich beschützen wollte, die ich zu beschützen hatte. Rey kam zu mir, ihr Lichtschwert aktiviert. „Schön, dass du dich zusammengerissen hast." Sie schenkte mir ein Lächeln, das ich jedoch nicht erwiderte. Sie war an Bens Verletzung schuld! Doch für Streit in den eigenen Reihen war jetzt keine Zeit. „Stell dich hinter mich.", befahl ich also nur. Sofort hörte sie auf mich. Ich schloss meine Augen.
Dieser Wald war voll mit Leben und Energie. All diese Energie ließ ich zu mir fließen, um sie in mich aufzunehmen. Verstärkt durch die Angst um Ben wuchs sie, bis ich eine plötzliche Entladung verursachte. Eine gewaltige Machtwelle rollte den Hang hinab und warf jeden Sturmtruppler mehrere Meter nach hinten. Der Wald jedoch blieb unbeschädigt. Das sollte uns erstmal genug Zeit verschaffen. Mit aufgerissenen Augen starrte Finn mich an, dann nickte er lächelnd. „Du überraschst mich immer wieder. Kein Wunder, dass du dich so gut mit Poe verstehst!"

Gemeinsam mit Rey und einigen noch Kampffähigen Soldaten sorgten wir für Rückendeckung, bis wir es mit allen zum Eingang geschafft hatten. Astat schloss die Tore mit einer Notfallsicherung. „Das wird sie nicht lange abhalten, aber es wird uns genug Zeit verschaffen, um hier lebend rauszukommen." Das würde reichen.
Gemeinsam eilten wir durch die Tunnel, die nun komplett leergefegt waren. Es gab nichts mehr in dieser Basis, das die Erste Ordnung nutzen konnte. Wir kamen schließlich im Hangar an, wo unsere Schiffe bereitstanden. Schnell stiegen alle ein und wir flogen ab.
Finn benachrichtigte Poe, der uns noch etwas Schutz bot, ehe wir fliehen konnten. Bereits an Bord wurden alle Verletzten verarztet. In einer abgelegenen Ecke kauerte ich mich zusammen. Am liebsten wollte ich nur alleingelassen werden. Fieberhaft suchte ich in meinen Gedanken nach der Präsenz von Ben, die ich nur sehr schwach spürte.
Ben! Verzweifelt versuchte ich ihn zu kontaktieren. Ben, hörst du mich?
Schließlich konnte ich ganz schwach wahrnehmen, wie er antwortete: Keine Angst, so schnell sterbe ich nicht. Bevor ich darauf antworten konnte, brach unsere Verbindung ab, da wir in den Hyperraum sprangen. Erleichterung darüber, dass er noch bei Bewusstsein war, vermischte sich mit meiner Angst um ihn.
„Wie sehr tut deine Schulter weh?" Finns Stimme riss mich aus meinen Gedanken. In seiner Hand hielt er einige Verbandssachen. Mit einem aufmunternden Lächeln kniete er sich vor mich und breitete alles aus, um sich ans Verarzten zu machen. Behutsam schälte er die Kleidung, die bereits vor Blut getränkt war von meiner Schulter und begann sie zu desinfizieren.
Meine Wunde brannte noch schlimmer, doch das war nicht der Grund, weshalb mir Tränen aus den Augen traten. „Es liegt nicht an der Wunde, habe ich recht?", fragte Finn, während er die blutigen Lappen neben sich legte. Ich schüttelte den Kopf. Schnell senkte ich den Blick. „Das dachte ich mir." Im nächsten Moment zog er mich in eine Umarmung. Nun traten mir immer mehr Tränen unaufhaltsam aus den Augen und ich musste Schluchzen.
An Finn gedrückt ließ ich alles raus. Er hielt mich im Arm, fuhr beruhigend über meinen Kopf und bot mir für diesen kurzen Moment einen Ort, an dem ich ungesehen trauern konnte, ohne verurteilt zu werden.


🙈Bitte hasst Rey jetzt nicht dafür. Sie hat an dieser Stelle jedes Recht gehabt Kylo zu töten (und abgesehen davon hasst sie ihn immer noch für das, was er Finn damals angetan hat 🤔)

Yehaaa! 😋 Ich habe es geschafft! An Weihnachten bzw. Heiligabend kommt ein neues Kapitel. 🌲
Seht es als mein Geschenk an euch, weil ihr mich alle bei diesem Buch so schön unterstützt ♡ 🎁
Ich hoffe es gefällt euch. 😄

Gespickt mit einer ganzen Menge an Hin-und Her der jeweiligen Gefühle...😬 Aber immerhin sind Alyria und Kylo nun auf einer Wellenlänge und haben sich "vertragen". Wäre da jetzt nicht das kleine Problem mit der Verletzung, wäre es vermutlich fast perfekt. Tja, aber so wie es scheint will das Schicksal (oder der Plan der Autorin) nicht, dass die beiden jetzt schon ihr glückliches Ende bekommen... 😅
Aber fürchtet nicht, meine lieben Leser, bald kommt schon das neue Kapitel (hoffentlich noch gegen Silvester...) 😋
Aber jetzt haben sie sich die Gefühl gestanden, sind nun wieder vertragen. Was kann da wohl schiefgehen? Huh? 😈

Nun wünsche ich euch aber schöne Feiertage, trotz komplizierter Situation gerade viel Freude und erste recht Gesundheit. ☺️

Das wars auch schon von mir. Ich verabschiede mich wieder, 👋
LG Falke22 😎

It's You (Kylo Ren ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt