✨Kapitel 15

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In den nächsten Tagen trainierte ich das Heben der Kisten und wurde immer besser. Und Kylo wurde zu meiner Überraschung netter, es könnte aber auch sein, dass es mir nur so vorkam...

Als mich an einem Morgen von den Sturmtrupplern zur Trainingshalle gebracht wurde, wartete er nicht wie sonst auf mich. Neugierig trat ich in die Halle und hörte noch die Tür zufallen.
Ein wenig unsicher lief ich durch die Halle und blieb bei den Kisten stehen. Ein Gefühl in mir zog mich in diese Richtung und ich stellte mich zu einem Stapel. Behutsam und doch schnell, nahm ich eine Kiste nach der anderen weg, um an die vorletzte zu gelangen. Mit schnellen Griffen, war sie offen und sobald ich den Deckel wegklappte, stockte ich. In mitten von den verschiedensten Gegenständen lag mein Lichtschwert. Kurz zögerte ich, doch dann griff ich eilig in die Kiste und meine Finger schlossen sich um den blau-goldenen Griff. Zufrieden lächelte ich, als ich es nun in der Hand hielt.
Es war erneut so, als würde ich eine Verbindung zwischen meiner Hand und dem Griff spüren. Diese Verbindung fühlte sich richtig an.
„Wie ich sehe hast du es bereits gefunden.", ertönte plötzlich die mechanische Stimme von Kylo und ich zuckte zusammen. Schnell fuhr ich herum und riss mein Lichtschwert hoch, als würde ich einen Angriff blockieren. Sobald ich ihn an der Tür entdeckt hatte, lachte er und stieß sich von der Wand ab. Seinem Helm, den er noch trug, öffnete er mit einem Zischen und nahm ihn ab. Seine Haare waren leicht durcheinander, doch er strich sie schnell glatt, als er den Helm am Eingang auf eine Kiste legte. Dann kam er auf mich zu und ich senkte meine Waffe.
„Hat es einen bestimmten Grund, dass es sich dort befindet?", hackte ich gleich nach und hoffte sehr, dass es nicht so werden würde, wie das letzte Mal und er es mir wegnehmen würde.
„Ja, durchaus. Doch vorher will ich von dir, dass du nochmal die Kisten hebst." Seine braunen Augen musterten mich wachsam und ich nickte langsam. Mit einigen Schritten stand ich wieder bei den Kisten, die wir immer zum Training benutzen, doch das Lichtschwert behielt ich in der Hand.
„Wie viele?", fragte ich nach und er sah mich kurz abschätzig an.
„Wie sonst auch, fünf." Ich nickte und streckte meine Hand aus. Mittlerweile funktionierte alles schneller, weshalb ich beobachtete, wie sich die Kisten langsam bewegten und einige Zentimeter über dem Boden schwebten.
„Gut, du kannst sie runterlassen." Sofort hörte ich auf und zog meinen Arm zurück, was zur Folge hatte, dass die Kisten dumpf auf den Boden prallten. „Das nächste Mal etwas leiser...", kommentierte er nur und ich verdrehte die Augen.
„Ja ja, merk ich mir. Ist jetzt das Lichtschwert dran?", fragte ich gleich aufgeregt, wie ein kleines, begeistertes Kind, was zur Folge hatte, dass er sein Gesicht verzog.
„Noch nicht." Man konnte mir die Enttäuschung ziemlich ansehen. „Aufwärmen.", erklärte er und ich begann damit.

Während ich die Runden lief, strengte ich mich noch mehr an, als sonst, mit dem Gedanken vor Augen endlich wieder mit dem Lichtschwert zu kämpfen.
„Gratulation, du hast einen neuen Rekord aufgestellt!" Außer Atem blieb ich vor ihm stehen und lächelte leicht.
„Dann kann es doch sicherlich sofort losgehen, oder?" Er nickte nur noch kurz zu der Falsche und hielt sie mir hin. Ich trank einige Schlucke und gab sie ihm danach wieder.
„Jetzt?" Meine Augen langen hoffnungsvoll auf ihm und als er nickte, konnte ich nicht verhindern, dass sich ein breites Lächeln auf meine Lippen schlich.
„Zwar hast du bereits bewiesen, dass du kämpfen kannst, als du gegen mich gekämpft hast, doch du hast auch verloren.", begann er, als er in die Mitte der Halle lief, wo Platz war, er bedeutete mir ihm zu folgen und ich trat zu ihm.
„Das Problem ist, dass du nicht genau weißt, was du machst und das ist sowohl für deinen Gegner gefährlich, weil du unvorhersehbare Sachen machst, doch es hat den Nachteil für dich, dass du ohne Technik schnell verlieren kannst, da du deinem Gegner mehr als nur unvorbereitet gegenübertrittst und im Gegensatz zu dir, beherrscht er vermutlich das Kämpfen." Wir blieben stehen und ich sah ihn aufmerksam an. „Du musst also zuerst einiges lernen, bevor du das, was du machst als Kämpfen bezeichnen kannst..." Ich zog eine Augenbraue hoch uns sah ihn leicht verwirrt an.
„Das Lichtschwert ist eine mächtige Waffe. Mächtiger als ein einfacher Blaster. Viele Waffen können töten, aber nur ein Lichtschwert kann solch extreme Hoffnung oder Angst hervorrufen." Ich kannte diesen Satz, denn Kenobi hatte ihn mir einst erzählt. „Dabei merkst du, dass es keine normale Waffe sein kann. Und genau deswegen ist es so wichtig, dass du es verstehst...es fühlst!"
Er machte eine Bewegung, die besagte, dass ich es hervorholen sollte und ich nahm es von meinem Gürtel. Behutsam fuhr mein Finger den Griff entlang und ich aktivierte es. Sofort schoss die goldene Klinge hervor und begann zu Surren. Mit einigen Schritten war er hinter mir und wollte nach meiner Hand greifen, doch ich zuckte zurück.
„Ich beiße nicht, keine Sorge.", scherzte er, doch es entspannte mich nicht wirklich, als er meine Hand langsam in seine große nahm. Beinahe wäre ich weggesprungen, bei der Berührung, doch ich behielt mich unter Kontrolle. Er sollte nicht direkt erfahren, dass er so viel Macht über mich hatte, dass er mich mit einer einfachen Berührung in eine derartige Spannung versetzte. Langsam hob er meinen Arm und die Klinge surrte leise. Es gefiel mir nicht, wie er mich somit ablenkte.
„Du musst die Klinge in deinen Adern spüren, als wäre es ein Teil von dir. Es herrscht eine Kraft zwischen der Klinge und dir, sie fließt durch deinen Körper und kontrolliert dich sogar. Schließe deine Augen und versuche sie zu fühlen!", sprach er mit einer ruhigen Stimme in mein Ohr. Er sagte es mit einer Stimme, die mich seltsamerweise einschüchterte, weshalb es mir schwerer fiel zu tun, was er sagte. Als Nachdruck legte er seine Hand auf meinen Arm und fuhr ein wenig von der Hand hinauf, als würde er den Verlauf nachzeichnen, um es mir besser verdeutlichen zu können. Ich schloss meine Augen und versuchte die Klinge zu spüren, doch seine Berührung lenkte mich ab. Mit viel Kraft konzentrierte ich mich auf die Klinge und ich spürte es. Ich spüre die Kraft förmlich die genau die Linie entlanglief, die er gezeichnet hatte. Der Griff pulsierte fast in meiner Hand und erneut spürte ich das Gefühl, dass die ganze Zeit über ein Teil von mir gefehlt hatte und ich nun, mit der Klinge in der Hand, komplett war.
„Siehst du, du kannst es fühlen. Und nun versuche es ein wenig hin und her zu schwingen, bekomme ein Gefühl dafür." Er ließ von meinem Arm ab und trat einen Schritt zurück. Ich erwischte mich dabei, wie ich sogar ein wenig traurig über den Verlust seiner Berührung war, weshalb ich mich gleich dafür innerlich ohrfeigte.
„Na los, keine falsche Scheu..." Langsam bewegte ich es und spürte bei jeder Bewegung, die Kraft. Das Gewicht war leicht und man konnte die Klinge gut durch die Gegend schwingen.
„Warum genau muss ich das nun machen? Ich weiß doch bereits, wie es ist damit zu kämpfen, also weiß ich auch, wie es schwingt..."
„Du musst, um etwas aufzubauen oftmals ganz klein anfangen, um dann weiterhin gut zu sein. Das bedeutete eben für dich, dass du so etwas machen musst, damit du gut im Umgang während einem Kampf wirst. Du musst dir genau bewusst sein, wie dein Lichtschwert schwingt, wie die Energie fließt und, wie du es richtig einzusetzen hast, doch dafür musst du dich Stück für Stück daran gewöhnen." Nachdem er geendet hatte, verdrehte ich bloß die Augen und sah wieder zum Schwert.
Kurz darauf begann er damit mir einige Bewegungen beizubringen und ich folgte ihm. Immer wieder musste ich so tun, als würde ich einen Schlag von oben blockieren.
Danach bekam ich andere Sachen gezeigt. Er führte sie einmal selbst vor und dann musste ich sie nachmachen.
Auch, wenn es manchmal eintönig war, so war ich doch froh, dass ich nun endlich mit dem Lichtschwert kämpfen durfte.

It's You (Kylo Ren ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt