✨Kapitel 55

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Rey und ich hatten es geschafft, dass wir uns auf demselben Funkkanal befanden und so miteinander reden konnten.
Nach einiger Zeit fanden wir den Widerstand.
Auch die Erste Ordnung war nun schon auf dem Planeten angekommen und ging vor einem riesigen Tor in Stellung. Doch der Widerstand ließ sich nicht einfach in die Enge drängen. 13 alte Speeder rasten über den weißen Boden und hinterließen rote Spuren, da sie an der Oberfläche kratzten. Anfangs flogen sie noch in einer Reihe, doch als die TIE-Jäger angeflogen kamen und sie unter Beschuss nahmen, mussten sie aus der Formation fliegen. Dadurch hinterließen sie eine Menge an roten Schlangenlinien. Es sah von oben sogar schon schön aus und wären dort nicht meine Freunde, würde ich es sogar bewundern können.
Ich war mir sicher, dass Poe in einem der Speeder saß. So etwas würde er sich nicht entgehen lassen. Mal abgesehen davon, dass er vermutlich einer der wenigen noch lebenden Piloten war... Wenn er überhaupt noch lebte... Schnell schüttelte ich den Gedanken beiseite. Wenn er in einem der Zerstörten Transporter gewesen wäre, hätte ich es bestimmt gespürt.
Gemeinsam mit Rey flog ich direkt zu den Jägern und schoss diejenigen ab, die den Speedern an den Fersen hingen.
„Wir lenken sie von Speedern weg!", rief Rey mir per Funk zu.
„Alles klar, machen wir sie mal so richtig wütend...", murmelte ich. Es kamen noch mehr TIE-Jäger dazu. Die meisten folgten dem Frachter, doch die wenigen, die nicht hinterherflogen, lockte ich zu mir. Und somit schafften wir es, dass alle Speeder freie Bahn hatten. Jedoch hingen mir mehrere von den Jägern an den Fersen. Fluchend versuchte ich sie abzuschütteln und flog so waghalsig, wie nur möglich.
Kurz vor einer Felswand riss ich die Maschine nach oben und schaffte es, dass der erste Jäger direkt dagegen prallte und explodierte. Doch ich stand weiterhin unter Beschuss von zwei Jägern. Es fiel mir schwer sie zu treffen, da sie so dicht hinter mir flogen, weshalb ich eine scharfe Kurve machte und den zweiten so erwischen konnte. Er explodierte.
Nur noch einer, um den ich mich kümmern musste... Doch leider saß er mir zu nah auf, weshalb ich das Manöver nicht anwenden könnte und damit beschäftigt war seinen Schüssen auszuweichen. Nach einiger Zeit, in der ich noch immer nichts geschafft hatte, kam mir eine Idee. Der Plan war und undurchdacht und risikoreich. Eigentlich könnte er von Poe stammen...
Ich atmete tief ein, als wir gerade über den Berg flogen, dann drehte ich das Schiff um 180 grad und schoss. Erst, als es in einer Explosion endete, hörte ich auf zu schießen. Leider hatte auch der Pilot einige Treffer gelandet, da ich nicht ausgewichen war und deshalb geriet ich ins Trudeln. Mein Flügel war getroffen. Die Anzeigen blinkten und zeigten weitere Schäden. Mit einem lauten Fluchen versuchte ich das Schiff möglichst ruhig zu halten.
„Rey, hörst du mich?", fragte ich laut und hoffte, dass der Funk noch funktionierte. Als ich ihre Stimme hörte, atmete ich erleichtert auf.
„Ja, aber nur undeutlich." Das war besser als nichts.
„Ich wurde getroffen und muss landen. Kannst du mich mitnehmen?" Ihre Antwort kam prompt: „Ja, wir sind unterwegs." Erleichtert widmete ich mich nun der Landung. Vor mir befand sich eine glatte Fläche, auf der ich landen könnte... Es würde schwierig werden, aber ich war davon überzeugt, dass ich es schaffen könnte, ehe das Schiff in die Luft flog. Nur leider hatte ich jetzt sehr mit dem Rauch zu kämpfen.
Unter größter Anstrengung schaffte ich es das Schiff zu landen, ohne, dass es in die Luft flog, wobei es eine lange Spur hinterließ, als es über den Boden schlitterte. Hustend öffnete ich die Luke und sofort wehte mir der kühle Wind entgegen.
Ich holte meinen Beutel heraus, der sich noch immer im Schiff befand und kletterte aus dem mittlerweile nicht mehr rauchenden Cockpit. Jetzt musste ich nur warten, dass Rey mich abholte.
Während ich wartete, sah ich mich ein wenig um. Alles war mit einer weißen Schicht bedeckt, wie Schnee, doch darunter befand sich rot. Wie vom Blitz getroffen kniete ich mich hin und wischte leicht über den Boden. Unter der weißen Schicht erschien Rot. Doch der Anblick erinnerte mich noch an etwas anderes. Meine Vision! Damals, als ich mit Kylo auf Thais war, hatte ich ihn gesehen. Ihn und Skywalker. Auf diesem Planeten!
Bevor ich mir noch mehr Gedanken machen konnte, hörte ich ein Schiff und sah auf. Der Frachter kam zu mir geflogen und landete nur wenig von mir entfernt. Schnell rappelte ich mich wieder auf und lief mit meinen Sachen auf die offene Rampe zu, an der Rey stand.
„Bist du alle losgeworden?", fragte sie direkt, als ich einstieg.
„Ja, hat mich nur leider mein Schiff gekostet... Du?" Sie betätigte einen Knopf und schloss die Rampe wieder. „Es war ein wenig schwierig, aber ja, wir haben es geschafft." Das waren gute Nachrichten.
Ich folgte ihr durch mehrere Gänge, bis wir ins Cockpit kamen. Dort erblickte ich ein riesiges, haariges Wesen. Erstaunt blieb ich stehen, doch Rey kniete sich neben einen Droiden der R2 Klasse und gab ihm etwas.
„Chewie, das ist Alyria.", meinte sie noch und das haarige Wesen drehte sich um. Ich starrte besagten Chewie mit großen Augen an. Er winkte mit seiner felligen Hand und machte dazu fremdartige Geräusche.
„Du bist ein Wookie!", rief ich erstaunt aus. Ich hatte schon öfter Erzählungen über diese Art gehört, aber noch nie einen direkt vor mir gehabt. „Wow, das ist unglaublich. Wie alt bist du? Wie lange bist du schon beim Widerstand? Können alle Wookies gut fliegen? Blöde Frage! Wie kommt es, dass du gut fliegen kannst? Kannst du mich überhaupt verstehen?", plapperte ich los, was direkt zur Folge hatte, dass der Wookie noch mehr Geräusche machte. Rey kam lachend wieder zu uns.
„Er ist es in der Tat nicht gewohnt so viele Fragen gestellt zu bekommen.", meinte sie und setzte sich hin. Verlegen kratzte ich mich am Kopf.
„Entschuldigung, ich habe nur noch nie wirklich einen Wookie gesehen... nur immer Geschichten über sie gehört..." Sie schenkte mir ein Lächeln. „Also, um auf einige deiner Fragen zu antworten: Er versteht dich, aber er wird dir nicht antworten können." Chewie machte wieder Geräusche und wedelte dabei mit dem Arm.
„Ja, ich bin bereit." Dann wandte Rey sich wieder mir zu. „Setz dich besser hin, wir fliegen los." Ich setzte mich auf den freien Stuhl, der im Cockpit war und sah mich dabei neugierig um. „An diesem Schiff wurde auf jeden Fall einiges umgebaut...", murmelte ich eher zu mir selbst, doch auch Rey hörte es. „Du verstehst etwas von Schiffen?"
„Ja, ein bisschen. Ich habe eine Zeit lang Schiffe repariert... hauptsächlich die des Widerstands, aber ein wenig Wissen habe ich." Rey drehte sich wieder nach vorne und das Schiff startete.
„Die Erste Ordnung hat die Mauer bestimmt schon durchbrochen. Wir müssen also den Widerstand finden und von diesem Planeten verschwinden!"
„Wie finden wir sie?"
„R2 dahinten sucht nach dem Signal des Senders.", erklärte Rey und ich drehte mich zu dem blau-silber-weißen Droiden. Neben ihm lag ein leuchtender, kleiner Sender, der mir bekannt vorkam. „So einen hat auch Leia getragen!"
„Deshalb werden wir sie auch damit finden."
Wir flogen einige Zeit nur über die weißen Felsen, in der Hoffnung, dass der Droide Leias Sender erkennen konnte. Plötzlich flatterte ein kleines Tier zu uns herein. Es hatte braunes Fell und einen weißen Bauch. Mit großen Augen starrte ich es an, als es auf meinen Schoß sprang und mich mit den großen schwarzen Augen ansah. Unsicher sah ich zu Rey. Chewie machte einen beinahe schon genervten Laut.
„Das ist ein Porg. Der ist von der Insel.", meinte Rey nur, während sie weiterhin die Gegend musterte, über die wir flogen. Doch noch war vom Widerstand keine Spur. Mir kam ein unguter Gedanke. Was, wenn Leia mit dem Sender auf einem der zerstörten Transporter war? Deshalb konnten wir den Sender nicht orten...
Bevor dieser Gedanke überhandnahm, sprang dieser Porg wieder weiter und landete am Fenster. Dort begann er laut zu krächzen, was sofort unsere Aufmerksamkeit auf sich zog.
„Chewie, da unten!", rief Rey. Über die Berge kletterten viele kleine Gestalten, die, wie sich herausstellte, als wir dort landeten, fuchsartige Kreaturen waren, die aussahen, als wäre ihr Fell aus Kristallen, die in der untergehenden Sonne funkelten. Auch, wenn keine Spur von unseren Freunden zu sehen war, waren wir überzeugt, dass sie hier irgendwo waren.
Chewie landete das Schiff und gemeinsam mit Rey lief ich hinaus. Da ich jedoch nicht darauf achtete, wo ich hintrat, geriet ich ins Straucheln, fiel hin und rutschte einen Hang hinab. Ein einzelner Fuchs kam uns entgegen und folgte blitzschnell den anderen. Als er an mir vorbeilief, hörte es sich so an, als würden mehrere Kristalle gegeneinanderschlagen. Erstaunt sah ich ihm nach, noch immer verwundert über die Beschaffenheit dieser Tiere. Für diesen einen Tag hatte ich wirklich genug neue Wesen gesehen...
Unten angekommen standen wir vor einem Haushohen Geröllhaufen. Der Ausgang war verschüttet... Das Loch, durch das die Füchse den Berg verlassen hatten, war klein, gerade so groß wie meine Handfläche. Dahinter musste sich der Widerstand befinden!
„Steine heben...", murmelte Rey und ich stellte mich neben sie. Wie sonst auch hob ich die Hand und ließ die Macht fließen. Rey machte es mir gleich und Stück für Stück flogen alle Steine in der Luft und gaben langsam den Blick auf den Tunnel dahinter frei. Und die Menschen, die dort standen.
Als ich sah, wer dort an erster Stelle stand, konnte ich nicht anders als erleichtert zu lächeln. Neben Poe tauchte noch jemand auf. Es war der dunkelhäutige Mann von der Krankenstation, Finn. Mit großen Augen sahen alle, wie die Steine in der Luft schwebten, doch als Finn auf Rey losrannte, flogen die Steine aus dem Weg und ich platzierte sie alle am Rand.
Langsam traten alle aus dem Gang, aber ich rannte schon auf Poe zu. Er lächelte breit, als ich zu ihm lief und mich ihm förmlich um den Hals warf.
„Du lebst!", rief ich erleichtert aus.
„Natürlich lebe ich. Es braucht deutlich mehr, um mich unterzukriegen, als das!" Eine Träne der Erleichterung trat aus meinem Auge, doch ich wischte sie schnell weg. „Ich wusste sofort, dass du es in dem Schiff warst!" Seine Augen leuchteten begeistert.
„Ja, also was das betrifft...", begann ich und lächelte dabei schief, „Das Schiff ist jetzt kaputt..." Kurz runzelte er die Stirn, doch dann begann er zu lächeln. „Solange es dir gut geht..."

Die wenigen Überlebenden aus der Höhle wurden von uns den Hang nach oben geführt und betraten alle den Frachter. Wir mussten uns beeilen, bevor die Ersten Ordnung zu uns käme. Kurz bevor alle drin waren, hielt Rey nochmal inne, als spürte sie etwas. Ich spürte es ebenfalls. Eine große Erschütterung in der Macht. Etwas, das ich noch nie zuvor gespürt hatte. Unsicher sah ich zu Rey, auf deren Gesicht sich Trauer spiegelte. Sie wusste, was es bedeutete. Dich ihr Blick war überschattet von Trauer und zugleich Wut, weshalb ich es nicht wagte sie zu fragen.
Da bereits jeder an Bord war, gingen wir auch die Rampe nach oben und Rey ging ins Cockpit zu Chewie.
Gerade, als ich auf den Knopf drücken wollte, um die Luke zu schließen, spürte ich es wieder. Die Geräusche um mich herum verstummten und als ich raus sah, erblickte ich ihn. Kylo.
Er kniete auf dem Boden, wie ein schwarzer Fleck im weißen. Auch er sah mich. Unsere Blicke trafen sich und es fühlte sich so an, als hätte man mir die Luft aus der Lunge gepresst. Unfähig etwas zu machen, stand ich da und starrte ihn an.
Ich hatte erwartet Zorn in seinen Augen zu sehen, aber da war nichts dergleichen. Seine Augen hatten den sanften Ton angenommen und er sah mich fast bittend an. Doch dort lag auch der Schmerz. Schmerz über das Geschehene. Niemand von uns wagte es den Blick zu senken, doch ich wusste, dass ich gehen musste. Wir mussten verschwinden, solange es noch nicht zu spät war.
Also drückte ich auf den Knopf und die Luke schloss sich zischend. Er verschwand aus meinem Sichtfeld. Verzweifelt schloss ich meine Augen und ließ eine Träne über meine Wange laufen. Es fühlte sich so an, als hätte ich ihm erneut den Rücken zugewandt.
Ein Ruckeln ging durch das Schiff, als wir in den Hyperraum sprangen. Endgültig aus den Fängen der Ersten Ordnung. Doch ich verspürte keine Freude, da ich erneut spürte, wie die Verbindung zwischen uns abriss. Der schmerzliche Verlust zwang mich in die Knie.
Ich hatte ihn einfach allein gelassen!
Nur war ich es, die diesmal weggeflogen ist. Ein leises Schluchzen entwich mir, als ich mich an der Wand nach unten gleiten ließ. Ich zog meine Knie an und ließ den Kopf sinken. Auch, wenn wir nur kurz zusammen waren, die dumpfe Leere, die in mir herrschte, war groß, sehr groß.
Ein leises Piepen und etwas, das gegen mein Bein rollte, ließ mich aufsehen. Neben mir befand sich BB-8. Der kleine Droide ließ seinen runden Kopf zur Seite rutschen und rollte dann wieder gegen mein Bein.
„Hey, Kleiner.", murmelte ich, als ich ihm mit der Hand über den Kopf strich. Er begann glücklich zu piepen, was mir wieder ein Lächeln auf das Gesicht zauberte. „Ich habe dich auch vermisst." Eine Weile saß ich dort und sprach mit BB-8 während ich die Leute musterte. Irgendwann stand ich auf und setzte mich an einen Platz, etwas abseits. Mein Blick fiel auf Finn, der neben einem Mädchen saß, das wohl ohnmächtig war. Vermutlich wurde sie beim Kampf verletzt. Behutsam legte er ihr eine Decke über. Dieser Anblick ließ mich traurig lächeln. Ich sah auf das zerstörte Lichtschwert in meinen Händen. Es würde ewig brauchen, bis ich es wieder repariert haben würde, wenn ich es überhaupt schaffte.
Als sich jemand neben mich setzte, sah ich auf. Es war Leia. Auch sie sah traurig aus. Es musste etwas mit der Erschütterung in der Macht zu tun haben. Nach allem war ihr Bruder in der Lage die Macht zu nutzen, also wieso nicht auch sie?
„Ich habe ihn verloren...", begann ich leise. „Ben. Ich konnte ihn nicht zurückbringen!" Leia legte mir eine Hand auf die Schulter.
„Snoke ist tot. Aber die Erste Ordnung besteht noch und er wird nicht zurückkehren!" Langsam kamen mir doch Tränen in die Augen, als ich mich erinnerte. Seine ausgestreckte Hand. Er wollte mit mir herrschen, und so gern wollte ich seine Hand ergreifen, aber nein, er musste der Ersten Ordnung noch immer treu bleiben! Leia schenkte mir nur ein aufmunterndes Lächeln.
„Selbst gebrochene Dinge kann man wieder reparieren.", meinte sie und ergriff meine Hand, in der ich eine Hälfte des Lichtschwerts hielt. Ich sah in den Raum, in dem sich die Reste des Widerstands befanden. Anders konnte man es nicht nennen, denn viel warn nicht übrig. Der Widerstand war nie groß gewesen, aber jetzt, war er sehr klein.
„Es ist alles hoffnungslos!", murmelte ich bedrückt.
„Die Hoffnung ist wie die Sonne. Wenn du nur an sie glaubst, wenn du sie siehst, dann überstehst du nie die Nacht!" Ich sah Leia mit großen Augen an. Es war erstaunlich, wie sie, nach allem, was ihr passiert war, noch immer so viel Hoffnung besaß. Sie hatte ihren Mann verloren, ihren Bruder und nun auch noch ihren Sohn, der Widerstand war verdrängt, dennoch verlor sie nicht den Glauben!
„Wie wollen wir darauf eine Rebellion aufbauen?", fragte ich sie dennoch. Mit einem Lächeln ergriff sie meine Hand und nickte.
„Wir haben alles, was wir brauchen."

It's You (Kylo Ren ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt