✨Kapitel 34

2.3K 107 6
                                    

Stöhnend öffnete ich meine Augen, schloss sie jedoch wieder, da mich helles Licht blendete. Ich wollte mir an meinen schmerzenden Kopf fassen, doch da merkte ich, dass meine Hände an die Wand gekettet waren. Mir fiel wieder ein, was passiert war und ich sah mich schnell um. An der gegenüberliegenden Wand saß Kylo, ebenfalls mit den Händen an die Wand gekettet. Nervös rüttelte ich an den Fesseln und hoffte, dass sie somit aufgehen würden, doch es funktionierte nicht.
„Das kannst du lange versuchen...Ich habe es auch nicht hinbekommen...", kam es von Kylo und ich ließ es bleiben, als ich seine bereits geröteten Handgelenke sah. „Wir könnten es mit dem Lichtschwert versuchen..."
„Die wurden uns abgenommen." Fluchend lehnte ich meinen Kopf erneut an die Wand. „Das ist gar nicht gut...", murmelte ich entsetzt. Es gab für uns keinen Weg zu entkommen... Langsam machte sich Panik in mir breit und ich wurde immer nervöser.
„Könntest du vielleicht leise sein?" Überrascht sah ich zu Kylo. „Ich habe gar nichts gesagt"
„Dann hör auf so laut zu denken!" Wir waren hier gefangen und er regte sich darüber auf, dass ich zu laut dachte?! Das konnte doch nicht sein Ernst sein! Wir steckten wirklich in der Klemme. Und, dass wir an die Wand gekettet waren verschlechterte unsere Situation nur noch mehr. Irgendwer hatte geplant uns zu fangen und es auch geschafft. Das Ganze würde nicht gut für uns enden... Das letzte Mal, als ich so in der Klemme steckte war ich bei der ersten Ordnung gefangen und wurde auch kurz danach gefoltert. Was sollte ich also erwarten?
„Keine Sorge, Lyria, es wird alles gut." Überrascht sah ich zu Kylo. In seinem Blick erkannte ich auch Unsicherheit, doch er ließ es sich nicht an seiner Stimme anmerken. „Du wirkst sehr nervös... Was hälts du davon, wenn ich dich ein wenig ablenke?"
„Nette Idee, aber ich würde lieber von hier verschwinden!" Erneut rüttelte ich an den Ketten und konnte nur fluchen, da sie viel zu fest in der Wand verankert waren, als dass ich sie irgendwie hätte öffnen können.
„Du wusstest so viel über das Gas... Wieso denn?", fragte er und ich sah ihn nur an. Diese Art der Ablenkung würde mir nicht wirklich helfen, das wusste ich, doch ich wusste auch, dass es Kylo helfen würde. Er würde es nicht zugeben, doch ohne Maske fiel es ihm schwerer seine Gefühle vor mir zu verbergen. Seufzend begann ich zu erzählen: „Es wird 'der leise Tod' genannt. Das liegt daran, dass man es nun mal nicht sehen oder riechen kann... Und die Antwort auf deine Frage ist, dass ich mich zum einen damit auskenne, da es gerne bei Aufträgen benutzt wurde und, weil ich einige Zeit danach benannt wurde..." Überrascht zog Kylo seine Augenbrauen hoch. „Damals, als ich noch Kopfgeldjägern war..."
„Das ist doch ein lobender Name..." Seufzend nickte ich. „Wird wohl so sein... Ich wüsste nicht, dass du schon mal einen so brillanten Namen bekommen hast..." Feixend grinste ich ihn an.
„Ich habe bestimmt nicht viele Namen, aber immerhin bin ich in der ganzen Galaxie bekannt."
„Berühmtheit ist nicht immer das Beste. Du musstest einen Decknamen haben, damit man dich nicht erkennt... Als Diebin macht es sich zudem besser, wenn man nicht überall bekannt ist..."
„Bei der ersten Ordnung bist du aber bekannt..."
„Ja, als Schülerin von dir..."
„Nein."
Nun sah ich überrascht auf. „Dann eben als irgendwer vom Widerstand." Wieder schüttelte er den Kopf und langsam wurde ich immer verwirrter. „In unserem System bist du als 'Goldauge' bekannt, die unsere Waffenlieferung vernichtet hat." Kurz überraschte es mich, dass er von meinem Namen wusste, doch mir fiel wieder ein, dass wir beim Training über mich und meine goldenen Augen gesprochen hatten... Doch, wenn er wusste, dass ich Goldauge war und an dem Verschwinden der Waffen schuld war, warum hatte er mich nie verraten?
„Hux war zwar zu dieser Zeit sehr wütend, aber ich sehe nicht ein, dass ich meine Schülerin verpetze." Er hatte wieder meine Gedanken gelesen... Grinsend sah er mich an. Wieder verfielen wir in Schweigen und ich merkte, wie ich nur nervöser wurde, je länger wir darauf warteten, dass etwas passierte.
Gerade wollte Kylo ansetzten und etwas sagen, doch in dem Moment hörten wir Schritte, die laut wurden und sich der Tür näherten. Immer stärker machte sich die Panik in mir breit und ich zog unruhig an den Ketten.
„Lyria, keine Sorge. Sie werden dir nichts tun...", sprach Kylo beruhigend zu mir und ich hörte auf an den Ketten zu zerren. „Vermutlich wollen sie nur mich, weil sie wissen, wer ich bin... Du brauchst die keine Sorgen zu machen..." Es beruhigte mich noch immer nicht, doch ich versuchte ein Lächeln aufzusetzen, um ihm zu zeigen, dass ich keine Angst hatte, doch das klappte nur mäßig und sobald die Tür sich öffnete, verschwand das verkrampfte Lächeln. Ein Mann trat ein und holte einen Schlüssel hervor. Entweder würde er uns nun befreien, oder er würde Kylo mitnehmen. Ängstlich wich mein Blick zu Kylo, der selbst nicht wusste, was nun passieren würde. Dennoch konnte ich in seinen Augen sehen, dass er versuchte mich zu beruhigen. Doch als der Mann auf mich zukam und meine Ketten öffnete, entglitten ihm alle Gesichtszüge.
„Was machst du?" Gewaltvoll riss mich der Mann auf die Beine.
„Nein!", rief Kylo nun lauter, als der Mann mich an den Ketten aus dem Raum ziehen wollte. Ich versuchte mich zu wehren, doch ich war noch immer etwas von dem Gas benebelt und konnte daher nicht viel Widerstand leisten. Hilflos sah ich mich nach Kylo um, der nun ebenfalls an seinen Ketten rüttelte und zerrte, doch nichts bewirkte. In seinem Blick lag Verzweiflung, als sich unsere Blicke trafen.
„Nicht sie!" Ich wurde schnell aus der Zelle gezerrt und stolperte halb mit dem Mann mit.
„Lasst sie in Ruhe! Nehmt mich dafür!", schrie Kylo noch und schon schloss sich die Tür hinter uns und seine Stimme verklang. Die Panik in mir wurde immer größer, doch ich ließ sie mir nicht anmerken, als der Mann mich durch mehrere Gänge schleifte.
„Was wollt ihr von mir?!", fragte ich laut und versuchte mich weiterhin zu wehren, doch körperlich war ich noch nicht fit genug, um mich ordentlich zu wehren, weshalb es ohne Erfolg blieb. Der Mann ignorierte mich einfach und lief mit entschlossenen Schritten zu einer Tür. Er klopfte und betrat den Raum nach einiger Zeit, als ein Ruf ertönte.
„Was ist?"
„Die Gefangene..." Unsanft wurde ich in den Raum hineingeschubst und bis vor zu einem Stuhl, der an einem Tisch stand, geschleppt. Der Raum war nicht sehr groß, dennoch groß genug. Vermutlich war es eine Art Büro, denn in der Mitte stand ein großer Tisch, hinter dem ein großer Stuhl stand, auf dem jemand saß. Gegenüber von ihm stand der Stuhl, auf den ich gedrückt wurde. Zwei Männer standen am Eingang und hatten mich von dem einen übernommen, der nun die Tür wieder verschloss. Grob wurden meine Arme auf die Armlehne gelegt und mit Seilen wurden meine Handgelenke festgebunden. Somit war so gut, wie jeder Widerstand nutzlos. Der Mann, der scheinbar eine wichtige Position hatte, wandte sich nun mir zu und stellte sein Glas auf den Tisch vor mir. Die beiden Männer entfernten sich einige Schritte von mir, doch sie blieben noch da und warteten aufrecht auf weitere Befehle.
„Du bist also das Mädchen, das mit Kylo Ren unterwegs ist..." Als er begann zu reden, lenkte er meine Aufmerksamkeit auf sich und ich musterte ihn eingehend. Er hatte blonde Haare, die ziemlich kurz geschnitten waren, buschige Augenbrauen und eine Narbe, die sich über seine Nase und seine linke Wange zog. Seine grauen Augen musterten mich wachsam.
„Wo hast du das Lichtschwert her?" Warum wollten sie das alle immer zuerst wissen?!
„Ich habe es... gestohlen..." Während ich das sagte suchte ich den Tisch schnell nach meinemLichtschwert ab, doch es befand sich nicht dort. War ja auch zu schade, ansonsten hätte ich mich vielleicht befreien können...
„Von wem denn?"
„Einem ehemaligen Jedi." Ich wusste selbst nicht, woher diese Lüge kam, doch mir war bewusst, dass diese Männer selbst nicht ganz legale Geschäfte machten. Vermutlich waren sie so etwas wie Piraten. Verblüfft zog er eine Augenbraue nach oben und nickte anerkennend. Immerhin hatte ich ihn beeindruckt... Doch schnell änderte sich sein Blick wieder und er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und nahm einen Schluck von dem braunen Getränk in seinem Glas, vermutlich Alkohol. Je länger er mich musterte, desto unangenehmer wurde es mir.
„Was wollen Sie von mir?", fragte ich und ließ meine Stimme absichtlich etwas ängstlicher klingen, während ich zu den beiden anderen Männern sah und mich derweil ein wenig umsah, um vielleicht mein Lichtschwert sonst wo im Raum zusehen, doch auch das war ohne Erfolg.
„Du kannst mich gerne duzen... Ich heiße Topar." Ich blieb still, da ich nicht unbedingt vorhatte ihm meinen Namen zu nennen. „Eigentlich wollen wir nur etwas von deinem Begleiter..." Gespielt verwirrt runzelte ich die Stirn. „Von Kylo Ren." Vehement schüttelte ich den Kopf.
„Da habt ihr den Falschen! Er heißt nicht Kylo Ren" Nun war es der Mann, der verwirrt den Kopf schief legte.
„Nein, dein Begleiter ist Kylo Ren von derersten Ordnung! Mehrere haben es bestätigen können." Gespielt verwirrt schüttelte ich meinen Kopf. „Nein, das kann nicht sein... Er hat mir gesagt, dass er Ben heißt..." Während ich sprach ließ ich meine Stimme immer verzweifelter Klingen und schluckte, während mir falsche Tränen in die Augen traten. Erschüttert sah ich ihn an und meine Lippe fing leicht an zu zittern.
„Er sagte, dass der Ben heißt... Wir waren füreinander bestimmt..." Nun regte sich doch etwas in der ernsten Miene des Mannes und er seufzte. „Da hat er wohl gelogen... Auf ihn ist ein Kopfgeld von über 10 Million Credits ausgesetzt." Entsetzt sah ich auf. Diese Nachricht war für mich wirklich neu. 10 Millionen waren nicht gerade wenig. „Was so viel?!" Der Mann nickte nur.
„Hat er mich dann also nur als Vorwand genommen, um unterzutauchen?! Um...um unauffälliger zu sein?!" Noch immer spielte ich die unschuldige Karte aus und sah nun traurig zu Boden. Wie auch bei Hux erhoffte ich mir davon, dass es funktionieren würde und ich vielleicht irgendeinen Vorteil herausschlagen konnte... Ich begann leise zu Schluchzen, um das Ganze noch echter wirken zu lassen. „Wie konnte er nur?!"
Ich hörte, wie der Mann aufstand und um den Tisch herumlief, bis er neben mir zu Stehen kam. Als ich eine Hand an meiner Schulter spürte, sah ich auf und blickte in sein vor Mitleid verzogenes Gesicht. „Sieh es positiv. Wenn wir ihn gegen das Kopfgeld eintauschen, dann bist du ihn auch los. Für immer." Nicht unbedingt das, was ich wirklich wollte. „Hey, alles kann wieder gut werden. Dieser Verrat wird dich nicht töten..." Nun legt er zusätzlich seinen Arm um mich und tätschelte leicht meine Schulter. „Du kannst gerne weinen. Ich bin gerne für dich da." Und das war der Punkt, an dem ich nicht mehr ernst war und endlich seinen Arm von meiner Schulter haben wollte. Ich begann zu lachen. Als ich aufsah waren alle Tränen versiegt und vom verzweifelten Ausdruck war keine Spur mehr zu sehen.
„Du denkst wirklich, dass ich dich brauche, um mich zu trösten?!", fragte ich abfällig und sofort richtete er sich wieder auf und ging zurück zu seinem Stuhl. Damit hatte er nicht gerechnet, weshalb er nun etwas verwirrt die Augenbraue nach oben zog.
„Ich bin mir dessen bewusst, dass er Kylo Ren ist.", erklärte ich ihm und grinste dabei. Einen Moment sah er mich nur an, bis er scheinbar verstand und ihm nun alles klar wurde. Er begann zu nicken und langsam begann er merkwürdig zu grinsen. „Du verstellst dich also...Ich muss zugeben, du kannst das gut." Dass er mich nun lobte verwirrte mich nur noch mehr, doch ich blieb wachsam, während er fortfuhr: „Wenn du davon wusstest, dass dein Begleiter Kylo Ren ist, möchte ich von dir wissen, wie ihr zueinander steht..." Überrascht von dieser Frage sah ich auf.
„Er hat mich ausgebildet.", antwortete ich wahrheitsgemäß und hätte mich direkt ohrfeigen können. Warum erzählte ich es ihm? Wenn sich herumsprach, dass ich die Schülerin von Kylo Ren war, würde auf mich vermutlich auch bald ein Kopfgeld ausgesetzt werden.
Er verzog das Gesicht zu einem beeindruckten Ausdruck. Einen Moment lang musterte er mich nachdenklich, bevor er sich nach vorne lehnte und seine Hände auf dem Tisch faltete. „Ich habe ja bereits erwähnt, dass ein Kopfgeld auf deinen Partner ausgesetzt ist, nicht wahr?" Ich nickte nur. „Auf dich jedoch nicht..." Das war unfassbar beruhigend zu hören. Dennoch wusste ich nicht genau, worauf er hinauswollte. „Also würden wir deinen Freund ausliefern. Aber da du von niemandem gesucht wirst weiß ich nicht, was ich mit dir tun sollte..."
„Freilassen.", schlug ich vor und sah ihn dabei feixend an, doch er machte nur eine Vage Geste. „Unter Umständen lässt sich das arrangieren..." Nun war auch mein Interesse geweckt. Es war nicht so, dass ich vorhatte Kylo für sein Kopfgeld einzulösen und selbst abzuhauen, aber vielleicht könnt ich einen Weg finden uns beide zu befreien...
„Du sagtest, dass du das Lichtschwert einem Jedi gestohlen hast?" Scheinbar brachte mich diese Lüge weiter, als gedacht. „Und du wurdest von Kylo Ren trainiert. Daraus schließe ich, dass du ziemlich gut bist. Im Kämpfen und scheinbar auch im Stehlen..." Wenn er wüsste. Brav nickte ich und hörte weiterhin zu, was er zu sagen hatte. „Mit deinen Fähigkeiten würdest du dich für uns qualifizieren." Während er das sagte machte er eine ausladende Geste, „Du könntest zu uns gehören. So als... Job. Und somit wärst du nicht mehr gefangen..."
Er wollte mich wirklich in seinem Team haben?! Verwunderlich war es nicht, denn schließlich war ich genau das, was sich jeder wünschen konnte: ich konnte gut Dinge stehlen und konnte ausgezeichnet kämpfen. Dennoch musste ich ihn wohl enttäuschen.
„Ich muss das Angebot leider ablehnen..." Er hatte mit dieser Antwort wohl nicht gerechnet, so bestürzt, wie er mich ansah. „Aber... wieso nicht? Du hättest die Möglichkeit hier gute Arbeit zu bekommen..." Ohne groß nachzudenken erzählte ich ihm die Wahrheit: „Meine Loyalität liegt nun mal bei meinem Begleiter. Und ich werde ihn sicherlich nicht einfach verraten und zu euch überlaufen..." Beinahe schon gekränkt sah dieser Topar mich an. „Wieso hilfst du ihm? Er ist...böse"
„Er hat mich immerhin nie an einen Stuhl fesseln lassen!" Verbittert sah ich ihn an. Einen Moment lang starrte er mich nur an und ich erwiderte seinen Blick stur, doch dann machte er plötzlich eine Handbewegung und die Männer, die die ganze Zeit über dagestanden hatten, traten zu mir. Unsicherheit stieg in mir auf, während ich sah, dass sie ihre Messer gezogen hatten, doch sobald sie mein Fesseln, die mich an der Stuhllehne hielten, durchschnitten, wurde ich wieder etwas ruhiger. Sie steckten ihre Messer wieder weg und wollten sich wieder hinstellen, doch Topar machte ein Zeichen und sie verschwanden aus dem Raum, sodass wir nur noch allein waren. Ich rieb mir mein schmerzendes Handgelenk, das von den Ketten zuvor schon sehr schmerzte.
„Siehst du, jetzt bist du auch nicht mehr an einen Stuhl gefesselt.", begann er mit einem Lächeln. Dachte er denn wirklich, dass ich nur deshalb auf Kylos Seite stand?! „Du solltest mal die ganzen positiven Aspekte sehen, wenn du hierbleibst: du wirst nicht mehr wie eine Gefangene behandelt, du wirst zu uns gehören, wie jeder andere und auch ebenfalls gut behandelt. Wenn du bei ihm jedoch bleibst wirst du nur als Gefangene irgendwohin transportiert und dort werden sie dich vielleicht verkaufen oder weiterhin als Gefangene halten. Hier wird das nicht so sein. Ich garantiere dir, dass es dir hier auf jeden Fall besser gehen wird. Du musst nur meinem Angebot zustimmen..." Mit einem lungernden Ausdruck in den Augen sah er mich an.
„So gut das Angebot auch klingen mag, ich muss leider ablehnen. Ich werde meine Treue nicht einfach so jemandem anderen schwören." Ich konnte sehen, dass er wütend wurde, doch er versuchte sich ruhig und gelassen zu verhalten. So wie es aussah wollte er mich unbedingt in seinem Team haben... doch mit Piraten würde ich nie gemeinsame Sache machen. Besonders nicht, wenn ich dafür Kylo verraten würde!
„Loyalität ist ein edler Schachzug, doch dieses Mal wird er dich vernichten. Wenn du bei ihm bleibst, wird das nicht gut für dich enden!"
„Danke für den Rat, aber ich zieh es doch vor wieder zurück in die Zelle zu gehen." Er lachte leise auf und kam um den Tisch herum, um sich direkt vor mich lässig auf die Tischplatte zu setzen. „Aber, aber...", flötete er, „Du darfst dabei nicht vergessen, dass du hier eine besondere Behandlung bekommen wirst." Mich interessierte es nicht mehr, was er zu sagen hatte, denn ich würde Kylo nicht verraten und mich ihm anschließen, also wollte ich aufstehen, doch er drückte mich wieder auf den Stuhl, weshalb seine Hand nun auf meiner Schulter lag. „Du könntest bei mir arbeiten. Dadurch würdest du nicht einfach nur eine besondere Behandlung bekommen, sondern auch hohes Ansehen haben..." Er säuselte mir ins Ohr und strich dabei mit seinen Fingern langsam meinen Arm entlang. Diese Berührung war mir mehr als nur unnagenehm und ich wollte einfach nur noch weg, da es mich anekelte. Seine Augen hatten sich verdunkelt, während er mich nun ansah und finster grinste. „Ich würde dich besonders behandeln..." Mit einem wütenden Ausdruck schüttelte ich seine Hand ab und lehnte mich von ihm weg, doch seine Hand hatte er noch immer auf meinem Schenkel. „Du brauchst keine Angst zu haben. Ich würde mich um jeden deiner Bedürfnisse kümmern..." Er begann leise zu lachen, was mir unheimlich war. „und ich meine um wirklich alles... Und ich habe bereits von vielen gehört, dass ich das sehr, sehr gut kann." Dabei strich er meinen Oberschenkel nach oben und verstärkte ein wenig den Druck.
Das wurde mir nun alles zu viel und ich sprang schnell auf. „Danke, aber ich schlage vor, dass ich wieder in die Zelle gebracht werde!" Und mit den Worten drehte ich mich um und wollte zur Tür gehen, um mich zurückführen zu lassen, doch er sprang auf und griff nach meinem Handgelenk. Blitzschnell drückte er mich mit dem Gesicht nach vorne gegen die Wand.
„Und ich schlage vor, dass ich dich mal austeste und dann entscheide, ob ich dich wirklich mit ihm mitschicke und so noch Geld für dich bekomme oder ob ich dich einfach behalte,", raunte er mir ins Ohr, „und mich dann einfach um meine Bedürfnisse kümmere..." Während er das sagte, stellen sich meine Nackenhaare auf. Ich versuchte mich gegen seinen Griff zu wehren, doch das ging in meiner jetzigen Position nur sehr schlecht.
Als er jedoch begann meinen Nacken zu küssen, war das alles zu viel für mich und ich knurrte ihn böse an. „Lass mich gefälligst los!" Ich versuchte zu zappeln, doch das brachte mir nichts, nur, dass er begann zu lachen. „Du wirst sehen, mit der Zeit kann ich ziemlich überzeugend sein..." Ganz plötzlich drehte er mich um, so unerwartet, dass ich nicht fähig war zu handeln, und riss meine Arme nach oben. Sie schlugen gegen etwas Metallisches und schon im nächsten Moment spürte ich, wie sich etwas um meine Handgelenke schloss. Erschrocken sah ich nach oben und erkannte, dass dort elektrische Fesseln waren, aus denen ich nicht mehr herauskam, egal wie sehr ich daran zerrte.
Das leise Lachen, das von ihm kam, richtete nun meine Aufmerksamkeit auf ihn. Er sah mich mit gierigen Augen an und ich erkannte den Blick wieder. Diesen Blick hatte auch Hux und andere vor ihm. Und er bedeutete nichts Gutes für mich! Ich wollte mich wehren, doch das ging mit den angeketteten Händen noch schlimmer. Da nun jeder Widerstand von meinen Armen unmöglich war, konnte er machen was er wollte. Ohne zu zögern kam er mir näher und presste gierig seine Lippen auf meinen Mund. Das wollte ich nicht! Ich rüttelte an den Fesseln und presste meine Lippen so eng aufeinander, wie es nur ging. Ich wollte, dass er endlich aufhörte und von meinem Mund abließ. Das tat er auch, doch nur, um dann auf meine Nacken Küsse zu verteilen.
„Lass das!", knurrte ich, doch ich spürte bloß, wie er leise lachte, da er Vibrationen auf meiner Haut verbreitete. „Ich will zurück in die Zelle!"
„Aber, wenn du in der Zelle wärst, hätte ich doch keinen Spaß mit dir..." Ich wollte ihn treten, doch das ging auch schief, da er es bemerkte und schnell mit seiner Hand nach meinem Bein griff, um es an Ort und Stelle zu halten. Somit lag seine Hand gefährlich nah auf meinem Bein. Ich bleckte vor Wut meine Zähne, als er begann an meinem Nacken zu saugen.
„Ich sagte, du sollst mich loslassen!", rief ich laut, doch er schüttelte bloß grinsend den Kopf und fuhr fort. „Hilfe!" Ich begann laut zu rufen und hoffte, dass es wenigstens dadurch funktionieren würde ihn von mir zu bekommen, doch er presste bloß erneut seine Lippen auf meinen Mund, um mich zur Ruhe zu bringen. Da ich meinen Mund nicht geschlossen hatte, als er gehandelt hatte, konnte er nun mit seiner Zunge in mich eindringen und erforschte meinen Mund damit. Ekel überkam mich, doch ich riss mich zusammen und biss so fest zu, bis ich Blut schmeckte. Zufrieden hörte ich, wie er vor Schmerz aufschrie und sich kurz von mir weglehnte, um sich das Blut vom Mund zu wischen, während ich ihn siegessicher angrinste.
„Du denkst, dass es das besser macht? Je mehr du dich wehrst, desto unangenehmer wird es für dich..." Wut blitzte in seinen Augen auf, als er erneut einen Schritt auch mich zumachte und nun mit seiner Hand an meine Brust fasste. Mit einem zufrieden grinsen sah er mich an und begann erneut meinen Nacken zu attackieren. Ich jedoch begann erneut zu schreien. „Nein! Lass ich gefälligst los! Hör sofort auf damit!"
Ihm schien es nicht zu gefallen, dass ich schrie, denn er brummte genervt und kniff mir mit den Zähen an die Stelle, an der er eben noch gesaugt hatte, sodass mich der Schmerz durchzuckte. Erneut rüttle ich an den Fesseln und schrie dabei, doch er legte mir bloß einen Finger auf die Lippen. „Aber, aber...", säuselte er mir ins Ohr, wobei sein warmer, stinkender Atem, der gegen mein Ohr und meinen Nacken wehte, mir eine Gänsehaut verpasste. „Wie wollen doch nicht, dass uns jemand hört..."
„Vielleicht ist genau das mein Plan!", knurrte ich und schon im nächsten Moment holte er ein Stück Stoff hervor und knebelte mich. Dadurch war es mir unmöglich irgendetwas verständliches herauszubringen. Kein Fluch kam laut genug an, dass er es hören würde und so konnte er nun in Ruhe fortfahren meinen Nacken zu küssen. Da es mir nichts brachte zu rufen und zu schreien, regte ich mich nicht mehr und schloss meine Augen, um seine nicht sehen zu müssen, während er mit seinen Händen meine Beine entlangfuhr. Ich machte mich bereit abzuschalten und meinen Geist so gut es ging abzuschirmen, von dem, was er mit mir machen würde.
„Ich will deine wundervollen Augen sehen, Schönheit.", flüsterte er mir ins Ohr und streichelte dabei meine Wange. Ich dachte nicht mal daran auf ihn zu hören. Ich würde ihn nicht ansehen! Plötzlich traf mich eine Ohrfeige und ich zuckte zusammen.
„Ich sagte du sollst deine Augen öffnen!" Seine Stimme wurde nun lauter und wütender, weshalb er mir fast ins Ohr brüllte. Dennoch kniff ich meine Augen fest zu und ignorierte den brennenden Schmerz in meiner Wange. „Wenn du deine Augen nicht aufmachst, Schönheit, wird es für dich nur unangenehmer..." Trotz der Drohung, die mir wirklich viel Panik bereitete ließ ich meine Augen geschlossen und reckte das Kinn nach oben, um ihm zu symbolisieren, dass ich nicht auf ihn hören würde. „Wie du willst...", knurrte er dann und begann, während er weiterhin an meinen Nacken saugte und biss, mein Oberteil zu öffnen und dabei mit seiner Hand mein Bein entlangzustreichen. Dabei flüsterte er immer wieder Worte, die ich mit der Zeit ausblendete.
Jeglicher Widerstand war nun zwecklos, also konzentrierte ich mich darauf alle um mich herum auszublenden und meinen Geist vor dem Kommenden abzuschirmen. In meinen Gedanken herrschte ein Chaos und doch schaffte ich es einen Ort zu finden, an den ich mich klammern konnte. Doch ich fiel und ich wusste, dass ich hilflos war. Es war so, als würde ich von dem rettenden Seil abrutschen und einen Abgrund runterfallen, wenn ich mich nicht festhalten würde, doch zugleich würde das Seil bald reißen und ich würde es nicht verhindern können zu fallen. Und ganz plötzlich spürte ich etwas. Wie ein rettendes Seil, das zu mir kam. Ich klammerte mich daran, als würde mein gesamtes Leben davon abhängen und schrie. Ich schrie vor Verzweiflung nach Hilfe, auch wenn sich das alles nur in meinem Kopf abspielte, hoffte ich, dass ich Hilfe bekommen könnte. Also schrie ich so laut, wie es nur ging.

It's You (Kylo Ren ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt