Schnell wandte Kylo den Blick ab, als sich die Tür mit einem Zischen öffnete. Vor mir erstreckte sich ein riesiger Raum mit hohen Decken. Direkt in der Mitte befand sich ein schwarzer Thron. Es war fast alles schwarz, doch die Wand war rot verkleidet und warf deshalb ein bedrohliches Licht auf alles.
Kylo platzierte seine Hand an meinem Rücken und schob mich somit in den Raum hinein, je näher wir kamen, desto schneller schlug mein Herz.
Erst jetzt fielen mir auch die roten Wachen auf, die überall standen. Das war wohl Snokes Leibgarde. Dieser saß auf dem großen Thron in der Mitte und trug eine goldene Robe. Sein Gesicht sah entstellter aus als in meiner Vision. Nach einigen Metern blieb Kylo stehen und kniete sich auf den Boden. Mein Blick lag fest auf Snoke.
Plötzlich öffneten sich meine Handschellen und fielen zu Boden. Snoke musste sie mit der Macht gelöst haben.
„Komm näher, Kind." Seine Stimme wirkte kratzig und alt, doch nicht minder angsteinflößend. Anstatt mich zu bewegen, stand ich nur da und machte nichts. Ich würde mich ihm nicht beugen! „So viel Stärke...", sagte er daraufhin. Doch ich hatte weniger das Gefühl, dass es ein Lob war. „Die Dunkelheit erhebt sich," Während er sprach hob er seine rechte Hand, „genau wie das Licht, um sich zu messen." Und bei den Worten verschränkte er seine Hände miteinander. „Ich habe meinen jungen Schüler gewarnt, dass, wenn er stärker würde, sich jemand ebenbürtiges auf der guten Seite erhebt." Ich ließ meinen Blick kurz zu Kylo gleiten und sah, wie sich mein Lichtschwert von seinem Gürtel löste und zu Snoke flog. Dieser umfasste es und betrachtete es ganz kurz. Zufrieden legte er es auf die Armlehne seines Throns. „Dieser jemand wäre Skywalker, hatte ich angenommen... irrtümlich." Sein lauernder Blick lag erneut auf mir. „Näher, sagte ich!" Seine Stimme glich dem Zischen einer Schlange. Noch immer machte ich keine Anstalten zu ihm zu gehen, weshalb ich ihn nur entschlossen anblickte. Nicht bereit auch nur einen Schritt zu machen. Doch das musste ich auch nicht, denn auf einmal spürte ich, wie die Macht auf mich einwirkte und ich gegen meinen Willen über den Boden schwebte, auf Snoke zu. Ich versuchte mich zu wehren, aber er war einfach zu stark. Also machte ich das einzige, zu dem ich noch in der Lage war, ich redete: „Ihr unterschätzt die helle Seite der Macht. Und Ben Solo! Und mich!" Ich versuchte meine Stimme ruhig zu halten, obwohl ich Angst hatte. Viel Angst. Es kostete mich viel Überwindung standhaft zu bleiben. „Es wird euer Untergang sein!", fauchte ich, während ich auf das Podest schwebte, auf dem sein Thron stand, und nur einen Meter vor ihm zum Stehen kam. Von Nahem konnte ich sein scheußliches Gesicht, das einer Fratze ähnelte, noch besser betrachten. Seine eine Gesichtshälfte, die komplett eingefallen zu sein schien, seinen eingedellten Schädel und die blasse, vernarbte Haut. Er riss seine blauen Augen fast schon überrascht auf.
„Oh, hast du etwas gesehen? Eine Schwäche in meinem Schüler? Ist das der Grund, warum du hier bist?" Er begann zu lachen. Verwirrt starrte ich ihn an. „Du Junge Närrin. Ich war es, der euren Geist verbunden hat."
Mit großen Augen starrte ich ihn an. Das durfte nicht wahr sein! Nein, es war etwas anderes!
„Ich habe den Konflikt in Rens Seele gespürt. Ich wusste er würde nicht stark genug sein, um es vor dir zu verbergen. Und du würdest nicht klug genug sein dem Köder zu wiederstehen..." Es fiel mir immer schwerer meine Emotionen vor ihm zu verbergen, da das Gefühl immer stärker wurde, dass alles nur eine Lüge war. Snoke hatte uns verbunden?! Und ich war in eine Falle gelaufen! Aber wenn er auch den Konflikt in Kylo gespürt hatte, dann war da einer und das hieß wiederum, dass ich auf der richtigen Spur war! Seine Entscheidung war noch nicht getroffen! Er würde sich ändern können!
„Und jetzt", begann Snoke wieder, während er seine Hand hob, um sie an meine Wange zu legen. „gibst du mir Skywalker!" Ich wusste aber nichts über Skywalker! Er verwechselte da etwas. Seine langen Nägel stachen in meiner Haut und seine Hand fühlte sich merkwürdig an. Ein Schauer lief mir über den Rücken und ich wollte zurückweichen, aber es ging nicht, denn Snoke hielt mich mit der Macht an Ort und Stelle. „Dann werde ich dich auf die grausamste Weise töten, die es gibt!"
Ich wollte ihm eine angemessene Erwiderung entgegenschleudern, doch alles, was ich zustande brachte war ein trotziges „Nein!"
„Doch.", meinte er noch, bevor er in einer ruckartigen Bewegung seinen Arm ausstreckte und ich hochgerissen wurde. Ich krachte gegen eine unsichtbare Wand. Von seiner Macht gehalten, schwebte ich mehrere Meter über dem Boden.
„Gib. Mir. Alles!", hörte ich ihn noch fordern, bevor unglaubliche Schmerzen mich durchfuhren, als er versuchte in meinen Kopf einzudringen. Für einige Sekunden war es mir möglich standzuhalten, doch der Schmerz wurde immer unerträglicher, weshalb ich zu schreien begann. Es fühlte sich so an, als würde er meinen Kopf spalten, ihn gewaltsam in Stücke reißen, so grob war seine Methode. Und egal, wie stark ich versuchte die Mauer aufrecht zu erhalten, er riss sie jedes Mal ein.
DU LIEST GERADE
It's You (Kylo Ren ff)
FanfictionMan kennt sie unter vielen Namen, doch kaum jemand kennt sie wirklich. Eine, die im Schatten lebt, die von niemandem gesehen wird. Und doch wurde sie von einer Person gefunden. In Zeiten des Krieges werden harte Maßnahmen gefordert. Der Widerstand h...