❥ [1.20] „i love him..."

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So sehr wir uns auch bemühten, füreinander da zu sein und nicht alleine zu sein, schafften wir es irgendwie immer wieder, uns voneinander zu entfernen.

Kerem und Uğur mussten aufgrund der Testspiele mit der Mannschaft nach Österreich reisen. Barış blieb aufgrund seiner „unbekannten Verletzung" zurück – so wurde es zumindest gesagt. Wir wissen jedoch, was wirklich passiert ist. 

Da die Jungs befürchteten, dass Barış wieder etwas zustoßen könnte, haben sie uns die Verantwortung übertragen, auf ihn aufzupassen. Wir sollten ihn nicht aus den Augen lassen. Er weiß davon natürlich nichts- Wir sind auch zur Polizei gegangen und haben sämtliche Chatverläufe vorgelegt, um etwas Sicherheit zu bekommen. Ob uns das tatsächlich weiterhilft, bezweifle ich jedoch. Wir begleiteten Kerem und Uğur zum Flughafen, verabschiedeten uns herzlich und versprachen, jeden Tag miteinander zu telefonieren, um in Kontakt zu bleiben.


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Als wir dann wieder zuhause waren, schlug Rüya vor, dass wir Zeit miteinander verbringen, zum Beispiel durch Filme schauen, Spiele spielen oder Ähnliches. Außerdem zwang sie Barış dazu, bei uns zu bleiben, aufgrund der Situation mit Efe. Sie war wirklich gut darin, Menschen zu manipulieren oder zu beeinflussen.

Barış hatte keine Lust auf irgendwelche Spiele, also entschieden wir uns, eine türkische Serie namens "Gaddar" zu schauen, die zurzeit sehr im Trend war. Obwohl ich normalerweise kein großer Fan von Serien bin, fand ich diese echt toll und spannend. Die Handlung war fesselnd, und die Charaktere waren gut ausgearbeitet.

Doch Rüya schien nicht so überzeugt zu sein. Bereits in der zweiten Folge bemerkte ich, wie ihre Augenlider schwerer wurden. Schließlich schlief sie mitten in einer spannenden Szene ein.

Nach einer Weile spürte ich den Drang, mir etwas zu trinken zu holen. Ich ging in die Küche, um ein Glas Wasser zu füllen, und als ich zurückkam, traute ich meinen Augen kaum: Auch Barış war eingeknickt und schlief tief und fest auf der Couch.

„War die Serie so langweilig für euch?" fragte ich laut, aber zu mir selbst. Ich setzte mich wieder auf meinen Platz und betrachtete die beiden Schlafenden. Trotz meiner anfänglichen Skepsis war ich von 'Gaddar' wirklich gefesselt. Es war ironisch, dass gerade ich, der Serien normalerweise meidet, die einzige war, die noch wach und aufmerksam war.

Ich pausierte die Serie und holte ein paar Decken aus meinem Zimmer, mit denen ich Rüya und Barış zudeckte. Nachdem ich einen Schluck von meinem Wasser genommen hatte, beschloss ich, die Serie alleine weiterzuschauen, ich machte den Ton etwas leiser und sah in aller Ruhe die Folge zu Ende. Nach der Folge schlief ich ebenfalls auf der Couch ein.

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Ich hörte am Morgen einen Wecker klingeln; Es war Rüya's Wecker, da sie zur Arbeit musste. Der schrille Ton durchbrach die morgendliche Stille und ließ mich kurz aufhorchen. Er klingelte dreimal, bevor Rüya ihn endlich ausschaltete. Ich bemerkte, wie sie sich widerwillig quälte und aufstand, blieb aber selbst eingekuschelt in meiner Decke liegen und schlief weiter. Trotzdem nahm ich jede Bewegung von Rüya wahr. Ich hörte, wie sie leise ins Badezimmer schlich, das Wasser im Waschbecken laufen ließ und sich für den Tag fertig machte. Das leise Klappern von Tassen und Tellern aus der Küche verriet mir, dass sie sich ein schnelles Frühstück zubereitete.

Bevor sie ging, kam sie zurück ins Wohnzimmer, um nach uns zu sehen. Barış hatte sich im Schlaf wieder aufgedeckt und lag nur halb unter der Decke. Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen deckte Rüya ihn fürsorglich wieder zu. „Es ist kalt, wieso friert dieser Junge nicht?" murmelte sie leise vor sich hin und schüttelte leicht den Kopf.

𝒃𝒂𝒔𝒊𝒎𝒂 𝒃𝒆𝒍𝒂𝒔𝒊𝒏Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt