[1.62]

144 17 32
                                    

Selin POV:

Als ich an diesem Morgen aufwachte, war das Haus still. Barış schlief noch tief neben mir, also entschied ich, leise aufzustehen, um ihn nicht zu wecken. Mit vorsichtigen Schritten ging ich die Treppen hinunter in die Küche, um mir einen Kaffee zu machen. Die Sonne strahlte bereits durch die halb geöffneten Vorhänge und tauchte den Raum in ein sanftes, goldenes Licht. Während ich durch die stille Küche lief, erinnerte ich mich plötzlich daran, dass Efe letzte Nacht unten im Wohnzimmer geschlafen hatte.

Ein Moment der Unruhe überkam mich, als ich in Richtung Wohnzimmer blickte. Doch bevor ich einen Schritt in die Richtung machte, hielt ich inne. Der Raum war leer. Efe war nicht da, die Handschellen, die Sena an ihm dran gelassen hatte in der Nacht lagen offen auf dem Couchtisch. — Eine leichte Panik stieg in mir auf. Wo ist dieser Junge wieder hin?

Trotzdem zwang ich mich, ruhig zu bleiben. Ich beschloss, nicht zu überreagieren. Typisch Efe.

Ich schüttelte leicht den Kopf und machte mir keinen allzu großen Kopf darüber, wo er hingegangen sein könnte. Dennoch wollte ich Sena informieren, damit sie Bescheid wusste, falls sie ihn erreichen sollte.

Als ich zurück ins Schlafzimmer ging, setzte ich mich an den Rand des Bettes und nahm mein Handy in die Hand. Gerade als ich Sena eine Nachricht schreiben wollte, bewegte sich Barış neben mir. Verschlafen öffnete er die Augen und fragte leise, was ich tue. Seine Stimme war noch rau vom Schlaf und er wirkte völlig entspannt – bis ich ihm die Situation erklärte.

In dem Moment, als er verstand, dass Efe wieder verschwunden war, öffneten sich seine Augen schlagartig und ich konnte die Sorge, die sofort in seinem Gesicht aufstieg, nicht übersehen. Barış war von Natur aus jemand, der sich schnell um die Menschen kümmerte, die ihm wichtig waren und Efe gehörte definitiv dazu, dass trotz allem was zwischen uns passiert ist. Ich legte meine Hand auf seine Schulter und versuchte, ihn zu beruhigen.

„Mach dir keine Sorgen," sagte ich sanft, „Er kann auf sich selbst aufpassen, das weißt du."

Trotzdem sah ich, dass Barış innerlich angespannt blieb. Er war der Typ, der immer Kontrolle über die Situation haben wollte und wenn er diese verlor, fühlte er sich unwohl.

Langsam setzte er sich auf, fuhr sich mit einer Hand durch sein Haar und schüttelte leicht den Kopf. „Ich weiß, dass er auf sich aufpassen kann..." Murmelte er, „Aber nicht immer."

„Vielleicht ist er einfach nur früh raus, um etwas zu erledigen, wieso denken wir direkt an das schlechte... Er hat immer noch ein Leben? Das weißt du oder." versuchte ich, ihn weiter zu beruhigen.

Doch in meinem Hinterkopf nagte ein leiser Zweifel.

Wo war Efe wirklich hin? Und in welche Schwierigkeiten bringt er sich diesmal.

Ich versuchte, diese Gedanken zu verdrängen und hoffte, dass sich bald alles aufklären würde. Barış stand auf, zog sich schnell an und murmelte, dass er nach ihm suchen würde. Ich beobachtete ihn still, während er das Zimmer verließ. Die Sorge in seinem Blick ließ mir ebenfalls keine Ruhe. Ich versuchte Sena zu erreichen aber sie ging einfch nicht an ihr Handy. Und so langsam machte ich mir Sorgen denn sie war nicht so jemand der nicht zurückruf. Sie meldete sich immer sehr zügig zurück, sogar wenn sie beschäftigt war oder auf der Arbeit... Nur diesmal nicht.

︵‿︵‿୨♡୧‿︵‿︵

Sena POV:

Ich hörte mein Handy dreimal klingeln, doch ich hatte nicht die geringste Absicht aufzustehen. In diesem Moment wollte ich nur bei ihm bleiben, Efe ganz nah bei mir spüren. Die Wärme seines Körpers und das gleichmäßige Heben und Senken seiner Brust hatten eine beruhigende Wirkung auf mich. Es war einer dieser seltenen Augenblicke, in denen alles still und friedlich wirkte, als gäbe es außerhalb dieses kleinen Raumes keine Sorgen.

𝒃𝒂𝒔𝒊𝒎𝒂 𝒃𝒆𝒍𝒂𝒔𝒊𝒏Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt