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Ich wusste, dass die Situation zwischen meinem Bruder und Barış ein kritischen Punkt erreicht hatte und etwas musste getan werden, um das zu klären.

Barış schien meine Gedanken zu lesen, denn er sah mir tief in die Augen und sprach mit ruhiger, aber bestimmter Stimme.

"Du musst mit deinem Bruder reden," sagte er leise, während seine Finger sanft über meine Hand strichen. "Ich will nicht das du zerstritten bist mit ihm..."

Ich schüttelte sofort den Kopf und klammerte mich an ihn. "Barış, ich kann das nicht. Nach allem, was passiert ist... ich habe Angst, dass es nur noch schlimmer wird."

Barış lächelte leicht, seine Augen spiegelten eine tiefe Zuneigung wieder. "Ich verstehe deine Angst, Güzelim. Aber Uğur ist dein Bruder. Und trotz allem, was er getan hat, liebt er dich. Er ist wütend, weil er glaubt, dich zu verlieren. Ich will nicht, dass du diese Beziehung aufgibst, auch will ich nicht, dass du deine Familie verlierst. Wir müssen es versuchen."

Ich sah ihn skeptisch an, wollte widersprechen, aber er legte sanft einen Finger auf meine Lippen. "Wenn er dich noch einmal berührt... egal was passiert, dann kommst du sofort zu mir. Ich werde da sein. Aber du musst es versuchen. Für uns."

Ich spürte die Tränen wieder aufsteigen, doch bevor ich protestieren konnte, beugte sich Barış zu mir hinüber und küsste mich sanft.

Als er sich langsam von mir löste, sah er mir tief in die Augen und sagte sanft: "Geh zu ihm jetzt. Mir geht es gut, rede mit ihm. Mach es für uns."

„Soll ich Sena nicht rufen?" fragte ich leise.

Er schüttelte den Kopf: „iyim ben! (Mir geht es gut!) geh jetzt zu deinem Bruder -hadi (na los)"

Seine Worte hatten eine solche Überzeugung, dass ich schließlich nickte, auch wenn ich innerlich noch zögerte.

"Okay," flüsterte ich schließlich. "Aber nur, weil du es willst."

Barış lächelte zufrieden und strich mir sanft über die Wange. "Danke. Und vergiss nicht, ich bin hier, wenn du mich brauchst."

Mit einem letzten, zärtlichen Kuss auf meine Stirn ließ er mich los. Langsam, zögerlich und mit klopfendem Herzen ging ich zur Tür und öffnete sie.

Als ich hinaustrat, und die Tür hinter mir schloss, sah ich, dass Uğur immer noch da war. Etwas weit entfernt vom Haus, angelehnt an seinem Auto und starrte in die Ferne, offensichtlich in Gedanken versunken.

Ich rief seinen Namen, aber er reagierte nicht. Also ging ich vorsichtig auf ihn zu und tippte ihm sanft auf die Schulter. Er zuckte zusammen und drehte sich abrupt um, als hätte er nicht erwartet, mich zu sehen. Seine Augen waren weit aufgerissen, und ich konnte den Schmerz und die Verwirrung in ihnen erkennen.

„Uğur...," begann ich leise und trat näher an ihn heran.

Er starrte mich an, ohne ein Wort zu sagen, und ich wusste, dass ich jetzt die richtigen Worte finden musste.

„Es tut mir leid," sagte ich schließlich, meine Stimme zitterte leicht. „Es tut mir leid, dass ich einfach weggelaufen bin, ohne dir Bescheid zu geben. Und es tut mir leid, dass ich dir nichts von meiner Beziehung zu Barış erzählt habe. Ich wusste nicht, wie—"

Doch bevor ich weitersprechen konnte, unterbrach er mich scharf. „Es ist egal! Es ist mir egal, was du sagst. Ich will diese Beziehung nicht! Er wird dich nur verletzen. Er ist nicht gut für dich, verstehst du das nicht?"

Seine Stimme war voller Wut, aber auch voller Sorge, und ich konnte sehen, dass er wirklich glaubte, das Richtige für mich zu tun. Doch in diesem Moment konnte ich seine Worte nicht akzeptieren. Als er sich für die Ohrfeige entschuldigte und mich in den Arm nahm, fühlte ich, wie die Wut in mir aufstieg, als er wieder über Barış sprach und unsere Beziehung verurteilte.

𝒃𝒂𝒔𝒊𝒎𝒂 𝒃𝒆𝒍𝒂𝒔𝒊𝒏Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt