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-Mir war es egal, ob jemand hereinkommen würde-
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Ich habe seine Nähe und
seine Umarmung so sehr vermisst...

Nach allem, was passiert war, wollte ich ihn einfach nicht loslassen. Diese Momente der Geborgenheit waren zu kostbar, um sie aufzugeben. Doch ich konnte nicht verstehen, warum meine Gefühle manchmal so stark nach ihm verlangten und in anderen Momenten mir sagten, ich solle mich fernhalten.

Es war ein ständiger Kampf zwischen dem Drang, bei ihm zu sein, und der Unsicherheit,
die mich innerlich belastete.

Während ich in Barış seinen Armen eingeschlafen war, füllte sich mein Herz mit einem gemischten Gefühl aus Sehnsucht und Unsicherheit. Die Wärme seiner Nähe und die beruhigende Rhythmik seines Atems ließen mich die Welt um uns herum vergessen. Doch in den tiefsten Ecken meines Geistes kämpfte ich mit der Frage, warum meine Gefühle manchmal so widersprüchlich waren.

Im Traum verschwommen die Erinnerungen und Gedanken zu Bildern, die mich durch eine Landschaft von Emotionen führten: der Schmerz vom Unfall, die Angst vor Efe und seiner Drohung, der maskierte Junge... Doch auch die unbestreitbare Verbundenheit, die ich mit Barış teilte. Auch fragte ich mich, wie ich meinem Bruder erklären sollte, was zwischen mir und Barış lief. Die Gefühle, ihn nicht loslassen zu wollen, mischten sich mit der Angst, meine eigenen Bedürfnisse zu vernachlässigen.

Als ich morgens langsam aus dem Schlaf erwachte, spürte ich, wie Barış schon wach war und sanft über meinen Rücken strich. „Ich hätte nicht gedacht, dass du einschläfst" flüsterte er leise, als ich mich bewegte.

„Ich weiß selbst nicht, wie ich eingeschlafen bin..." antwortete ich, während ich meine Augen öffnete und ihn ansah. „Ich fühle mich in deiner Nähe sicher, aber ich verstehe nicht, warum ich manchmal Angst habe..."

Barış sah mich mit verständnisvollen Augen an. „Wir haben beide viel durchgemacht. Du brauchst wirklich keine Angst zu haben, ich werde immer für dich da sein..." sagte er sanft.

Seine Worte hatten immer die Kraft, mich zu beruhigen. Ich schloss die Augen und legte meinen Kopf an seine Schulter, als wollte ich all meine Ängste und Unsicherheiten in diesem Moment vergessen. „Danke..." flüsterte ich, als ich seine Lippen sanft auf meiner Stirn spürte.

Ich war wohl wieder in Barış seinen Armen eingeschlafen und bemerkte nicht, wie Sena (die Krankenschwester) leise ins Zimmer trat mit einem leichten klopfen.

Als sie uns beide so sah war sie für einen ganz kurzen Moment schockiert: „Entschuldigung, ich... ich— wollte nicht stören" sagte sie leise und stotternd, als sie die Tür öffnete und sich umdrehte, um das Zimmer wieder zu verlassen, „Ich komme am besten später wied–"

Barış unterbrach ihren Satz. „Nein– Sie schläft nur... Wir–"

Sena blickte Barış von der Tür aus tief in die Augen und unterbrach ihn ebenfalls. „Du brauchst es mir nicht zu erklären" sagte sie leise und ging langsam aus dem Zimmer.

„Es ist nicht so, wie es aussieht..." erwiderte Barış, sodass Sena es noch hörte, als sie das Zimmer verließ.

Barış konnte sich das Lächeln nicht verkneifen, da er genau wusste, was Sena dachte, als sie hereinkam, und dass es fast dazu gekommen wäre, was sie sich vorgestellt hatte. Als die Tür hinter Sena leise ins Schloss fiel, atmete Barış tief durch und strich sanft über meine Haare. Ich öffnete langsam meine Augen.

„Das war ein bisschen peinlich" flüsterte er mit einem Lächeln, als er bemerkte, dass ich wach war.

„Wir haben doch nichts Schlimmes gemacht..." murmelte ich leise, meine Stimme noch müde.

𝒃𝒂𝒔𝒊𝒎𝒂 𝒃𝒆𝒍𝒂𝒔𝒊𝒏Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt