[1.49]

153 21 83
                                    

Barış POV:

Ich wollte nicht länger einfach nur da sitzen. Die Enge des Raumes, die Stille, die Gedanken, die in meinem Kopf kreisten – es wurde mir zu viel.

Erst in dem Moment fiel mir auf, dass Selin gar nicht mehr da war. Sie hatte sich leise aus dem Krankenhaus geschlichen, ohne dass ich es bemerkt hatte. Vielleicht brauchte sie auch eine Pause, so wie ich.

Ohne jemandem Bescheid zu geben, stand ich auf und ging nach draußen. Die kühle Nachtluft schlug mir sofort entgegen und bot eine willkommene Abwechslung zur stickigen, angespannten Atmosphäre drinnen. Niemand schien zu bemerken, dass ich weggegangen war, jeder war in seinen eigenen Gedanken versunken, gefangen in der Sorge um Efe oder in anderen Dingen.

Die Stille, die ich hinter mir ließ, wirkte gedämpft und fern, während ich in die Dunkelheit hinaustrat und für einen Moment versuchte, der Schwere des Augenblicks zu entfliehen.

Die frische Luft draußen war kalt und klar. Die Dunkelheit umhüllte das Krankenhausgelände, die schwachen Lichter der Laternen warfen lange Schatten auf den Asphalt. Es war still, nur das gelegentliche Rascheln der Bäume war zu hören.

Und dann sah ich Selin sie saß auf einer Bank vor dem Haupteingang des Krankenhauses, den Kopf leicht nach vorne geneigt, als ob sie nachdachte. Ihre Schultern waren angespannt, ihre Hände lagen in ihrem Schoß gefaltet.

Für einen Moment zögerte ich, aber dann entschied ich mich doch zu ihr zu gehen, ich atmete ich tief durch und machte mich auf den Weg zu ihr.

Wir hatten heute Morgen nicht viel gesprochen, aber das, was ich ihr im Auto gesagt habe, hatte sie verletzt, das wusste ich. Das habe ich gespürt...

Ich konnte nicht genau sagen, warum ich so ausgerastet bin, aber das ständige Fragen und ihre Sorgen um mich hatten mich einfach genervt.

Es war falsch von mir, sie so zu behandeln. Und danach... haben wir kaum mehr miteinander gesprochen.

Als ich mich der Bank näherte, hörte sie mich kommen. Sie sah nicht sofort auf, aber ich konnte spüren, dass sie wusste, dass ich da war. Langsam setzte ich mich neben sie, ließ ein paar Sekunden vergehen, ohne ein Wort zu sagen.

Der Mond schien über uns und die Nacht schien für einen Moment friedlich, obwohl die Welt um uns herum ins Chaos gestürzt war.

„Birtanem... Iyi misin sen? (Geht es dir gut?)" begann ich leise und sie Antwortete mir nicht.

„Ich war heut morgen ein Arsch... Es tut mir leid. Ich will mich da auch gar nicht raus reden oder so. Es war einfach falsch von mir. Tut mir Leid."

Ihre Schultern zuckten leicht, als sie tief durchatmete, aber sie sagte nichts. Ich sah zur Seite und betrachtete ihr Profil. Sie sah genervt aus von mir aber auch traurig, die Augen halb geschlossen, als ob sie versuchte, die Worte zu fassen, die tief in ihr lagen.

„Okay du musst nichts sagen..." fuhr ich fort. „Es war... es war alles zu viel auf einmal. Ich wollte nur, dass du weißt, dass es mir... wirklich leid tut."

Sie drehte sich langsam zu mir um und ihre Augen wirkten müde, aber nicht wütend. „Barış..." sagte sie schließlich, ihre Stimme leise, „Was willst du von mir hören? Das ich dir Verzeihe?"

"Ich... nein- ich wollte mich nur entschuldigen für mein dummes Verhalten heute Morgen. Du musst mir nicht verzeihen..."

„Da gibt es auch nichts zu verzeihen, ich würde wegen so etwas nicht wütend auf dich sein. Ja, okay... Du hast mich verletzt, obwohl ich dir nur helfen wollte. Dein Verhalten war einfach seltsam. Ich kann verstehen, warum du so reagiert hast – ich habe dich genervt mit meinem ständigen Fragen..." sagte sie nach einer Weile. „Aber ich habe mir eben Sorgen gemacht, okay? Es tut mir leid, dass ich mir Sorgen um dich gemacht habe. Beim nächsten Mal frage ich nicht nach und lasse dich einfach in Ruhe."

𝒃𝒂𝒔𝒊𝒎𝒂 𝒃𝒆𝒍𝒂𝒔𝒊𝒏Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt